Sieben (1995) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
Der Film „Sieben“, ein düsterer Thriller aus dem Jahr 1995, führt uns gekonnt in die Abgründe der menschlichen Psyche. Dabei stellt Regisseur David Fincher in diesem Werk eindrucksvoll die Frage nach Gut und Böse, indem er geschickt die Geschichte zweier Detectives erzählt, die auf der Jagd nach einem Serienmörder sind. Dieser verwendet zudem die sieben Todsünden als Motiv für seine grausamen Taten. Die Handlung entfaltet sich zudem in einer namenlosen, regnerischen Stadt, die als idealer Schauplatz für das düstere Szenario dient.
Dauer: | 127 Min. |
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FSK: | ab 16 Jahren |
Jahr: | 1995 |
Regie: | David Fincher |
Produzenten: | Arnold Kopelson, Phyllis Carlyle |
Hauptdarsteller: | Brad Pitt, Morgan Freeman, Gwyneth Paltrow |
Nebendarsteller: | Kevin Spacey, John C. McGinley, R. Lee Ermey |
Genres: | Drama, Thriller |
Studio: | WARNER BROS. |
Sprachen: | Deutsch, English |
Im Zentrum des Films stehen die beiden Hauptfiguren, Detective William Somerset und David Mills. Somerset, gespielt von Morgan Freeman, ist ein erfahrener Ermittler am Rande der Pensionierung, während sein Partner, der junge und ehrgeizige Detective Mills, dargestellt von Brad Pitt, eine andere, impulsivere Perspektive in ihre Zusammenarbeit einbringt. Gemeinsam decken sie die finsteren Machenschaften des Serienmörders auf, und der Film besticht durch seine intensive Atmosphäre sowie die fesselnde Darstellung der Charaktere.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Sieben„, ein Thriller-Drama aus dem Jahr 1995, fesselt mit seiner Dunkelheit und Intensität. Regie führte David Fincher, bekannt für seine prägnante visuelle Erzählweise. Das Drehbuch stammt von Andrew Kevin Walker. Er verknüpft gekonnt Kriminal- und Horrorelemente. Fincher, durch Musikvideos berühmt, fand nach dem Misserfolg von „Alien 3“ hiermit zurück zum Erfolg. „Sieben“ ist eine verstörende Reise in die menschliche Psyche.
Morgan Freeman und Brad Pitt brillieren als Ermittlerduo William Somerset und David Mills. Sie jagen einen Serienmörder, gespielt von Kevin Spacey. Spacey, gleichzeitig in „Die üblichen Verdächtigen“ zu sehen, beeindruckt als kalkulierender Psychopath. Gwyneth Paltrow als Tracy Mills verleiht dem Film eine emotionale Tiefe. Der Film besticht durch sein starkes Ensemble, unterstützt von Howard Shores Musik und Darius Khondjis Kameraarbeit.
„Sieben“ sticht durch sein unkonventionelles Ende hervor und ursprünglich für Denzel Washington vorgesehen, übernahm jedoch Brad Pitt die Rolle des Mills. Er war vom Ende so angetan, dass er seine Teilnahme daran knüpfte. Dieses Ende, welches von früheren Drehbuchversionen abweicht, prägt den Film nachhaltig und unterstreicht zugleich die düstere Atmosphäre sowie den narrativen Tiefgang des Films.
Inhalt und Handlung vom Film „Sieben“
In „Sieben“, einem 1995 erschienenen Thriller-Drama von David Fincher, geht es um das Zusammentreffen von Detective Lt. William Somerset, der kurz vor der Pensionierung steht, und seinem jungen, ehrgeizigen Nachfolger Detective David Mills. Somerset, als erfahrener Ermittler, wird gemeinsam mit Mills in einer verregneten amerikanischen Großstadt auf einen schockierenden Fall angesetzt. Mills, der erst kürzlich mit seiner Frau Tracy in die Stadt gezogen ist, zeigt sich zunächst arrogant gegenüber seinem älteren Kollegen. Die Atmosphäre der Stadt, düster und drückend, spiegelt sich auch in den Charakteren wider. Der erste Tatort, an dem die beiden Detectives ermitteln, offenbart ein grausames Bild: Ein fettleibiger Mann wurde zu Tode gefüttert, seine Handgelenke und Füße mit Draht gefesselt, und unter dem Tisch befand sich ein Eimer mit Erbrochenem. Die Obduktion ergab, dass er essen musste, bis sein Magen platzte und er an inneren Blutungen starb, was die Ermittler schockiert und den Beginn einer verstörenden Mordserie markiert.
Kurz darauf wird Mills einem weiteren Fall zugewiesen. Ein prominenter Strafverteidiger wurde in seinem Büro gefoltert und zum Selbstmord durch Selbstverstümmelung gezwungen. Das Wort „Habsucht“ ist mit Blut an der Wand geschrieben. Somerset, der den ersten Tatort erneut untersucht, entdeckt das Wort „Maßlosigkeit“ hinter dem Kühlschrank. Er erkennt ein Muster: Die Morde basieren auf den sieben Todsünden und vermutet, dass noch fünf weitere Morde folgen werden. Die Ermittlungen führen Somerset und Mills zu einem weiteren gruseligen Tatort. Ein Sexualstraftäter und Drogenhändler, dessen Fingerabdrücke am Ort des „Habsucht“-Mordes gefunden wurden, liegt nach einem Jahr Gefangenschaft sterbend in seiner Wohnung. An der Wand steht das Wort „Trägheit“. Die Intensität des Falls nimmt zu, und die Zusammenarbeit der Detectives wird komplizierter, da beide unterschiedliche Ansätze verfolgen.
Die Jagd auf John Doe
Tracy Mills, die schwangere Frau von Detective Mills, teilt Somerset ihre Bedenken über ihre Schwangerschaft mit, woraufhin Somerset eigene Erfahrungen aus seiner Vergangenheit offenbart. Währenddessen bemüht sich Somerset intensiv darum, mehr über den rätselhaften Serienmörder in Erfahrung zu bringen. Dafür besticht er einen FBI-Agenten, um an eine Liste von Personen zu gelangen, die Bücher über die sieben Todsünden ausgeliehen haben. Unter den Verdächtigen ist auch ein gewisser John Doe. Als die Detectives daraufhin Does Wohnung stürmen und ihn überraschen, eröffnet Doe das Feuer und entkommt, während Mills ihm erfolglos nachjagt. In der Wohnung des Flüchtigen entdecken sie erschütternde Beweise seiner vergangenen und geplanten Morde.
Ein weiterer Mord erschüttert die Detectives zutiefst. Ein Model nimmt sich das Leben, nachdem ihr Gesicht entstellt wurde. Mit Blut ist das Wort „Hochmut“ am Tatort geschrieben. Zurück auf der Dienststelle konfrontiert sie ein blutverschmierter John Doe, der sich freiwillig stellt. Er schlägt vor, Mills und Somerset zu den letzten Opfern zu führen und erläutert unterwegs seine Beweggründe. Doe möchte, dass die Gesellschaft ihr sündhaftes Verhalten erkennt und sich damit auseinandersetzt.
Die letzte Szene spielt sich auf einer verlassenen Landstraße ab. Ein Lieferwagen bringt ein Paket für Mills, darin der Kopf seiner Frau Tracy. Doe erklärt, er habe Tracy aus Neid ermordet, weil er ihr normales Leben mit Mills begehrte. In einem Moment der Verzweiflung erschießt Mills Doe und wird somit zur Verkörperung der letzten Todsünde, des Zorns. Der Film endet mit einem nachdenklichen Zitat Somersets: „Ernest Hemingway hat mal geschrieben: Die Welt ist so schön und wert, dass man um sie kämpft. Dem zweiten Teil stimme ich zu.“
Filmkritik und Rezension von „Sieben“
David Finchers „Sieben“ ist ein Meisterwerk des Thriller-Genres, das die Zuschauer mit seiner düsteren Atmosphäre und einem intelligenten Drehbuch in seinen Bann zieht. Die Geschichte dreht sich um die heutige Gesellschaft, in der die sieben Todsünden allgegenwärtig scheinen. Fincher hinterfragt durch den Film, ob die Welt verkommen ist, und ob die schrecklichen Taten, die täglich geschehen, eine Sühne benötigen. Die Antwort findet er in der Erzählung von zwei Detectives, Somerset und Mills, die sich auf die Jagd nach einem Serienmörder begeben, dessen Morde auf den sieben Todsünden basieren. Fincher gelingt es, eine Welt zu schaffen, in der moralische Grauzonen und menschliche Schwächen im Mittelpunkt stehen.
Die Schauspielleistungen in „Sieben“ sind herausragend. Morgan Freeman und Brad Pitt bilden als Detectives Somerset und Mills ein ideales Ermittlerduo, das die Zuschauer durch den Film führt. Freemans Darstellung des erfahrenen, zynischen Detectives kontrastiert eindrucksvoll mit Pitts Rolle des jungen, optimistischeren Cops. Kevin Spacey, in einer kleineren, aber intensiven Rolle, zeigt eine beeindruckende schauspielerische Leistung. Gwyneth Paltrow, in der Rolle von Mills‘ Frau, liefert eine starke Performance und verleiht dem Film zusätzliche emotionale Tiefe.
Finchers Regiearbeit in „Sieben“ ist sowohl innovativ als auch beeindruckend. Dabei nutzt er wechselnde Perspektiven und setzt diese gekonnt ein, um die dunkle und regnerische Atmosphäre der namenlosen Stadt zu verstärken. Der Film baut eine anhaltende Spannung auf, die bis zum spektakulären Ende anhält, welches als eines der besten in der Filmgeschichte gilt. Howard Shore liefert einen unvergesslichen Score, der zudem die düstere Stimmung des Films perfekt unterstreicht. „Sieben“ bleibt daher ein unvergleichlicher Film im Thriller-Genre.