Das Boot (1981) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„Das Boot„, ein Meisterwerk von Wolfgang Petersen, zieht das Publikum in die tiefen Abgründe des Zweiten Weltkrieges. Der Film folgt der Crew der U 96, einem deutschen U-Boot, während ihres Einsatzes im Nordatlantik. Mit einem ungeschönten Blick auf die Realitäten des Krieges unter Wasser bricht Petersen mit den Konventionen des Genres. Die Spannungen an Bord, die Beziehungen unter den Männern und die ständige Bedrohung durch den Feind bilden das Herzstück dieser Erzählung.
Dauer: | 149 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 1981 |
Regie: | Wolfgang Petersen |
Produzenten: | Günter Rohrbach |
Hauptdarsteller: | Herbert Grönemeyer, Jurgen Prochnow, Klaus Wennemann |
Nebendarsteller: | Martin Semmelrogge, Uwe Ochsenknecht, Erwin Leder |
Genre: | Kriegsfilme |
Studio: | Viacom |
Sprachen: | Deutsch, English |
Die Besatzung, angeführt von Jürgen Prochnow als dem Kommandanten, stellt eine Mischung aus Erfahrung, Mut und der Angst vor dem Unbekannten dar. Herbert Grönemeyer, als junger Kriegsberichterstatter, wird Zeuge des Wandels, den die Realität des Krieges in den Männern bewirkt. Dieses eindringliche Drama verdeutlicht die Grenzen der menschlichen Psyche und Körperlichkeit. „Das Boot“ stellt nicht nur eine technische Meisterleistung dar, sondern auch eine emotionale Reise, die das Publikum nicht unberührt lässt.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
Wolfgang Petersen führte 1981 bei „Das Boot“ Regie, einem eindrucksvollen Kriegsdrama. Die Geschichte basiert auf dem Roman von Lothar-Günther Buchheim. Mit einer Produktionssumme von 32 Millionen DM entstand ein filmisches Meisterwerk. Drei Versionen des Films zeigen die Vielseitigkeit dieser Produktion. Darunter sind die Kinofassung, eine TV-Version und der Director’s Cut. Jede Version bietet ein einzigartiges Filmerlebnis.
In den Hauptrollen glänzen Jürgen Prochnow als Kommandant und Herbert Grönemeyer als Leutnant Werner. Zusammen mit Hubertus Bengsch, Klaus Wennemann und anderen talentierten Darstellern formen sie eine überzeugende Besetzung. Die Musik von Klaus Doldinger und die Kameraführung von Jost Vacano tragen zur intensiven Atmosphäre bei. Für den Schnitt war Hannes Nikel verantwortlich. So entstand ein Film, der das Publikum fesselt.
„Das Boot“ erzielte weltweit großen Erfolg und erhielt zahlreiche Nominierungen. Unter anderem war er für sechs Oscars nominiert. Der Film gewann auch viele deutsche Filmpreise. Für Wolfgang Petersen und Jost Vacano ebnete er den Weg nach Hollywood. Auch für die Schauspieler bedeutete er einen wichtigen Karriereschritt.
Inhalt und Handlung vom Film „Das Boot“
Im Jahr 1941, dem Höhepunkt des Zweiten Weltkriegs, zeigt „Das Boot“ die Herausforderungen deutscher U-Boot-Besatzungen im Nordatlantik. Diese Besatzungen hatten den Auftrag, Handelsschiffe zu versenken, die Großbritannien versorgten. Anfangserfolge weichen schnell der harten Realität. Englische Zerstörer schützen die Geleitzüge nun effektiver. In diesem schwierigen Umfeld bricht die U 96, stationiert in La Rochelle, zu einer neuen Mission auf. Ihr Kommandant, „Der Alte“, und seine Crew stehen im Zentrum der Erzählung. Leutnant Werner, ein Kriegsberichterstatter, begleitet sie. Aus seiner Perspektive erleben wir die Geschehnisse an Bord.
Die Reise beginnt mit einer ausgelassenen Feier in der „Bar Royal“. Werner, noch naiv bezüglich des Krieges, ist gespannt auf das bevorstehende Abenteuer. Erfahrene Besatzungsmitglieder und der psychisch labile Kapitänleutnant Thomsen klären ihn bald auf. Thomsens alkoholgetränkte Kritik an der Naziführung deutet auf die kommenden Spannungen hin. Als die U 96 schließlich ausläuft, wird Werners anfänglicher Optimismus durch die Realität gedämpft. Der Kommandant kritisiert offen die militärische Führung. Spannungen zwischen ihm und dem ersten Wachoffizier, der fest zum Regime steht, sind spürbar. Werner entwickelt ein näheres Verhältnis zu einigen Crewmitgliedern, bleibt aber von anderen distanziert.
Aggressive Stimmung an Board
Das Zusammenleben an Bord ist geprägt von den unterschiedlichen Herkünften und Dialekten der Besatzung. Werner, der mit den Offizieren isst, muss sich an den rauen Umgangston der Mannschaft gewöhnen. Er erlebt Ablehnung und Spott, als er die Crew beim Warten der Torpedos fotografiert. Langeweile und Frust führen zu steigenden Spannungen. Einzelne, wie der als „Bibelforscher“ bekannte Fähnrich, leiden besonders unter der Aggressivität der Mannschaft. Diese Stimmung ändert sich, als die U 96 einen Geleitzug angreift, jedoch von einem Zerstörer angegriffen und schwer beschädigt wird.
Nach dem Angriff durchlebt die Besatzung eine harte Zeit in stürmischen Gewässern. Die physische und psychische Belastung ist enorm. Ein zufälliges Treffen mit Kapitänleutnant Thomsen zeigt die Schwierigkeiten deutscher U-Boote, ihre Positionen zu bestimmen. Als U 96 schließlich einen feindlichen Geleitzug angreift und dabei Schiffe versenkt, folgt ein erbitterter Kampf mit einem Zerstörer. Der Angriff mit Wasserbomben verursacht Schäden und Verletzungen. Der Kommandant entscheidet, einen brennenden Tanker zu versenken, lässt aber dessen überlebende Besatzung ihrem Schicksal überlassen. Diese Entscheidung wiegt schwer auf allen, die das Geschehen mitansehen.
Die Heimreise
Die Rückkehr nach La Rochelle wird durch einen neuen Befehl unterbrochen. U 96 soll nun das Mittelmeer erreichen, um Rommels Nachschublinien zu schützen. Ein Durchbruch bei Gibraltar scheint unmöglich. Trotzdem versucht der Kommandant, das Boot geräuschlos durch die Meerenge zu steuern. Ein feindliches Flugzeug entdeckt sie jedoch, und das Boot wird schwer beschädigt.
Nach verzweifelten Reparaturen und einer beinahe tödlichen Tiefe gelingt es der Besatzung, aufzutauchen und die Heimreise anzutreten. Bei ihrer Ankunft in La Rochelle werden sie jedoch von britischen Flugzeugen angegriffen. Ein Teil der Crew stirbt, während Werner und der schwer verwundete Kommandant mitansehen müssen, wie U 96 versinkt. Der Film endet mit einem tiefen Einblick in die Grausamkeit und das Leid des Krieges, hinterlassen in den Herzen der Überlebenden.
Filmkritik und Rezension von „Das Boot“
Wolfgang Petersens „Das Boot“ setzt einen unvergleichlichen Standard in der Darstellung des U-Boot-Krieges. Der Film, der Petersen den Weg nach Hollywood ebnete, beeindruckt durch seine authentische Inszenierung. Jürgen Prochnow als Kommandant und Herbert Grönemeyer als Kriegsberichterstatter liefern herausragende Leistungen. Ihre Charaktere zeigen die menschliche Seite des Krieges auf eindrückliche Weise. Die Besatzung der U 96 erlebt auf ihrer Mission im Atlantik die Schrecken des Krieges hautnah. Diese Erfahrungen wandeln Naivität in bittere Erkenntnis. Das Boot wird mehr als nur ein Schauplatz – es wird zum Symbol für die Enge und Isolation, die der Krieg mit sich bringt.
Die technische Umsetzung des Films ist beeindruckend. Jost Vacanos Kameraarbeit fängt die klaustrophobische Atmosphäre im U-Boot perfekt ein. Szenen im „schwimmenden Sarg“ wirken durch die realen Aufnahmen auf dem Bodensee besonders authentisch. Nichts erscheint konstruiert, alles wirkt echt. Diese optische und produktionstechnische Brillanz verleiht dem Film eine Glaubwürdigkeit, die selten erreicht wird. „Das Boot“ demonstriert eindrucksvoll, dass hochwertige Produktionen nicht nur aus Hollywood kommen können.
„Das Boot“ geht als Anti-Kriegsfilm in die Annalen ein, auch wenn es nie explizit so benannt wird. Die Botschaft ergibt sich aus den Bildern des Leidens, der Angst und des Grauens. Petersens Film berührt emotional und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Besonders die Szene, in der deutsche Seeleute britische Schiffbrüchige ihrem Schicksal überlassen, zeigt eine schonungslose Authentizität. Diese Entscheidung gegen eine „aalglatte Dramaturgie“ unterstreicht Petersens Anspruch, die brutale Realität des Krieges ungeschönt darzustellen. „Das Boot“ ist somit ein Meisterwerk, das durch seine ungeschminkte Ehrlichkeit besticht.