Internationale Tagung der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie 2016 in Martinsried
Seit den achtziger Jahren finden die Jahrestagungen der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie statt. In diesem Jahr ist man für einige Tage in Martinsried bei München zusammengekommen, um über Themen des Fachs zu sprechen und sich auszutauschen. Einmal mehr sind mehrere hundert Teilnehmer mit vor Ort gewesen, wozu nicht nur deutschsprachige Wissenschaftler zählen, weshalb die Konferenz auch auf Englisch abgehalten wurde. Aufgrund der Nähe zu Österreich hat man in diesem Jahr auch die Österreichische Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie eingeladen.
Die Konferenz bestand aus verschiedenen Vorträgen, Poster-Sessions und auch der Verleihung verschiedener Awards, die von der DGZ ausgegeben werden. In Martinsried nutzte man die Gelegenheit, den neuen Universitätscampus am Biozentrum und Biomedizinischen Zentrum als Konferenzort zu wählen. Mehr zur diesjährigen DGZ Tagung gibt es in diesem Rückblick zu erfahren.
Jahrestagung der DGZ 2016
Nachdem man sich im letzten Jahr in Köln getroffen hat, entschied man sich für Internationale Tagung der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie 2016 für Martinsried. Hier war man zum ersten Mal, wenn man auch 1988 schon einmal in München gewesen ist. Der zur bayerischen Landeshauptstadt naheliegende Ort gilt heute als wichtiger Standort für Biotechnologie. Das wird auch an der Universität deutlich, die einen neuen Campus spendiert bekommen hat, der in diesem Jahr für die Internationale Tagung genutzt wurde. Der Kongress wurde an den Tagen vom 14. bis zum 16. März 2016 durchgeführt und hatte ein sehr volles Programm zu bieten, das Symposien, Plenarvorträge, Workshops und mehr beinhaltete.
Über das Programm konnten sich die Teilnehmer im Vorfeld über die offizielle Webseite der diesjährigen Konferenz informieren. Für die Teilnahme mussten Mitglieder der DGZ und ÖGMBT 250 Euro zahlen, ein Tagesticket war dagegen für 100 Euro erhältlich. Für Nicht-Mitglieder betrug der Preis dagegen 325 Euro. Studentische Mitarbeiter und Studenten konnten für einen wesentlich geringeren Betrag an der Tagung teilnehmen. Im Vorfeld gab es die Möglichkeit Abstracts einzureichen, wenn man einen Vortrag halten wollte. Mögliche Themenfelder waren die Visualisierung der Kompartimentierung und Dynamik von Membranen, Mitochondrien, Stammzellen und Regeneration oder auch Autophagie.
Zusätzlich zur eigentlichen Konferenz gab es noch eine Ausstellung für Unternehmen und Sponsoren, die mit an Bord gewesen sind, die natürlich dem Thema der Biologie in ihren verschiedenen Facetten nahestehen. Dazu zählten in diesem Jahr unter anderem Adipogen Life Sciences, Carl Zeiss Microscopy, ChemoMetec, ChromoTek, Garland Science, Leica Microsystems, Proteintech Europe, Science Services, Sysmex Suisse, Takara Clontech, Tecan Deutschland und auch Vistron Systems. Organisiert wurde die Konferenz von MCI Deutschland aus Berlin.
Programm der Biologie Tagung 2016 in Martinsried
Drei Tage lang ging die diesjährige Jahreskonferenz, die am Montag, dem 14. März, ihren Anfang genommen hat. Nach den Eröffnungsworten des Vorsitzenden Oliver Gruß aus Bonn ging es mit dem Vortrag “Funding opportunities for Life Sciences” von Andreas Krell von der KoWi Kooperationsstelle EU der Wissenschaftsorganisationen weiter. Danach sprach Britta Mädge von der Deutschen Forschungsgemeinschaft zum Thema “Funding Opportunities at the German Research Foundation”. Vor der Mittagspause gab es noch „Demystifying the publishing process” von Bärbel Schröfelbauer, “Transparent publishing, reproducibility & citation-based research assessment” von Bernd Pulverer und “Science in the public eye” von Alison Abbott.
Nach dem Mittag begann die erste Plenarsitzung zum Thema “Nuclear architecture/Gene regulation” unter dem Vorsitz von Heinrich Leonhardt. Dazu gehörten die Beiträge “Elementary units of DNA replication and repair: a mirror of chromosome higher order structure” von M. Cristina Cardoso, “Histone H2A. Z: a small variant with a large impact on cell biology” von Sandra Hake, “siPOOLs and CRISPR: the beginning of beautiful friendship” von Michael Hannus und “Complex multi-enhancer contacts captured by Genome Architecture Mapping” von Ana Pombo. Am Nachmittag wurden die DGZ Awards vergeben, wozu der Walther Flemming Award, der Nikon Young Scientist Award und der Binder Innovation Preis gehören.
Weiteres Programm am Dienstag und Mittwoch
Direkt am Dienstag ging es weiter und schon ab 9 Uhr begann das wissenschaftliche Programm. In diesem Fall das Symposium “RNA biology/Non-coding RNAs”, das unter dem Vorsitz von Michael Kiebler und Alexander Hüttenhofer durchgeführt wurde. Sprecher des Symposiums waren unter anderem Edouard Bertrand mit “Gene expression viewed through the microscope: from transcription to cytoplasmic RNA localization”, “Tejaswini S. Sharangdhar mit “Staufen2-dependent expression and dendritic localization of Calmodulin 3 mRNA is mediated by a retained intron in its 3’-UTR” und “Alfredo Castello Palomares mit “Proteome-wide identification of RNA-binding domains by RBDmap”. An dem Tag folgten noch weitere Symposien, zu denen “Autophagy”, “Visualization of membrane compartmentalization and dynamics” und “Mitochondria” gehört haben.
Mittwoch ist der letzte Tag der Jahreskonferenz gewesen und bot noch einmal Raum für verschiedene Symposien. Das waren “Polarity and signaling”, “Migration/Adhesion”, “Cell cycle in cancer” und “Stem cells and regeneration”. Am Nachmittag begann die letzte Plenarsitzung zu “Membrane trafficking/sorting”. Vorträge dazu waren “Mechanism of unconventional protein secretion” von Vicek Malhotra, “Policing secretion: traffic COPs and protein quality control in the endoplasmic reticulum”, “Dynamics of the ESCRT machinery on endosomes” von David Teis und “Ca2+-dependent Cab45 oligomerization sorts cargo at the Trans Golgi Network”.
Die Deutsche Gesellschaft für Zellbiologie
Die DGZ ist ein Zusammenschluss aus verschiedenen Wissenschaftlern, die unter anderem den Fächern der Botanik, der Biochemie, der Medizin, Molekularbiologie und auch Mikrobiologie zugeordnet werden können. Im Kern geht es um die biologische Forschung, wobei man den Fokus auf die Zellbiologie legt, die man als eigenständiges Fach etablieren möchte. Die Deutsche Gesellschaft für Zellbiologie gehört zum Deutschen Nationalkomitee und ist außerdem auch im Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland vertreten. Man vergibt verschiedene Preise, unter anderem die Walther-Flemming-Medaille und den Werner-Risau-Preis. Seit Mitte der achtziger Jahre veranstaltet man jährliche Tagungen, die immer in einer anderen deutschen Stadt ausgetragen werden.
Fazit zur Tagung der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie 2016
Vom 14. bis zum 16. März 2016 fand jetzt in Martinsried bei München die Jahreskonferenz der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie statt. Beteiligt ist in diesem Jahr die Österreichische Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie gewesen. Über drei Tage gab es ein Programm, das verschiedene Punkte umfasste. Neben Symposien und Plenarsitzungen gab es weitere Vorträge, Workshops, Poster-Sessions und die Vergabe verschiedener Preise. Die Deutsche Gesellschaft für Zellbiologie veranstaltet diese Tagungen seit den achtziger Jahren und hat sich auf die biologische Forschung mit Fokus auf die Zellbiologie spezialisiert. Die DGZ Jahrestagung 2017 wird in Leipzig stattfinden.