Libero

Libero“ ist ein Film, der die außergewöhnliche Karriere des legendären Fußballspielers Franz Beckenbauer beleuchtet. Gedreht im Jahr 1973 von Regisseur Wigbert Wicker, stellt der Film eine Zeit dar, in der Beckenbauer nicht nur als Spieler, sondern auch als Symbol des deutschen Fußballs galt. Er war eine Schlüsselfigur des FC Bayern München und prägte als Libero und Kapitän den Sport entscheidend. Der Film porträtiert diese glanzvolle Ära des Fußballs, eingebettet in die kulturelle und soziale Landschaft der 1970er Jahre. Zudem werden markante Werbeeinblendungen namhafter Produkte integriert, die das Zeitgefühl der Epoche widerspiegeln.

Dauer: 85 Min.
Jahr:
Regie: Wigbert Wicker
Produzenten: Wolfgang Glattes
Hauptdarsteller: Franz Beckenbauer, Brigitte Beckenbauer, Beatrice Kessler
Nebendarsteller: Harald Leipnitz, Klaus Löwitsch, Thomas Beckenbauer
Genre: Sportfilme
Studio: Rina Films
Sprachen: Deutsch, English

In „Libero“ wird nicht nur Beckenbauers sportliche Meisterschaft, sondern auch die menschliche Seite des Fußballstars beleuchtet. Ein zentrales Ereignis im Film ist ein Schlüsselmoment in Beckenbauers Leben, als ein Mitspieler bei einem Spiel einen schweren Beinbruch erleidet. Dieses Ereignis wirft Beckenbauer in eine tiefe Selbstreflexion und Depression, was auch in körperlichen Symptomen wie Nasenbluten zum Ausdruck kommt. Der Film zeigt, wie die Härten des Profisports und der Druck der Öffentlichkeit den Fußballer belasten. Der Höhepunkt des Films ist die Entscheidung Beckenbauers, seine Karriere zu beenden, was den tiefgreifenden Einfluss solcher Ereignisse auf die Karriere eines Profisportlers unterstreicht.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Libero„, ein semi-dokumentarischer deutscher Spielfilm, feierte am 8. Dezember 1973 seine Premiere in den deutschen Kinos. Regie führte Wigbert Wicker. Das Drehbuch verfassten Bernt Engelmann, Jutta Gruendel und Wicker selbst. Die Produktion übernahmen Wolfgang Glattes und Udo N. von Tyrol. David Llewellyn komponierte die Musik.

Für die Kameraarbeit zeichneten Gernot Roll, Atze Glanert und Luy Briechle verantwortlich. Der Schnitt lag in den Händen von Monika Mertens. Der Film hat eine Laufzeit von 85 Minuten und ist im Genre der Dokumentation und des Sports angesiedelt. Er ist auf DVD erhältlich und hat eine Altersfreigabe von FSK 0.

Im Film agieren folgende Schauspieler als Besetzung von Libero, wie Franz Beckenbauer, Harald Leipnitz, Klaus Löwitsch, Brigitte Beckenbauer, Beatrice Kessler, Antje-Katrin Kühnemann und Günter Netzer.

Handlung und Story vom Film „Libero“

„Libero“, ein Film aus dem Jahr 1973 unter der Regie von Wigbert Wicker, entführt die Zuschauer in die Welt des Fußballs der 1970er Jahre. Er konzentriert sich auf die sportliche Laufbahn von Franz Beckenbauer, damals ein herausragender Profifußballer. Der Film porträtiert Beckenbauer sowohl in seiner Rolle als Libero als auch als Mannschaftskapitän des FC Bayern München. Seine außergewöhnliche Balltechnik und Spielfeldübersicht brachten ihm den Beinamen „Kaiser Franz“ ein. Der Film richtet sich vornehmlich an Beckenbauer-Fans und ist durchzogen von Werbeeinblendungen bekannter Marken.

So trägt Beckenbauer beispielsweise Kleidung von Adidas und fährt einen Mercedes-Benz, was die enge Verbindung zwischen Sport und Kommerz unterstreicht. Ein zentrales Element des Films ist ein Schlüsselerlebnis, das Beckenbauer tiefgreifend beeinflusst. Es wird dargestellt, wie ein Kollege von ihm während eines Spiels einen schweren Beinbruch erleidet. Dieses Ereignis löst bei Beckenbauer eine tiefe Reflexion über seine eigene Karriere und die Vergänglichkeit im Profisport aus. Seine aufkommenden Depressionen werden durch körperliche Symptome wie starkes Nasenbluten während eines Spiels unterstrichen.

Der Film spitzt sich zu, als fanatische Fans die Klubfahnen vor seinem Haus anzünden und ihn verbal angreifen. Dieser Druck und die Angst vor einer ähnlichen Verletzung führen schließlich zu Beckenbauers dramatischer Entscheidung, seine Fußballkarriere zu beenden. Neben dem persönlichen Porträt Beckenbauers gewährt „Libero“ einen Einblick hinter die Kulissen des Fußballsports. Der Film thematisiert den hohen Erwartungsdruck, der auf den Spielern lastet. Diese Darstellung macht deutlich, wie schon in den 70er Jahren der Leistungsdruck und die Herausforderungen, denen sich Profisportler stellen mussten, stark ausgeprägt waren. Der Film zeigt, dass Erfolg im Sport nicht nur aus den Siegen und Trophäen besteht, sondern auch aus den persönlichen und emotionalen Kämpfen, die abseits des Spielfelds ausgetragen werden.

Fazit und Kritik zum Film „Libero“

Libero„, ein Film aus dem Jahr 1973, der Franz Beckenbauer in den Mittelpunkt stellt, ist ein einzigartiges Beispiel für das Kino der 70er Jahre. Regisseur und Co-Autor Wigbert Wicker wählte einen semidokumentarischen Ansatz, um in das Leben eines Fußballstars einzutauchen. Dieser Ansatz war damals neuartig und reflektierte den Wandel des Fußballstars von einem „Kumpel-von-nebenan“ zu einem Medienstar. Der Film versucht, diesen Übergang aufzugreifen, indem er Beckenbauer von Autogrammstunden zu Werbeterminen hetzt. Dies hätte eine ausgezeichnete Gelegenheit bieten können, die Herausforderungen und den Druck des Ruhmes darzustellen.

Jedoch scheitert „Libero“ an seiner eigenen Ambition. Der Film ist zerrissen zwischen seinem Anspruch als Dokumentation und seiner Realisierung als Spielfilm. Die Spielfilmhandlung wirkt undurchdacht und fügt sich nur selten in die dokumentarischen Elemente ein. Dadurch verliert der Film an Glaubwürdigkeit. Zwar bieten die dokumentarischen Abschnitte interessante Einblicke, beispielsweise in die Bayern-Kabine, doch das Fehlen eines durchgängigen Narrativs ist offensichtlich. Der Film beginnt und endet ohne klare Struktur, und wichtige Ereignisse werden nur oberflächlich behandelt. So bleibt der Zuschauer oft im Unklaren über die Entwicklung der Geschichte.

Hinzu kommt, dass Franz Beckenbauer, trotz seiner Fußballkünste, als Schauspieler nicht überzeugen kann. Seine Darstellung wirkt oft kraftlos und ohne die nötige Präsenz. Auch andere Schauspieler, wie Harald Leipnitz, tragen nicht zur Glaubwürdigkeit bei. Ihre Leistungen lassen den Film oft unfreiwillig komisch erscheinen. Obwohl der Film technisch kompetent ist, insbesondere in den Fußballszenen, fehlt ihm die nötige Spannung und Dramatik. „Libero“ bleibt ein kurioses Werk, das mehr durch seine Mängel als durch seine Stärken auffällt. Es ist ein Film, der vielleicht eher für Liebhaber missglückter Filme interessant ist als für Fußballfans.

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