Yardie (2018) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„Yardie„, Idris Elbas eindringliches Regiedebüt, zeichnet ein lebhaftes Bild des jamaikanischen Lebens und dessen Einfluss auf seine Hauptfigur, Dennis „D“ Campbell. Der Film beginnt in den 1970er Jahren in West Kingston, Jamaika, einer Gegend, die von Gewalt und Gangkriegen heimgesucht wird. Hier wächst D auf und erlebt die brutale Realität des Bandenlebens. Sein Leben nimmt eine tragische Wende, als sein Bruder Jerry Dread, ein Friedensstifter, bei einem Versuch, die Banden zu vereinen, ermordet wird. Dieses Ereignis prägt D nachhaltig und setzt eine Kette von Racheakten in Gang.
Dauer: | 102 Min. |
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FSK: | ab 16 Jahren |
Jahr: | 2018 |
Regie: | Idris Elba |
Produzenten: | Gina Carter, Robin Gutch |
Hauptdarsteller: | Aml Ameen, Akin Gazi, Mark Rhino Smith |
Nebendarsteller: | Naomi Ackie, Philips Nortèy, Shantol Jackson: |
Genre: | Drama |
Studio: | Warp Films |
Sprachen: | Deutsch, English |
Als Erwachsener findet sich D in London wieder, eingetaucht in eine Welt des Verbrechens und der Drogen. Die britische Metropole der 1980er Jahre wird zu einem neuen Schlachtfeld für ihn. Elba gelingt es, die Atmosphäre beider Orte – das sonnige, aber gefährliche Jamaika und das graue, unerbittliche London – geschickt einzufangen. Der Kontrast dieser Welten spiegelt sich in D’s innerem Kampf wider, der zwischen seiner Vergangenheit in Jamaika und seiner Gegenwart in London zerrissen ist. „Yardie“ ist somit nicht nur ein Gangsterfilm, sondern auch eine tiefgreifende Betrachtung von Identität, Loyalität und dem Preis der Rache.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Yardie„, ein britischer Kriminalfilm, feierte am 20. Januar 2018 Premiere beim Sundance Film Festival. Regie führte Idris Elba, bekannt für sein vielseitiges Talent. Der Film basiert auf Victor Headleys gleichnamigem Roman. Am 16. Februar 2018 wurde er bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin in der Panorama-Sektion präsentiert. Die UK-Kinopremiere erfolgte am 24. August 2018.
In den Hauptrollen glänzen Aml Ameen als D und Shantol Jackson als Yvonne. Weitere Darsteller sind Akin Gazi (Arif), Mark Rhino Smith (Raggz) und Naomi Ackie (Mona). Das Drehbuch stammt von Brock Norman Brock und Martin Stellman. Die Produktion übernahmen Gina Carter und Robin Gutch. Für die musikalische Untermalung sorgte Dickon Hinchliffe, während John Conroy die Kameraführung übernahm. Justine Wright zeichnete sich für den Schnitt verantwortlich.
Yardie, mit einer Laufzeit von 102 Minuten, erhielt die Altersfreigabe FSK 16. Der Film fällt in das Genre Drama. Beeindruckende Szenen, darunter rasante Autoverfolgungsjagden in London, wurden im Chatham Historic Dockyard in Kent gedreht. Sie stellen das East London der 1970er Jahre dar. Yardie war beim Sundance Film Festival 2018 für den Grand Jury Prize im World Cinema Dramatic Competition nominiert.
Inhalt und Handlung vom Film „Yardie“
Der Film „Yardie“ aus dem Jahr 2018, unter der Regie von Idris Elba, erzählt die Geschichte von Dennis „D“ Campbell. Im Jahr 1973 lebt D in West Kingston, Jamaika, zusammen mit seinem friedliebenden Bruder Jerry Dread. D liebt die Schülerin Yvonne, doch ihre Beziehung wird durch einen anhaltenden Bandenkrieg erschwert. Die Tappas, angeführt von Skeeter, und die Spicers, unter der Leitung von King Fox, beherrschen die Straßen. Jerry, müde von der Gewalt, organisiert eine DJ-Session zwischen den Territorien der beiden Gangs, in der Hoffnung auf Frieden. Die Friedensbemühungen enden tragisch, als Jerry von Clancy Hibbert, einem Klassenkameraden von D und angehenden Bandenmitglied, erschossen wird.
Zehn Jahre später, im Jahr 1983, ist D zu einem abgebrühten Vollstrecker für Fox geworden, der sowohl als Plattenproduzent als auch als Drogenbaron agiert. Nachdem D einen von Fox’s Drogendeals durch sein unberechenbares Verhalten verpfuscht, wird er von Fox nach Hackney, London geschickt. Dort soll er ein Paket Kokain an den weiß-jamaikanischen Gangster Rico Grimes übergeben. In London zögert D jedoch mit der Lieferung, nachdem er Rico über seinen verstorbenen Bruder sprechen hört. Er flieht aus Ricos Nachtclub, nimmt das Kokain mit und trifft erneut auf Yvonne, die mit ihrer und D’s Tochter Vanessa vor der Gewalt in Kingston nach London geflohen war.
Gefährliches Pflaster
Obwohl sie D’s Anwesenheit zunächst ablehnt, lässt sie ihn bei sich wohnen. D verdächtigt, dass Clancy, der Mörder seines Bruders, sich ebenfalls in London befindet.Eines Tages wird Yvonnes Wohnung, während D anwesend ist, von einer Gruppe Jugendlicher überfallen, die versuchen, das gestohlene Kokain zu stehlen. Nachdem D sie vertrieben hat, wird er von den Jugendlichen an einen potenziellen Käufer des Kokains verwiesen: einen türkischen Verbrecherboss. Mit dem durch den Verkauf erzielten Geld versucht D, Yvonne und Vanessa ein gutes Leben zu bieten.
Er investiert auch in die Jugendlichen, indem er ihnen hilft, ihr Soundsystem zu reparieren und schließt sich schließlich ihren Gigs an. Kurz darauf wird D von Ricos Männern erkannt und überfallen, woraufhin Yvonne ihn hinauswirft, nachdem ihre Tochter eine Fake-Entführung erlebt hat. D geht zu Ricos Nachtclub, um das Geld zurückzugeben, und wird nur durch Fox‘ Einfluss verschont. Ziellos verfolgt D sein letztes verbleibendes Ziel: Clancy zu finden, um seinen Bruder zu rächen. Nach einem Hinweis von Sticks, einem der DJs, stellt D Clancy zu Hause zur Rede.
Die Wahrheit hinter Jerrys Tod
Dabei wird er von Ricos Handlangern überfallen, was zur Flucht Clancys und zum Tod von Sticks führt. Yvonne sucht Clancy auf und erfährt, dass Fox in Jerrys Tod verwickelt ist. In der Nacht, als D an Sticks‘ Stelle in der DJ-Gruppe bei einem Konzert in Ricos Nachtclub auftritt, erzählt Yvonne ihm, was Clancy ihr verraten hat, und bittet ihn, nicht zu gehen. Er lehnt ab. Gleichzeitig trifft Fox in London ein, um sich mit Rico zu treffen und die Situation zu beruhigen. Während der DJ-Session beleidigt Rico Fox und droht, D selbst zu töten, woraufhin D ihn zu Tode würgt.
Später trifft Fox D in einem Flur, wo er D bezüglich Clancys Aussagen beruhigt. Dann überfällt Clancy sie beide und behauptet, dass Fox ihn in jener schicksalhaften Nacht angeheuert hatte, was D dazu zwingt, ihn in Notwehr zu töten. Ein verletzter Fox enthüllt versehentlich seine Rolle in Jerrys Tod, woraufhin D ihn zur Rede stellt. Fox enthüllt die Wahrheit: Jerry sollte in jener Nacht nicht sterben; das eigentliche Ziel war Skeeter, aber Clancy verfehlte und traf Jerry. Empört über diese Enthüllung, tötet D Fox. Der Geist von Jerry, der D’s schuldiges Gewissen verfolgt hatte, verschwindet. In einer Rückblende, die zu Fox‘ Hinrichtung führt, werden D und Yvonne glücklich mit ihren beiden Kindern gezeigt.
Filmkritik und Rezension von „Yardie“
„Yardie„, das Regiedebüt von Idris Elba, versucht sich als vielschichtiges Rache-Drama, verliert sich jedoch in Überfrachtung und fehlender Subtilität. Die Geschichte folgt Dennis „D“ Campbell, einem jamaikanischen Gangster, dessen Leben von Gewalt und Rache geprägt ist. Elba setzt auf eine lebendige Darstellung Jamaikas und Londons in den 1980ern, unterstützt durch einen dynamischen Soundtrack. Trotzdem gelingt es dem Film nicht, die verschiedenen Elemente wie Familiendrama, Gangsterthriller und Milieustudie nahtlos zu verweben. Stattdessen wirken viele Szenen überladen und verlieren ihre emotionale Wirkung durch übertriebenes Pathos und gestelzte Inszenierungen.
Die Charaktere in „Yardie“ sind facettenreich, aber ihre Motivationen bleiben oft unklar oder werden inkonsequent dargestellt. Dies zeigt sich besonders bei Yvonne, D’s großer Liebe, deren Handlungen widersprüchlich erscheinen. Ihre anfängliche Ablehnung von D’s kriminellem Lebensstil weicht plötzlich einer unerklärlichen Akzeptanz. Auch D’s Charakterentwicklung wirkt durch seine impulsiven und unvorhersehbaren Handlungen schwer nachvollziehbar. Der Film setzt auf Aml Ameen als Hauptdarsteller, der mit seiner Performance überzeugt, jedoch kann auch er die Schwächen im Drehbuch und in der Figurenzeichnung nicht vollständig ausgleichen.
„Yardie“ bietet zwar einige starke Momente und beeindruckt mit seiner audiovisuellen Gestaltung, scheitert jedoch an einem überladenen Skript und mangelnder Charaktertiefe. Elbas Ambitionen sind erkennbar, und seine Fähigkeit, Atmosphäre zu schaffen, ist unbestreitbar. Dennoch bleibt der Film hinter seinem Potenzial zurück, was hauptsächlich an der ungleichmäßigen Erzählstruktur und den nicht überzeugend umgesetzten Charakterbögen liegt. „Yardie“ ist somit ein visuell ansprechendes, aber letztlich unausgewogenes Werk, das seine zahlreichen Ideen nicht effektiv zu einem stimmigen Ganzen zusammenführt.