Babylon – Rausch der Ekstase

Babylon – Rausch der Ekstase“ wirft einen ungeschönten Blick auf das Hollywood der 1920er Jahre, eine Zeit des Umbruchs und der Exzesse. Regisseur Damien Chazelle wählt eine erzählerische Perspektive, die sich nicht scheut, die dunklen und wilden Seiten der Filmindustrie zu beleuchten. Im Zentrum steht Manny Torres, ein junger Mann, der sein Glück in der Traumfabrik sucht. Sein Weg kreuzt sich mit dem von Filmgrößen wie Jack Conrad und Nellie LaRoy, deren Leben von Ruhm und Skandalen gezeichnet sind.

Dauer: 181 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Damien Chazelle
Produzenten: Marc Platt, Matthew Plouffe, Olivia Hamilton
Hauptdarsteller: Brad Pitt, Margot Robbie, Jean Smart
Nebendarsteller: Li Jun Li, P. J. Byrne, Lukas Haas
Genres: Drama, Historienfilme
Studio: Viacom
Sprachen: Deutsch, English

Die Geschichte führt die Zuschauer durch eine Welt, in der die Grenzen zwischen Genie und Wahnsinn verschwimmen. Hier zählt nur der Moment, und jeder versucht, seinen Teil vom Kuchen zu ergattern. „Babylon – Rausch der Ekstase“ ist dabei mehr als nur eine Zeitreise. Es ist eine Auseinandersetzung mit den Themen Macht, Liebe und Verlust. Der Film nutzt seine Figuren, um die menschlichen Kosten aufzuzeigen, die oft hinter dem Glanz und Glamour verborgen liegen. Gleichzeitig feiert er aber auch die unsterbliche Faszination, die von der Filmindustrie ausgeht.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Damien Chazelle führte Regie bei „Babylon – Rausch der Ekstase„, einem US-amerikanischen Spielfilm. In den Hauptrollen brillieren Margot Robbie, Brad Pitt und Diego Calva. Justin Hurwitz komponierte die Musik, während Linus Sandgren für die Kameraarbeit verantwortlich war. Tom Cross schnitt den Film. Die Produktion übernahmen Olivia Hamilton, Marc Platt und Matthew Plouffe.

Der Film spielt in den 1920er Jahren und bietet einen Einblick in das damalige Hollywood. Gedreht wurde unter anderem in Santa Clarita und Simi Valley, Kalifornien. Diese Orte sind historisch für die Filmindustrie bedeutend. Für die authentische Darstellung studierte Diego Calva Al Pacinos Schauspiel. Chazelle unterstützte ihn dabei mit einer besonderen Methode.

„Babylon – Rausch der Ekstase“ erhielt diverse Auszeichnungen und Nominierungen. Darunter sind elf gewonnene Preise und über sechzig Nominierungen. Besonders die Filmmusik von Justin Hurwitz und das Szenenbild wurden mehrfach honoriert. Trotz hoher Erwartungen blieben die Einspielergebnisse hinter den Prognosen zurück.

Handlung und Story vom Film „Babylon – Rausch der Ekstase“

In „Babylon – Rausch der Ekstase“ folgen wir Manny Torres, einem jungen Mann mexikanischer Herkunft, der im Hollywood der späten 1920er und frühen 1930er Jahre seinen Traum verfolgt. Manny, dessen Weg sich durch den ganzen Film zieht, erlebt die Umbruchszeit vom Stumm- zum Tonfilm. Seine Reise beginnt auf einer opulenten Party von Studiochef Don Wallach, wo er als Angestellter nicht nur einen Elefanten präsentiert, sondern auch auf die schillernden Figuren Jack Conrad und Nellie LaRoy trifft. Während Jack als gefeierter Filmstar Frauen und Alkohol liebt, erkämpft sich Nellie durch Zufall eine Rolle am Filmset. Manny selbst wird von Jack entdeckt und macht an seiner Seite erste Schritte im Filmgeschäft.

Nellie LaRoy steigt mit der Unterstützung der Entertainerin Lady Fay Zhu schnell zum Star auf. Ihre unkonventionelle und frivole Art bringt frischen Wind in die Stummfilmbranche. Parallel dazu soll Manny für Jack Conrad von einer Premiere in New York berichten und trifft dort erneut auf Nellie, in die er sich bereits verliebt hatte. Die Einführung des Tonfilms bringt Veränderungen mit sich: Während Jacks Stern sinkt, steigt Manny zum Studioleiter eines Konkurrenzstudios auf. In dieser neuen Rolle setzt er sich dafür ein, Nellies Image neu zu gestalten, um ihr skandalöses Leben den neuen gesellschaftlichen Normen anzupassen. Elinor St. John, eine sensationslüsterne Journalistin, und der virtuose Jazz-Musiker Sidney Palmer, dessen Karriere durch rassistische Praktiken beeinträchtigt wird, spielen dabei entscheidende Rollen.

Gefährliche Verfolgungsjagd

Doch Nellies Probleme nehmen kein Ende, als sie Manny gesteht, beim Mafiaboss James McKay in der Schuld zu stehen. Manny, verzweifelt und voller Liebe zu Nellie, versucht alles, um ihr zu helfen, und gerät dabei selbst in Lebensgefahr. Nachdem ein Schwindel mit Filmgeld auffliegt, sind Manny und ein Schauspieler, der Graf, gezwungen, aus einer gefährlichen Party McKays zu fliehen. Eine dramatische Verfolgungsjagd endet damit, dass Manny die Stadt verlassen muss, während Nellie spurlos verschwindet und später tot aufgefunden wird. Jack Conrad sieht sich unterdessen mit dem Ende seiner Karriere konfrontiert und trifft eine tragische Entscheidung.

Jahre später, in der Nachkriegszeit, kehrt ein gealterter Manny mit seiner Familie nach Los Angeles zurück. Er führt sie durch die Filmstudios, die einst Schauplatz seiner größten Träume waren. Allein in einem Kino, konfrontiert mit dem Film „Singing in the Rain“, wird Manny von der Entwicklung der Filmindustrie überwältigt. Die Darstellung einer Parodie über Nellie LaRoy auf der Leinwand weckt bittersüße Erinnerungen. In diesem Moment erlebt Manny eine Flut von Emotionen, die ihn sowohl zum Weinen als auch zum Lachen bringen.

Die Schlussszene, in der Manny unter den Zuschauern sitzt, lachend und weinend, fängt die Essenz von „Babylon – Rausch der Ekstase“ ein. Sie zeigt, wie tiefgreifend sich Hollywood verändert hat und wie diese Veränderungen die Menschen geprägt haben, die einst Teil seiner glitzernden Welt waren. Manny applaudierend inmitten des Publikums symbolisiert die Anerkennung des Wandels und eine Hommage an die vergangenen Zeiten, die trotz aller Herausforderungen und Tragödien auch Momente des Glanzes und der Hoffnung beinhalteten.

Fazit und Kritik zum Film „Babylon – Rausch der Ekstase“

Babylon – Rausch der Ekstase“ präsentiert sich als opulentes Spektakel, das das wilde Hollywood der Goldenen Zwanziger mit all seinen Exzessen und Ausschweifungen auf die Leinwand bringt. Damien Chazelle wagt sich mit einem Budget von 80 Millionen Dollar an ein Werk, das in seiner Pracht und Detailverliebtheit weit über das investierte Geld hinausgeht. Der Film schafft eine sinnliche Überflutung der Sinne, in der Champagner und Elefantenkot gleichwertige Bestandteile eines dekadenten Partylebens sind. Trotz der Erwartungen, ein Oscar-Kandidat zu sein, überrascht „Babylon“ durch seine ungeschönte Darstellung von Exzessen, die weit entfernt von einer gefälligen Ästhetik sind.

Die Darstellung der Filmindustrie während der wirtschaftlichen Blüte Mitte der 1920er Jahre zeigt, wie grenzenloser Überfluss in monumentalen Partys zelebriert wird. Manuel „Manny“ Torres, gespielt von Diego Calva, bringt als Höhepunkt einen Elefanten zu einer solchen Feier, was die Skurrilität und Maßlosigkeit dieser Zeit symbolisiert. Auch die Anwesenheit von Charakteren wie Jack Conrad und Nellie LaRoy trägt zur faszinierenden, jedoch auch kritischen Auseinandersetzung mit dem Glanz und Elend von Hollywood bei. Die Szenerie am Filmset am Tag nach der Party steigert das Chaos noch weiter, was Chazelles Fähigkeit unterstreicht, das Publikum in einen Strudel der Faszination zu ziehen.

Allerdings wandelt sich der Ton mit der Einführung des Tonfilm drastisch. Die einstige Freiheit weicht strengen Regeln und einer neuen Ordnung am Set. Chazelle gelingt es, diesen Übergang als Metapher für den kulturellen Wandel zu nutzen, der sowohl eine neue Ära einläutet als auch das Ende der unbeschwerten Exzessivität markiert. Der Film mündet in eine nachdenkliche Betrachtung über den Preis des Fortschritts und die Vergänglichkeit des Ruhms. Dadurch wird „Babylon“ zu einer unvergesslichen, wenn auch polarisierenden filmischen Erfahrung.

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