Vom Winde verweht (1939) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„Vom Winde verweht“ erzählt die Geschichte von Scarlett O’Hara, einer jungen Frau aus dem Süden der Vereinigten Staaten, deren Leben durch den Ausbruch des Sezessionskrieges auf den Kopf gestellt wird. Scarlett verliebt sich unglücklich in Ashley Wilkes, doch ihre Welt gerät ins Wanken, als Ashley eine andere heiratet. Gleichzeitig macht Scarlett die Bekanntschaft von Rhett Butler, einem Mann mit fragwürdigem Ruf, der ihr Leben in vielerlei Hinsicht beeinflussen wird.
Während des Krieges muss Scarlett zahlreiche Herausforderungen meistern, von der Notwendigkeit, für ihre Familie zu sorgen, bis hin zur Konfrontation mit den Grausamkeiten des Krieges. Ihre unerschütterliche Entschlossenheit und ihr Überlebenswille treiben sie an, sich durch die schwierigsten Zeiten zu kämpfen. Scarlett erlebt Verlust, Liebe und Verrat, während sie versucht, ihren Platz in einer Welt zu finden, die sich unwiderruflich verändert hat.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Vom Winde verweht„, ein Drama aus dem Jahr 1939, entstand unter der Regie von Victor Fleming. Victor Fleming übernahm die Leitung nachdem George Cukor und Sam Wood teilweise Regiearbeiten verrichtet hatten. Hauptrollen spielten Vivien Leigh als Scarlett O’Hara und Clark Gable als Rhett Butler. Die Unterstützung erhielten sie von Olivia de Havilland, Leslie Howard und anderen. Hattie McDaniel, die als Mammy auftrat, erhielt einen Oscar und machte Geschichte. Sidney Howard verfasste das Drehbuch, und David O. Selznick trug die Verantwortung für die Produktion.
Mit einer Dauer von 220 Minuten und einer Altersfreigabe von FSK 12, zählt der Film zu den epischen Meisterwerken des Kinos. Er setzte Maßstäbe mit Produktionskosten von rund vier Millionen US-Dollar. Die Musik komponierte Max Steiner, während Ernest Haller für die Kameraführung zuständig war. Der Schnitt lag in den Händen von Hal C. Kern und James E. Newcom. Für sein Szenenbild, seine technischen Innovationen und die Filmmusik wurde der Film mehrfach ausgezeichnet.
Der Film erhielt insgesamt acht Oscars und zwei Ehren-Oscars, darunter für den besten Film und die beste Regie. Vivien Leigh wurde als beste Hauptdarstellerin geehrt, und der Film gewann auch in den Kategorien bester Schnitt und beste Kamera. Trotz seiner Erfolge wurde der Film wegen der Darstellung der Sklaverei kritisiert. Mit einem Einspielergebnis von über 390 Millionen US-Dollar bleibt „Vom Winde verweht“ ein unvergänglicher Klassiker des amerikanischen Kinos.
Inhalt und Handlung vom Film „Vom Winde verweht“
Scarlett O’Hara, Tochter einer wohlhabenden Plantagenbesitzerfamilie, verliebt sich unglücklich in Ashley Wilkes. Ihre Welt gerät aus den Fugen, als Ashley seine Verlobung mit Melanie Hamilton bekannt gibt. Unbeirrt versucht Scarlett auf einem prunkvollen Gartenfest in Zwölf Eichen, Ashleys Entscheidung zu ändern, ohne Erfolg. Dort trifft sie auch auf Rhett Butler, einen charmanten Außenseiter mit zweifelhaftem Ruf, der die sozialen Konventionen missachtet und die militärische Unterlegenheit der Südstaaten offen anspricht. Das Fest wird jäh durch die Kriegserklärung unterbrochen, was jedoch die kriegsbegeisterten Gäste nicht von ihrer Freude abbringt.
Kurz darauf folgt Scarlett einer impulsiven Eingebung und heiratet Charles Hamilton, Melanies Bruder, in der Hoffnung, Ashley eifersüchtig zu machen. Charles‘ baldiger Tod im Krieg hinterlässt Scarlett verwitwet und unzufrieden. Sie flieht vor ihrer Trauer nach Atlanta, wo sie sich in das gesellschaftliche Leben stürzt und hofft, Ashley wiederzusehen. Auf einem Wohltätigkeitsball kreuzt erneut Rhett Butler ihren Weg, der eine skandalöse Summe zahlt, um mit der jungen Witwe zu tanzen. Dieser Moment des Trotzes gegen gesellschaftliche Normen markiert den Beginn einer komplizierten Beziehung zwischen Scarlett und Rhett.
Die zerstörte Heimat
Als der Krieg näher rückt und Atlanta bedroht, findet sich Scarlett inmitten des Chaos wieder, gezwungen, Melanie bei der Geburt ihres Kindes zu unterstützen. Rhett erscheint unerwartet, um Scarlett, Melanie und das Neugeborene aus der brennenden Stadt zu retten. Seine heldenhafte Tat endet mit seinem abrupten Entschluss, sich dem Kampf anzuschließen, und einem leidenschaftlichen Kuss, den Scarlett widerwillig erwidert. Ihre Flucht zurück nach Tara offenbart die Zerstörung ihrer einst blühenden Heimat und zwingt Scarlett, die Rolle des Familienoberhauptes zu übernehmen.
Tara ist verwüstet, Lebensmittel sind knapp, und Scarletts Familie steht am Rande des Verhungerns. Mit eisernem Willen kämpft Scarlett um das Überleben ihrer Familie. Sie begegnet moralischen und ethischen Dilemmata, etwa als sie einen plündernden Soldaten tötet, um ihre Familie zu schützen. Ihre verzweifelte Suche nach finanzieller Hilfe führt sie zu Rhett Butler, der jedoch im Gefängnis sitzt und ihre Bitte ablehnt. Daraufhin heiratet sie Frank Kennedy, einen wohlhabenden Geschäftsmann, um finanzielle Sicherheit zu erlangen, eine Entscheidung, die tiefe gesellschaftliche Risse offenbart.
Scarletts Entschlossenheit, Tara um jeden Preis zu retten, führt sie in eine Ehe mit Rhett Butler, doch ihr Herz bleibt bei Ashley. Ihre Ehe mit Rhett ist geprägt von Missverständnissen und Entfremdung, trotz der Geburt ihrer Tochter. Der Verlust ihres Kindes und eine folgende Fehlgeburt vertiefen den Graben zwischen ihnen. Erst nach Melanies Tod begreift Scarlett, dass ihre Obsession für Ashley illusorisch war und ihre wahre Liebe Rhett gilt. Doch als sie diese Erkenntnis Rhett offenbart, ist es für ihre Liebe zu spät. Scarlett bleibt zurück, entschlossen, Rhett zurückzugewinnen, und wendet sich ihrer geliebten Heimat Tara zu, dem einzigen Ort, der ihr Trost und Hoffnung verspricht.
Filmkritik und Rezension von „Vom Winde verweht“
In „Vom Winde verweht“ überstrahlt Melanie Hamilton, gespielt von Olivia de Havilland, durch ihre stille Präsenz und ihr tiefes Verständnis für die Menschen um sie herum. Während die anderen Charaktere im Wirrwarr des Sezessionskrieges und ihren persönlichen Dramen verstrickt sind, bleibt Melanie eine konstante, verständnisvolle Figur. Ihre ruhige Art steht im Kontrast zu Scarlett O’Hara’s leidenschaftlicher und impulsiver Natur. Melanie verurteilt nicht, sondern zeigt Empathie und Weisheit, wodurch sie zu einer Schlüsselfigur im emotionalen Gefüge des Films wird.
Regisseur Victor Fleming und seine Kollegen entfalten eine opulente Erzählung, die den Niedergang der Südstaaten-Gesellschaft schildert. Die anfängliche Darstellung des prachtvollen Lebens, untermalt durch die Farbenpracht und den Detailreichtum in Kostümen und Ausstattungen, verbirgt kaum die Brutalität der Sklaverei und den folgenden Verfall. Der Film kritisiert indirekt durch die komplexe Figur der Mammy, gespielt von Hattie McDaniel, das System. Ihre Darstellung bietet einen subtilen Gegenpol zur sonst glorifizierten Sicht auf den Süden und deutet auf den Wunsch nach Veränderung hin.
Schließlich ist „Vom Winde verweht“ mehr als eine bloße Liebesgeschichte oder ein historisches Drama. Es ist eine Erzählung über Stärke, Fall und die Suche nach Identität vor dem Hintergrund eines zerrissenen Amerikas. Melanie, Scarlett und Rhett verkörpern unterschiedliche Facetten des menschlichen Charakters und des Umgangs mit Krisen. Trotz der Kritik an seiner Darstellung historischer Ungenauigkeiten und vereinfachter Charakterzeichnungen bleibt der Film ein Meisterwerk, das durch seine emotionale Tiefe, visuelle Pracht und komplexe Charaktere besticht.