Anna

Anna“ ist ein Film, der im Schatten der Spionage und des persönlichen Überlebenskampfes spielt. Die Geschichte folgt Anna Poliatova. Einer jungen Frau aus Russland, die ihre trostlose Existenz als Opfer häuslicher Gewalt hinter sich lassen möchte. Ihre Rettung erscheint in der Gestalt eines KGB-Agenten, der ihr eine Ausflucht bietet, die sowohl gefährlich als auch verlockend ist. Mit einer Mischung aus Verzweiflung und der Hoffnung auf ein neues Leben lässt sich Anna auf das Angebot ein. Es beginnt eine Reise, die sie in die dunkelsten Ecken der internationalen Spionage führt. Ihre Wandlung von einer gepeinigten Seele zu einer gefeierten Geheimagentin und einem gefährlichen Vamp legt die Grundlage für ein fesselndes Drama.

Dauer: 119 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Luc Besson
Produzenten: Luc Besson, Marc Shmuger
Hauptdarsteller: Sasha Luss, Helen Mirren, Luke Evans
Nebendarsteller: Lera Abova, Cillian Murphy, Éric Godon
Genres: Action & Abenteuer, Thriller
Studio: EuropaCorp., CANAL+
Sprachen: Deutsch, English

Im Laufe ihrer Missionen als Doppelagentin für den KGB und später für die CIA offenbart „Anna“ eine Welt, in der Vertrauen selten und Verrat eine Überlebensstrategie ist. Die Protagonistin navigiert durch ein Netz aus Lügen, Liebe und Loyalitäten, das so verwoben ist, dass Freund und Feind kaum zu unterscheiden sind. Ihre Beziehungen zu Schlüsselfiguren wie dem CIA-Agenten Leonard Miller und dem KGB-Offizier Alex Tchenkov bieten Einblicke in Annas Zerrissenheit und ihre verzweifelte Suche nach Freiheit. Diese dynamischen Beziehungen sind der Schlüssel zu ihrem Überleben und letztendlich zu ihrer Flucht aus dem Griff der Spionageorganisationen. Der Film spielt geschickt mit Zeit und Perspektive, um eine Geschichte zu erzählen, die so vielschichtig wie ihre Titelfigur ist.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Luc Besson führte 2019 Regie beim Thriller „Anna“ und war auch für Drehbuch und Produktion verantwortlich. Im Film übernehmen Sasha Luss, Helen Mirren, Luke Evans, Cillian Murphy, Lera Abova und Éric Godon die Hauptrollen. Die Kameraarbeit leistete Thierry Arbogast, während Éric Serra für die musikalische Untermalung sorgte. Julian Rey schnitt den 119 Minuten langen Film, der für ein Publikum ab 16 Jahren freigegeben ist. Die Geschichte, die in den internationalen Kinos im Juni und in Deutschland am 18. Juli anlief, dreht sich um Anna Poliatova, eine unter der Oberfläche agierende Agentin.

Die Produktion begann Anfang November 2017 und erfolgte unter dem Banner von Bessons EuropaCorp. Lionsgate übernahm den Vertrieb. Mit einem weltweiten Einspielergebnis von 30,9 Millionen US-Dollar, darunter 7,7 Millionen im nordamerikanischen Raum, zeigte sich der Film finanziell erfolgreich. Sein Soundtrack, der 28 Musikstücke umfasst, wurde am 10. Juli 2019 veröffentlicht. Erhältlich war dieser zunächst als Download und später auch auf CD. Im ZDF lief der Film unter dem Titel „Anna – Die Agentin“.

Handlung und Story vom Film „Anna“

Im Jahr 1990 sehnt sich Anna, eine junge russische Frau, die Opfer häuslicher Gewalt ist, nach einem Ausweg aus ihrem erdrückenden Leben. Als der KGB-Agent Alex auf sie aufmerksam wird, bietet er ihr einen Weg zur Freiheit an, indem er sie als Feldagentin rekrutiert. Nach einem Jahr intensiven Trainings teilt man ihr mit, dass sie unter der Führung der erfahrenen KGB-Handlerin Olga fünf Jahre lang dienen muss, bevor sie ihre Vergangenheit hinter sich lassen und von Neuem beginnen kann. Doch der neue KGB-Direktor Vassiliev lehnt es ab, die ursprüngliche Vereinbarung zu ehren, da er ehemalige Agenten als Sicherheitsrisiko betrachtet und ihnen nur den Tod als Ausweg gewährt.

Um ihre wahren Absichten zu verschleiern, nimmt Anna die Identität eines Mode-Models an und startet in Paris eine Karriere, während sie gleichzeitig für den KGB Missionen und Attentate ausführt. Sie beginnt eine Scheinbeziehung mit dem Model Maude, um keinen Verdacht zu erwecken, ein Schachzug, der von Olga unterstützt wird. Als die CIA ihre wahre Identität aufdeckt, stimmt Anna zu, für sie als Doppelagentin zu arbeiten. CIA-Agent Leonard Miller, ihr neuer Betreuer, verspricht ihr ein neues Leben in Hawaii im Austausch für die Ermordung Vassilievs, was die Beziehungen zwischen CIA und KGB verbessern soll. Anna erfüllt ihre Mission und tötet Vassiliev, entkommt jedoch nur knapp dem KGB.

Der Plan zum Ausstieg

In einem kühnen Schachzug arrangiert Anna ein Treffen mit Alex und Miller und gibt ihnen die zuvor entwendeten Informationen zurück, wobei sie andeutet, Kopien als Sicherheit zurückbehalten zu haben. Dies sichert ihr sechs Monate Freiheit, mehr als sie je zuvor hatte. Ihre kluge Taktik führt dazu, dass sowohl Miller als auch Alex, trotz der Überwachung durch Olga, zustimmen, Annas Verschwinden zu akzeptieren. Doch kurz nachdem Anna das Treffen verlässt, scheint ihr Schicksal besiegelt, als Olga sie für ihren Verrat erschießt. In einer dramatischen Wendung hält die Szene jedoch eine Überraschung bereit.

Die vermeintliche Anna, die von Olga erschossen wird, entpuppt sich als Körperdouble. Die echte Anna entkommt durch die Kanalisation, wechselt ihre Kleidung und verschwindet spurlos in den Schatten. Diese Enthüllung zeigt, wie sorgfältig Anna ihren Ausstieg geplant hat, um der ständigen Überwachung und den tödlichen Spielen der Spionage zu entkommen. Ihr geschickter Plan täuscht nicht nur ihre Verfolger, sondern sichert ihr auch die lang ersehnte Freiheit.

Am Ende wird deutlich, dass Olga bereits von der geplanten Ermordung Vassilievs durch die CIA wusste und mit Anna zusammengearbeitet hat, um ihren eigenen Aufstieg zu sichern. Als Olga Vassilievs ehemaliges Büro übernimmt, findet sie eine Nachricht von Anna, die Dankbarkeit, aber auch eine Warnung beinhaltet. Anna hat Beweise für Olgas Beteiligung am Mord zurückbehalten, ein letztes Sicherheitsnetz, sollte Olga ihr Versprechen brechen. Dieses kluge Manöver zeigt Annas Fähigkeit, selbst im Angesicht größter Gefahr die Kontrolle zu behalten.

Fazit und Kritik zum Film „Anna“

Luc Besson kehrt mit „Anna“ zu seinen Wurzeln zurück und präsentiert ein Werk, das an seine früheren Erfolge anknüpft. Die Geschichte von Anna Poliatova, einer jungen Frau, die sich vom Opfer häuslicher Gewalt zur gefürchteten Geheimagentin wandelt, bietet nicht nur einen spannenden Einblick in die Welt der Spionage, sondern auch eine tiefe Charakterstudie. Besson nutzt geschickt die Metamorphose seiner Protagonistin, um die dunklen Ecken der menschlichen Seele zu beleuchten. Diese Elemente halten die Zuschauer bis zum Schluss in Atem und sorgen für ein unterhaltsames Erlebnis.

Die Besetzung von Sasha Luss in der Titelrolle ist eine mutige Entscheidung, die sich auszahlt. Helen Mirren als streng wirkende Mentorin Olga bringt eine zusätzliche Schicht Tiefe in den Film, auch wenn ihr Look etwas übertrieben erscheinen mag. Trotzdem ist ihre Leistung ein Schlüsselelement, das nicht nur Spannung erzeugt, sondern auch Luss‘ Leistung in den Vordergrund rückt. Die Interaktionen zwischen den Charakteren sind präzise choreografiert, was „Anna“ zu einem visuell und emotional packenden Erlebnis macht.

Allerdings wirft der Film auch Fragen auf. Insbesondere hinsichtlich der Darstellung von Frauen und Gewalt. Während Besson für seine stilisierten Actionsequenzen bekannt ist, könnte die Art und Weise, wie Gewalt und Sexualität in „Anna“ verknüpft werden, bei einigen Zuschauern für Unbehagen sorgen. Im Vergleich zu „Red Sparrow“ oder der „John Wick“-Reihe erscheint „Anna“ weniger brutal, was möglicherweise auf eine Abschwächung der typischen Besson-Choreografie hindeutet. Trotz dieser Kritikpunkte bleibt „Anna“ ein visuell ansprechender Film, der sowohl für Fans von Besson als auch für Liebhaber von Agententhrillern viel zu bieten hat.

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