The Gentlemen (2019) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

In „The Gentlemen“ kehrt Regisseur Guy Ritchie zu seinen filmischen Wurzeln zurück, um uns in die dunklen Ecken Londons zu führen. Da wo Macht, Geld und Loyalität das tägliche Brot sind. Der Film erzählt die Geschichte von Mickey Pearson, einem Amerikaner in London, der ein Marihuana-Imperium aufgebaut hat. Pearson plant, sein Geschäft zu verkaufen und sich zusammen mit seiner Frau Rosalind in den Ruhestand zu begeben. Doch der Weg dahin ist alles andere als einfach. Verschiedene Gegenspieler, darunter ein Triaden-Boss und ein durchtriebener Privatdetektiv, haben es auf sein Vermächtnis abgesehen.

Dauer: 115 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Guy Ritchie
Produzenten: Ivan Atkinson, Bill Block, Guy Ritchie
Hauptdarsteller: Matthew McConaughey, Charlie Hunnam, Michelle Dockery
Nebendarsteller: Jeremy Strong, Eddie Marsan, Colin Farrell
Genres: Action & Abenteuer, Komödie
Studio: Miramax
Sprachen: Deutsch, English

Die Handlung entfaltet sich in einer Mischung aus Rückblenden und gegenwärtigen Ereignissen, wobei jeder Charakter seine eigene Geschichte und Motivation mitbringt. Charlie Hunnam als Pearsons rechte Hand Ray und Hugh Grant als der schmierige Detektiv Fletcher spielen Schlüsselrollen in diesem komplizierten Netz aus Intrigen. Ritchie gelingt es, die Spannung stetig zu steigern, während er gleichzeitig mit seinem charakteristischen Humor und scharfsinnigen Dialogen die Eigenheiten des britischen Gangstermilieus beleuchtet.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Guy Ritchie inszenierte 2020 die Action-Komödie „The Gentlemen“ und schrieb auch das Drehbuch zusammen mit Marn Davies und Ivan Atkinson. Als Produzenten fungierten Ritchie, Atkinson und Bill Block. Die musikalische Untermalung stammt von Christopher Benstead, während Alan Stewart für die Kameraarbeit und James Herbert sowie Paul Machliss für den Schnitt verantwortlich waren. Im Zentrum der Geschichte stehen Matthew McConaughey als Michael „Mickey“ Pearson, Charlie Hunnam als Raymond Smith, und weitere bemerkenswerte Darstellungen von Michelle Dockery, Hugh Grant, Jeremy Strong, Henry Golding und Colin Farrell. Der Film erhielt eine FSK 16-Bewertung.

Die Dreharbeiten fanden vorwiegend in London statt, mit Schauplätzen wie den West London Film Studios, Longcross Studios, dem Princess Victoria Pub in Shepherd’s Bush und dem Brompton Cemetery. Mit einem Marketingbudget von etwa 25 Millionen Dollar erreichte „The Gentlemen“ ein weltweites Einspielergebnis von über 115 Millionen Dollar.

Bei der Saturn-Award-Verleihung 2021 wurde der Film als bester Action- oder Abenteuerfilm nominiert. Darüber hinaus führte der Erfolg des Films zur Produktion einer gleichnamigen Fernsehserie, die 2024 auf Netflix Premiere feierte. Guy Ritchie übernahm dabei nicht nur die Rolle des Stoffentwicklers, sondern führte auch bei den ersten beiden Episoden Regie.

Inhalt und Handlung vom Film „The Gentlemen“

Im Herzen von London ereignet sich eine beunruhigende Szene, als Mickey Pearson, ein amerikanischer Expat, der sich ein Marihuana-Imperium aufgebaut hat, einen ruhigen Abend in einem Pub verbringt. Während eines Gesprächs mit seiner Frau Rosalind spürt er, dass etwas nicht stimmt, kurz bevor die Situation eskaliert: Ein bewaffneter Mann tritt aus der Toilette, ein Schuss fällt und Pearsons Abend nimmt eine blutige Wendung. Dieser dramatische Vorfall bildet die Spitze eines Eisbergs in einer Geschichte voller Verrat, Machtkämpfe und Intrigen. Parallel dazu wird Raymond Smith, Pearsons loyaler Assistent, von Fletcher, einem zwielichtigen Privatdetektiv, aufgesucht. Fletcher, engagiert von Big Dave, einem gedemütigten Herausgeber, präsentiert belastende Informationen über Pearsons Geschäfte. Er verlangt ein Schweigegeld von 20 Millionen Pfund, um sein Wissen für sich zu behalten.

Der Film taucht tiefer in Pearsons Vergangenheit ein, enthüllt, wie er aus bescheidenen Anfängen heraus ein riesiges Drogenimperium errichtet hat. Sein Netzwerk, versteckt unter Landsitzen verarmter britischer Aristokraten, steht vor einer großen Veränderung: Angesichts der bevorstehenden Legalisierung von Marihuana sucht Pearson einen Käufer für sein Lebenswerk. Er wendet sich an Matthew Berger, einen wohlhabenden Amerikaner, mit einem Angebot von 400 Millionen Pfund. Doch die Dinge verkomplizieren sich, als Dry Eye, ein ambitionierter Unterboss der chinesischen Mafia, ein eigenes Angebot unterbreitet. Pearsons kategorische Ablehnung setzt eine Reihe von Ereignissen in Gang, die sein wohlgeordnetes Leben ins Wanken bringen.

Loyalität und Täuschung

Eine unerwartete Wendung tritt ein, als jugendliche Amateur-Boxer eine von Pearsons Farmen überfallen und einen erheblichen Teil seiner Ware stehlen. Das Video ihres Raubzuges landet im Internet, was Pearson in eine prekäre Lage bringt. Der Coach der Jungen, schockiert über die Konsequenzen seiner unachtsamen Schützlinge, versucht, den Schaden zu begrenzen, indem er das gestohlene Marihuana zurückgibt und seine Dienste als Wiedergutmachung anbietet. Die Ereignisse verschärfen sich weiter, als Pearson gebeten wird, die vermisste Tochter eines Adeligen zu retten, was zu weiteren gewalttätigen Konfrontationen und unbeabsichtigten Todesfällen führt.

Im Zentrum des Wirbels steht die Rivalität zwischen Pearson und Dry Eye, die eine neue Ebene erreicht, als Pearson Vergeltung übt und einen der Drogenlabore von Lord George zerstört. Als Reaktion darauf versucht Lord George, Dry Eye zu eliminieren, doch der Plan schlägt fehl, und George wird stattdessen selbst getötet. Es stellt sich heraus, dass Dry Eye und Berger zusammenarbeiten, um Pearsons Imperium zu untergraben und es zu einem niedrigeren Preis zu erwerben. Pearsons Welt scheint auseinanderzubrechen, doch er steht noch lange nicht am Ende seiner Ressourcen.

Schließlich erreicht die Geschichte ihren Höhepunkt in einem Netz aus Verrat und Rache. Fletcher, der sich als Puppenspieler wähnt, findet sich in einer veränderten Realität wieder, als Smith offenbart, dass er über Fletchers Machenschaften informiert war. Ein spektakulärer Showdown entfaltet sich, in dem Loyalität und Täuschung Hand in Hand gehen. Pearsons Rache an Berger und die unerwartete Rettung durch Coachs Schüler bilden den Abschluss einer rasanten Odyssee durch Londons Unterwelt. Der Film schließt mit einer ironischen Wendung, als Fletcher sein skandalöses Drehbuch an Miramax verkauft und dabei unwissentlich einem weiteren Plan Pearsons und Smiths aufsitzt.

Filmkritik und Rezension von „The Gentlemen“

Guy Ritchie „The Gentlemen“ präsentiert ein Gangsterdrama, das sich durch eine Mischung aus Spannung, Humor und ausgefeilten Charakteren auszeichnet. Nach einer Phase, in der er sich größtenteils bekannten Stoffen widmete, zeigt Ritchie hier wieder seine Stärke im Erzählen origineller Geschichten. Im Mittelpunkt steht Mickey Pearson, ein Marihuana-Baron, der nach einem ruhigen Leben in der Londoner Oberschicht strebt. Doch der geplante Verkauf seines Imperiums stürzt ihn in ein Netz aus Intrigen und Machtkämpfen, bei dem auch seine Frau Rosalind eine Schlüsselrolle spielt.

Die Besetzung des Films überzeugt durchweg, angefangen bei McConaughey und Dockery bis hin zu Charlie Hunnam als Pearsons rechter Hand Ray und Hugh Grant in der Rolle des verschlagenen Privatdetektivs Fletcher. Ritchie gelingt es, seine Figuren mit einem Detailreichtum zu versehen, der sie lebendig wirken lässt. Die Wahl, Hugh Grant gegen seinen üblichen Rollentypus zu besetzen, erweist sich als Geniestreich.

„The Gentlemen“ ist nicht nur eine Hommage an Ritchies frühere Werke. Es ist auch eine Weiterentwicklung seines Stils. Der Soundtrack und die schneidigen Dialoge erinnern an die Filme Quentin Tarantinos, doch die unverwechselbare Handschrift Ritchies macht diesen Film zu einem Unikat. Die Fähigkeit, Figuren aus unterschiedlichsten Milieus aufeinanderprallen zu lassen, zeigt seine Meisterschaft in der Charakterentwicklung. „The Gentlemen“ beweist, dass eine gut erzählte Geschichte mit starken Charakteren immer noch das Herzstück eines jeden Films bildet. Mit diesem Werk hat Ritchie nicht nur seine Fans begeistert, sondern erneut einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

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