Ideal für Eisenbahnfreunde: Der Lokschuppen Staßfurt
Für manche Menschen erschließt sich die Freude nicht sofort, die man im Zusammenhang mit alten Eisenbahnen empfinden kann. Doch das ändert sich oftmals sehr schnell, sobald man erst einmal neben einem dieser klassischen Ungetüme steht und vielleicht sogar in Aktion erlebt. Möglich ist das unter anderem in Staßfurt. Die Stadt in Sachsen-Anhalt, die vor allem auch für den Kalibergbau bekannt geworden ist, hat in dieser Hinsicht einen nicht minder bekannten Lokschuppen zu bieten.
Dahinter steht ein Verein, der schon seit Anfang der neunziger Jahre aktiv ist. Die Geschichte des ehemaligen Betriebswerkes geht aber schon bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Hier wird also Historie erlebbar gemacht, was ideal für Fans von Eisenbahnen ist, aber auch für Familien ein toller Ausflug werden kann. Spätestens mit den regelmäßigen Sonderfahrten weiß man die Besucher zu begeistern. Mehr zum Staßfurter Lokschuppen gibt es in diesem Artikel zu erfahren.
Der Lokschuppen in Staßfurt
Die moderne Eisenbahn wurde im 19. Jahrhundert entwickelt und konnte sich schon damals rasant zu einem der wichtigsten Verkehrsmittel der Menschen entwickeln und das weltweit. Alsbald entstand ein Streckennetz, das immer weiter ausgebaut wurde, zudem wurden auch die Eisenbahnen selbst leistungsstärker. Und schon seit Anbeginn dieser frühen Tage hat sich bei vielen Menschen so etwas wie eine Liebe zur Eisenbahn und Lokomotiven entwickelt, die eine Mischung aus der Begeisterung für die Technologie ist und den Strecken und Möglichkeiten, die sich daraus ergeben. Genau das liegt auch beim Verein Lokschuppen Staßfurt zugrunde, der sich um ein großes Erbe kümmert.
Das Gelände des Vereins ist im Süden von Staßfurt, am Güstener Weg 13 zu finden. Tendenziell muss man dafür einfach nur den Eisenbahnschienen folgen. Vor Ort gibt es einiges zu entdecken. Zum einen ist es die historische Anlage selbst, die ein großes Stellwerk gewesen ist und auch heute noch zu begeistern weiß. Darüber hinaus gibt es einen großen Fuhrpark, der mit ganz unterschiedlichen Eisenbahnen und Lokomotiven punkten kann. Und wer tatsächlich mal die großen Maschinen in Aktion erleben will, der kann dafür einfach die Sonderfahrten in den Blick nehmen. Alle Informationen dazu gibt es auf der Webseite, die lange Zeit unter eisenbahnfreunde-stassfurt.de erreichbar war.
Der Staßfurter Fuhrpark
Im Fuhrpark von Staßfurt lassen sich ganz unterschiedliche Fahrzeuge finden, ob nun Dampfloks, Dieselloks, Elektroloks, Wagen oder auch Nebenfahrzeuge. Unter anderem mit dabei ist die 100 769-9 von BMAG, die 1938 gebaut wurde und auf über sechs Meter Länge kommt. Wesentlich kürzer ist das Akku-Schleppfahrzeug von LEW Hennigsdorf, das 1981 den Betrieb aufgenommen hat und eine Höchstgeschwindigkeit von 6 km/h erreicht. In einer anderen Liga spielt die über zweiundzwanzig Meter lange 44 1486-8 der Firma Creusot. Sie wurde 1943 gebaut, schafft es auf 80 km/h und ist auch betriebsfähig, sodass man sie von Zeit zu Zeit immer wieder auf Sonderfahrten erleben kann. Diese und viele weitere Fahrzeuge sind im Lokschuppen Staßfurt zu finden.
Auf über vierzig Fahrzeuge kommt der Verein derzeit. Dabei wird eine große Bandbreite unterschiedlicher Lokomotiven abgebildet, die sich nicht nur in der Technik und Größe unterscheiden, sondern auch aus den Zeiten, aus denen sie stammen. Beispielsweise auch die DR 50 3695-9. Dabei handelt es sich um eine Schwarzkopf aus dem Jahr 1941. Noch etwas älter ist die DR 100 617-0 von BMAG, die 1934 das Licht der Welt erblickt hat. Zwischenzeitig gibt es auch immer mal wieder Leihgaben aus anderen Museen, die man dann in Staßfurt bewundern kann. Dazu gehörte auch mal die DR 01 005 von Borsig, die mit dem Baujahr 1926 schon fast einhundert Jahre auf dem Buckel hat.
Hintergründe zum Verein
Schon im Jahr 1857 wurde die Lokbehandlungsanlage in Staßfurt eröffnet. Dafür war die MCHLE verantwortlich, die Magdeburg-Cöthen-Halle-Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft. Seitdem spielte die Bahn in Staßfurt und Umgebung eine wichtige Rolle, was sich auf interessante Weise bis heute gehalten hat. Schon in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts waren Eisenbahnfreunde gerne vor Ort gesehen und so entwickelten sich Beziehungen, die schließlich zur Gründung des Vereins “Eisenbahnfreunde Traditionsbahnbetriebswerk Staßfurt e.V.” im Jahr 1990 führten. Seitdem ist der Verein aktiv und sorgt dafür, dass die Bahnanlage mitsamt Fuhrwerk erweitert und gepflegt wird.
Als ehrenamtlicher Verein kümmert man sich darum, die historischen Eisenbahnfahrzeuge und Anlagen zu erhalten und darüber hinaus den Menschen zugänglich zu machen. Das geschieht in vielfacher Art und Weise. Unter anderem mit den Zugfahrten, ebenso aber auch immer wieder mit Eisenbahnfesten, die für Familien geeignet sind. Der Verein hat rund 125 Mitglieder und freut sich auch über den Nachwuchs, der Interesse an diesem besonderen Hobby zeigt. Man kann sich in vielfacher Art und Weise einbringen, nicht zuletzt natürlich auch einfach durch Spenden.
Die Stadt Staßfurt
Schon Anfang des 9. Jahrhunderts wurde Staßfurt das erste Mal erwähnt. Ein wichtige Bedeutung bekam der Ort, da er an einer wichtigen Salz- und Handelsstraße lag. Vor allem aber im 19. Jahrhundert wurde Staßfurt auch überregional bekannt und wuchs stetig an. Das hatte man zum einen der Eisenbahn zu verdanken, aber auch dem Bergbau. Denn Staßfurt gilt als Wiege des weltweiten Kalibergbaus. Dabei werden Stein- und Kalisalze abgebaut. Das Königlich Preußische Salzbergwerk in Staßfurt war somit das erste Kalibergwerk der Welt. Entsprechend lässt sich in der Stadt auch das Stadt- und Bergbaumuseum entdecken. Daneben gibt es auch Naturdenkmäler, Parks und weitere interessante Bauwerke.
Fazit zum Besuch im Lokschuppen Staßfurt
Die Begeisterung für Eisenbahnen erschließt sich den meisten Menschen immer dann, wenn sie tatsächlich vor einer großen Lokomotive stehen, die womöglich schon viele Jahrzehnte alt ist. Technisch sind diese Fahrzeuge mehr als nur interessant und wissen auch heute noch zu begeistern. Das weiß man definitiv auch im Lokschuppen Staßfurt, denn hier gibt es einen großen Fuhrpark mit allerlei historischen Fahrzeugen, die man sich aus der Nähe und manchmal auch in Aktion anschauen kann. Auch die Anlagen sind einen Besuch wert. Auch nicht Eisenbahnfreunde, werden vom Ambiente vor Ort begeistert sein. Regelmäßig finden Eisenbahnfeste statt, die man mit der gesamten Familie besuchen kann. Hinter dem Lokschuppen und dem Fuhrpark steht der gleichnamige Verein, der seit Anfang der neunziger Jahre aktiv ist.