Der letzte Tango in Paris (1972) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Der erotische Film „Der letzte Tango in Paris“ ist ein italienischer Spielfilm aus dem Jahr 1972. Zu dieser Zeit waren einige der Sexszenen als inakzeptabel oder erniedrigend eingestuft worden. Wodurch die Kritiken weit auseinanderklafften. Trotzdem konnten fünf Auszeichnungen und zwei Nominierungen erreicht werden.

Dauer: 129 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Bernardo Bertolucci
Produzenten: Alberto Grimaldi
Hauptdarsteller: Marlon Brando, Maria Schneider, Jean-Pierre Léaud
Nebendarsteller: Catherine Allégret, Massimo Girotti, Maria Michi
Genre: Erotik
Studio: MGM
Sprachen: Deutsch, Englisch

Es geht um einen Amerikaner, der erst vor fünf Jahren nach Paris zog. Der Grund lag in der Liebe. Seine Frau betrog ihn aber kurz darauf und nahm sich im Anschluss das Leben. Paul wird durch diese Veränderung ziemlich aus der Bahn geworfen. Ein Versuch durch eine rein sexuelle Beziehung, unter Missachtung von gewohnten Umgangsformen, geht schief. Das Leid kann er nicht vergessen.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Mit „Der letzte Tango in Paris“ erschuf der italienische Filmautor Bernardo Bertolucci seinen sechsten Spielfilm. Er selbst war auch für das Drehbuch verantwortlich, welches später eine Filmlänge von 129 Minuten zeigt. Aufgrund der hitzigen Diskussionen mancher Szenen konnte nur eine Altersfreigabe ab dem 16. Lebensjahr erreicht werden.

Der Dreh fand zwischen Februar und April 1972 statt. Die Eröffnungsszene entstand auf der Pariser Bir-Hakeim-Brücke, im westlichen Stadtteil Passy. Dort liegt auch die Wohnung, die im Film auftaucht. Allerdings befindet sich die reale Rue Jules Verne weit entfernt in einem östlichen Stadtteil. Die Produktion übernahm Alberto Grimaldi. Im Schnitt arbeiteten Franco Arcalli und Roberto Perpignani Hand in Hand mit dem Komponisten Gato Barbieri.

Kameramann Vittorio Storaro zeigt folgende Besetzung: Marlon Brando schlüpft in die Rolle des Paul. Maria Schneider mimt Jeanne. Jean-Pierre Léaud zeigt sich als Tom auf der Leinwand. Catherine Allégret stellt den Charakter Catherine dar. Massimo Girotti lebt die Person Marcel und Maria Michi die Person Rosas Mutter.

Inhalt und Handlung vom Film „Der letzte Tango in Paris“

Seit einiger Zeit, genauer gesagt seit fünf Jahren, lebt der 45-jährige Amerikaner Paul in Paris. Gerade erst hat sich seine französische Frau Rosa umgebracht. Es dauert nicht lange und er trifft auf Jeanne. Sie ist eine 20-jährige Französin. Ohne Vorankündigung, bei einer Wohnungsbesichtigung, kommt es, ohne sich zu kennen, zum Sex. Danach verlassen die beiden wortlos die Wohnung. Am nächsten Tag taucht Jeanne bei Paul auf. Er drängt sie, dem anderen nichts vom eigenen Leben zu erzählen und sich nur in der Wohnung zu treffen, wenn sie Sex brauchen.

So läuft es einige Zeit. In der Zwischenzeit trifft Jeanne sich mit ihrem Verlobten Tom. Er ist ein Jungfilmer fürs Fernsehen. Ohne Einwilligung dreht er ein Interview mit ihr über ihrer Familie und Kindheit. Zur selben Zeit muss Paul sich mit dem Tod von Rosa befassen. Sie führte ein Hotel, dort im Bad hat sie sich umgebracht. Paul geht dorthin und spielt mit einem Dienstmädchen das Vorgehen nach. Danach kommt es zum Streit zwischen ihm und seiner Schwiegermutter. Sie möchte eine kirchliche Bestattung mit allem Drum und Dran.

Zwischen Leidenschaft und Gewalt: Die dunkle Seite der Begierde

Bei der nächsten Begegnung von Paul und Jeanne beobachtet der Zuschauer ein nackt ineinander geschlungenes, zärtliches Paar, welches Tierlaute imitiert. Langsam erzählt Paul etwa aus seiner Vergangenheit. Kurz darauf entdeckt Paul, dass einer der Bewohner im Hotel der Geliebte seiner Frau war. Das nächste Treffen führt zu einer Vergewaltigung von Jeanne. Mithilfe von Butter erzwingt Paul einen Analverkehr. Aus Revanche verpasst sie ihm einen Stromschlag mit einem Plattenspieler. Tom teilt Jeanne mit, er möchte nächste Woche vor laufender Kamera heiraten. Bei der nächsten Anprobe für das Brautkleid läuft sie weg, zu Paul. Ihrer Meinung nach ist er der wirkliche Mann fürs Leben. Daraufhin soll Sie in wieder durch Analverkehr befriedigen.

Kurze Zeit später sucht Jeanne die Wohnung von Paul auf, aber er ist ausgezogen. Auf der Straße läuft sie Paul in die Arme. Er breitet sein Leben vor ihr aus und möchte sie heiraten. Allerdings kehren sie zum Sprechen in ein Lokal ein, wo Pariser Bürger an einem langweiligen Tangowettbewerb teilnehmen. In einer Ecke am Tisch teilt sie ihm mit, es ist aus. Aber unter dem Tisch befriedigt sie ihn das letzte Mal. Es kommt zu einem schrecklichen Ende, wobei Paul ihr folgt und Jeanne ihn mit der Pistole erschießt. Der Polizei möchte sie sagen, dass sie ihn nicht kennt. Er ist verrückt und wollte mich vergewaltigen.

Filmkritik und Rezension von „Der letzte Tango in Paris“

Der letzte Tango in Paris“ zeigt sexuelle Praktiken und Perversionen. Der Charakter Paul zwingt diese der Dame auf. Wobei Jeanne sich in ein emotionales Chaos hineinziehen lässt. „Der letzte Tango in Paris“ basiert auf einem Roman von Robert Alley. Der Regisseur wagte ein filmisches Experiment über eine Neudeformierung eines Menschen. Die Atmosphäre der Geschichte ist belastend und beinahe surreal. Die schauspielerischen Leistungen sind grandios. In den siebziger Jahren erkannte ein Gericht Bernardo Bertolucci die Bürgerrechte für fünf Jahre ab, wegen den fragwürdigen Szenen. Die Darsteller Marlon Brando und Maria Schneider und der Produzent Alberto Grimaldi wurden zu zwei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Heute ist der erotische Film ein Klassiker.

Bertolucci ist mit dem Film mindestens eines gelungen, er hat die Charaktere für sich sprechen lassen. Aufgrund der Farbwahl und ausgefeilten Perspektiven ist die Bildsprache maßgeblich am Funktionieren des Films beteiligt. Dem italienischen Regisseur ist ein Meisterwerk gelungen, welches aus pornografischen Ansätzen ein begeisterndes und anspruchsvolles Drama erstellt. Die am Anfang aufgebaute, mystische Atmosphäre wird im weiteren Verlauf abgebaut, was etwas Faszination einbüßt.

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