19. Kongress der Internationalen Vereinigung der Hispanisten
Nicht zum ersten Mal ging es für den Kongress der Asociación Internacional de Hispanistas, also der Internationalen Vereinigung der Hispanisten, nach Deutschland. Schon in den achtziger Jahren fand eine Tagung in Berlin statt. In diesem Jahr hat man sich für den 19. Kongress seit den sechziger Jahren für Münster als Austragungsort entschieden. Die Austragung wurde dabei vom Romanischen Seminar der Universität Münster organisiert.
Es gab ein wissenschaftliches Programm, in dem es um die spanische Sprache und entsprechende Literatur ging. Ebenso wird das Fach weiter gefasst und die spanische Kultur allgemein in den Fokus genommen. Entsprechend breit gefächert waren die Themen, die das Programm über die Tage im Juli umfasste. Neben wissenschaftlichen Inhalten gab es auch ein Rahmenprogramm, unter anderem mit einem Konzert von Ars Choralis Coeln. In diesem Artikel gibt es einen umfassenden Rückblick auf den Kongress der AIH.
Der 19. AIH Kongress 2016 in Münster
Die Kongresse dieser Vereinigung haben eine lange Tradition und haben auch schon früh mit der Gründung in den sechziger Jahren begonnen. Seitdem geht es alle drei Jahre in eine andere Stadt, wobei man sich dabei nicht nur auf Europa beschränkt, sondern auch schon in Mexiko-Stadt oder Toronto gewesen ist. Für den 19. Kongress der Asociación Internacional de Hispanistas (AIH) hat man sich vom 11. bis zum 16. Juli 2016 für Münster als Austragungsort entschieden. Abgesehen davon, dass Münster als Stadt viel zu bieten hat und sich entsprechend als guter Tagungsort anbietet, gibt es hier auch das Romanische Institut an der Universität Münster, das in diesem Jahr für die Austragung verantwortlich war.
Den Vorsitz des lokalen Organisationskomitees hatte entsprechend der Leiter des Instituts, Prof. Dr. Christoph Strosetzki. Im Komitee waren unter anderem auch Rocío Badía Fumaz, María Díez Yáñez, Charlotte Knebes und Joshua Meyer mit dabei. Wer an den Kommunikationssitzungen teilnehmen wollte, musste Mitglied des Vereins sein. Eine Anmeldung dazu konnte man noch bis Ende Januar durchführen. Die normale Teilnahme, für die man sich bis Ende März anmelden konnte, kostete 140 Euro. Für Rentner, Zuhörer, Begleiter und Studenten betrug die Teilnahmegebühr 40 Euro. Im Vorfeld wurden auf der offiziellen Webseite des Kongresses Hotelempfehlungen angezeigt, um den Teilnehmern einen optimalen Aufenthalt bieten zu können.
Programm vom AIH Kongress 2016
Los ging es am Sonntag, wobei hier viele der Teilnehmer erst einmal angekommen sind, sodass die Akkreditierung stattfinden konnte. So konnte man direkt Montagvormittag mit dem umfassenden Programm beginnen. Zunächst stellte sich die Universität Münster vor, ehe María Teresa Echenique von der Universität Valencia den Plenarvortrag zum Thema “Die Geschichte der spanischen Sprache im Studium ihrer Literatur: Leitlinien für ihre Aktualisierung im 21. Jahrhundert” hielt. Es folgten mehrere Kommunikationssitzungen, ehe am Abend die Eröffnungszeremonie des 19. Kongress der Asociación Internacional de Hispanistas stattfand. Dazu wurde natürlich dem Fach entsprechend auch der ein oder andere Wein gereicht.
Weiter ging es in den nächsten Tagen mit einer Vielzahl von verschiedenen Veranstaltungen. Dazu gehörten Plenarvorträge und verschiedene Sitzungen. Am Dienstag gab es zudem die erste Mitgliederversammlung der AIH, bei der es zur Abstimmung des neuen Vorstands kam. Im Plenum zur Kulturgeschichte sprach Mechthild Albert von der Universität Bonn zu “Geselligkeit: ein Schlüsselbegriff der Kultur- und Literaturwissenschaft im hispanischen Bereich.” Am runden Tisch wurde am Tag darauf zu “Jüdische Literatur in spanischer Sprache: Zugehörigkeit oder Andersartigkeit?” gesprochen. Koordiniert wurde das Gespräch von Ruth Fine von der Universität Jerusalem und Susanne Zepp von der Freien Universität Berlin.
Weiteres Programm und Konzerte
Der Mittwoch hatte noch den Plenarvortrag zur lateinamerikanische Literatur zu bieten, der von Jual Villegas von der Universität von Kalifornien gehalten wurde. Das Thema des Vortrags lautete “Die Internationalisierung des lateinamerikanischen Theaters im Kontext von Postmoderne und Globalisierung.” Später am Vorabend folgte der runde Tisch zu “Studie und Bearbeitung zeitgenössischer Manuskripte” unter der Leitung von Bénédicte Vauthier von der Universität Bern. Auch in den nächsten Tagen sollten noch einige Sitzungen und Plenarvorträge von Keynote-Speakern folgen. Am Freitag gab es zudem die zweite Sitzung der Mitglieder der Internationalen Vereinigung der Hispanisten.
Über sechs Tage gab es ein volles Programm mit Gesprächen und Vorträgen, aber auch Gelegenheiten, um Münster und die Umgebung kennenzulernen. Unter anderem gab es am Samstag einen geführten Rundgang durch die Stadt, die eine so reiche Geschichte zu bieten hat. Highlights waren in diesem Jahr aber auch die Konzerte, von denen mehrere stattgefunden haben. Unter anderem das Orgelkonzert des Organisten Marco Schomacher sowie der Auftritt des Trios Charaloca. Begeistern konnte auch Ars Choralis Coeln am Mittwochabend, sowie Peter von Wienhardt am Klavier und Jeanine Thorpe an der Violine am Donnerstag. Zum Abschluss am Samstag gab es noch ein Schumann-Quartett Konzert zu bewundern.
Das Fach der Hispanistik
Bei der Hispanistik handelt es sich um ein Fachgebiet mit interdisziplinärem Ansatz, in dem es vorwiegend um die spanische Sprache und Literatur geht. Somit ist es ein philologisches Fach, das weltweit an vielen Universitäten angeboten wird. Ferner beschäftigt man sich in der Hispanistik auch mit der Geschichte und Kultur von Spanien und spanischsprachigen Ländern. Es ist also ein Fach, das sehr breit gefächert ist, was natürlich auch mit der Historie von Spanien und der spanischen Sprache zusammenhängt. Die Ursprünge lassen sich daher auf das 16. Jahrhundert zurückverfolgen, als Spanien aufgrund der Ausbreitung immer mehr an politischer Bedeutung gewann und entsprechend auch die spanische Sprache immer wichtiger wurde.
Die Asociación Internacional de Hispanistas
Weltweit gibt es viele Institute der Hispanistik, die oftmals die Romanistik als übergeordnetes Fach haben. Diese Institute sind auf nationaler Ebene organisiert. Auch in Deutschland gibt es dazu den Deutschen Hispanistenverband, der als verbindendes Glied zwischen den Universitäten und Hochschulen auftritt.
Als Aufgabe hat man sich gestellt, das Fach der Hispanistik zu fördern und aktiv am Austausch auf europäischer Ebene zu arbeiten. Dem Verband übergeordnet ist die Asociación Internacional de Hispanistas, also die Internationale Vereinigung der Hispanisten. Gegründet wurde die Vereinigung 1962 in Oxford, wo auch die erste Konferenz stattfand. Über die Jahre ist man unter anderem auch noch in Bordeaux, Toronto, Venedig, Berlin, Barcelona, New York und Paris gewesen.
Fazit zum 19. Kongress der Internationalen Vereinigung der Hispanisten
Die Konferenzen der Internationalen Vereinigung der Hispanisten haben eine lange Tradition und gehen bis in die Gründungszeit zurück. Erstmals fand ein Kongress 1962 in Oxford statt. In diesem Jahr ging es für den 19. Kongress der Internationalen Vereinigung der Hispanisten nach Münster. Es war nach 1986 in Berlin das zweite Mal, dass das Treffen in Deutschland ausgetragen wurde. Wissenschaftler der Hispanistik kamen aus der ganzen Welt, um an diesem Treffen teilzunehmen.
Die lokale Organisation wurde in diesem Jahr vom Romanischen Institut der Universität Münster durchgeführt, das somit als Gastgeber fungierte. Die Konferenz dauerte vom 11. bis zum 16. Juli und bot neben dem philologischen Programm auch einige Freizeitaktivitäten. Dazu gehörten auch verschiedene Konzerte, die jeweils am Abend stattfanden. Der 20. Kongress der Internationalen Vereinigung der Hispanisten wird in drei Jahren in Jerusalem stattfinden.