Match Point (2006) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Match Point„, ein 2005 von Woody Allen inszenierter Film, zeichnet das packende Porträt eines Mannes, der vor dem moralischen Abgrund steht. Im Mittelpunkt steht Chris Wilton, ein ehemaliger Tennisprofi aus Irland, der als Tennislehrer in einem exklusiven Londoner Club arbeitet. Er betritt eine Welt des Luxus und der Kultur, indem er eine Freundschaft mit Tom Hewett, einem Mitglied der Londoner High Society, pflegt. Bald findet er sich in einem Teufelskreis von Leidenschaft, Ehrgeiz und moralischer Korrumpierbarkeit wieder.

Dauer: 119 Min.
FSK: ab 6 Jahren
Jahr:
Regie: Woody Allen
Produzenten: Letty Aronson, Lucy Darwin, Gareth Wiley
Hauptdarsteller: Jonathan Rhys Meyers, Alexander Armstrong, Scarlett Johansson
Nebendarsteller: Biran Cox, James Nesbitt
Genres: Drama, Thriller
Studio: BBC Films, Thema Production, Jada Production
Sprachen: Deutsch, English

Die Dynamik der Handlung wird durch die Begegnung mit Chloe, Toms Schwester, und Nola, Toms erfolgloser Schauspielverlobter, verstärkt. Chris findet sich in einem Wirbelwind aus Liebe, Affäre und schließlich Mord wieder. Dabei erkennen wir, wie Zufall, Glück und Unglück auf dem schmalen Grat zwischen Erfolg und Versagen tanzen. „Match Point“ ist ein tiefgründiger Film, der die dunkle Seite des menschlichen Begehrens und die fatalen Folgen von Fehltritten aufzeigt.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Match Point„, unter der Regie von Woody Allen, kam 2005 in die Kinos. Ein 123 Minuten langer Film, freigegeben ab 6 Jahren, der ein außergewöhnliches Ensemble an Schauspielern versammelt. Jonathan Rhys Meyers übernimmt die Rolle von Chris Wilton, während Scarlett Johansson Nola Rice spielt. Emily Mortimer und Matthew Goode erscheinen als Chloe Hewett Wilton und Tom Hewett, unterstützt von Brian Cox und Penelope Wilton als Alec und Eleanor Hewett. Ewen Bremner und James Nesbitt vervollständigen das Ensemble als Inspector Dowd und Detective Banner.

Das Drehbuch stammt ebenfalls von Woody Allen, und die Produktion wurde von Letty Aronson, Lucy Darwin und Gareth Wiley übernommen. Remi Adefarasin führte die Kamera und Alisa Lepselter den Schnitt. Eine britische Dominanz kennzeichnet die Besetzung und das Produktionsteam, mit Ausnahme von Scarlett Johansson aus den USA und Jonathan Rhys Meyers aus Irland.

Die Parallelen zu „Schuld und Sühne„, dem Buch, das Chris zu Beginn des Films liest, spielen eine wichtige Rolle in der Handlung. Fragen von Moral, Schuld und Gewissen ziehen sich bis zum Ende des Films. Ursprünglich war Kate Winslet für die Hauptrolle vorgesehen, doch wegen ihrer Schwangerschaft musste sie absagen.

„Match Point“ wurde mit einem Budget von etwa 15 Millionen US-Dollar produziert und hat weltweit etwa 85 Millionen US-Dollar eingespielt, darunter rund 23 Millionen in den USA und 6,3 Millionen in Deutschland.

Inhalt und Handlung vom Film „Match Point“

„Match Point“ beginnt mit einem Tennisspiel, bei dem der Ball auf die Netzoberkante trifft und in die Luft springt. Dieses Schauspiel ist ein metaphorisches Vorspiel für das kommende Drama. Es folgt die Geschichte von Chris Wilton, einem ehemaligen Tennisprofi und jetzigen Trainer in einem exklusiven Londoner Club. Chris findet einen Freund in Tom Hewett, einem reichen Industriellensohn. Durch diese Verbindung erhält er Zugang zu einer Welt voller Luxus und Kultur.

Die Liebesbeziehung zwischen Chris und Chloe, Toms Schwester, entwickelt sich schnell. Chloe ist fasziniert von Chris, und ihr Vater, Alec, ist beeindruckt von seiner Ambition und seinem Interesse an Kultur. Bald wird Chris jedoch von Nola Rice, Toms Verlobter und erfolgloser Schauspielerin, angezogen. Nach der Trennung von Tom beginnt Chris eine heimliche Affäre mit Nola, die letztendlich zu ihrer Schwangerschaft führt.

Chloe, die mit Chris verheiratet ist und verzweifelt versucht, schwanger zu werden, bleibt unwissend über seine Affäre. Währenddessen wird Chris zunehmend durch die Forderungen von Nola belastet, die droht, Chloe von ihrer Affäre zu erzählen. In einem verzweifelten Versuch, seine Affäre zu beenden, plant Chris Nola zu töten. Er benutzt eine Waffe, die er aus dem Haus seines Schwiegervaters gestohlen hat, um sie zu erschießen.

Die Affähre

Nach Nolas Tod gerät Chris ins Visier der Polizei. Sie vermuten zunächst, dass Nola das Opfer eines Drogenabhängigen wurde, finden aber schließlich Hinweise auf ihre Affäre mit Chris in ihrem Tagebuch. Trotzdem gelingt es Chris, sich aus der Angelegenheit herauszuhalten, indem er auf den bevorstehenden Familienzuwachs hinweist. In einer traumhaften Szene stellt er sich jedoch vor, von Nola und seinem ungeborenen Kind konfrontiert zu werden, und gesteht sich ein, dass er bestraft werden sollte.

Schließlich nimmt die Geschichte eine unerwartete Wendung. Ein gestohlener Ehering führt die Polizei zu einem Drogenabhängigen, und sie schließen den Fall ab, indem sie annehmen, dass dieser Nola getötet hat. Chris bleibt ungestraft und feiert die Geburt seines Sohnes mit Chloe, doch seine abwesende Miene in der Schlussszene deutet auf seine innere Unruhe und Schuld hin.

Fazit und Kritiken zum Film „Match Point“

„Match Point“ von Woody Allen, der Altmeister des Kinos, bricht seine gewohnte Routine und findet frischen Wind in der Londoner Metropole. Verlassen hat er die vertraute Szenerie New Yorks, um sein unnachahmliches Talent in eine andere kulturelle Landschaft einzubringen. Der Wechsel schürt eine wohlkalkulierte Explosion von Originalität und Brillanz. Das Ergebnis ist ein unerwartet ernstes Drama, das mit erstklassiger Schauspielkunst und einer meisterhaften Struktur punktet.

Die neue Heimat des Filmemachers ist Schauplatz einer modernen griechischen Tragödie, in der Allens Sarkasmus gekonnt in die Londoner High Society des 21. Jahrhunderts eindringt. Der Film beginnt als sarkastisches Society-Porträt, durchläuft das Spektrum von Liebesdrama bis hin zu Kammerspiel, um schließlich in einem klassischen Thriller zu münden. „Match Point“ setzt sich geschickt über Genre-Konventionen hinweg und widersetzt sich den Erwartungen des Mainstream-Publikums. Mit einer fortlaufend steigenden Dramatik und einer konsequenten Handlungsführung, hält der Film die Zuschauer immer wieder in Atem und bietet eine unerwartete und überzeugende Wendung nach der anderen.

Allens unkonventionelle Besetzungswahl unterstreicht sein Streben nach Neuem. Scarlett Johansson, als amerikanische Schauspielerin, verkörpert die Schlüsselperson des Films und zeigt ihre schauspielerische Bandbreite als unsichere und verzweifelte Nola Rice. Dabei steigt sie jedoch nicht auf die Bühne als Hauptrolle, sondern als unverzichtbare Ergänzung. Jonathan Rhys-Meyers fängt als ehrgeiziger Emporkömmling Chris Wilton, der sich einen Weg in die Oberschicht bahnt, alle Blicke. Durch die präzise Ausarbeitung der Charaktere und den gekonnten Einsatz von Bild und Sprache wird kein Moment der 123 Minuten dauernden Leinwandzeit verschwendet.

Scharfe Zynik und intensive Dramatik

„Match Point“, mit seiner Premiere in Cannes, ist der 39. Spielfilm von Woody Allen. Obwohl die Geschichte im Kern trivial ist, nimmt sie im Laufe der Zeit an Intensität zu und mündet in einem kraftvollen Knall. Dieser Film, der sich auf das Wesentliche konzentriert und den Zuschauer mit seiner intensiven Dramatik und scharfen Zynik in seinen Bann zieht, ist ein klares Zeichen dafür, dass Woody Allen wieder ein ernstzunehmender Akteur in der Filmindustrie ist.

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