Suspiria (2018) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Suspiria„, Luca Guadagninos Neuinterpretation des Kultklassikers, führt uns in das Berlin der 1970er Jahre. In einer Zeit des politischen Aufruhrs und des RAF-Terrors, spiegelt der Film die Spannungen einer geteilten Stadt wider. Im Zentrum steht die junge Amerikanerin Susie Bannion, die mit großen Hoffnungen an die renommierte Helena-Markos-Tanzakademie kommt. Ihre Ankunft fällt zusammen mit dem rätselhaften Verschwinden ihrer Vorgängerin Patricia, das den Anfang einer verstörenden Reise in die Tiefen der Akademie markiert.

Dauer: 152 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Luca Guadagnino
Produzenten: William Sherak, Brad Fischer, David Kajganich
Hauptdarsteller: Chloë Grace Moretz, Tilda Swinton, Doris Hick
Nebendarsteller: Elena Fokina, Sylvie Testud, Renée Soutendijk
Genres: Fantasy, Horror
Studio: Frenesy Film Company
Sprachen: Deutsch, English

Die Tanzschule, geleitet von der charismatischen Madame Blanc, ist mehr als nur ein Ort des Balletts. Hier verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Albtraum. Die Schülerinnen, darunter Susie, finden sich bald in einem Netz aus Geheimnissen und unerklärlichen Ereignissen wieder. Ihre Träume, geplagt von Schreckensbildern, werden zunehmend zur Realität. In diesem Labyrinth aus Angst und Zweifel beginnt Susie, die wahren Absichten hinter der Fassade der Akademie zu ergründen.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Suspiria„, ein italienisch-US-amerikanischer Horrorfilm, erschien 2018. Luca Guadagnino führte Regie, unterstützt von David Kajganichs Drehbuch. Dieses basiert auf Dario Argentos und Daria Nicolodis Vorlage. Die Produktion übernahmen Marco Morabito, Brad Fischer und Guadagnino selbst. Thom Yorke komponierte die Musik, während Sayombhu Mukdeeprom die Kameraarbeit und Walter Fasano den Schnitt verantworteten. Der Film, mit einer Länge von 152 Minuten, erhielt eine Altersfreigabe von FSK 16.

Die Besetzung wurde von Dakota Johnson als Susanna „Susie“ Bannion / Mother Suspiriorum angeführt. Tilda Swinton brillierte in einer Dreifachrolle als Madame Blanc, Mother Helena Markos und Dr. Josef Klemperer. Weitere wichtige Rollen spielten Mia Goth, Angela Winkler, Ingrid Caven, Elena Fokina und Sylvie Testud. Als Hauptdrehort diente das Grand Hotel Campo dei Fiori in Varese, ein seit 1968 leerstehendes Gebäude im Liberty-Stil. Zusätzliche Szenen entstanden in unterirdischen Gewölben unter den Giardini Estensi und in Berlin. Die Dreharbeiten erstreckten sich von Dezember 2016 bis März 2017.

Mit einem Budget von 20 Millionen US-Dollar erzielte der Film bei seiner Premiere in Venedig am 1. September 2018 Aufmerksamkeit. Die USA-Premiere fand am 28. Oktober 2018 in New York und Los Angeles statt. Dort spielte „Suspiria“ 179.806 US-Dollar ein. Für seine herausragende Arbeit wurde Guadagnino mit dem Robert Altman Award bei den Independent Spirit Awards 2019 geehrt.

Inhalt und Handlung vom Film „Suspiria“

„Suspiria“, ein Film von Luca Guadagnino, spielt im geteilten Berlin der 1970er-Jahre. Diese Zeit ist geprägt durch den Deutschen Herbst und die Aktivitäten der RAF. Inmitten dieses politischen Aufruhrs befindet sich die Helena-Markos-Tanzakademie. Dort studiert die junge Tänzerin Patricia, die sich zunehmend von seltsamen Geschehnissen bedroht fühlt. In ihrer Verzweiflung sucht sie Dr. Josef Klemperer auf. Sie spricht von Beobachtung, Manipulation und Hexerei. Dr. Klemperer schenkt ihren wirren Erzählungen jedoch keinen Glauben und diagnostiziert Wahnvorstellungen. Zur gleichen Zeit verlässt Susie Bannion, eine junge Frau aus Ohio, ihre Heimat. Nach dem Tod ihrer strenggläubigen Mennoniten-Mutter macht sie sich auf nach Berlin.

Ihr Ziel ist es, an der besagten Tanzakademie zu studieren und ihren Traum zu verwirklichen. Bei einem Vortanzen beeindruckt sie die Ballettmeisterin Madame Blanc. Blanc, die auch Leiterin der Schule ist, nimmt sie sofort auf. Susie fällt nicht nur durch ihr Talent auf, sondern auch durch ihre enge Verbindung zu Madame Blanc. Nach ihrem Einzug in die Akademie beginnt Susie mit den Proben. Hier zeigt sich schnell, dass etwas Unheimliches vor sich geht. Olga, eine Freundin der verschwundenen Patricia, gerät in Panik. Sie beschuldigt die Lehrerinnen der Heuchelei und will fliehen. Doch eine mysteriöse Kraft lockt sie in einen Spiegelsaal. Währenddessen ernennt Madame Blanc Susie zur Haupttänzerin in „Volk“.

Hexerei und Verzweiflung

Susies Tanz wird unheimlich auf Olga übertragen, die im Spiegelsaal gefangen ist. Sie erleidet dabei furchtbare Verletzungen. Das Schicksal Olgas bleibt den anderen Schülerinnen verborgen.Dr. Klemperer beginnt, sich für Patricias Verschwinden zu interessieren. Er liest ihr Notizbuch und stößt auf Aufzeichnungen über seltsame Rituale. Diese Aufzeichnungen beinhalten auch Informationen über drei mystische Figuren: Mutter Suspiriorum, Mutter Tenebrarum und Mutter Lachrymarum. Klemperer meldet Patricia bei der Polizei als vermisst. Dabei trifft er auf einen bekannten Polizisten, der ihm schon bei der Suche nach seiner im Krieg verschollenen Frau half.

In der Zwischenzeit entdeckt eine weitere Tänzerin, Sara, einen Zugang zu den Kellergewölben der Akademie. Dort findet sie Patricia, Olga und eine weitere Tänzerin in erschreckendem Zustand. Sie versucht zu fliehen, verletzt sich aber schwer. Hexen heilen ihre Wunde, und Sara tanzt später in Trance bei der Premiere von „Volk“. Susie bemerkt Saras Zustand und improvisiert, um sie aus der Trance zu befreien. Die Vorführung endet abrupt.

Am Abend trifft Susie auf die Seniorinnen der Akademie. Klemperer wird als Zeuge zu einem Ritual gebracht. Dort wird er mit einer grotesk deformierten Frau konfrontiert, die sich als Mutter Helena Markos vorstellt. Als Susie sich als Mutter Suspiriorum zu erkennen gibt, tötet sie Markos und ihre Anhängerinnen. Klemperer wird nach Hause geschickt, wo ihm Susie das Schicksal seiner Frau enthüllt. Sie löscht seine Erinnerungen, um ihre Identität zu schützen. Der Film endet mit der Darstellung der neuen Bewohner von Klemperers Gartenhaus, symbolisch für den Fortgang des Lebens.

Filmkritik und Rezension von „Suspiria“

Luca Guadagnino geht mit seiner Neuinterpretation von „Suspiria“ mutige Wege. Er verlässt sich auf gedämpfte Farben und entsättigte Töne, statt auf das bunte Spektrum des Originals von 1977. Seine Version ist ein langes, sechsteiliges Werk mit Epilog. Das mystische Freiburg weicht einem historisch verorteten Berlin. Ernst und Formstrenge ersetzen die naivere Schaulust des Originals. Guadagninos Film entfaltet sich eigenständig, was ihn von einer simplen Kopie abhebt. Doch fragt man sich, ob diese Eigenständigkeit genügt, um das Publikum zu fesseln.

Der Film spielt im Berlin der RAF-Terrorzeit. Susie Bannion, eine junge Amerikanerin, kommt in die Stadt, um an der Marcos Dance Academy zu studieren. Ihre Vorgängerin Patricia ist verschwunden. Dr. Josef Klemperer, ein Psychotherapeut, verwickelt sich in das Mysterium. Guadagninos Horrorfilm entfaltet sich mehr als düsteres Drama denn als klassischer Gruselfilm. Er verzichtet auf billige Schockeffekte, stattdessen baut er eine beklemmende Atmosphäre auf. Die Farbpalette unterstreicht die Trostlosigkeit der Bundesrepublik in dieser Zeit.

Regisseur Guadagnino bleibt seiner distanzierten Perspektive treu. Sie passt zur Kälte des „Deutschen Herbstes“. Dynamische Szenen treten hervor, wenn Tanz und Gewalt im Fokus stehen. Weniger überzeugend ist der Soundtrack von Thom Yorke. Seine poppigen Balladen stören die bedrohliche Atmosphäre. Die politischen Untertöne von Guadagninos Film sind nicht zu übersehen. Er verwebt die Mütter-Mythologie mit großen historischen Themen. Die Verbindung von Massenhypnose, Verführung und Schuld zieht sich durch den Film. Doch leider sind diese Elemente oft zu offensichtlich dargestellt. Ein subtilerer Ansatz hätte dem Film gutgetan. Trotzdem bleibt „Suspiria“ in seiner Verkopftheit und mit seinen bemerkenswerten Szenen ein denkwürdiger Beitrag zum Horror-Genre.

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