Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo

In „Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ zeichnet Regisseur Uli Edel das beklemmende Porträt einer verlorenen Jugend in West-Berlin der 1970er Jahre. Der Film basiert auf der wahren Geschichte der Christiane Felscherinow, einer Teenagerin, die in die Drogenszene des berüchtigten Bahnhof Zoos abrutscht. Geprägt von einer Atmosphäre der Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung, bietet der Film einen ungeschönten Blick auf das Leben drogenabhängiger Jugendlicher. Dabei fängt er eindrucksvoll die dunklen Gassen und die zwielichtige Welt am Bahnhof Zoo ein, die zum symbolträchtigen Ort für Christianes Abstieg wird.

Dauer: 131 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Uli Edel
Produzenten: Bernd Eichinger, Hans Weth
Hauptdarsteller: Natja Brunckhorst, Thomas Haustein, Jens Kuphal
Nebendarsteller: Christiane Reichelt, Daniela Jaeger, Kerstin Richter
Genre: Drama
Studio: Eurovideo
Sprachen: Deutsch, English

Die Handlung des Films beginnt in der Gropiusstadt, einem trostlosen Stadtteil Berlins, wo Christiane mit ihrer Familie lebt. Gezeichnet von der Monotonie des Alltags und dem Fehlen jeglicher Perspektiven, sucht sie nach einem Ausweg. Ihre Flucht führt sie in die Diskotheken und Nachtclubs der Stadt, wo sie auf die verführerische Welt der Drogen trifft. Die Geschichte nimmt ihren Lauf, als Christiane Detlev kennenlernt und sich immer tiefer in den Strudel der Sucht begibt. Der Film zeigt ungeschönt die Konsequenzen ihres Handelns und die harten Realitäten der Drogensucht, die nicht nur ihr Leben, sondern auch das ihrer Freunde unwiderruflich verändert.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ ist ein bewegendes Drama, das 1981 erschien. Regie führte Ulrich Edel, das Drehbuch verfasste Herman Weigel. Bernd Eichinger und Hans Weth produzierten den Film. Die Handlung basiert auf dem gleichnamigen Buch von Kai Hermann und Horst Rieck. Es erzählt die wahre Geschichte der drogenabhängigen Jugendlichen Christiane Felscherinow aus Berlin.

Im Mittelpunkt des Films steht die junge Hauptdarstellerin Natja Brunckhorst als Christiane. An ihrer Seite agieren Thomas Haustein als Detlef und Jens Kuphal in der Rolle des Axel. Weitere wichtige Rollen übernahmen Christiane Lechle, Christiane Reichelt und Daniela Jaeger. Auch der berühmte Musiker David Bowie spielt sich selbst und liefert zudem einige Lieder für den Soundtrack. Jürgen Knieper komponierte die restliche Filmmusik, während Justus Pankau und Jürgen Jürges die Kameraarbeit übernahmen. Jane Seitz war für den Schnitt verantwortlich.

Der Film erhielt 1981 die Goldene Leinwand und wurde beim Montreal World Film Festival als Most Popular Film ausgezeichnet. Mit fast 4,6 Millionen Zuschauern war er der erfolgreichste westdeutsche Film des Jahres. Diese Anerkennung spiegelt die eindrucksvolle Leistung des gesamten Teams wider. Der Film zeigt auf erschütternde Weise das Schicksal drogenabhängiger Jugendlicher. Er ist bis heute ein bedeutendes Werk der deutschen Filmgeschichte.

Handlung und Story vom Film „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“

„Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ erzählt die bewegende Geschichte der dreizehnjährigen Christiane Felscherinow, die in einem tristen Viertel am Rande West-Berlins lebt. Sie wohnt mit ihrer Mutter, ihrer jüngeren Schwester und ihrer Hauskatze in einer kleinen Wohnung eines vernachlässigten, mehrstöckigen Sozialwohnungsbaus. Müde von ihrem eintönigen Leben und als großer Fan von David Bowie, erfährt sie vom Sound, einem neuen, angesagten Nachtclub im Zentrum der Stadt. Obwohl sie noch nicht alt genug ist, um dort hineinzukommen, verkleidet sie sich mit High Heels und Make-up, um älter zu wirken, und bittet ihre Schulfreundin Kessi, die regelmäßig dorthin geht, sie mitzunehmen. Kessi versorgt Christiane auch mit Pillen. Im Club lernt sie Detlev kennen, einen etwas älteren Jungen, der Teil einer Clique ist, in der alle verschiedene Arten von Drogen konsumieren.

Die Drogenszene zieht Christiane immer mehr in ihren Bann. Sie beginnt, neben dem Missbrauch von Pillen auch LSD zu nehmen und freundet sich mit einem Mädchen namens Babsi an, das in ihrem Alter ist. Nachdem sie ein David-Bowie-Konzert besucht, probiert Christiane zum ersten Mal Heroin aus. Sie verliebt sich in Detlev und beginnt, regelmäßig Heroin zu nehmen, um ihm nahe zu sein. Christiane wird zunehmend abhängig von der Droge und entwickelt eine vollständige Sucht. Nach ihrem 14. Geburtstag hört sie auf, nach Hause zu gehen, und verbringt immer mehr Zeit in der verwahrlosten Wohnung ihrer neuen Freunde. Der Bahnhof Zoo, ein Ort, der für Drogenhandel und Prostitution berüchtigt ist, wird zu einem regelmäßigen Treffpunkt für sie. Christiane beginnt sich zu prostituieren, um ihre Drogensucht zu finanzieren, und ahmt damit Detlev nach, der regelmäßig sexuelle Dienstleistungen an männliche Kunden verkauft.

Der Rückfall nach dem Entzug

Nach einer Überdosis Heroin, durch die Christiane zu Hause auf dem Badezimmerboden bewusstlos aufgefunden wird, versucht sie, zusammen mit Detlev einen kalten Entzug zu machen. Diese Erfahrung ist für beide quälend, und sie werden rückfällig, sobald sie wieder den Bahnhof Zoo besuchen. Christiane stiehlt von zu Hause und verkauft ihr gesamtes Hab und Gut, um ihre Sucht zu stillen. Sie sinkt immer tiefer in den Abgrund. Eines Tages finden Christiane und Detlev ihren besten Freund und Mitbewohner Axel tot in der Wohnung vor. Er starb an einer tödlichen Überdosis einer schlechten Charge Heroin, die Detlev für Strychnin hält. Verzweifelt fliehen Christiane und Detlev und gelangen in die Wohnung eines von Detlevs männlichen Kunden.

In der Wohnung wird Christiane Zeuge, wie Detlev und der Kunde lauten Analverkehr haben, was bei ihr zu einem Zusammenbruch führt. Sie flieht und kehrt zum Bahnhof Zoo zurück, um Babsi zu suchen. Dort erfährt sie, dass Babsi im Alter von nur 14 Jahren an einer Überdosis gestorben ist, eine Nachricht, die auf den Titelseiten vieler Zeitungen verbreitet wird. Überwältigt von der Verzweiflung über den Tod ihrer Freunde und ihrer Unfähigkeit, sich von der Heroinsucht zu befreien, versucht Christiane, sich ebenfalls zu überdosieren. Eine Off-Stimme offenbart, dass Christiane sich schließlich erholt, aber viele ihrer Freunde entweder gestorben sind oder immer noch süchtig, einschließlich Detlev, dessen aktueller Zustand und Aufenthaltsort unbekannt sind.

Fazit und Kritik zum Film „Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“

Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo„, zeichnet das erschütternde Porträt der Jugendlichen Christiane Felscherinow. Der Film beginnt in der trostlosen Gegend von Gropiusstadt, Berlin-Neukölln, wo Christiane mit ihrer Familie in einem grauen Hochhauskomplex lebt. Ihre Flucht aus dem Alltag führt sie in die Europas modernste Discothek, das Sound, wo sie Detlef trifft und ihren ersten Trip erlebt. Die Drogen werden schnell zu einem integralen Teil ihres Lebens und ersetzen ihre Familie. Die erschreckende Realität der Drogensucht wird greifbar, als Christiane immer tiefer in die Abhängigkeit gerät und schließlich zur Prostitution am Bahnhof Zoo gezwungen wird, um ihre Sucht zu finanzieren.

Der Edel drehte an Originalschauplätzen und setzte auf jugendliche Laiendarsteller, deren Darstellungen beeindruckend real wirken. David Bowies Musik und sein Gastauftritt unterstreichen die Atmosphäre des Films und spiegeln Christianes Bewunderung für ihn wider. Das Voice-Over von Christiane, gesprochen von Natja Brunkhorst, verleiht dem Film eine dokumentarische Note und zieht das Publikum in die Geschichte hinein. Trotz mancher Kritik, dass wichtige Hintergrundinformationen fehlen, gelingt es Edel, ein realistisches Bild der Drogenszene in Berlin zu malen.

Die Darstellungen von Natja Brunkhorst als Christiane und Thomas Haustein als Detlef sind herausragend. Ihre Fähigkeit, die Verzweiflung und das Leid der Charaktere darzustellen, ist bemerkenswert, insbesondere in der intensiven Entzugsszene. Der Film wurde mit Preisen wie der Goldenen Leinwand und dem Zuschauerpreis beim World Film Festival in Montreal ausgezeichnet. „Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ mag heute vielleicht nicht mehr schockieren. Er bleibt aber ein wichtiges Zeitdokument und eine eindrucksvolle Studie über die Drogensucht Jugendlicher. Der Film ist zweifellos eine gelungene Adaption des Buches und hat seinen Status als Kultfilm zu Recht erlangt.

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