Das 19. Soziolinguistische Symposium 2012 in Berlin

Die Sprache ist ein Thema, das sehr vielfältig ist und daher auch viele Unterbereiche umfasst. Dazu gehört auch die soziolinguistische Beschäftigung, was also bedeutet, wie Sprache in der Gesellschaft genutzt wird, wie sie sich wandelt und welche Aussichten der Sprachentwicklungen es gibt. In Berlin fand jetzt dazu die wichtigste europäische Konferenz statt. Das 19. Soziolinguistische Symposium – Sociolinguistics Symposium 2012 – wurde an der Freien Universität in Berlin ausgetragen und stand in diesem Jahr unter dem Motto „Sprache und die Stadt“.

Sociolinguistics Symposium 2012 in Berlin

Mehr als tausend Teilnehmer waren vor Ort und sprachen über mehrere Tage im August zum Thema. Es gab viele Session Talks, ebenso Plenarvorträge und auch Gesprächsrunden. Neben den fachlichen Inhalten gab es zudem die Gelegenheit, um auch etwas lockerer ins Gespräch zu kommen. Dafür wurde eine Konferenzfeier ausgetragen, die am Donnerstagabend stattfand. In diesem Artikel gibt es einen Rückblick auf die Konferenz.

Das Sociolinguistics Symposium an der Freien Universität in Berlin

Die Beschäftigung mit der Sprache in gesellschaftlicher Hinsicht gibt es in Form der Symposien seit den siebziger Jahren. Die Gründer hatten damit die Idee, dass es wichtig wäre, sich mit der Sache in theoretischen und methodologischen Fragen auseinanderzusetzen. Daraus hat sich schließlich die internationale Konferenz gebildet, die mittlerweile alle zwei Jahre stattfindet. Von 2002 an ging es zuvor nach Gent, Newcastle, Limerick, Amsterdam und vor zwei Jahren nach Southampton. In diesem Jahr war Berlin mit der Ausrichtung an der Reihe. Genauer gesagt die Freie Universität von Berlin. Ausgerichtet vom Interdisziplinären Zentrum für Europäische Sprachen traf man sich im Henry-Ford-Bau, der zur Universität gehört.

Die Konferenz lief vom 21. bis zum 24. August 2012 und mehr als tausend Teilnehmer waren vor Ort, viele davon aus dem europäischen Ausland. Auch wenn die FU Berlin nicht sehr zentral liegt, ist sie doch gut mit dem Auto und öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Alle Informationen für die Teilnehmenden gab es im Vorfeld auf der Webseite des Symposiums. Darauf konnte man sich auch über das Organisationskomitee und das wissenschaftliche Komitee informieren. Hauptverantwortlich waren Matthias Hüning vom Institut für Niederlandistik und Uli Reich vom Institut für Romanische Philologie.

Neben dem eigentlichen Hauptprogramm gab es noch andere Veranstaltungen, die nebenher angeboten wurden. Dazu zählte vor allem auch die Konferenzparty, die am 23. August ausgetragen wurde und an der man für 50 Euro teilnehmen konnte. Es sollte ein lustiger Abend werden. Außerdem gab es einen Workshop von Christopher Tancock zum Thema „An Introduction to Publishing in Academic Journals: From Writing to Ranking“. Es ging auch sportlich bei einem ausgetragenen Fußballmatch zu. Und alle auswärtigen Gäste waren herzlich dazu eingeladen, sich die philologische Bibliothek der Freien Universität anzuschauen, auf die man sehr stolz ist.

Programm des 19. Soziolinguistischen Symposiums

Vorträge und Sessions des 19. Soziolinguistischen SymposiumsAm Dienstag, dem 21. August, ging es offiziell los. Vom Morgen an konnte man sich registrieren. Um 14 Uhr begann dann die Eröffnung der Konferenz mit einer Rede von Professor Dr. Peter-André Alt, dem Präsidenten der Freien Universität Berlin. Im Anschluss gab es direkt den ersten Plenarvortrag, der von Peter Auer zum Thema „Standardization and diversification: the urban sociolinguistics of German“ gehalten wurde. Nach einer kurzen Kaffeepause begannen dann die vielfältigen Session Talks. Unter anderem waren die Themen „Language in education“, „Language Policy“, „Migration/Integration“, „Sociolinguistics and grammatical theory“, „Language and Superdiversity“ und „Negotiating communicative practices in school“. Zu jedem Block gab es mehrere Vorträge.

Es gab viele Blöcke, die parallel zueinander liefen. Im Block „God in the City“ gab es unter anderem die Vorträge „Jewish Identities in the Last Days of Empire: Language Repertoires in Turn of the Century Lviv“ von Tracie L. Wilson und auch „Ethnolinguistic and Religious Identity Negotiation of Muslims in Singapore“ von Yurni Irwati Said-Sirhan. Im Block „A tale of six cities“ gab es Vorträge wie „A diachronic approach to linguistic landscapes“ von Alexandra Louise Mullen, „The language of the countryside of Attica, but not of the city of Athens?“ von Patrick James und „Trieste in the late 19th century Habsburg Empire: a multilingual city at a cross-roads of conflicting nationalities and languages“ von Rosita Rindler Schjerve.

Vorträge und Session Talks am Mittwoch

Auch der Mittwoch war vollgepackt mit den vielen Session Talks, über die man sich im Einzelnen auf der Webseite informieren kann. Zunächst fing der Mittwoch aber mit dem Plenarvortrag „(When) do teachers make a difference?“ von Shana Poplack an. Am Nachmittag folgte der dritte Plenarvortrag von Maria Eugenia Lamoglia Duarte zu „Unveiling Brazilian Portuguese: 40 years of sociolinguistic research“. Zu „Speech Communities in Transformation: The effects of linguistic urbanization in China“ sprach Daming Xu am Donnerstag-Vormittag und als Abschluss am Freitag Penelope Eckert zu „‘He thinks he´s gang:‘ Indexicality at the border.

Fazit zum Sociolinguistics Symposium 2012 in Berlin

Das Fach des Soziolinguistischen ist interessant, da es hierbei um Sprache im sehr konkreten Kontext der Gesellschaft geht. Im Falle der diesjährigen Soziolinguistik Konferenz hat man dabei den Blick vor allem auch auf Städte geworfen und wie sich Sprachen im urbanen Kontext verhalten und entwickeln. Über vier Tage gab es sehr viele Vorträge und Gesprächsrunden bei dem 19. Soziolinguistischen Symposium, das in diesem Jahr an der Freien Universität Berlin ausgetragen wurde. Fünf Plenarvorträge wurden so angelegt, dass sie von allen gehört werden konnten. Ansonsten gab es viele parallele Sessions, in denen Themen vorgetragen und besprochen wurden. In zwei Jahren wird die nächste Konferenz an der Universität von Jyväskylä in Finnland stattfinden.

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