Alfons Zitterbacke (1966) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
In „Alfons Zitterbacke“ begleiten wir den zehnjährigen Alfons und seine beste Freundin Micki auf einem Abenteuer, das Mut, Freundschaft und die unendliche Kraft der Fantasie erforscht. Alfons, der oft das Gefühl hat, vom Pech verfolgt zu sein, sieht sich auf dem Rummelplatz einer Herausforderung gegenüber: Er soll seinen Mut beweisen, indem er sich der Fahrt in der Geisterbahn stellt. Was als Versuch beginnt, sich selbst und anderen zu beweisen, dass er keine Angst hat, endet in einem unerwarteten Chaos. Dieses Ereignis ist nur eines von vielen in Alfons‘ abenteuerlichem Sommer.
Dauer: | 68 Min. |
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FSK: | ab 6 Jahren |
Jahr: | 1966 |
Regie: | Konrad Petzold |
Produzenten: | Bernhard Gelbe |
Hauptdarsteller: | Helmut Rossmann, Claudia Mögenburg, Günther Simon |
Nebendarsteller: | Uwe Pietsch, Wolfgang Behrendt, Angela Brunner |
Genres: | Action & Abenteuer, Kinder & Familie |
Studio: | DEFA-Studio für Spielfilme |
Sprachen: | Deutsch, English |
Alfons‘ Leben ist voller Herausforderungen, sei es der Spott über seinen Namen oder die hohen Erwartungen seines Vaters. Doch er lässt sich nicht unterkriegen. Mit Micki an seiner Seite und einem unerschütterlichen Optimismus schmiedet er den Plan, Kosmonaut zu werden. Seine unkonventionellen Trainingsmethoden und die daraus resultierenden Missverständnisse zeugen von seiner Entschlossenheit und Kreativität. Der Traum von einer Reise nach Moskau zeigt, wie weit Alfons und Micki bereit sind zu gehen, um ihre Träume zu verfolgen. Doch auch als die Dinge nicht nach Plan verlaufen, verliert Alfons nie den Mut, neue Wege zu erkunden.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
Im Jahr 1966 schuf Regisseur Konrad Petzold den Kinderfilm „Alfons Zitterbacke„, der auf den gleichnamigen Büchern von Gerhard Holtz-Baumert basiert. Das Drehbuch verfassten Joachim Düring und Konrad Petzold, während Werner Beck die Dramaturgie übernahm. Die DEFA-Produktion, musikalisch untermalt von Gerhard Rosenfeld, fängt mit der Kameraarbeit von Eberhard Borkmann und dem Schnitt von Thea Richter das Abenteuer von Alfons und seinen Freunden ein. In den Hauptrollen brillieren Helmut Rossmann als Alfons Zitterbacke, Claudia Mögenburg als Micki, und Günther Simon, Angela Brunner, Helge Vollbrecht, Uwe Pietsch sowie Wolfgang Behrendt in weiteren Rollen.
Die Geschichte entführt die Zuschauer nach Jena und Berlin, wo die Drehorte, darunter die Nordschule und das Sommerbad Pankow, authentische Kulissen bieten. Die Wohnung der Familie Zitterbacke befand sich am historischen Eichplatz/Johannisstraße, der heute nicht mehr existiert. Besondere Szenen, wie die im Freibad und auf dem Rummelplatz, ergänzen das nostalgische Flair des Films. Die Premiere im Berliner Kino Babylon war ein voller Erfolg, mit über 2,5 Millionen Zuschauern bis 1998, was den Film zu einem Klassiker der DEFA-Kinderfilme macht.
Obwohl „Alfons Zitterbacke“ als Komödie für Kinder gedacht war, musste der Film vor der Veröffentlichung um etwa 20 Minuten gekürzt werden. Diese Änderung war eine Reaktion auf das „Kahlschlag-Plenum“ von 1965, welches einige Szenen als unangemessen betrachtete. Trotz dieser Einschnitte und der Tatsache, dass Konrad Petzold aus Protest seinen Namen aus dem Vorspann entfernen ließ, bleibt „Alfons Zitterbacke“ ein Zeugnis kreativer Filmkunst und kindlicher Abenteuerlust.
Inhalt und Handlung vom Film „Alfons Zitterbacke“
Alfons Zitterbacke, ein zehnjähriger Junge, besucht mit seiner besten Freundin Micki den Rummelplatz. Ein Klassenkamerad stellt Alfons‘ Mut auf die Probe, indem er behauptet, Alfons würde sich vor der Geisterbahn fürchten. Trotz der Herausforderung entscheidet sich Alfons, in die Geisterbahn zu gehen, um seinen Mut zu beweisen. Allerdings überkommen ihn während der Fahrt die Ängste, was zu einem Chaos führt. Diese Episode zeigt deutlich, wie sehr Alfons darum bemüht ist, seinen Mut unter Beweis zu stellen, auch wenn die Situation außer Kontrolle gerät.
Alfons fühlt sich von seiner Umgebung oft missverstanden und vom Pech verfolgt. Besonders stört ihn der Spott über seinen Nachnamen. Als er seinem Vater seine Unzufriedenheit darüber äußert, reagiert dieser verärgert. Alfons strebt danach, die Anerkennung seines Vaters zu gewinnen, doch egal was er tut, ob beim Angeln oder Turmspringen, es scheint nie genug zu sein. Erstaunlicherweise übertrifft Alfons seinen Vater in manchen Disziplinen, was seine vielseitigen Talente und seinen Ehrgeiz unterstreicht.
Kosmonauten Training
Um sein Ziel, Kosmonaut zu werden, zu erreichen, entwickelt Alfons ein ungewöhnliches Training. Er nimmt nur Nahrung aus Tuben zu sich, dreht Runden auf dem Kettenkarussell für das Gefühl der Schwerelosigkeit und stopft sich Watte in die Ohren, um Stille zu simulieren. Diese kreativen, aber unkonventionellen Methoden sorgen für Missverständnisse und Konflikte, nicht nur in der Schule, sondern auch mit Micki. Alfons‘ unermüdliche Bemühungen und seine Phantasie zeigen jedoch, wie tief sein Wunsch ist, den Kosmos zu erkunden, auch wenn er dadurch manchmal isoliert wirkt.
Der Traum, in Moskau eine Kosmonautenschule zu besuchen, führt Alfons und Micki auf ein Abenteuer. Mit begrenzten Mitteln starten sie ihre Reise, doch als sie von einem LKW-Fahrer mitgenommen werden, der ihre Absichten durchschaut, müssen sie fliehen. Alfons‘ Vater findet die beiden schließlich und bringt sie nach Hause. Trotz der Rückschläge und Missgeschicke bleibt Alfons optimistisch und ist voller neuer, kreativer Ideen. Seine unerschütterliche Hoffnung und Vorstellungskraft verdeutlichen, dass wahre Abenteuer im Geiste beginnen und durch Entschlossenheit und Fantasie Realität werden können.
Filmkritik und Rezension von „Alfons Zitterbacke“
Der DEFA-Kinderfilm „Alfons Zitterbacke“ von 1966, inspiriert durch Gerhard Holtz-Baumerts literarische Werke, schafft es partiell, den originellen Geist der Vorlagen zu transportieren. Obwohl der Versuch unternommen wird, den kindlichen Witz und die satirischen Elemente der Geschichten auf die Leinwand zu bringen, gelingt es nur ansatzweise, die komplette Tiefe und den Charme der Bücher einzufangen. Besonders die durch das 11. Plenum des ZK der SED veranlassten Zensurmaßnahmen. Die daraus resultierenden erheblichen Kürzungen hinterließen Spuren in der Erzählstruktur und Charakterentwicklung, was die filmische Darstellung maßgeblich beeinflusste.
Trotz dieser Einschränkungen konnte der Kinderfilm das Publikum faszinieren und erreichte bis zum Ende der DDR über zwei Millionen Zuschauer. Die Performance von Helmut Rossmann als Alfons und Claudia Mögenburg als seine Freundin Micki verlieh dem Film Authentizität und Tiefe. Diese Darstellungen, gekoppelt mit der universellen Thematik von Träumen und Herausforderungen der Kindheit, fanden Anklang bei den Zuschauern, ungeachtet der durch Zensur bedingten Limitationen. Der Film bleibt ein wichtiger Beitrag zur Filmgeschichte der DDR und zeugt von der Kreativität und dem Humor, die sich auch unter restriktiven Bedingungen entfalten konnten.