Mein Sohn, der Soldat

Im Herzen Senegals, im Jahr 1917, führen Bakary Diallo und sein Sohn Thierno, im Film „Mein Sohn, der Soldat„, ein friedliches Leben auf ihrer Farm. Doch der Frieden währt nicht lange, als die französische Armee auftaucht, um junge Männer für den Krieg zu rekrutieren. Thierno, getrieben von dem Wunsch zu entkommen, wird dennoch gefangen. Sein Vater Bakary, entschlossen, seinen Sohn zu schützen, tritt der französischen Armee bei, doch mit einem heimlichen Plan zur Flucht. Als ihr erster Versuch misslingt, sehen sie sich den Schrecken der Front im Osten Frankreichs gegenüber.

Dauer: 101 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Mathieu Vadepied
Produzenten: Bruno Nahon, Omar Sy
Hauptdarsteller: Omar Sy, Alassane Diong, Jonas Bloquet
Nebendarsteller: Bamar Kane, Oumar Sey
Genre: Kriegsfilme
Studio: Gaumont, Pathé BC Afrique
Sprachen: Deutsch, Französisch

Während Bakary verzweifelt versucht, Thierno von den Frontlinien fernzuhalten, erweist sich Thierno unerwartet als Held im Gefecht und wird zum Korporal befördert. Unter der Obhut des jungen Leutnants Chambreau kehren sich plötzlich die Rollen um: Thierno wird zum Vorgesetzten seines eigenen Vaters. Bakary sieht eine neue Chance in dieser unerwarteten Wendung, während Thierno, getrieben von jugendlichem Ehrgeiz, sich auf eine gefährliche Mission begibt, die ihre Bindung auf die Probe stellt.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Mein Sohn, der Soldat„, im Original „Tirailleurs“, ist ein Kriegsfilm aus dem Jahr 2022, inszeniert von Mathieu Vadepied. Der Film, mit einer Länge von 101 Minuten und einer Altersfreigabe FSK 16, stellt die tragische Geschichte von Bakary Diallo und seinem Sohn Thierno dar, gespielt von Omar Sy und Alassane Diong. Neben ihnen wirken Jonas Bloquet als Lieutenant Chambreau und weitere Schauspieler wie Bamar Kane und Oumar Sey in tragenden Rollen mit. Die Produktion übernahmen Bruno Nahon und Hauptdarsteller Omar Sy, während die musikalische Untermalung vom renommierten Komponisten Alexandre Desplat stammt. Die Kameraführung lag in den Händen von Luis Armando Arteaga, das Drehbuch verfassten Olivier Demangel und Mathieu Vadepied.

Die Dreharbeiten für den Film erstreckten sich vom 23. August bis zum 13. Oktober 2021 in Frankreich und fanden anschließend im Januar 2022 im Senegal statt. Einige Szenen wurden in Neufmaison in den Ardennen gedreht. Nach seiner Premiere bei den Filmfestspielen in Cannes im Mai 2022 erreichte der Film Anfang Januar 2023 das französische und im November 2023 das deutsche Kinopublikum. Der Abspann des Films zollt den vergessenen afrikanischen Soldaten Tribut, indem er die Lebensgeschichten algerischer Männer erzählt, die sich Ende der 1950er Jahre der französischen Armee anschlossen und unter die Leitung von Leutnant Pascal gestellt wurden.

Handlung und Story vom Film „Mein Sohn, der Soldat“

Im Jahr 1917 lebt der Senegalese Bakary Diallo mit seinem Sohn Thierno auf einer Farm. Eines Tages erscheint die französische Armee, um junge Männer gewaltsam zu rekrutieren. Thierno versucht zu fliehen, wird jedoch gefangen genommen. Um ihn aus den Schrecken des Krieges zu retten, schließt sich Bakary der französischen Armee an, plant jedoch mit seinem Sohn zu desertieren. Ihr erster Fluchtversuch scheitert, und beide werden an die Front im Osten Frankreichs geschickt.

Bakary versucht, Thierno von der Front fernzuhalten, indem er ihn für die Kantine engagieren will. Thierno jedoch zeigt Mut in einem Angriff und wird zum Korporal befördert. Der junge Leutnant Chambreau nimmt ihn unter seine Fittiche, wodurch Thierno zum Vorgesetzten seines Vaters wird. Obwohl Bakary eine Chance für eine Versetzung sieht, strebt Thierno danach, seinen Mut zu beweisen und glaubt an eine mögliche französische Staatsbürgerschaft.

Allein an der Front

Während Bakary weiterhin versucht zu desertieren und Mittel für die Flucht nach Afrika sammelt, erhält Thierno einen Auftrag zu einer gefährlichen Mission unter der Führung von Leutnant Chambreau. Am Tag der Operation überredet Bakary Thierno, mit ihm zu fliehen. Thierno jedoch kehrt heimlich um, um Chambreau nicht im Stich zu lassen. Bakary findet sich allein an der Front wieder und bricht in die Nacht auf, um seinen Sohn zu finden.

In einer dramatischen Rettungsaktion befreit Bakary Thierno, Chambreau und deren Einheit. Er möchte mit seinem Sohn fliehen, doch Chambreau hält sie zunächst auf. Nach einer Überzeugungsarbeit lässt Chambreau sie gehen und opfert sich, um Zeit zu gewinnen. Bakary wird jedoch getroffen und stirbt im Niemandsland. Thierno kehrt zum Militär zurück und erfährt später von den Konsequenzen einer möglichen Desertion. Nach Kriegsende kehrt er dekoriert nach Senegal zurück und ehrt den Opfermut seines Vaters. Jahre später wird Bakarys Grab entdeckt, und es wird angedeutet, dass er als Symbol für den unbekannten Soldaten unter dem Arc de Triomphe ruht.

Fazit und Kritik zum Film „Mein Sohn, der Soldat“

Mein Sohn, der Soldat“ von Regisseur Mathieu Vadepied beleuchtet ein lange vernachlässigtes Kapitel der französischen Kolonialgeschichte – den Einsatz der Tirailleurs sénégalais im Ersten Weltkrieg. Inspiriert von der Lebensgeschichte des senegalesischen Tirailleurs Abdoulaye Ndiaye, entwirft Vadepied eine fiktive Erzählung, die sich tief in die persönliche Tragödie eines Vater-Sohn-Duos während der Schrecken des Krieges gräbt. Während die historischen Hintergründe und die Komplexität der französisch-afrikanischen Beziehungen teilweise in den Hintergrund rücken, bietet der Film dennoch eine eindrucksvolle Plattform für die emotionalen und dramatischen Leistungen von Omar Sy und Alassane Diong. Ihre Darstellungen fangen das schwierige Verhältnis und die inneren Konflikte der Charaktere eindringlich ein.

Der Film schafft es, die Grausamkeiten des Stellungskriegs auch ohne die visuelle Wucht eines Blockbusters wie „Im Westen nichts Neues“ zu vermitteln. Stattdessen liegt der Fokus auf der menschlichen Dimension, speziell auf der Beziehung zwischen Bakary und Thierno, die sich nach einer unerwarteten Wendung zu einem packenden Drama entwickelt. Die nuancierte Darstellung der Charaktere und die Weigerung, sie auf einfache Stereotypen zu reduzieren, verleihen dem Film eine besondere Tiefe. Leutnant Chambreau, verkörpert von Jonas Bloquet, symbolisiert beispielsweise die Ambivalenz der kolonialen Machtstrukturen. Trotz einiger narrativer Schwächen, etwa der aufgesetzten Rahmenhandlung, verdient „Mein Sohn, der Soldat“ Anerkennung für seine differenzierte Auseinandersetzung mit einem wichtigen historischen Thema und seine Hommage an die Tirailleurs sénégalais.

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