Coriolanus – Enemy of War (2011) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

In „Coriolanus – Enemy of War“ findet sich Rom in Aufruhr wieder. Die Stadt, geplagt von inneren Konflikten, steht am Rande eines Bürgerkriegs. Während der Adel Getreide hortet, leidet das einfache Volk unter Hunger. Dieses Missverhältnis entfacht den Zorn gegen Caius Martius, besser bekannt als Coriolanus, einen hochrangigen General. Trotz seiner Verachtung für die Plebejer beweist er seine Treue durch unerschütterlichen Einsatz im Kampf. Seine Rückkehr aus der Schlacht als Held stellt ihn vor eine neue Herausforderung: die Politik Roms und seine Kandidatur für das Konsulat.

Dauer: 123 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Ralph Fiennes
Produzenten: John Logan
Hauptdarsteller: Gerard Butler, Ralph Fiennes, Lubna Azabal
Nebendarsteller: Vanessa Redgrave, James Nesbitt, Jessica Chastain
Genres: Drama, Historienfilme
Studio: Lonely Dragon
Sprachen: Deutsch, English

Sein Sieg über die Volsker, angeführt von Tullus Aufidius, verleiht ihm den Ehrennamen „Coriolanus“. Doch sein Versuch, politische Anerkennung zu finden, scheitert an seiner Unfähigkeit, sich mit dem Volk zu arrangieren. Unterstützt von seiner machtbewussten Mutter Volumnia und seinem Mentor Menenius, kann Coriolanus dennoch die Plebejer nicht überzeugen. Seine Weigerung, seine Kriegsnarben zur Schau zu stellen, und sein unfreundliches Auftreten führen zu seiner Verbannung. Verbittert bietet er seine Dienste seinem ehemaligen Feind Aufidius an, mit dem Ziel, Rom zu vernichten.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Coriolanus – Enemy of War„, ein britisches Historiendrama aus dem Jahr 2011, markiert das Regiedebüt von Ralph Fiennes, der neben seiner Rolle hinter der Kamera auch die Titelfigur Caius Martius Coriolanus verkörpert. Das Drehbuch, verfasst von John Logan, adaptiert die tragische Geschichte aus Shakespeares gleichnamigem Werk. Fiennes trug ebenfalls zur Produktion bei, wobei die musikalische Untermalung von Ilan Eshkeri stammt und die visuelle Gestaltung durch Barry Ackroyd als Kameramann und Nicolas Gaster im Schnitt geprägt wurde.

Neben Fiennes spielen Gerard Butler als Tullus Aufidius, Brian Coxn als Menenius und Vanessa Redgrave als Volumnia, Coriolanus‘ Mutter, zentrale Rollen. Weitere wichtige Charaktere werden von James Nesbitt als Tribune Sicinius und Jessica Chastain als Virgilia dargestellt.

Der Film, der seine Premiere im internationalen Wettbewerb der 61. Berlinale feierte, wurde für seine künstlerischen Leistungen breit anerkannt. Insbesondere Vanessa Redgrave erhielt für ihre Nebenrolle als Volumnia mehrere Auszeichnungen, unter anderem bei den Los Angeles Film Critics Association Awards und den British Independent Film Awards. „Coriolanus“ erhielt zudem Nominierungen für den Goldenen Bären bei der Berlinale sowie für den BAFTA Award for Outstanding Debut by a British Writer, Director or Producer, was die erfolgreiche Umsetzung des Projekts durch Ralph Fiennes unterstreicht. Die Dreharbeiten von „Coriolanus – Enemy of War“ begannen im März 2010 in Belgrad.

Inhalt und Handlung vom Film „Coriolanus – Enemy of War“

In einem modernen Rom brodeln Unruhen, da die Bürger wegen vorenthaltener Getreidevorräte aufgebracht sind. General Caius Martius, den das Volk für die Misere verantwortlich macht, begegnet den Forderungen nach Brot mit Verachtung. Die aufgebrachte Menge wird gewaltsam niedergeschlagen, was die ohnehin schon bestehende Spannung steigert. Unterdessen erklären die Volsker, ausgenutzt durch Roms interne Zwistigkeiten, den Krieg. Ihr Kommandant, Tullus Aufidius, sieht in Martius seinen Erzfeind und schwört, ihn in der bevorstehenden Schlacht zu besiegen. Diese persönliche Feindschaft verheißt eine erbitterte Konfrontation.

Martius, an der Spitze stehend, führt den Angriff auf die volskische Stadt Corioli. Der Kampf ist brutal; eine Sprengfalle dezimiert seine Truppen. Zurück in Rom, macht sich Virgilia, unterstützt von Coriolanus‘ Mutter Volumnia, Sorgen um seine Sicherheit. Volumnia sieht Verwundungen jedoch als Ehrenzeichen. In Corioli zeigt Martius außergewöhnlichen Mut und tötet trotz Munitionsmangels weiter, bis er, blutüberströmt, aber unbeugsam, zu seinen überraschten Männern stößt. Sie folgen ihm in einen zweiten Angriff, worauf ein messerscharfer Zweikampf zwischen Martius und Aufidius folgt.

Die Rückkehr

Nach seiner Rückkehr nach Rom wird Martius für seine Tapferkeit als „Coriolanus“ gefeiert. Im Senat zeigt er sich demütig und weist Lob zurück. Auf Drängen seiner Mutter strebt er eine politische Karriere als Konsul an. Seine Weigerung, seine Narben zu zeigen, und sein ungehobelter Umgang mit dem Volk bringen ihm jedoch keine Sympathien ein. Die Volkstribune Brutus und Sicinius sehen in ihm eine Bedrohung ihrer Macht und schüren erfolgreich den Volkszorn gegen ihn.

Als der Senat über Coriolanus‘ Konsulat abstimmen will, stacheln die Tribunen die Massen auf, was zu tumultartigen Szenen führt. Coriolanus‘ hitzige Reaktion auf die Anschuldigungen eines Tribuns bringt ihn in eine prekäre Lage. Seine beinahe gewalttätige Gegenwehr resultiert in der Forderung nach der Todesstrafe. Doch durch das Eingreifen eines wohlgesinnten Senators wird das Urteil in Verbannung umgewandelt. Verbittert sucht Coriolanus Aufidius auf, bietet seine Dienste gegen Rom an und erhält das Kommando über die volskische Armee.

Unter Coriolanus‘ Führung erzielen die Volsker bedeutende Erfolge. Doch sein Ruhm sät Misstrauen bei Aufidius. Als Rom kurz vor der Eroberung steht, gelingt es Coriolanus‘ Familie, sein Herz zu erweichen. Die Unterzeichnung des Friedensvertrags mit Rom brandmarkt ihn allerdings als Verräter unter den Volskern. Aufidius nutzt die Gelegenheit, seine Rache zu vollenden, und tötet Coriolanus, der nun zwischen persönlicher Ehre und politischem Kalkül zerrieben wird.

Filmkritik und Rezension von „Coriolanus – Enemy of War“

Ralph Fiennes‘ „Coriolanus – Enemy of War“ versucht, Shakespeares klassisches Drama in eine moderne Kulisse zu versetzen, während die Originalsprache erhalten bleibt. Diese ambitionierte Regiearbeit verbindet aktuelle soziale Spannungen mit antiker Tragödie, jedoch ohne die erhoffte Wirkung zu erzielen. Der Film zeigt ein fiktives Rom, geplagt von Klassenkämpfen und politischen Intrigen, doch trotz starker Darbietungen bleibt die Umsetzung hinter den Erwartungen zurück. Das Zusammenspiel von Gegenwart und Vergangenheit wirkt erzwungen, ohne eine echte Brücke zwischen den Zeiten zu schlagen. Die Wahl, die Handlung in ein unbestimmtes modernes Setting zu verlegen, führt nicht zur erhofften Vertiefung der Thematik.

Das Ensemble, angeführt von Fiennes selbst, Butler, Redgrave und Cox, liefert zwar überzeugende Leistungen, kann aber die Schwächen des Films nicht gänzlich ausgleichen. Ihre Bemühungen, den tieferen Emotionen und Konflikten der Charaktere Ausdruck zu verleihen, werden durch die unzulängliche Entwicklung der Nebencharaktere und eine gewisse emotionale Distanz zum Geschehen untergraben. Insbesondere Redgrave sticht hervor, doch selbst ihre Darstellung kann die fehlende Bindung zum Publikum nicht gänzlich kompensieren.

Die visuelle Gestaltung und der Einsatz der Handkamera verstärken das Gefühl einer verpassten Gelegenheit. Statt Dynamik und Intensität zu fördern, trägt die Bildsprache zu einer gewissen Monotonie bei. Fiennes scheint unsicher, wie er seine visionären Ideen, wie die Darstellung medialer Berichterstattung, wirkungsvoll integrieren soll. Im Vergleich zu anderen modernen Adaptionen Shakespeares wirkt „Coriolanus“ uninspiriert und vermag es nicht, eine stimmige Verbindung zwischen Text und Bild zu etablieren. Trotz einiger interessanter Ansätze bleibt der Film letztlich hinter seinem Potenzial zurück, was den Zuschauer eher unbefriedigt zurücklässt.

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