Serena (2014) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Der Film „Serena“ nimmt den Zuschauer zurück in die Zeit der goldenen Zwanziger des amerikanischen North Carolina. Authentisch wird die Geschichte und der Erfolg des jungen Georg Pemberton, ein Holzunternehmer an der Spitze, und seiner attraktiven Frau Serena erzählt. Ungewöhnlich für die Zeit arbeiten beide Eheleute als gleichberechtigte Partner, was vor allem an der Raffinesse der schönen, selbstbewussten Serena liegt. Denn diese verdient sich schnell den Respekt der Arbeiter und hilft ihrem Mann bei allen Fragen und Schwierigkeiten.

Dauer: 109 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Susanne Bier
Produzenten: Steve Schwartz, Mark Cuban, Todd Wagner, Nick Wechsler, Ben Cosgrove, Paula Mae Schwartz
Hauptdarsteller: Bradley Cooper, Jennifer Lawrence, David Dencik
Nebendarsteller: Sean Harris, Rhys Ifans, Toby Jones, Sam Reid, Ana Ularu
Genres: Drama, Historienfilme, Romantik
Studio: Chockstone Pictures; 2929 Productions; Nick Wechsler Productions;STUDIOCANAL
Sprachen: Deutsch, Englisch

Nahezu melodramatisch wird es dann, wenn das Geschäft der Holzfällerfamilie in Gefahr gerät. Denn Umweltschützer im Kongress fordern die Umwandlung der Wälder North Carolinas in Nationalparks. Dann wird es auch spannend und die eins so vertrauten Eheleute werden auf eine harte Probe gestellt. Die Charaktere verändern sich.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Es handelt sich beim Film „Serena“ um eine US-amerikanisch-französische Filmproduktion, die 2014 unter Regie von Susanne Bier verfilmt wurde. Die Hauptrollen in dem Liebesmelodram werden von Bradley Cooper (George Pemberton) und Jennifer Lawrence (Serena) gespielt. Dass diese beiden für die Rolle eines Liebespaares wie geschaffen sind, durften die beiden Hollywood Schauspieler bereits im der Tragikomödie „The Silver Linings Playbook“ unter Beweis stellen. Während sich in dieser Tragikomödie das Liebespaar erst langsam aufeinander zu bewegte, beginnt „Serena“ im umgekehrten Glanze: die große Liebe, bei der alles perfekt zu sein scheint, die aber mit jeder Filmminute weiter ins Bröckeln gerät.

Cooper und Lawrence spielen demnach ein frisch verliebtes Paar und zwar in North Carolina Ende der golden Zwanziger des 20. Jahrhunderts. Die Geschichte selbst basiert auf dem gleichnamigen Roman, verfasst von Ron Rash. Uraufgeführt wurde der Film am 13. Oktober 2014 und zwar auf dem Londoner Film Festival. Knappe zwei Monate später war der Film auch in den deutschen Kinos zu sehen. Ungewöhnlich, denn erst Ende März des Folgejahres wurde der Film in den USA gezeigt.

Inhalt und Handlung vom Film „Serena“

Die Geschichte beginnt mit dem Umzug des frisch vermählten Ehepaares George und Serena aus Boston in das wilde North Carolina. Serena ist Erbin einer bereits untergegangenen Holzdynastie und ihr frisch Verlobter möchte gemeinsam mit ihr erneut in das Geschäft in North Carolina einsteigen.

Serena wird als ihrem Mann ebenbürtig dargestellt; kann sie doch mit dem Wissen aus ihrer Vergangenheit und dem Familienerbe ihrem Mann tatkräftig zur Seite stehen, in Fragen der Finanzen, der Mitarbeiterführung und dem Entwickeln und Umsetzen erfolgreicher Geschäftsstrategien. Zusätzlich steigt ihr Ansehen bei den Arbeitern, als sie dem Fährtenleser Galloway sein Leben rettet.

Alles läuft gut. Die beiden könnten glücklicher nicht sein. Doch es wäre kein echtes US-amerikanisch-französisches Melodrama, wenn das Drama fehlen würden und das beginnt mit dem Verdacht, dass das junge Ehepaar ihre Finanzen fälschen und zudem wichtige Persönlichkeiten im Kongress bestechen solle. Sie geraten zunehmend ins Visier der Öffentlichkeit und auch der Justiz. Der dramatische Wendepunkt folgt schließlich, als im Kongress Stimmen laut werden, den Grundbesitz der Pembertons in einen Nationalpark umzuwandeln.

Die Geschichte spitzt sich zu, als Serena ihr ungeborenes Kind verliert und darüberhinaus erfährt, dass sie unfruchtbar ist. Sie verändert sich. Serena ist eine emotional gebrochene Frau, deren Trauer sich in Hass gegen ihren Mann und seine frühere Geliebte und deren gemeinsames Kind richtet. Sie verliert nicht nur den Bezug zur Realität, sondern auch ihren moralischen Kompass. Hier erfahren wir auch einen Blick in die Vergangenheit und früheren Kindheit der eins stolzen und selbstbewussten Serena, denn diese hat ihre ganze Familie bei einem verheerenden Brand verloren.

Leidenschaft und Verzweiflung

Von Eifersucht getrieben versucht sie ihrem Mann den Kontakt zu seiner früheren Familie zu untersagen. Als das nicht funktioniert, ordnet sie an Mutter und Kind umbringen zu lassen. Während George mehr und mehr an Moral und Facette gewinnt, um seine Familie und vor allem seinen Sohn zu schützen, verwandelt sich Serena mehr und mehr in eine unmoralisch handelnde Schizophrene, die am Ende des Films aus lauter Verzweiflung und gebrochenen Herzens den Freitod wählt. Sie stirbt wie ihre einst verlorene Familie: In den Flammen eines Feuers, das sie selbst gelegt hat.

Ein Film mit Tiefe. Ein Film mit Charakteren, die man zugleich liebt, versteht und doch nicht leiden kann. Eine Geschichte, die die damalige Zeit in ihrer historischen Aktualität gekonnt einfängt und im Mittelpunkt zwei außergewöhnliche Persönlichkeiten in ihrem Leben und in ihrem Schicksal beschreibt.

Filmkritik und Rezension von „Serena“

Neben der historischen Perspektive, die einem im Film „Serena“ eröffnet wird, stehen vor allem die zwei Hauptfiguren und ihre gemeinsame, wie individuelle Geschichte im Vordergrund. Besonders bemerkenswert und gut gelungen ist die Entwicklung eben dieser. Teils überraschend, teils rücksichtslos, teils nachvollziehbar. Denn die eins so intensiv Verliebten entwickeln sich mit fortschreitender Handlung immer mehr zu Egoisten ihrer eigenen Handlungsmotive und verlieren dabei sich und ihre Liebe zueinander aus Augen und Herzen.

George, der leicht manipulative Züge zeigt, findet zum Ende des Films wieder zu einem alten Ego und seiner Moral zurück. Serena, die als starke und selbstbewusste Frau und Persönlichkeit gezeigt wird, entwickelt sich zu einem morallosen Racheengel ohne Rücksicht auf Verluste. Zwar wird hin und wieder der Versuch gestartet Erklärungen für ihre Entwicklung zu geben, dennoch neigt man als Zuschauer dazu, sich von Serena mehr und mehr zu distanzieren.

„Serena“ bietet viel Emotionen. Romantische Momente wechseln mit erschreckend abgründigen Situationen, gespickt mit melodramatischen Szenen. Der Film bietet viel, vor allem ein besonders dunkles und trauriges Finale.

X