Atomic Blonde (2017) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
In den dunklen Gassen eines neongetränkten Berlins, kurz vor dem Fall der Mauer, entfaltet „Atomic Blonde“ eine Geschichte von Intrigen, Verrat und unerbittlicher Action. „Atomic Blonde“ taucht den Zuschauer in eine Welt, in der nichts so ist, wie es scheint, und in der jeder Schritt den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten kann. Charlize Theron, in der Rolle der eiskalten MI6-Agentin Lorraine Broughton, navigiert durch ein Netz aus Lügen und Doppelkreuzungen, während sie versucht, eine Liste von Geheimagenten zu bergen, die das Gleichgewicht der Weltmächte ins Wanken bringen könnte.
Dauer: | 115 Min. |
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FSK: | ab 16 Jahren |
Jahr: | 2017 |
Regie: | David Leitch |
Produzenten: | Eric Gitter, Charlize Theron, Peter Schwerin, A. J. Dix |
Hauptdarsteller: | Charlize Theron, James McAvoy, John Goodman |
Nebendarsteller: | Toby Jones, James Faulkner, Till Schweiger |
Genres: | Action & Abenteuer, Thriller |
Studio: | Focus Features |
Sprachen: | Deutsch, English |
Regisseur David Leitch, bekannt für seine Arbeit an „John Wick“, bringt seine unverwechselbare Handschrift in diesen stylischen Spionage-Thriller ein. Mit pulsierenden 80er-Jahre-Hits, die den Soundtrack dominieren, und atemberaubenden Actionszenen, die das Publikum an den Rand seiner Sitze fesseln, bietet „Atomic Blonde“ ein filmisches Erlebnis, das sowohl visuell als auch erzählerisch beeindruckt.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Atomic Blonde“ ist ein packender Thriller aus dem Jahr 2017, der sich in den Genres Agenten/Spionage und Action bewegt. Mit einer Laufzeit von 115 Minuten und einer Altersfreigabe von FSK 16 zieht der Film das Publikum in seinen Bann. Die Geschichte basiert auf der Graphic Novel „The Coldest City“ von Antony Johnston, die auch als Arbeitstitel für die Verfilmung diente. David Leitch, bekannt als einer der Regisseure des erfolgreichen Actionfilms „John Wick“, führte Regie. Das Drehbuch stammt von Kurt Johnstad, während die Produktion von einem Team, darunter Charlize Theron und Kelly McCormick, übernommen wurde. Die musikalische Untermalung, geprägt von Klängen der 1980er Jahre, wurde von Tyler Bates kreiert, der bereits für „John Wick“ den Soundtrack lieferte.
Charlize Theron, die nicht nur die Hauptrolle der Lorraine Broughton spielte, sondern auch als Mitproduzentin fungierte, hatte sich einen weiblich dominierten Actionfilm gewünscht. Neben ihr glänzen James McAvoy als David Percival, John Goodman als Emmett Kurzfeld und Sofia Boutella als Delphine Lasalle. Die Dreharbeiten, die insgesamt 51 Tage in Anspruch nahmen, fanden in Budapest, Berlin und Babelsberg statt. Studio Babelsberg Motion Pictures sorgte für die Umsetzung an den Originalschauplätzen. Theron beeindruckte dabei besonders, da sie die meisten Kampfszenen selbst ausführte. Nach einem intensiven Training von drei Monaten, bei dem sie täglich fünf Stunden trainierte, wurde sie nur in wenigen Szenen von der Stuntfrau Monique Ganderton gedoubelt.
Ein besonderes Highlight des Films ist der berühmte Rede-Ausschnitt „Tear down this wall!“ von US-Präsident Ronald Reagan, der am 12. Juni 1987 vor dem Brandenburger Tor gehalten wurde. Mit Produktionskosten von 30 Millionen Dollar und einer talentierten Besetzung vor und hinter der Kamera hat „Atomic Blonde“ zweifellos seinen Platz in der Filmgeschichte gefunden.
Inhalt und Handlung vom Film „Atomic Blonde“
Im November 1989 wird die hochrangige MI6-Agentin Lorraine Broughton in London verhört. Sie erzählt ihre Geschichte rückblickend. Acht Tage vor dem Fall der Berliner Mauer wird MI6-Agent James Gascoigne von KGB-Agent Yuri Bakhtin erschossen. Bakhtin stiehlt eine Mikrofilm-Dokument, das in Gascoignes Armbanduhr versteckt ist. Es enthält die Namen aller in Berlin aktiven Geheimagenten.
Lorraine wird nach Berlin geschickt, um das Dokument zurückzuholen. Sie lügt ihren Chef an und behauptet, Gascoigne nicht gut gekannt zu haben, obwohl sie einst Liebende waren. In Berlin soll sie sich vor „Satchel“ hüten, einem berüchtigten Doppelagenten des KGB. Bei ihrer Ankunft wird sie von KGB-Agenten abgefangen, die sich als ihr MI6-Team ausgeben. Sie entkommt ihnen und trifft ihren echten Kontakt, den MI6-Stationsschef David Percival. Percival lebt ein wildes Leben in Berlin und ist nicht erfreut über Lorraines Anwesenheit.
Die Rettungsaktion
Percival scheint Informationen zurückzuhalten. Lorraine findet ein Foto von ihm und Gascoigne, wird aber von der Westberliner Polizei unterbrochen. Sie vermutet, dass Percival sie verraten hat. In einem Restaurant trifft sie auf Bremovych, den Chef der KGB-Agenten. Sie wird von Delphine Lasalle „gerettet“, einer unerfahrenen französischen Agentin. Trotz anfänglicher Skepsis beginnen die beiden eine Beziehung und Lasalle schlägt vor, zusammenzuarbeiten.
Percival verfolgt Lorraine und beobachtet, wie sie einen Uhrmacher aufsucht. Er sieht Bakhtin in denselben Laden gehen. Bakhtin will die geheime Uhr verkaufen. Lorraine erfährt, dass ein Stasi-Offizier namens Spyglass die Namen auf der Liste auswendig gelernt hat. Sie plant, ihn nach Westberlin zu bringen. Doch Percival verrät den Plan an Bremovych. Lasalle fotografiert heimlich das Treffen. Während der Rettungsaktion wird Spyglass von Percival erschossen. Lorraine kämpft gegen mehrere KGB-Agenten und versucht, den verletzten Spyglass zu retten. Doch ihr Auto wird in einen Fluss gestoßen und Spyglass ertrinkt.
In den Rückblenden wird Lorraine von ihrem MI6-Chef Eric Gray und CIA-Agent Emmett Kurzfeld verhört. Sie entdeckt, dass Percival Gray erzählt hat, er habe die Liste und sei „Satchel“ sehr nahe. Lorraine präsentiert Beweise, dass Percival Satchel war. Drei Tage später trifft sie in Paris Bremovych, der sie als „Genossin Satchel“ anspricht. Sie tötet ihn und seine Männer. Dann trifft sie sich mit Kurzfeld und gibt ihm die Liste. Es stellt sich heraus, dass sie die ganze Zeit für die CIA gearbeitet hat.
Filmkritik und Rezension von „Atomic Blonde“
„Atomic Blonde“ taucht den Zuschauer in ein neongetränktes Berlin des Jahres 1989. Der Film beginnt mit Ronald Reagans berühmter Rede am Brandenburger Tor, nur um dann mit einem grellen Neonschriftzug zu verkünden: „Das ist nicht diese Geschichte.“ Regisseur David Leitch und Drehbuchautor Kurt Johnstad schaffen eine alternative Realität des Kalten Krieges, geprägt von Stil, Musik und Action. Dabei dient das historische Berlin lediglich als Kulisse für eine überhöhte Fantasiewelt, in der die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen. Die 80er-Jahre-Atmosphäre wird durch einen hippen Soundtrack mit Klassikern dieser Zeit, von New Order bis „99 Luftballons“, perfekt untermalt.
Die Actionszenen sind zweifellos die Höhepunkte des Films. Eine besonders beeindruckende Sequenz zeigt die Hauptdarstellerin, wie sie sich in einem Mietshaus gegen russische Schergen zur Wehr setzt. Die Choreografie ist kreativ und intensiv, wobei die Kameraführung den Zuschauer direkt ins Geschehen zieht. Trotz der virtuosen Kampfszenen fehlt dem Film jedoch eine emotionale Tiefe. Die Beziehungen zwischen den Charakteren, insbesondere die zwischen Charlize Therons Lorraine und Sofia Boutellas Rolle, wirken distanziert und kalt.
Charlize Theron brilliert in ihrer Rolle als kühle und unerschrockene Agentin. Dennoch fehlt ihrer Figur die emotionale Tiefe, die Charaktere wie Furiosa aus „Mad Max: Fury Road“ auszeichnen. „Atomic Blonde“ ist zweifellos ein visuelles Spektakel mit beeindruckenden Actionszenen. Doch trotz der stilistischen Brillanz und der starken schauspielerischen Leistungen bleibt der Film in seiner emotionalen Wirkung hinter seinen Möglichkeiten zurück.