Kindheit (2018) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Der Film „Kindheit“ zeigt einen idyllischen Ort in der traumhaften Natur Norwegens. Hier leben die Kleinen in einer Gemeinschaft. Sie spielen, basteln und erkunden zusammen ihr Umfeld. Zwar unter der Beobachtung von Erwachsenen, doch frei ohne jegliche Zwänge. Sie lernen selbständig ihre Konflikte auszuleben, sich gegenseitig zu helfen und Gefühle weiterzugeben.

Dauer: 86 Min.
Jahr:
Regie: Margreth Olin
Produzenten: Margreth Olin, Lene Sandvik
Hauptdarsteller: 6-jährige in einem Waldkindergarten in Nesodden/Oslo
Genre: Dokumentation
Studio: Speranza Film
Sprachen: Deutsch, Nynorsk

Die Dokumentation „Kindheit“ ist ein 90 Minuten langer Film, der erzählt, wie Kinder ihre eigenen Regeln und Vorstellungen beim Spielen entwickeln. Margreth Olin beobachtet Kinder im Alter von sechs bis sieben Jahren über den Zeitraum eines Jahres. Der Film ist ein stiller Protest von Margreth Olin, der den Focus nicht auf Leistung und Wettbewerb lenkt, sondern zeigt welche Kraft und Fantasie in Kindern steckt und wie die Natur ihnen hilft, ihr individuelles Können umzusetzen.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Margreth Olin ist eine norwegische Produzentin, Drehbuchautorin und Regisseurin. Bekannt für ihre Dokumentationen, für die sie mehrfach Auszeichnungen erhielt, wurde sie außerdem durch ihr Drama „Engelen“ bekannt, der als bester fremdsprachiger Film eine Nominierung für den Oscar erhielt. Ihren ersten Durchbruch schaffte sie mit „Kroppen Min“ („Mein Körper“) im Jahr 2002. Nach weiteren Erfolgen in der Filmbranche hat auch der Film „Kindheit„, mit dem Originaltitel „Barndom“, das Publikum und die internationale Kritik begeistert.

Zum Stab gehörten die Musikerin und Komponistin Rebecca Karijord, als Co-Produzent fungierte Lars Jönsson. Die Kameraführung mit beeindruckenden Natur- und Tieraufnahmen übernahm Oystein Mamen. Als Filmcutter arbeitete zum einen Helge Billings, der bereits für Margreth Olins Dokumentation „Nowhere Home“ den Filmschnitt übernahm, zum anderen Michael Leszczylowski. Leszczylowski ist ein schwedischer Editor mit polnischen Wurzeln und erhielt 1999 und 2005 den europäischen Filmpreis.

Gedreht hat Margareth Olin die Dokumentation in der malerischen Landschaft Norwegens, nicht weit entfernt von Oslo. Kinostart war der 29.06.2017 mit einer Dauer von 90 Minuten und einer unbeschränkten Altersfreigabe.

Inhalt und Handlung vom Film „Kindheit“

Der kurzweilige Film von Margreth Olsen, leichtlebig und entspannend, lässt Gedanken an die eigene Kindheit aufkommen. Der Traum vom Fliegen, wie der Vogel, indem man vom Holzstapel sprang. Oder das Spielen im Wald auf großen Steinen mit kleinen Felshöhlen und der Verwandlung zum Ritter. Und so ein Film ist „Kindheit“. Frei und ungezwungen leben die Kleinen im Waldorfkindergarten in Norwegen. Umgeben von Wäldern und Wiesen erforschen sie die Umgebung. Wenn sie leise sind können sie Wildtiere sehen, die neugierig nach ihnen Ausschau halten. Und wie schmecken Ameisen? Nein, nicht nach Marmelade, sie haben ein Aroma nach Zitrone. Gar nicht so schlecht!

Und auch Streit und Machtkämpfe gehören zum Alltagsleben. Doch es bedarf keiner Hilfe von Erwachsenen, um sie auszutragen. Die Kinder regeln das selbst. Sie streiten und vertragen sich wieder. Emotionen werden ausgelebt und im Arm des Freundes fühlt man sich geborgen. Erste Versuche einen Ast mit dem Messer zu entrinden kann schon einmal mit einer Verletzung enden. Doch vertieft in diese Aufgabe, fließen keine Tränen. Ganz im Gegenteil, vom eigenen Ehrgeiz getrieben, wird weitergemacht.

Es wird den ganzen Tag gespielt, zusammen gegessen und die Klänge des Windspiels ertönen sanft. Entspannt, ohne Zeitdruck verbringen die Kleinen ihren Tag. Gemeinsam basteln sie Stelzen und Steckenpferde mit dem Holz, dass sie vorher im Wald gesammelt haben. Dabei lassen sie ihrer Fantasie freien Lauf. Es braucht keine Handys und Computer, denn es kommt keine Langeweile auf. Geburtstage werden gefeiert mit fröhlichen und lachenden Kindern.

Die natürliche und ungestörte Entwicklung im Kindergarten

Liebevoll eingefangene Bilder zeigen beispielsweise einen Sechsjährigen, der sich im Wald umschaut, Gefallen an Farn findet und dieses glatt als Kopfbedeckung nutzt. Oder den Wandel der Jahreszeit, in der Schnee in den Augen der Kinder zu Kaugummi wird. In diesem Kindergarten haben das Spielen und Handeln der Kinder, ohne das Einmischen von Erwachsenen oberste Priorität, um die individuelle und ganzheitliche Entwicklung zu fördern. Die Erzieher helfen mit Ratschlägen, doch die Entscheidung, ob sie es durchführen liegt in Kinderhand. Der Tagesablauf wird nicht von Stress und Hektik bestimmt, denn die Zeit spielt keine Rolle.

Berührend auch die Schlussszene, wenn die Sommerferien anfangen. Kinder und Erzieher verabschieden sich voneinander. Der Pädagoge Kristoffer entlässt mit traurigen Augen die Kinder durch das große Gartentor, die nun ihren neuen Lebensabschnitt „Schule“ beginnen. Der Film arbeitet, außer am Beginn der Dokumentation ohne Text oder Interviews von Erwachsenen. Der Film konzentriert sich einzig und allein auf die Kinder, die spielend erlernen, ihren eigenen Weg zu finden.

Filmkritik und Rezension von „Kindheit“

Margreth Olins „Kindheit“ ist eine angenehme und ruhige Dokumentation, die zeigt wie wichtig es ist, den Kindern Zeit zum Lernen zu lassen, um später als eigenständige Erwachsene ihr Leben zu führen.

Im Kindergarten finden sie einen lebensbejahenden und sicheren Ort, der Wärme und Geborgenheit ausstrahlt. Sie können ihre eigene Kreativität verwirklichen und fantasievolle Abenteuer ausleben. Die Natur wird zu einem sicheren Anlaufort, um die schnelllebige Zeit zu vergessen und wirklich Kind zu sein.

Olin zeigt in einer Einfachheit fröhliche und wissbegierige Kinder in den Wäldern Norwegens mit ihrem Erzieher Kristoffer, der sie unterstützt, Halt und Sicherheit in unserer komplexen Welt zu finden. Kindheit und Erziehung spielen eine zentrale Rolle in diesem Film, aber in anderer Art und Weise. Er zeigt nicht die böse Seite des Lebens, sondern die Gute, in der Solidarität, Vorstellungskraft und Neugier mit einer neuen und spezifischen Pädagogik und Ideologie auf das Kind abgestimmt sind.

„Kindheit“ wurde sowohl von den Zuschauern und den professionellen Kritikern größtenteils positiv bewertet. „Barndom“ ist eine besondere Dokumentation für Groß und Klein.

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