Con Air

Als die 1990er Jahre das amerikanische Actionkino veränderten, tauchte ein Film auf, der den unverkennbaren Stempel von Hollywood-Produzent Jerry Bruckheimer trug. Es war eine Zeit, in der die raue Ästhetik der 1980er Actionfilme von Ikonen wie John McTiernan und James Cameron einer neuen, polierteren Vision Platz machte. „Con Air“ verkörperte diese Transformation. Mit einer spektakulären Mischung aus Hochgeschwindigkeits-Sequenzen und charismatischen Charakteren stieg der Film empor, um dem Publikum eine wilde Fahrt durch den Himmel zu bieten.

Dauer: 115 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Simon West
Produzenten: Jerry Bruckheimer
Hauptdarsteller: Nicolas Cage, John Cusack
Nebendarsteller: Monica Potter, Landry Allbright
Genres: Action & Abenteuer, Thriller
Studio: Disney
Sprachen: Deutsch, English

Nicolas Cage, ein Schauspieler, der bereits seine Vielseitigkeit in verschiedenen Genres gezeigt hatte, trat in eine neue Arena ein. Mit einer markanten Mähne und der Rolle des Cameron Poe betrat er die Welt des Actionkinos. Gleichzeitig vereinte der Film eine beeindruckende Besetzung, die John Cusack, John Malkovich und Ving Rhames einschloss. Diese Mischung aus Talent und Adrenalin bereitete den Zuschauern einen unvergesslichen Flug.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Con Air„, ein Action-Thriller aus dem Jahr 1997, fesselt das Publikum mit einer spannenden Geschichte, die um einen Gefangenentransport per Flugzeug kreist. Regie führte Simon West, während das Drehbuch von Scott Rosenberg verfasst wurde. Hinter der Produktion stand der renommierte Filmproduzent Jerry Bruckheimer. In puncto Musik steuerten Trevor Rabin und Mark Mancina bei, und die Kameraarbeit leistete David Tattersall. Das Schnittteam, bestehend aus Chris Lebenzon, Steve Mirkovich und Glen Scantlebury, sorgte für den richtigen Rhythmus des Films. Mit einer beeindruckenden Besetzung, angeführt von Nicolas Cage als Cameron Poe und ergänzt durch Stars wie John Cusack, Monica Potter, John Malkovich und Ving Rhames, entfaltet sich die Geschichte auf der Leinwand.

Die Hintergründe des Films beinhalten interessante Fakten. So ist „Con Air“ umgangssprachlich die Bezeichnung für Gefangenentransporte per Flugzeug in den USA, basierend auf der Organisation Justice Prisoner and Alien Transportation System des United States Marshals Service. Die spektakulären Flugplatzszenen wurden auf einem ehemaligen Militärgelände in Wendover, Utah, gedreht. Das zentrale Flugzeug im Film, eine Fairchild C-123, erlitt jedoch 2010 in Alaska einen tragischen Unfall, bei dem es vollständig zerstört wurde.

Die Veröffentlichung von „Con Air“ am 6. Juni 1997 durch Buena Vista Pictures und Touchstone Pictures erwies sich als großer Erfolg. Mit einem beeindruckenden Einspielergebnis von über 224 Millionen Dollar bei einem Budget von 75 Millionen Dollar begeisterte der Film nicht nur das Publikum, sondern erlangte auch einen Kultstatus unter den Fans von Nicolas Cage. Hinzu kamen Oscar-Nominierungen in den Kategorien „Bester Ton“ und „Bester Originalsong“ für „How Do I Live“, gesungen von Trisha Yearwood.

Handlung und Story vom Film „Con Air“

Der Film „Con Air“ erzählt die Geschichte von Sgt. Cameron Poe. Nach seiner ehrenvollen Entlassung aus dem U.S. Army Ranger kehrt er aus dem Desert Storm in seine Heimatstadt Mobile, Alabama, zurück. Dort trifft er seine schwangere Frau Tricia wieder. Doch das Wiedersehen wird jäh unterbrochen, als drei betrunkene Männer Tricia angreifen. Poe verteidigt sie, tötet dabei jedoch versehentlich einen der Männer und wird zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt. Nach acht Jahren wird Poe auf Bewährung entlassen und begibt sich an Bord des Gefangenentransportflugzeugs „Jailbird“, zusammen mit seinem diabetischen Zellengenossen Mike „Baby-O“ O’Dell.

Das Flugzeug transportiert einige der gefährlichsten Häftlinge des Landes zu einem Hochsicherheitsgefängnis. Unter ihnen sind der Massenmörder William „Billy Bedlam“ Bedford, der Serienvergewaltiger John „Johnny 23“ Baca, der frühere General der Black Guerrilla und Mitglied Nathan „Diamond Dog“ Jones und der Berufsverbrecher Cyrus „The Virus“ Grissom. U.S. Marshal Vince Larkin überwacht den Flug. Er wird von DEA-Agenten Duncan Malloy und Willie Sims begleitet, wobei Sims undercover gehen will, um Informationen vom Drogenbaron Francisco Cindino zu erhalten.

Revolte im Flugzeug

Doch kurz nach dem Start übernehmen Grissom und Diamond Dog das Flugzeug. Ein Häftling wird von Joe „Pinball“ Parker in Brand gesetzt, was als Ablenkungsmanöver dient. Die Kriminellen planen, am Carson Flughafen zu landen, weitere Häftlinge aufzunehmen und dann in ein Land ohne Auslieferungsvertrag zu fliegen. Grissom tötet Sims und nimmt dessen Waffe. Mit Poes Hilfe verhindert er auch einen Vergewaltigungsversuch von Johnny 23 an der weiblichen Wärterin Sally Bishop. Bei der Ankunft in Carson City werden die Wachen von den Häftlingen getäuscht, die sich als Wachen verkleiden, und umgekehrt.

Poe, der weiterhin versucht, seinem Freund Baby-O zu helfen und ihn zu beschützen, plant insgeheim, die Häftlinge zu überlisten. Er versteckt einen Tonrekorder bei einem der als Wärter verkleideten Häftlinge. Als sie in Carson City ankommen, entdecken die Behörden den Plan durch Beweismittel in Grissoms alter Zelle und Poes Tonrekorder. Aber sie können nicht verhindern, dass das Flugzeug wieder abhebt. In der Zwischenzeit versteckt Pinball den Transponder des Flugzeugs, stirbt aber beim Versuch, während des Starts wieder an Bord zu kommen.

Flucht vom Flugfeld

Das Flugzeug soll auf einem abgelegenen Flugfeld landen, um auf ein anderes Flugzeug umzusteigen, das Cindino und seinem Kartell gehört. Doch die Dinge laufen nicht wie geplant. Cindino versucht zu fliehen, wird aber von Grissom getötet. Ein Nationalgarde-Konvoi, von Larkin alarmiert, nähert sich dem Flugzeug, was zu einem intensiven Feuergefecht führt. Das Flugzeug hebt wieder ab, wird aber von Helikoptern verfolgt und schließlich gezwungen, mitten auf dem Las Vegas Strip zu landen.

In der Schlusssequenz folgt eine rasante Verfolgungsjagd durch Las Vegas. Grissom, Diamond Dog und Swamp Thing versuchen mit einem Feuerwehrfahrzeug zu fliehen, werden aber von Poe und Larkin, die Polizeimotorräder nutzen, verfolgt und getötet. Am Ende des Films baut Poe eine Beziehung zu Larkin auf und trifft endlich seine Tochter, der er ein Stoffkaninchen schenkt. Während die anderen Häftlinge festgenommen werden, bleibt nur Garland Greene, der in einem Casino spielt, unentdeckt.

Fazit und Kritik zum Film „Con Air“

In einer Zeit, als Hollywood-Produzent Jerry Bruckheimer entschied, das Actiongenre neu zu definieren, wurde „Con Air“ geboren. Anders als die dreckigen, kantigen Actionfilme der 80er Jahre, die von legendären Regisseuren wie John McTiernan und James Cameron geprägt wurden, präsentiert Bruckheimer eine polierte und MTV-konforme Ästhetik. Die Folge: Ein Actionfilm, der auf große Knalleffekte setzt und dabei Charaktertiefe und Einzigartigkeit vermissen lässt.

Nicolas Cage, ein Schauspieler, der in Dramen wie „Leaving Las Vegas“ brillierte, taucht in „Con Air“ in der Rolle des Actionhelden auf. Überraschenderweise legt er seine schauspielerischen Fähigkeiten beiseite, um sich mit einer auffälligen Frisur zu präsentieren, die Erinnerungen an Jean-Claude van Damme in „Harte Ziele“ weckt. Der Film bewegt sich zwischen vorhersehbaren Höhepunkten und vernachlässigt dabei Aspekte wie Charakterentwicklung und Storytelling. Die Zuschauer bekommen eine seichte Action zu sehen, in der selbst ein Schauspieler wie Steve Buscemi nur als Stereotyp dargestellt wird. Zudem fühlt sich die eingeflochtene Liebesgeschichte überflüssig und nicht integriert an.

Trotz allem bietet „Con Air“ Unterhaltung durch stilistische Elemente, die Bruckheimer von Actionikone John Woo adaptiert hat. Dazu zählen Zeitlupen in Actionszenen, eine beeindruckende Besetzung und ein ansprechender Soundtrack. Doch selbst diese Elemente können nicht über die klischeebeladene Handlung und das Fehlen von echter Spannung hinwegtäuschen. Obwohl Nicolas Cage in anderen Actionfilmen wie „Im Körper des Feindes“ überzeugte, bleibt „Con Air“ ein Film, der das Potenzial eines echten Actionklassikers verfehlt.

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