Am Sonntag bist du tot (2014) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
In „Am Sonntag bist du tot“ navigiert Regisseur John Michael McDonagh geschickt durch die Erzählung eines irischen Priesters. Der Priesters wird mit einer tödlichen Bedrohung konfrontiert. Diese Ankündigung erfolgt in einem Beichtstuhl, wo ihm ein unbekanntes Gemeindemitglied ein finsteres Ultimatum stellt. Der Film, der sich um die komplexe Figur des Vater James Lavelle dreht, gespielt von Brendan Gleeson, erforscht die Tiefe menschlicher Moralität gegenüber der Unausweichlichkeit des Todes. Gleeson verkörpert einen Mann des Glaubens, der sich unerwartet den dunkelsten Aspekten seiner Gemeinschaft und seiner eigenen Seele stellen muss.
Dauer: | 105 Min. |
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FSK: | ab 16 Jahren |
Jahr: | 2014 |
Regie: | John Michael McDonagh |
Produzenten: | Chris Clark, Flora Fernandez-Marengo, James Flynn |
Hauptdarsteller: | Brendan Gleeson, Chris O’Dowd, Kelly Reilly |
Nebendarsteller: | Dylan Moran, Isaach de Bankolé, M. Emmet Walsh |
Genre: | Drama |
Studio: | Reprisal Films, Octagon Films, Lipsync Productions |
Sprachen: | Deutsch, English |
Der Kontrast zwischen der malerischen irischen Landschaft und der dunklen Thematik des Films bildet eine eindrucksvolle Kulisse. Während Vater James sich auf die Suche nach Sinn und Erlösung begibt, findet er sich in einem Netz aus Rache, Schuld und Vergebung verfangen. Der Film verwebt geschickt die persönlichen Kämpfe der Charaktere mit größeren ethischen Fragen, was zu einem tiefgründigen und nachdenklichen Kinoerlebnis führt. „Am Sonntag bist du tot“ bietet einen ungeschönten Blick auf die menschliche Natur, herausgefordert durch Glaube, Hoffnung und die Suche nach Gerechtigkeit in einer oft ungerechten Welt.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Am Sonntag bist du tot„, ein irisch-britisches Drama aus dem Jahr 2014, stammt von Regisseur und Drehbuchautor John Michael McDonagh. Die Hauptrollen spielen Brendan Gleeson als Pfarrer James Lavelle, Chris O’Dowd als Jack Brennan, und Kelly Reilly in der Rolle von Fiona Lavelle. Weiterhin wirken Aidan Gillen, Dylan Moran, und Isaac de Bankolé mit. Produziert wurde der Film von Chris Clark, Flora Fernandez-Marengo, und James Flynn, während Patrick Cassidy für die Musik und Larry Smith für die Kameraarbeit verantwortlich waren.
Die Geschichte nahm ihren Anfang im September 2012, und die Veröffentlichung erfolgte zwei Jahre später, im April 2014. Gedreht wurde hauptsächlich in der malerischen Grafschaft Sligo in Irland, mit eindrucksvollen Naturschauplätzen wie den Ben Bulben und Knocknarea. Der Film erlebte seine Premiere auf dem Sundance Film Festival und wurde auch auf den internationalen Filmfestspielen in Berlin sowie der Viennale 2014 gezeigt.
„Am Sonntag bist du tot“ erhielt mehrere Irish Film & Television Awards, darunter für den Besten Film, das Beste Drehbuch und den Besten Hauptdarsteller (Brendan Gleeson). Zudem gab es Nominierungen für Orla O’Rourke als Beste Nebendarstellerin und für John Michael McDonagh als Besten Regisseur. Der Film, mit einer FSK 16 Freigabe und einer Laufzeit von 105 Minuten, erzielte weltweit Einnahmen von $16,9 Millionen.
Inhalt und Handlung vom Film „Am Sonntag bist du tot“
Im Film „Am Sonntag bist du tot“ aus dem Jahr 2014 hört Vater James die Beichte einer nicht sichtbaren Person. Diese Person ist Opfer sexuellen Missbrauchs durch einen Priester. Ihr Peiniger ist tot, die katholische Gemeinschaft zeigt sich gleichgültig. Daher plant das Opfer, einen unschuldigen Priester zu töten, um größere Empörung hervorzurufen. James hat bis zum nächsten Sonntag Zeit, seine Angelegenheiten zu regeln. Bischof Montgomery rät ihm, die Polizei zu informieren. Denn die Sünde steht noch bevor und Vergebung wurde nicht gesucht. So würde James das Beichtgeheimnis nicht brechen.
James‘ Tochter Fiona, aus seiner Zeit vor dem Priesteramt, sucht ihn auf. Sie spricht über ihren Suizidversuch, den sie ihrem Ex-Freund zuschreibt. Trotz familiärer Spannungen setzt James seine Pflichten in der Gemeinde fort. Er stößt jedoch auf Widerstand bei den Einheimischen. So erfährt er, dass der Metzger Jack Brennan seine Frau Veronica geschlagen hat. Sie hatte eine Affäre mit dem Mechaniker Simon, der sich weigert, mit James zu sprechen. Simon begründet dies mit gewalttätigen Missionen in seiner afrikanischen Heimat.
Jenseits der Verzweiflung
James kümmert sich um Gerald, einen älteren amerikanischen Schriftsteller. Gerald bittet James, ihm eine Waffe zu bringen, da er Angst vor Schmerzen oder Senilität hat. James leiht sich von Inspektor Stanton einen antiken Revolver aus. Der Banker Michael Fitzgerald prahlt bei einem Besuch mit seinem Reichtum. Er zeigt sich jedoch entfremdet von seiner Familie und der Realität und beleidigt James. Dieser hält dagegen, dass Buße das Suchen nach Vergebung erfordert.
Die Gemeinde erlebt weitere Tragödien. Die Kirche wird niedergebrannt, während James Trost bei Teresa findet, deren Mann tödlich verunglückt ist. In einer Begegnung mit dem kannibalischen Gefangenen Freddie Joyce stellt James dessen Aufrichtigkeit in Frage. Joyce bittet dennoch um Vergebung. James sieht ein, dass niemand Joyce verstehen kann, wenn nicht Gott selbst.
Das Ende des Films zeigt eine Reihe von Prüfungen für James. Er findet seinen Hund Bruno tot vor, zerstört betrunken eine Bar und konfrontiert Leary mit dessen Nutzlosigkeit als Priester. Nach einem letzten Anruf bei seiner Tochter Fiona, in dem sie sich versöhnen, trifft James am Strand auf den Metzger Jack Brennan. Trotz des bevorstehenden Todes beteuert James seine Mitgefühlsfähigkeit. Als Jack jedoch James‘ Empathie für die missbrauchten Kinder in Frage stellt, endet die Konfrontation tödlich. James versichert Jack, dass es noch nicht zu spät für ihn sei, doch Jack führt seine Drohung aus. Die abschließenden Szenen zeigen das alltägliche Leben der Gemeindemitglieder und einen dramatischen Besuch Fionas bei Jack im Gefängnis.
Filmkritik und Rezension von „Am Sonntag bist du tot“
John Michael McDonaghs „Am Sonntag bist du tot“ führt das Publikum durch eine intensiv emotionale Landschaft, gezeichnet von der Verzweiflung und Isolation eines irischen Priesters, Vater James Lavelle. Dieses Drama, das anfangs durch seinen sarkastischen Humor fesselt, entpuppt sich schnell als eine tiefgründige Untersuchung moralischer und ethischer Dilemmata. Die brillante Darstellung der Figur durch Brendan Gleeson verleiht dem schweren Thema eine greifbare Menschlichkeit und Tiefe. Während die filmische Reise fortschreitet, verliert die anfängliche Leichtigkeit zunehmend an Gewicht, wenn die bedrückende Realität der bevorstehenden Tragödie den Humor erstickt.
Der Film schöpft aus einer klugen Grundidee und entwickelt daraus eine fesselnde Erzählung, die sowohl das Herz als auch den Verstand herausfordert. Die Einbettung in die aktuelle Debatte um Missbrauch innerhalb der Kirche, ohne dabei ins Sensationelle abzudriften, verdient besondere Anerkennung. McDonagh bedient sich einer außergewöhnlichen Perspektive, die das Publikum zwingt, seine Vorstellungen von Schuld, Sühne und Vergebung zu überdenken. Sein Kampf, das Richtige zu tun, während er mit seinen persönlichen Dämonen und den Anfeindungen seiner Gemeinde ringt, spiegelt die Zerrissenheit und die Suche nach Erlösung wider.
„Am Sonntag bist du tot“ endet als ein visuell und emotional packendes Werk, das nicht nur durch seine erzählerische Stärke, sondern auch durch die Leistung seiner Darsteller besticht. Die Nebencharaktere, gespielt von talentierten Schauspielern wie Kelly Reilly und Aidan Gillen, bereichern die Geschichte mit ihrer Vielschichtigkeit und tragen dazu bei, dass der Film lange nach seinem Ende nachhallt. McDonaghs Regie fügt sich nahtlos in das komplexe Gewebe der Geschichte ein, wodurch „Am Sonntag bist du tot“ zu einem unvergesslichen Filmerlebnis wird, das tief bewegt.