City of God (2002) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

In der pulsierenden, doch zugleich zerrissenen Welt von Rio de Janeiro entfaltet sich „City of God„, ein Film, der die Abgründe menschlicher Existenz beleuchtet. Dabei präsentiert Regisseur Fernando Meirelles eine schonungslose Darstellung der Favelas, Orte, an denen das Gesetz der Straße vorherrscht. Der Film beginnt in der Cidade de Deus, einem Armenviertel, welches von Gewalt und Hoffnungslosigkeit gezeichnet ist. Dort begegnen wir Buscapé, einem Jungen, der zwischen den brutalen Realitäten seines Umfelds und seinen Träumen von einem besseren Leben hin- und hergerissen wird. Seine Geschichte, die das Herzstück des Films bildet, führt uns durch ein Labyrinth aus Konflikten und menschlichen Dramen.

Dauer: 128 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Fernando Meirelles
Produzenten: Andrea Barata Ribeiro, Mauricio Andrade Ramos
Hauptdarsteller: Luis Otávio, Alexandre Rodrigues, Douglas Silva
Nebendarsteller: Phellipe Haagensen, Seu Jorge, Roberta Rodrigues Silvia
Genre: Drama
Studio: Miramax
Sprachen: Deutsch, English

Die Erzählung verdichtet sich, als Locke, ein ehemaliges Bandenmitglied, zum skrupellosen Anführer aufsteigt. Sein Werdegang wird parallel zu Buscapés Ambitionen, Fotograf zu werden, erzählt. Diese beiden kontrastierenden Lebenswege verweben sich geschickt und bilden ein komplexes Bild des Lebens in den Favelas. „City of God“ besticht durch seine authentische Darstellung und die Fähigkeit, die Zuschauer in eine Welt zu entführen, die von extremer Gewalt, aber auch von unerwarteter Menschlichkeit geprägt ist. Die Handkameraführung und die schnellen Schnitte verstärken die Intensität der Erzählung, wodurch ein eindringliches und unvergessliches Filmerlebnis geschaffen wird.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

City of God„, ein brasilianischer Kinofilm aus dem Jahr 2002, bringt das raue Leben in Rios Armenvierteln nahe. Regie führten Fernando Meirelles und Kátia Lund, die sich durch ihre kreative Vision auszeichneten. Ihr Werk spiegelt die harte Realität dieser Gegend wider. Die Länge des Dramas beträgt 128 Minuten und es hat eine Altersfreigabe von FSK 16.

Das Drehbuch, geschrieben von Bráulio Mantovani, basiert auf Paulo Lins‘ Roman. Es erzählt die Geschichte des jungen Buscapé, gespielt von Alexandre Rodrigues. Interessant ist, dass viele Darsteller, wie Rodrigues, Laien aus den Slums waren. Ihre Authentizität verleiht dem Film eine besondere Note. Die Kameraführung von César Charlone fängt die Intensität des Geschehens eindrucksvoll ein.

Musikalisch untermalt wird der Film von Ed Cortês und Antonio Pinto. Ihre Kompositionen unterstreichen die emotionale Tiefe des Films. Der Schnitt von Daniel Rezende trägt zur dynamischen Erzählstruktur bei. Trotz der fiktionalen Elemente basiert „City of God“ auf wahren Begebenheiten. Dies verleiht dem Film eine ergreifende Glaubwürdigkeit, die das Publikum tief berührt.

Inhalt und Handlung vom Film „City of God“

„City of God“, ein mitreißender Film, erzählt eindrucksvoll die Geschichte des Armenviertels Rio de Janeiros, insbesondere der Cidade de Deus, und verwebt dabei die Schicksale ihrer Bewohner. Dieses Viertel, ursprünglich für Landflüchtlinge erbaut, entwickelte sich zur Brutstätte der Unmenschlichkeit. Im Zentrum der Erzählung steht Buscapé, ein Junge, der schon von frühester Kindheit an mit der rauen Gewalt des Viertels konfrontiert wird. Auch sein Bruder Marreco, der Teil einer Bande ist, verstrickt sich in die dunklen Machenschaften des Viertels. Sie versuchen, durch kleinere Überfälle zu Geld zu kommen. Doch diese Bande erlebt eine dramatische Wende, besonders als Löckchen, ein achtjähriges Mitglied, bei einem Überfall alle Menschen in einem Stundenhotel erschießt und somit eine Kette tragischer Ereignisse in Gang setzt.

Löckchen, der bald seinen Spaß am Töten entdeckt, taucht nach der Auflösung der Bande unter. An seinem 18. Geburtstag beschließt er, zusammen mit seinem Freund Bené, ein Drogendealer zu werden. Sie übernehmen das Drogengeschäft in der Stadt Gottes, indem sie alle anderen Dealer ausschalten, außer Karotte, einen Freund von Bené. Löckchen wird zu Locke, einem gefürchteten Boss. Auf einer Abschiedsparty von Bené, der das Drogengeschäft verlassen will, eskaliert die Situation. Es kommt zu einem Handgemenge, in dessen Verlauf Bené versehentlich getötet wird.

Das Bandenkrieg

Nach Benés Tod entbrennt ein gnadenloser Bandenkrieg, in dem Locke, nun ohne seinen Freund und Partner, sich unerwartet Karotte gegenübersieht. Dieser hat sich mit Mané verbündet, dessen Freundin von Locke vergewaltigt wurde, und gemeinsam prägen sie das Viertel als einen Ort der Hölle. In diese turbulente Welt wird Buscapé, ein junger, leidenschaftlicher Fotograf, hineingezogen. Als Zeitungskurier verbreitet er Nachrichten, sogar in der Stadt Gottes. Als Mané bei einer Schießerei verletzt und festgenommen wird, erscheint er in den Schlagzeilen. Locke, der nach Anerkennung strebt, will sich und seine Bande fotografieren lassen, aber niemand beherrscht die Kamera. Daher wird Buscapé herbeigerufen, um das Foto zu schießen.

Das Foto von Locke und seiner Bande landet auf der Titelseite der Zeitung. Buscapé fürchtet Lockes Zorn, doch stattdessen erhält er die Chance seines Lebens: Er wird Fotograf für die Zeitung. Locke ist von der öffentlichen Anerkennung begeistert und lässt Buscapé weitere Fotos machen. Der Bandenkrieg erreicht seinen Höhepunkt in einer Schießerei, in die auch die Polizei verwickelt ist. Locke und Karotte werden festgenommen, aber Locke wird freigelassen, da der festnehmende Polizist sich als sein Waffenhändler entpuppt. Buscapé, der diesen Moment fotografiert, wird Zeuge, wie Locke von der Kinderbande erschossen wird, die zu den neuen Herrschern des Viertels aufsteigt.

Buscapé entscheidet sich dagegen, die Fotos der Geldübergabe an die Polizisten und von Lockes Hinrichtung zu veröffentlichen, aus Angst um sein eigenes Leben. Er reicht stattdessen Fotos des Toten ein, die ihm ein Praktikum bei der Zeitung sichern. Der Film endet mit der Darstellung dieser entscheidenden Wendung in Buscapés Leben und hinterlässt einen bleibenden Eindruck von den harten Realitäten, die das Leben in der Stadt Gottes prägen.

Filmkritik und Rezension von „City of God“

Fernando Meirelles‘ „City of God“ taucht tief in die brutale Realität der Favelas von Rio de Janeiro ein. Der Film beginnt mit einer Darstellung der Cidade de Deus, einer hermetisch abgeriegelten Zone des Grauens. Durch die Augen von Buscapé erleben wir das Viertel, in dem Gewalt und Chaos herrschen. Die Verwendung der Handkamera und schneller Bildfolgen verstärkt die Intensität der Erzählung. In diesem Umfeld wächst Löckchen, später Locke genannt, zu einem skrupellosen Gangsterboss heran. Sein Aufstieg, geprägt von Lust am Töten, wird kontrastiert mit dem Leben von Buscapé, einem jungen Mann, der Fotograf werden möchte.

Meirelles bewältigt gekonnt die Herausforderung, Paulo Lins‘ umfangreichen Roman für die Leinwand zu adaptieren, indem er sich auf die Schlüsselfiguren Locke und Buscapé konzentriert, deren Schicksale sich nur gelegentlich überschneiden. Während die Darstellung von Gewalt im Film allgegenwärtig ist und als ein integraler Bestandteil des täglichen Lebens in der City of God erscheint, trägt die korrupte und im Drogen- und Waffenhandel verstrickte Polizei zur chaotischen Stimmung bei. Zudem wird Buscapé, der sich nach einem Ausweg aus dem Elend sehnt, unfreiwillig in die Konflikte der Banden verwickelt.

„City of God“ besticht durch seine tiefgründige Erzählweise und zeichnet sich dadurch aus, dass Regisseur Meirelles eindringlich und anschaulich die verheerenden Folgen von Armut, sozialer Deprivation und Isolation darstellt. Nicht nur als Studie über die Gewalt in den Favelas, sondern auch als Kommentar zur gespaltenen Gesellschaft Brasiliens positioniert sich der Film. Dabei fasziniert und erschreckt „City of God“ seine Zuschauer gleichermaßen.

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