The Accountant

In „The Accountant“ verschwimmen die Grenzen zwischen Gut und Böse auf eine raffinierte Weise. Die kühne Vision eines autistischen Buchhalters, der in den Tiefen der kriminellen Welt agiert, bietet eine frische Perspektive auf das Thriller-Genre. Dieser Film kombiniert ein unerwartetes Szenario mit dem Komplex der menschlichen Emotion und zeigt, wie eine beeindruckende Grundidee Hollywood erobert.

Dauer: 128 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Gavin O’Connor
Produzenten: Mark Williams, Lynette Howell Taylor
Hauptdarsteller: Ben Affleck, Anna Kendrick, J.K. Simmons
Nebendarsteller: Jeffrey Tambor, John Lithgow, Jean Smart
Genres: Action & Abenteuer, Thriller
Studio: Warner Bros.
Sprachen: Deutsch, English

Doch hier enden die Überraschungen nicht. Die filmische Reise nimmt uns mit hinter die Kulissen eines scheinbar durchschnittlichen Lebens, nur um uns in ein Netz aus Intrigen, Gefahr und Geheimnissen zu ziehen. Spannung und Humor wechseln sich in einem dynamischen Rhythmus ab. Mit scharfen Wendungen und einer intelligenten Story bleibt „The Accountant“ bis zum Schluss unvorhersehbar.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

The Accountant“ aus dem Jahr 2016 präsentiert sich als spannender US-amerikanischer Thriller. Gavin O’Connor führt Regie und mit einer Laufzeit von 128 Minuten fesselt der Film im Genre Thriller. Mark Isham steuert die musikalische Untermalung bei, während Seamus McGarvey für die Kameraführung und Richard Pearson für den Schnitt verantwortlich zeichnen.

Ben Affleck brilliert in der Rolle des Christian Wolff, unterstützt von Anna Kendrick als Dana Cummings und J. K. Simmons, der Ray King verkörpert. Jon Bernthal tritt als Braxton in Erscheinung und Jeffrey Tambor, John Lithgow sowie Jean Smart verkörpern weitere prägende Figuren. Das Drehbuch stammt von Bill Dubuque, produziert wurde der Film von Mark Williams und Lynette Howell Taylor.

Gedreht wurde der Thriller vorrangig in Atlanta, Georgia, besonders hervorzuheben ist die Location am Georgia Institute of Technology. Trotz Produktionskosten von 44 Millionen US-Dollar generierte der Film bereits am Eröffnungswochenende beachtliche 24,7 Millionen. Insgesamt beliefen sich die Einnahmen in den USA auf 86,2 Millionen und weltweit auf über 155 Millionen. Interessant: Eine Fortsetzung scheint bei Warner Bros. in Arbeit zu sein.

Handlung und Story vom Film „The Accountant“

Christian Wolff ist kein gewöhnlicher Mann. Als Kind im Autismus-Spektrum wollte seine Mutter ihn in ein spezielles Behandlungszentrum schicken. Doch sein Vater, überzeugt von einem anderen Ansatz, lehrte ihn und seinen Bruder Braxton verschiedene Kampfkünste. Zugleich förderte er Christian, sich an auslösende Reize zu gewöhnen, anstatt ihnen auszuweichen. Nachdem die Mutter, überfordert mit Christians besonderen Bedürfnissen, die Familie verließ, vertieften sich die Brüder in ihre Trainings.

In der Gegenwart nutzt Christian seine Fähigkeiten in Plainfield, Illinois. Er leitet ein vermeintliches Buchhaltungsbüro, das jedoch sein Geldwäscheunternehmen verbirgt. Kunden aus dem Untergrund kontaktieren ihn über eine unbekannte Frau, die ihm Geschäftsanweisungen gibt. Als der CEO von Living Robotics, Lamar Blackburn, und seine Schwester Rita Unregelmäßigkeiten in ihren Büchern entdecken, wenden sie sich an Wolff. An seiner Seite arbeitet die interne Buchhalterin Dana Cummings, um das finanzielle Rätsel zu lösen.

Wolff wahre Identität

Parallel dazu setzt der Finanzdirektor Ray King eine junge Datenanalystin namens Marybeth Medina auf Wolff an. Währenddessen verbirgt diese eine nicht deklarierte kriminelle Vergangenheit, und genau dieses Geheimnis verwendet King als Druckmittel gegen sie. Gleichzeitig möchte King, dass sie Wolffs wahre Identität aufdeckt, bevor er seinen wohlverdienten Ruhestand antritt. Dank der gründlichen Analyse von Steuerunterlagen gelingt es Medina schließlich, Christian Wolffs Büro zu lokalisieren.

Während Wolff intensiv Living Robotics durchleuchtet, stößt er auf eine beunruhigende Entdeckung: Es fehlen schwindelerregende 61 Millionen US-Dollar in den Büchern. Nachdem er diesen Betrag ermittelt hat, teilt er dies Rita Blackburn mit. Allerdings hält er den Namen des Übeltäters noch zurück. Überraschenderweise stirbt jedoch kurz darauf Ed Chilton, der CFO von Living Robotics, durch eine mysteriöse Insulinüberdosis in derselben Nacht. Daraufhin entschließt sich Lamar, Christian sein Honorar zu zahlen und ihn von weiteren Ermittlungen abzuziehen. Aber als ein Attentatsversuch auf Wolff fehlschlägt, wird schnell klar, dass nun Dana im Fadenkreuz steht. Ohne zu zögern eilt Christian zu ihrer Rettung und führt sie zu einem versteckten Lager, das mit wertvollen Kunstwerken und Gegenständen gefüllt ist.

Doch die überraschendste Wendung erfolgt, als Wolff Lamars Villa betritt. Dort stößt er auf ein Team von Killern und entdeckt, dass sein eigener Bruder Braxton Lamar beschützt. Nach einem Kampf, einer Versöhnung und der Enthüllung von Lamars kriminellen Machenschaften, tötet Christian Lamar und verabschiedet sich von Braxton. Das Ende bringt zwei Überraschungen: Wolffs Geschäftspartnerin ist Justine, die Tochter des Direktors von Harbor Neuroscience, und Medina wird Wolffs neue Kontaktperson beim Finanzministerium. Der Film schließt mit Christian, der weiterzieht, mit einer versteckten Botschaft in einem Gemälde für Dana und seinem Airstream auf einer Landstraße.

Fazit und Kritik zum Film „The Accountant“

Gavin O’Connor präsentiert mit „The Accountant“ eine gewagte Filmidee: Ein autistisches Mathematik-Genie, das als weltbester Buchhalter kriminellen Organisationen hilft, ihre schmutzigen Geschäfte zu legitimieren und dabei Fähigkeiten im Nahkampf besitzt, die fast übermenschlich sind. Auf der Oberfläche lebt Christian Wolff, dargestellt durch Ben Affleck mit kalter Präzision, ein unscheinbares Leben als Steuerberater. Doch hinter dieser Tarnung verbirgt sich eine komplexe Welt, in der er nicht nur gegen kriminelle Organisationen, sondern auch gegen die US-Steuerbehörde kämpft. Als er beauftragt wird, finanzielle Unregelmäßigkeiten in Lamar Blacks Robotikunternehmen aufzudecken, entfaltet sich ein gefährliches Spiel, bei dem auch das Leben der Buchhalterin Dana Cummings auf dem Spiel steht.

Der Film bietet eine interessante Perspektive auf Autismus mit einem überzeichneten, fast comicartigen Ansatz. O’Connor nutzt stereotype Elemente, wie Christian Wolffs zwanghafte Rituale und Selbstquälungsrituale zu harter Musik, um die Zuschauer zu schockieren und zu amüsieren. Allmählich entwickelt sich der Film zu einer explosiven Actionkomödie, gespickt mit ironischem und zynischem Humor. Die Rückblenden in Christians Kindheit, in welchen sein Vater ihn durch strengen Drill formt, bringen dunkle Schattierungen ans Licht.

Die Handlung bietet zwar keine Komplexität, jedoch genug Wendungen, um das Publikum zu fesseln. Während die Dialoge eher funktional und spärlich sind, sind es die Charaktere und ihre Darstellungen, die den Film tragen. Afflecks Darbietung ist beeindruckend, indem er eine schwer fassbare Figur mit nuancierter Emotionalität verkörpert. Die Nebenrollen, angeführt von Anna Kendrick und J.K. Simmons, bieten solide Leistungen, obwohl Simmons‘ Talent möglicherweise nicht voll ausgeschöpft wurde.

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