Ritter aus Leidenschaft (2001) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„Ritter aus Leidenschaft“ beginnt mit dem jungen Squire William Thatcher, der das Erbe seines verstorbenen Meisters antritt. Gespielt von Heath Ledger, ist Williams Ziel, als Ritter anerkannt zu werden, trotz seiner bescheidenen Herkunft. Zusammen mit seinen Freunden Roland und Wat, sowie dem schreibkundigen Geoffrey Chaucer, gespielt von Paul Bettany, taucht er in die Welt der Ritterturniere ein. Sie nutzen Chaucers Fähigkeiten, um Williams Adelsstatus zu fälschen, sodass er unter dem Namen Sir Ulrich von Liechtenstein antreten kann.
Dauer: | 132 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 2001 |
Regie: | Brian Helgeland |
Produzenten: | Tim Van Rellim, Todd Black, Brian Helgeland |
Hauptdarsteller: | Heath Ledger, Mark Addy, Rufus Sewell |
Nebendarsteller: | Paul Bettany, Laura Fraser, Alan Tudyk |
Genres: | Action & Abenteuer, Fantasy |
Studio: | Columbia Pictures |
Sprachen: | Deutsch, English |
Regisseur Brian Helgeland präsentiert in „Ritter aus Leidenschaft“ eine Welt, die sowohl historisch anmutend als auch unkonventionell modern ist. Die Verwendung zeitgenössischer Musik in mittelalterlichen Szenen verleiht dem Film eine besondere Atmosphäre. Die lebendige Darstellung der Charaktere und die dynamischen Beziehungen unter ihnen machen diesen Film zu einem unvergesslichen Erlebnis. Dabei spielt die Romanze zwischen William und Lady Jocelyn, dargestellt von Shannyn Sossamon, eine zentrale Rolle. Der Konflikt mit Graf Adhemar, meisterhaft verkörpert von Rufus Sewell, fügt der Handlung zusätzliche Spannung hinzu.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Ritter aus Leidenschaft„, ein Film voller Romantik und Fantasy, entführt das Publikum ins mittelalterliche Europa. Brian Helgeland, bekannt für sein kreatives Drehbuch und die Regie, bringt eine einzigartige Geschichte auf die Leinwand. Gedreht wurde der Film 2001 in Prag, ein Schauplatz, der die historische Atmosphäre perfekt einfängt. In der Hauptrolle glänzt Heath Ledger als William Thatcher, der sich als Sir Ulrich von Liechtenstein ausgibt. Er wird unterstützt von Rufus Sewell als Graf Adhemar und Shannyn Sossamon, die Lady Jocelyn darstellt.
Die Handlung führt durch verschiedene Turnierorte in Frankreich und England. Dazu gehören Rouen, Lagny-sur-Marne, Bordeaux, Paris und London. Diese Orte sind nicht nur im Film zentral, sondern existieren auch in der Realität. Die Kulissen und das sorgfältige Produktionsdesign verstärken das historische Gefühl. Die Musik von Carter Burwell und die Kameraarbeit von Richard Greatrex unterstreichen die dramatische und romantische Stimmung des Films. Schnittmeister Kevin Stitt sorgt für einen fließenden Übergang zwischen den Szenen. Der Film hat eine Altersfreigabe von FSK 12 und eine Laufzeit von 132 Minuten. Produzenten Todd Black, Brian Helgeland und Tim Van Rellim haben mit „Ritter aus Leidenschaft“ ein beeindruckendes Werk geschaffen.
Inhalt und Handlung vom Film „Ritter aus Leidenschaft“
„Ritter aus Leidenschaft“ beginnt mit einer dramatischen Szene in Europa des 14. Jahrhunderts. Bei einem Ritterturnier erfahren die Knappen William Thatcher, Roland und Wat, dass ihr Meister, Sir Ector, verstorben ist. Kurz vor dem Sieg steht William vor einer Entscheidung. Er nimmt Sir Ectors Rüstung und gewinnt als Ersatzritter das Turnier. William, von Armut bedrängt, sieht in den Turnieren eine Chance auf Reichtum und Ruhm.
William wird bald von dem Drang getrieben, als Ritter an weiteren Turnieren teilzunehmen. Trotz der Skepsis seiner Freunde Roland und Wat überzeugt er sie, bei seinem Vorhaben mitzumachen. Unterwegs treffen sie auf den jungen Geoffrey Chaucer. Chaucer, ebenfalls in finanziellen Nöten, schließt sich ihnen an. Er fälscht einen Adelsbrief für William, der sich fortan als „Sir Ulrich von Liechtenstein“ ausgibt. William gerät in Schwierigkeiten, als Chaucers Spielschulden bei Simon dem Ladner und Peter dem Pardoner offenbar werden. William fordert Chaucers Freilassung und verspricht, die Schulden zu begleichen.
Ritterliche Duelle
In den Turnieren zeigt William großes Geschick und Kampfgeist. Sein Erfolg bringt ihm jedoch auch Herausforderungen. Seine Rüstung wird schwer beschädigt, und er überredet die Schmiedin Kate, sie zu reparieren. William gewinnt das Schwertkampfturnier, womit er Chaucers Schulden tilgen kann. Im Lanzenstechen trifft er auf Sir Thomas Colville. Colville zieht sich verletzt zurück, aber nicht ohne einen symbolischen Pass mit William auszutauschen. Williams Heldentaten ziehen die Aufmerksamkeit von Lady Jocelyn und Graf Adhemar von Anjou auf sich. Adhemar wird zum Rivalen, sowohl im Turnier als auch um Jocelyns Herz.
Kate tritt Williams Gefolge bei und schmiedet eine neue, leichtere Rüstung. Beim nächsten Turnier stehen William und Adhemar erneut als Kontrahenten gegenüber. Sie erfahren, dass Sir Thomas Colville in Wirklichkeit Prinz Edward ist. Adhemar zieht sich aus dem Turnier zurück. William jedoch entscheidet sich, gegen Edward anzutreten und erwirbt so dessen Respekt. Während Adhemars Abwesenheit in der Schlacht von Poitiers erringt William viele Siege. Er beweist seine Liebe zu Jocelyn, indem er ihren Wunsch erfüllt, absichtlich zu verlieren und dann doch zu gewinnen.
Williams Aufstieg zum Ritter
Das Weltmeisterschaftsturnier in London wird zum Höhepunkt von Williams Reise. Er erinnert sich daran, wie er seinen Vater verließ, um bei Sir Ector in die Lehre zu gehen. Sein Ziel: sein Schicksal zu ändern. Adhemar trifft ebenfalls in London ein und verkündet, dass er um Jocelyns Hand anhält. William dominiert das Turnier, aber seine wahre Identität wird entdeckt, als er seinen nun blinden Vater besucht. Adhemar veranlasst Williams Verhaftung. William wird in den Pranger gestellt, doch seine Freunde verteidigen ihn vor der wütenden Menge. Als die Situation eskaliert, offenbart sich Prinz Edward. Er würdigt Williams Ehre und die Loyalität seiner Freunde. Edward erklärt, dass William tatsächlich von adliger Abstammung sei, und schlägt ihn zum Ritter. Seine Entscheidung, erklärt er, sei unanfechtbar.
Im letzten Kampf gegen Adhemar steht William vor einer schweren Prüfung. Adhemar betrügt mit einer illegal geschärften Lanze, und William wird schwer verletzt. Dennoch fordert er, ohne Rüstung in den letzten Stoß zu gehen. Wat bindet ihm die Lanze fest, da William sie nicht mehr halten kann. Unter dem Jubel des Publikums und dem Blick seines Vaters und Jocelyns besiegt William Adhemar. Er gewinnt das Weltmeisterschaftsturnier. Chaucer bemerkt, dass er diese Ereignisse aufschreiben sollte – ein Hinweis auf seine zukünftigen Werke.
Filmkritik und Rezension von „Ritter aus Leidenschaft“
Brian Helgelands „Ritter aus Leidenschaft“ ist ein erfrischender Kontrast zu den typischen, berechnenden Blockbustern. In diesem Film verschmilzt der Regisseur gekonnt klassische Mittelalterthemen mit Elementen moderner Popkultur. Heath Ledger, als junger Junker William, träumt von Ritterehre, stößt aber aufgrund seiner niederen Herkunft auf Hindernisse. Sein Vater John gibt ihn in die Obhut eines Edelmanns, bei dem William das Handwerk eines Ritters erlernen soll. Als Erwachsener nutzt er die Gelegenheit, sich als Sir Ulrich von Liechtenstein auszugeben, um an prestigeträchtigen Turnieren teilzunehmen. Mit der Unterstützung seiner Freunde und der Schmiedin Christina mischt sich William unter die Adligen und verliebt sich in Jocelyn, während er mit Graf Adhemar, einem skrupellosen Rivalen, konkurriert.
Helgeland, bekannt für sein Oscar-prämiertes Drehbuch zu „L.A. Confidential„, beweist mit „Ritter aus Leidenschaft“ erneut sein Können. Er transformiert den Film in einen Rock ’n’ Roll-Ritterfilm, indem er die Handlung mit Rock-Klassikern unterlegt und moderne Elemente einführt. Ein Höhepunkt ist die Tanzszene, in der mittelalterliche Musik nahtlos in David Bowies „Golden Years“ übergeht. Um Kosten zu sparen, wählte Helgeland Tschechien als Drehort und setzte auf den damals noch unbekannten Heath Ledger. Ledger, zusammen mit Paul Bettany als charismatischer Dichter und Spieler und Shannyn Sossamon als geheimnisvolle Schönheit, trägt maßgeblich zum Erfolg des Films bei. Auch Rufus Sewell überzeugt als subtiler Bösewicht.
Helgeland hält die Handlung bewusst geradlinig und verzichtet weitgehend auf Nebenhandlungen. Dieser Ansatz schmälert das Vergnügen an diesem augenzwinkernden Feel-Good-Movie keineswegs. Der Film bleibt eine unterhaltsame, innovative Hommage an das Rittergenre. Er kombiniert traditionelle Erzählstrukturen mit einer modernen Ästhetik und schafft damit ein unvergessliches Filmerlebnis. „Ritter aus Leidenschaft“ ist nicht nur ein Triumph für Heath Ledger, sondern auch für Helgeland, der das Mittelaltergenre neu interpretiert.