Meg 2: Die Tiefe

Beim Gedanken an Sommer, Sonne und Strand fällt dem Kinogänger von heute wohl kaum eine idyllische Szene ein. Vielmehr haben Filme wie der Original-„Meg“ aus 2018 das Urlaubsbild mit dem schaurigen Unterton riesiger, menschenfressender Haie untermalt. Dieses Bild vertiefte der Erstling mit einer schrägen Marketingkampagne, die uns schon vor dem Kinobesuch mit makabren Details zu den „Nährwerten“ menschlicher Badegäste versorgte. Obwohl der Film für einige als Enttäuschung galt, weil er weniger ein Trash-Spektakel als ein unblutiger, familienfreundlicher Blockbuster war, konnte er dennoch über 530 Millionen Dollar weltweit einspielen.

Dauer: 116 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Ben Wheatley
Produzenten: Lorenzo di Bonaventur, Belle Avery
Hauptdarsteller: Jason Statham, Wu Jing, Shuya Sophia Cai
Nebendarsteller: Sienna Guillory, Sergio Peris-Mencheta, Skyler Samuels
Genres: Action & Abenteuer, Science Fiction
Studio: Warner Bros. Entertainment Inc.
Sprachen: Deutsch, English

Und so wie der Hai zurückkehrt, wenn er Blut gewittert hat, so kehrt auch Hollywood zurück zu einer erfolgreichen Formel. Mit „Meg 2: Die Tiefe“ erhofft sich die Filmindustrie erneut ein lukratives Geschäft. Ben Wheatley, bekannt für seine Vorliebe für abgefahrene Genre-Stoffe, sitzt nun auf dem Regiestuhl. Doch anstatt die Chance zu nutzen und dem Hai-Horror neues Leben einzuhauchen, entscheidet er sich für einen sicheren Kurs. Die Megalodons brauchen erneut viel zu lange, um auf der Leinwand in Erscheinung zu treten. Wheatley versucht, die Wartezeit mit einem Mini-„Avatar“ zu überbrücken, doch die Unterwasserwelt wirkt hier leider nur wie ein schaler Abklatsch des Cameron-Blockbusters.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

In diesem Jahr hat „Meg 2: Die Tiefe„, der mit Spannung erwartete Nachfolger des Action-Hits „Meg“, endlich das Licht der Welt erblickt. Unter der Regie von Ben Wheatley und einer Laufzeit von 116 Minuten taucht der Film erneut in die Tiefen der Meere ab, wo prähistorische Monster auf menschliche Eindringlinge lauern. Mit einem Drehbuch von Dean Georgaris, Jon Hoeber und Erich Hoeber sowie einer musikalischen Untermalung von Harry Gregson-Williams trifft der Streifen in den Genres Science-Fiction und Action voll ins Schwarze. Zudem stammt die Produktion von Lorenzo di Bonaventura und Belle Avery, während Haris Zambarloukos hinter der Kamera stand und Jonathan Amos den Schnitt übernahm.

Das schauspielerische Ensemble glänzt durch die Rückkehr bekannter Gesichter. Jason Statham schlüpft wieder in die Rolle des Jonas Taylor, während Wu Jing als Jiuming Zhang und Shuya Sophia Cai als Meiying Zhang zu sehen sind. Neben ihnen treten Cliff Curtis als James „Mac“ Mackreides, Page Kennedy als DJ und Melissanthi Mahut als Rigas auf. Sienna Guillory, Sergio Peris-Mencheta und Skyler Samuels komplettieren die Besetzung und verleihen dem Film zusätzliche Dramatik und Tiefe.

Mit einer Altersfreigabe von FSK 12 richtet sich „Meg 2: Die Tiefe“ an ein breites Publikum, das sich auf atemberaubende Unterwasser-Szenen und nervenzerreißende Momente freuen kann. Das Studio hinter dem Meeresabenteuer ist Warner Bros. Pictures, bekannt für zahlreiche Blockbuster in der Filmgeschichte. Auf diese Weise bleibt „Meg 2“ seinem Vorgänger in puncto Spannung und Unterhaltung in nichts nach.

Handlung und Story vom Film „Meg 2: Die Tiefe“

Fünf Jahre sind seit den Ereignissen des ersten Films vergangen, und Jonas Taylor ist kein Fremder mehr für Gefahr. Er hat seinen Fokus auf den Kampf gegen Umweltverbrechen gelegt und arbeitet eng mit der Forschungsstation Mana One zusammen. Diese beschäftigt sich mit einem weiteren tiefen Abschnitt des Marianengrabens, der Heimat des Megalodons. Zudem zieht Taylor die heranwachsende Meiying auf, die Tochter seiner verstorbenen Lebensgefährtin Suyin. Bei dieser Mission bekommt er Unterstützung von Jiuming Zhang, Meiying’s Onkel und Suyin’s Bruder. Jiuming hat zusammen mit der wohlhabenden Finanziererin Hillary Driscoll das Unternehmen seines Vaters übernommen. Sie haben ein Meg-Weibchen namens Haiqi studiert, welches nun unberechenbare Verhaltensweisen zeigt.

Eine routinemäßige Tauchfahrt zum Marianengraben birgt unerwartete Gefahren. Meiying schmuggelt sich als blinder Passagier an Bord und DJ und Mac, die anderen Überlebenden des ersten Meg-Abenteuers, beobachten das Geschehen von der Mana One aus. Die Gruppe wird von Haiqi verfolgt, die kürzlich aus der Gefangenschaft entkommen ist. Plötzlich tauchen zwei noch größere Megalodons auf. Währenddessen entdeckt die Crew um Taylor eine illegale Bergbaustation unter der Leitung von Montes, einem alten Feind. Erstaunlicherweise ist Hillary Driscoll in die illegalen Aktivitäten verstrickt, die durch den Abbau seltener Erden Milliarden verdienen möchte.

In einer bedrohlichen Wende sabotiert Montes die Rettungskapsel der Mana One. Die Crew muss sich daher in Exosuits auf den gefährlichen Weg durch den von monströsen Kreaturen bewohnten Marianengraben machen. Nur Taylor, Meiying, Jiuming und der Sicherheitsbeamte Rigas überleben die Reise. Jess und Driscoll entpuppen sich als Verräter, können aber entkommen, als die vier Helden aus der unterseeischen Station flüchten. Driscolls Söldner übernehmen die Mana One, und Montes trifft sich mit Jess, um seinen Racheplan gegen Taylor weiterzuverfolgen.

Die Verfolgungsjagd

Nach dem Aufstieg an die Oberfläche trifft Taylors Team auf DJ und Mac, und die Situation spitzt sich zu. Jess wird von einem der Megalodons verschlungen und Montes hetzt Driscolls Söldner auf das Team. Eine wilde Verfolgungsjagd beginnt, die das Team zu einem nahegelegenen Ferienort führt. Dort versuchen sie, die Touristen vor den herannahenden Monstern zu warnen. Driscoll und die Söldner treffen ebenfalls dort ein, werden jedoch von den echsenartigen Kreaturen, den „Snappern“, überfallen und getötet.

Im finalen Akt teilt sich Taylors Team auf, um die Touristen zu evakuieren. Währenddessen beginnen die Megalodons und ein riesiger Oktopus ihren Angriff auf die Küste. Nach einer Reihe von Kämpfen und dramatischen Momenten gelingt es Taylor, Montes und eines der Meg-Männchen zu eliminieren. Jiuming und Mac nutzen einen Hubschrauber, um eine selbstgebaute Bombe auf den Oktopus abzuwerfen. Schließlich lockt Haiqi, durch die Explosion angelockt, den Oktopus an und tötet ihn. Im letzten Moment lenkt Jiuming Haiqi mit seinen Trainingssignalen ab, und die Gruppe kann entkommen. Der Film endet mit der Andeutung, dass Haiqi möglicherweise schwanger ist, aber Taylor beschließt, dass es besser sei, nicht darüber nachzudenken. So feiert die Gruppe ihr Überleben, aber mit dem Wissen, dass die Tiefsee noch viele Geheimnisse birgt.

Fazit und Kritik zum Film „Meg 2: Die Tiefe“

Meg 2: Die Tiefe“ folgt dem bewährten Rezept des ersten Teils, allerdings mit einer Spur mehr Ernsthaftigkeit und einer guten Portion Langeweile. Ben Wheatley übernimmt die Regie und lässt die Zuschauer eine gefühlte Ewigkeit auf die sehnsüchtig erwarteten Haie warten. Dabei bietet der Film zunächst vielversprechende Szenen und beeindruckende Effekte, etwa wenn Jonas Taylor und seine Crew in Mini-U-Booten die Tiefen des Ozeans erkunden. Doch schnell wird klar: Die kreativen Kulissen können nicht über die vorhersehbaren Wendungen und schwach entwickelten Charaktere hinwegtäuschen.

Die Fortsetzung zielt auch erneut auf den chinesischen Markt ab. Dabei tauschen die Hauptdarsteller Jason Statham und Jing Wu interessanterweise ihre üblichen Rollen. Statham, der im ersten Teil noch den charismatischen Helden mimte, präsentiert sich diesmal betont ernst und umweltbewusst. Wu übernimmt den Part des lockeren Sprücheklopfers. Leider trägt diese Rollenumkehr nicht dazu bei, die erheblichen Längen des Films erträglicher zu machen. Wenn es dann endlich zur heiß erwarteten Action kommt, erinnert diese leider mehr an die weniger überzeugenden Momente der „Jurassic World“-Reihe als an ein eigenständiges, spannendes Hai-Spektakel.

Im Großen und Ganzen bleibt „Meg 2: Die Tiefe“ hinter seinen Möglichkeiten zurück. Die filmische Umsetzung kann zwar optisch punkten, aber das reicht nicht aus, um die Erwartungen zu erfüllen. So bleibt am Ende vor allem die Erkenntnis, dass der Film zwar nicht billig, aber dennoch reichlich öde ist. Wheatley schafft es nicht, den Unterhaltungs-Motor auf Hochtouren zu bringen, und selbst der erfahrene Statham kann das Ruder nicht herumreißen. Das Resultat ist ein Kinofilm, der zwar an der Kinokasse erfolgreich sein könnte, dennoch aber als seichte Unterhaltung ohne großen Wiedersehenswert bleibt.

X