Talk to Me (2022) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Mit „Talk to Me“ betreten die talentierten Philippou-Brüder Neuland abseits ihrer YouTube-Welt. Der Film entführt uns in eine Realität, in der Grenzen zwischen Leben und Tod verschwimmen. Durch ein einzigartiges Partyspiel, welches den Kontakt zu den Toten verspricht, werden wir Zeugen, wie die Protagonistin Mia und ihre Freunde mit ihren innersten Ängsten konfrontiert werden. Doch während das Spiel die Barrieren des Übernatürlichen niederreißt, erhebt sich auch die Frage nach den wahren Monstern in unserem Leben.

Dauer: 95 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Danny Philippou, Michael Philippou
Produzenten: Kristina Ceyton, Samantha Jennings
Hauptdarsteller: Sophie Wilde, Joe Bird, Alexandra Jensen
Nebendarsteller: Otis Dhanji, Miranda Otto, Zoe Terakes
Genres: Drama, Horror
Studio: Causeway Films
Sprachen: Deutsch, English

Mia, obwohl noch immer geplagt von der Unsicherheit bezüglich des Todes ihrer Mutter, sieht in dem Spiel eine Chance, Antworten zu finden. Allerdings, mit jeder Antwort, die auftaucht, kommen auch mehr Fragen auf, und bald befindet sich Mia in einem Kampf nicht nur gegen übernatürliche Wesen, sondern auch gegen ihre eigenen inneren Dämonen. Ein Kampf, der sie letztendlich an die Grenzen ihres Verstandes treibt.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Talk to Me“ ist ein packender Horror-Thriller aus dem Jahr 2022. Regie führten die australischen Zwillingsbrüder Danny und Michael Philippou, die zuvor durch ihren YouTube-Kanal „RackaRacka“ bekannt wurden. Der Film, mit einer Laufzeit von 95 Minuten, erzählt die Geschichte einer 17-Jährigen, verkörpert durch Sophie Wilde, die mithilfe von Séancen versucht, Kontakt zu ihrer verstorbenen Mutter aufzunehmen.

Die Dreharbeiten für dieses Meisterwerk fanden hauptsächlich in Adelaide statt, dem Herzstück von South Australia. Kameramann Aaron McLisky, bekannt durch seine Arbeit an Russell Crowes „Poker Face“, wurde von Danny Philippou aufgrund seines beeindruckenden Kurzfilms „Nursery Rhymes“ auf Vimeo ausgewählt. Mit einer beeindruckenden Crew, darunter Alexandra Jensen, Joe Bird und Miranda Otto in den Hauptrollen, und einer Musikuntermalung von Cornel Wilczek, setzt der Film neue Maßstäbe im Genre.

Nach seiner Uraufführung beim Adelaide Film Festival im Oktober 2022, feierte der Film auch in Europa große Erfolge. Bei der Berlinale im Februar 2023 wurde er gefeiert und im Juli desselben Jahres in deutschen und US-amerikanischen Kinos ausgestrahlt. Dank seiner fesselnden Handlung und herausragenden Produktion erhielt „Talk to Me“ beim Brussels International Fantastic Film Festival den Goldenen Raben und beim Fantasia International Film Festival den Publikumspreis in Gold.

Inhalt und Handlung vom Film „Talk to Me“

Bei einer überfüllten Party sucht Cole verzweifelt nach seinem Bruder Duckett. Als er ihn endlich findet, erlebt er eine Tragödie: Duckett ersticht Cole und fügt sich selbst eine tödliche Verletzung zu. Zur gleichen Zeit ringt Mia, ein 17-jähriges Mädchen, mit dem Verlust ihrer Mutter Rhea und einem gespannten Verhältnis zu ihrem Vater Max. Eines Abends trifft sie auf ein sterbendes Känguru, kann sich jedoch nicht dazu überwinden, es zu erlösen. Zusammen mit ihrer Freundin Jade und Jades Bruder Riley besucht sie ein geheimnisvolles Treffen, das von Hayley und Joss veranstaltet wird.

Die Hauptattraktion dieses Treffens ist, ohne Zweifel, eine mysteriöse einbalsamierte Hand. Wenn man sie festhält und dabei die Worte „Sprich mit mir“ ausspricht, hat man die Möglichkeit, mit Geistern zu sprechen. Weiterhin, nachdem man „Ich lasse dich rein“ sagt, kann der Geist von der betreffenden Person Besitz ergreifen. Eine besonders gefährliche Regel, die man beachten sollte. Die Regel besagt dass man die Verbindung innerhalb von neunzig Sekunden trennen muss, um eine dauerhafte Bindung zu den Geistern zu verhindern. Trotz der Risiken meldet Mia sich mutig als Erste. Ein Geist ergreift rasch Besitz von ihr und fokussiert sich dabei beunruhigend auf Riley. Obwohl die Verbindung, zum Glück, rechtzeitig getrennt wird, entsteht dennoch ein unheilvolles Band zwischen Mia und den Geistern.

Rheas Geist

Der nächste Abend bringt weitere Abenteuer. Im Haus von Jade versammeln sich Mia, Hayley, Joss und Daniel. Die Anziehungskraft der Hand und die euphorischen Gefühle, die sie hervorruft, überzeugen alle, sich dem Ritual erneut hinzugeben. Als Mia und Jade kurz abgelenkt sind, nutzt Mia die Gelegenheit, um Riley erneut mit der Hand in Kontakt treten zu lassen. Riley wird scheinbar von Rheas Geist besessen, der versucht, Frieden mit Mia zu schließen. Doch die Zeit überschreitet das Limit und die Folgen sind verheerend: Geister übernehmen Rileys Körper und veranlassen ihn, sich selbst schwer zu verletzen.

Nach diesem Vorfall leidet Mia unter Visionen ihrer verstorbenen Mutter und zieht sich immer weiter von der Realität zurück. Sie wird von Jade und deren Mutter Sue gemieden, die sie für Rileys Zustand verantwortlich machen. Mit der entwendeten Hand versucht Mia erneut, ihre Mutter zu kontaktieren, in der Hoffnung, Antworten zu finden. Doch statt Klarheit versinkt sie noch tiefer in einem Strudel aus Visionen, Verlust und Schuld. Ein tragischer Unfall mit ihrem Vater verstärkt nur ihren inneren Konflikt und die wachsende Kluft zwischen Illusion und Wirklichkeit.

Am Ende des Films steht Mia vor einer schrecklichen Entscheidung. Von dem Geist, den sie für ihre Mutter hält, bekommt sie den Rat. Riley zu erlösen, um ihn aus dem Besitz der Geister zu befreien. In einem herzzerreißenden Moment versucht sie, Riley in den kommenden Verkehr zu schieben. Doch in letzter Sekunde erkennt sie die Täuschung: Der Geist, der sie manipuliert hat, war nicht ihre Mutter. Ein plötzlicher Verkehrsunfall lässt das Drama eskalieren. Mia erwacht im Krankenhaus, nur um festzustellen, dass sie möglicherweise in einer Zwischenwelt gefangen ist, in der sie weder tot noch lebendig ist. Der Film endet mit einer verstörenden Szene, die Mia in einer endlosen Schleife von Geisterkontakten zeigt.

Filmkritik und Rezension von „Talk to Me“

Danny und Michael Philippou, bekannt durch den YouTube-Kanal „RackaRacka“, sind bereits auf der Plattform sehr erfolgreich. Doch mit „Talk To Me“ setzen sie den Höhepunkt. Die Handlung des Films kreist um Mia, deren Mutter kürzlich verstarb. Fragen um den Tod und ein mysteriöses Partyspiel, bei dem man mit den Toten kommuniziert, ziehen die Zuschauer in den Bann. Bei diesem gefährlichen Spiel gerät Mia zwischen Realität und Übernatürlichem. Die Frage nach der Wahrheit über Mias Mutter und der Herausforderung, den Freund ihrer besten Freundin zu retten, halten das Publikum am Rande des Sitzes.

Das Spielkonzept ist faszinierend und erschreckend. Durch das Halten einer vergipsten Hand und die Aufforderung „Sprich mit mir“ erscheint ein Geist. Wenn man sich traut weiterzugehen, kann dieser Geist Besitz von einem ergreifen. Diese Idee ist ein frischer Wind im Horrorgenre. Die Philippou-Brüder haben nicht nur eine spannende Handlung geschaffen, sondern auch eine visuell beeindruckende Präsentation mit klarem Farbkonzept und schnellen Schnitten. Ihre Fähigkeit, Rhythmus und Spannung zu halten, ist unverkennbar.

Doch „Talk To Me“ ist nicht nur ein typischer Horrorfilm. Vielmehr setzt er sich intensiv und zugleich mit tieferen Themen wie Trauma, Trauer, Freundschaft und Familie auseinander. Besonders interessant ist, dass im Film die größte Angstquelle nicht unbedingt übernatürliche Wesen sind, sondern vielmehr die inneren Dämonen in der eigenen Seele. Mit „Talk To Me“ haben die Philippou-Brüder eindrucksvoll bewiesen, dass sie nicht nur im Internet, sondern auch auf der großen Leinwand eine beachtliche Macht darstellen.

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