Honig im Kopf

In der Familienkomödie „Honig im Kopf“ wagt sich Til Schweiger an ein ernstes und sensibles Thema heran: die Alzheimer-Erkrankung. Als Regisseur, Co-Produzent, Co-Autor, Co-Cutter und Darsteller versucht er, Humor und Emotionalität mit einer ernsthaften Studie über Demenz zu verknüpfen. Dabei orientiert er sich an der Erfolgsformel seiner früheren Filme. Doch das Experiment, das eine außergewöhnliche Kombination verspricht, birgt auch Risiken.

Dauer: 139 Min.
FSK: ab 6 Jahren
Jahr:
Regie: Til Schweiger, Lars Gmehling
Produzenten: Thomas Zickler, Til Schweiger
Hauptdarsteller: Dieter Hallervorden. Emma Schweiger, Til Schweiger
Nebendarsteller: Jeanette Hain, Tilo Prückner
Genres: Drama, Komödie
Studio: Warner Bros.
Sprachen: Deutsch, English

Mit Dieter Hallervorden und Emma Schweiger in den Hauptrollen wird die Geschichte eines Großvaters und seiner Enkelin erzählt, die gemeinsam gegen das Vergessen kämpfen. Das starke Protagonisten-Duo liefert bewegende Momente und präsentiert dem Zuschauer Einblicke in die tückische Krankheit. Gleichzeitig öffnet Schweigers ureigener Stil Fragen nach der richtigen Balance zwischen Tragik und Komödie.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Honig im Kopf“ aus dem Jahr 2014 ist ein Drama mit komödiantischen Elementen und wurde von Til Schweiger und Lars Gmehling inszeniert. Im Fokus steht die Geschichte von Amandus Rosenbach, gespielt von Dieter Hallervorden, der an Alzheimer leidet. Seine Familie, darunter Emma Schweiger als Tilda und Til Schweiger als Niko, unternimmt eine emotionale Reise mit ihm. Jeanette Hain, Katharina Thalbach, Tilo Prückner, Mehmet Kurtuluş und Violetta Schurawlow ergänzen die Besetzung. Für Drehbuch und Produktion waren Hilly Martinek, Til Schweiger und Thomas Zickler verantwortlich, während die Musik von Dirk Reichardt, Martin Todsharow und David Jürgens stammt. Bei Kamera und Schnitt zeichneten sich Martin Schlecht und Constantin von Seld aus.

Die Dreharbeiten fanden an mehreren Standorten, darunter Hamburg, Schleswig-Holstein und Venedig statt. Dabei diente das Herrenhaus Altfresenburg als Wohnhaus der Familie Rosenbach. Til Schweiger hatte ursprünglich Michael Caine für die Hauptrolle im Auge, entschied sich jedoch nach einer beeindruckenden Leistung von Dieter Hallervorden anders. Außerdem war Lilly, die Tochter von Jan Josef Liefers, in einer Nebenrolle zu sehen. Zwischen Hallervorden und Schweiger soll es zu Meinungsverschiedenheiten gekommen sein, und die Band Ray Collins’ Hot Club hatte einen Auftritt.

Der Film, mit einer Länge von 139 Minuten und einer Altersfreigabe von FSK 6, war nicht nur im Kino ein Erfolg. Er wurde Herbert und Monika, wahrscheinlich den Eltern Schweigers, gewidmet. Im deutschen Free-TV lief „Honig im Kopf“ erstmals am 26. Dezember 2017 auf Sat.1. Interessante Kontroversen entstanden ebenfalls, darunter ein verbaler Plagiatsstreit mit Claude Oliver Rudolph. Ebenso wurde der Film durch seine inhaltliche Originalität und die emotionale Tiefe der Charaktere gelobt.

Handlung & Story vom Film „Honig im Kopf“

Der Film „Honig im Kopf“ erzählt die Geschichte des ehemaligen Tierarztes Amandus Rosenbach, der unter Alzheimer leidet. Bei der Beerdigung seiner Frau Margarethe wird sein geistiger Zustand erstmals offensichtlich, als er eine verwirrte Rede hält. Auf Drängen seines Sohnes Niko zieht Amandus bei ihm und seiner Frau Sarah ein, deren Ehe aufgrund einer Affäre Sarahs auf der Kippe steht. Bei ihnen kommt es schnell zu kritischen Situationen durch Amandus‘ Zustand, so verursacht er beinahe einen Küchenbrand.

Der geistige und motorische Verfall von Amandus schreitet voran und mündet in einem Fiasko beim Sommerfest der Familie. Niko sieht sich gezwungen, Amandus in eine Betreuungseinrichtung zu geben, doch Tilda, Nikos elfjährige Tochter, widersetzt sich dem Plan. Stattdessen begibt sie sich mit ihrem Großvater auf eine Reise nach Venedig, wo Amandus einst Flitterwochen verbracht hat. Diese Reise soll ihm durch das Wiedersehen altbekannter Orte helfen.

Die Reise beginnt chaotisch mit einem Autounfall, worauf die beiden per Zug nach Bozen fahren. Dort verlässt Amandus den Zug, und Tilda muss die Notbremse ziehen. Sie verstecken sich auf der Bahnhofstoilette vor Polizisten, finden Unterschlupf in einem Kloster und erreichen schließlich Venedig per Schaftransporter. In Venedig treffen sie Niko und Sarah, die in Sorge um die beiden ebenfalls angereist sind.

Endlich in Venedig

In Venedig verlässt Amandus unbemerkt das Hotel und wird am nächsten Morgen von Tilda auf einer bedeutungsvollen Bank gefunden. Seine Krankheit ist nun so weit fortgeschritten, dass er seine Enkelin nicht mehr erkennt. In diesem Moment treffen auch Niko und Sarah ein, und die Familie tritt die Heimreise an.

Zurück in Hamburg beschließt Sarah, ihren Job aufzugeben, um Amandus zu pflegen. Die Ehe von Niko und Sarah wird gerettet, und sie bekommen einen Jungen, der nach Amandus benannt wird. Amandus erlebt noch glückliche Momente mit seiner Familie, bevor er in Tildas Beisein an Herzversagen stirbt. Bei der Beerdigung blickt Tilda in den Himmel und fühlt sich weiterhin von Amandus beschützt, wie er es ihr zu Lebzeiten versprochen hat.

Fazit und Kritiken zum Film „Honig im Kopf“

Im Film „Honig im Kopf“ versucht Til Schweiger, der als Regisseur, Co-Produzent, Co-Autor, Co-Cutter und Darsteller tätig ist, eine Kombination aus einer Familienkomödie und einer ernsthaften Alzheimer-Studie zu schaffen. Dies gelingt ihm trotz schöner Bilder, gefühliger Musik, Humor und Emotionalität nicht vollständig. Mit der Anwendung seiner üblichen Erfolgsformel, bekannt aus Werken wie „Keinohrhasen“ und „Kokowääh“, fehlt es dem Film an kohärenter Verbindung zwischen der Alzheimer-Thematik und dem typischen Schweigerschen Humor.

Die ernste Intention des Films, Alzheimer authentisch darzustellen, wird durch die Darbietungen von Dieter Hallervorden und Emma Schweiger, die als Großvater und Enkelin überzeugen, unterstützt. Hallervorden’s Darstellung eines willensstarken Mannes, der mit Charakter gegen das Vergessen kämpft, füllt das tückische Krankheitsbild mit Leben. Emma Schweigers sensible und geduldige Darstellung neben ihrem Film-Opa zeigt ehrliche und rührende Momente. Jedoch wird die Wahrhaftigkeit des Films durch unausgereifte Szenen und Til Schweigers Regie untergraben. Die Balance zwischen Humor und der lebensgefährlichen Ernsthaftigkeit der Krankheit gerät aus den Fugen, und statt den stillen Momenten mehr Raum zu geben, füllt der Film die Zeit mit überflüssigen Handlungsschlenkern.

Die Kritik zeigt, dass der Film an der Verbindung von Krankheitsdrama und Komödie scheitert. Die gewählten filmischen Mittel, wie die ansprechende Kameraarbeit und die Easy-Listening-Musik, beißen sich mit dem ernsten Thema. Die Nebenfiguren und Konflikte bleiben unausgearbeitet, und selbst die zahlreichen Cameo-Auftritte sind schlecht in den Film integriert. Schlussendlich bleibt „Honig im Kopf“ hinter dem Potential zurück, das in der Kombination von sentimentaler Familienkomödie und ernster Alzheimer-Studie hätte stecken können. Die schwache Inszenierung und die Fehlentscheidungen in der Regie machen den Film trotz der Stärken seiner Hauptdarsteller zu einer verpassten Gelegenheit.

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