Wochenendrebellen

Wochenendrebellen“ erzählt von einem besonderen Vater-Sohn-Duo. Jason, ein junger Autist, und sein Vater Mirco nehmen uns mit in die Welt des Fußballs. Ein scheinbar einfacher Wunsch des Jungen, seinen Lieblingsfußballclub zu finden, wird zum Auslöser für ein intensives Abenteuer. Durch Jasons klare Alltagsregeln entstehen auf dieser Reise unerwartete Wendungen. Seine Sicht auf die Dinge bringt frischen Wind in die bereits bekannte Fußballatmosphäre. Es geht um mehr als nur das Spiel: Es geht um Verständnis, Akzeptanz und die Freuden des gemeinsamen Erlebens.

Dauer: 109 Min.
FSK: ab 6 Jahren
Jahr:
Regie: Marc Rothemund
Produzenten: Max Wiedemann, Quirin Berg, Richard Kropf,
Hauptdarsteller: Florian David Fitz, Cecilio Andresen, Aylin Tezel
Nebendarsteller: Petra Marie Cammin, Florina Siegel, Leslie Malton
Genre: Komödie
Studio: Wiedemann & Berg Filmproduktion, Leonine Studios, SevenPictures Film
Sprachen: Deutsch, English

Während ihrer Abenteuer stehen Mirco und Jason vor vielen Hürden. Ob es nun die spezifischen Anforderungen von Jason an ein Fußballspiel sind oder die täglichen Herausforderungen des Lebens mit Autismus – die beiden meistern jede Situation gemeinsam. Ihre Bindung wächst mit jeder neuen Erfahrung, und der Zuschauer kann die Stärke ihrer Beziehung spüren. Dieser Film zeigt, dass es in Familien nicht nur um Gemeinsamkeiten geht, sondern auch um das Feiern der Unterschiede. Es ist eine Geschichte über das Finden von Gemeinsamkeit in einer oft unverständlichen Welt.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Wochenendrebellen“ erschien 2023 als deutsche Tragikomödie und wurde von Regisseur Marc Rothemund inszeniert. Die Grundlage bildet die Autobiografie „Wir Wochenendrebellen“ von Mirco von Juterczenka und seinem autistischen Sohn Jason. In der Handlung besuchen sie als sogenannte Groundhopper unterschiedliche Fußballstadien in Deutschland. Florian David Fitz schlüpft in die Rolle von Mirco, während Cecilio Andresen den Sohn Jason darstellt. Aylin Tezel tritt als Mutter Fatime auf, und auch Joachim Król und Petra Marie Cammin sind als Großeltern im Film zu sehen.

Während der Dreharbeiten hatte die Filmcrew mit den Herausforderungen der anhaltenden COVID-19-Pandemie zu kämpfen. Dennoch gelang es ihnen, in sieben realen Stadien zu drehen, darunter das Olympiastadion und das Stadion An der Alten Försterei in Berlin. Der Kameramann Philip Peschlow hielt die Stadionatmosphäre fest, wobei Aufnahmen während der Spiele sowie Szenen mit Fitz und Andresen an spielfreien Tagen entstanden. Überraschenderweise stammen die im Film lettisch anmutenden Szenen aus dem Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark.

Der Film konnte auf umfangreiche Unterstützung zählen. Drehbuchautor Richard Kropf entwickelte das Skript, während die Produktion in den Händen von Quirin Berg, Max Wiedemann und Justyna Müsch lag. Johnny Klimek und Hans Hafner komponierten die Filmmusik. Zudem wurde „Wochenendrebellen“ von mehreren deutschen Filmförderungsinstitutionen finanziell unterstützt.

Handlung und Story vom Film „Wochenendrebellen“

In Haan, Nordrhein-Westfalen, lebt der zehnjährige Autist Jason mit seiner Familie. Sein Alltag steckt voller Regeln und Routinen. Sein Vater Mirco ist berufsbedingt oft unterwegs, wodurch seine Mutter Fatime die Hauptverantwortung für die Kinder trägt. Sie hat insbesondere mit Jasons Wutausbrüchen zu kämpfen, die oft durch Reizüberflutung ausgelöst werden. In der Schule kommt es ebenfalls zu Schwierigkeiten, die durch mangelndes Verständnis für seinen Autismus verschärft werden.

Die komplexen Bedürfnisse von Jason belasten auch die Beziehung seiner Eltern. Mircos Vater schlägt vor, dass Fußball Jason helfen könnte, sich sozial zu integrieren. Obwohl Jason zuerst wenig Begeisterung für Sport zeigt, wächst in ihm der Wunsch, einen Lieblingsverein zu finden. Daraus entwickelt sich ein Pakt mit seinem Vater: An Wochenenden reisen sie gemeinsam zu Fußballstadien in ganz Deutschland. Dabei stellt Jason Bedingungen, darunter den Besuch aller 56 Profivereine, bevor er sich entscheidet.

Die nächste Reise

Jedes Wochenende zieht Jason per Losentscheid einen Verein. Die beiden reisen mit der Bahn zu den Spielen, was für Jason anfangs schwer ist. Die laute Stadionatmosphäre und körperliche Nähe überfordern ihn, doch er passt sich an, um sein Ziel zu erreichen. Jason hat genaue Vorstellungen davon, was seinen idealen Verein ausmacht. Dazu gehören Aspekte wie Barrierefreiheit und umweltfreundliche Stadien, aber auch persönliche Vorlieben, wie die Ablehnung bestimmter Maskottchen.

Die Vereinssuche nimmt eine Wendung, als Mirco geschäftlich nach Riga muss. Jason will die Reise nutzen, um einen Lieblingsverein im Ausland zu finden. Obwohl Mirco zustimmt, macht er klar, dass seine Arbeit Priorität hat. Einige Missgeschicke führen jedoch dazu, dass Mirco eine wichtige berufliche Verpflichtung verpasst. Er gibt Jason eine Mitschuld daran. Nach einem Streit zieht sich Jason zurück und vermeidet den Kontakt zu seinem Vater.

Um das Verhältnis zu seinem Sohn wiederherzustellen, ermöglicht Mirco Jason den Zugang zu einem lokalen Wissenschaftszentrum. Die beiden versöhnen sich und planen ihren letzten Stadionbesuch im Berliner Olympiastadion. Doch vor Ort entscheidet sich Jason spontan für ein anderes Spiel, da das Stadion historisch belastet ist. Nach dem Spiel ist Jason fast sicher, seinen Lieblingsverein gefunden zu haben, doch eine Aktion der Spieler auf dem Feld enttäuscht ihn. Auf der Heimreise erkennt Mirco den wahren Wert ihrer gemeinsamen Reisen: die verbrachte Zeit miteinander. Jason erkennt ebenfalls die Bedeutung dieser Zeit und klärt seine Klassenkameraden über seinen Autismus auf.

Fazit und Kritik zum Film „Wochenendrebellen“

Wochenendrebellen“ erzählt die herzliche Geschichte von Jason, einem autistischen Jungen, und seinem Vater Mirco. Die beiden begeben sich auf ein Fußballstadion-Abenteuer, wobei Jason alle 56 Vereine der ersten drei Ligen live sehen möchte. Dieses Ziel stellt die beiden vor zahlreiche Herausforderungen, insbesondere da der junge Protagonist klare Alltagsregeln hat. Ein einfacher Zugausflug kann zum Beispiel durch Pasta, die sich auf dem Teller berührt, zum komplexen Dilemma werden. Solche Momente bieten tiefe Einblicke in die Konflikte, die in Jasons Kopf herrschen.

Der Film brilliert durch die realistische Darstellung von Autismus. Regisseur Marc Rothemund und Autor Richard Kropf ermöglichen es den Zuschauern, in Jasons Perspektive einzutauchen. Das Sounddesign und die Kameraführung intensivieren das Erlebnis und lassen die Überwältigung spüren, die Jason in bestimmten Momenten fühlt. Dennoch behält der Film seinen Charme und schlägt nie in reines Drama um. Ein gelungener Mix aus Emotionalität und Humor ermöglicht es dem Publikum, die Reise von Vater und Sohn voll und ganz zu genießen. Besonders Fußballbegeisterte werden die Atmosphäre der verschiedenen Stadien schätzen, die so lebendig eingefangen wird.

Neben der fesselnden Handlung sticht auch der Cast hervor. Cecilio Andresen, der den jungen Jason spielt, weckt mit seiner Darstellung sofortige Sympathie. Die Chemie zwischen den Schauspielern, insbesondere zwischen Aylin Tezel als Mutter und Florian David Fitz als Vater, ergänzt die Story perfekt. Ein weiteres Highlight ist Joachim Król als Großvater, der mit seinen markanten Sprüchen das Publikum berührt. „Wochenendrebellen“ ist ein Film voller Herz, Humor und herausragenden schauspielerischen Leistungen, der uns einen Blick in eine oft missverstandene Welt bietet.

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