Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders (2006) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders“ entführt uns ins Frankreich des 18. Jahrhunderts, wo der junge Jean-Baptiste Grenouille eine beispiellose Reise durch die Welt der Düfte beginnt. Geboren unter erbärmlichen Bedingungen auf dem Pariser Fischmarkt, entwickelt er einen ungewöhnlich präzisen Geruchssinn. Dieser Sinn führt ihn zu erstaunlichen Entdeckungen, aber auch zu dunklen Obsessionen. In Paris kultiviert er seine Fähigkeiten, bis ein tragisches Ereignis seinen Wunsch, Düfte dauerhaft zu konservieren, intensiviert.
Dauer: | 147 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 2006 |
Regie: | Tom Tykwer |
Produzenten: | Bernd Eichinger, Andrew Birkin |
Hauptdarsteller: | Ben Whishaw, Dustin Hoffman, Alan Rickman |
Nebendarsteller: | Rachel Hurd-Wood, Corinna Harfouch, Sam Douglas |
Genres: | Drama, Thriller |
Studio: | Constantin Film |
Sprachen: | Deutsch, English |
Seine Suche nach Perfektion zieht Grenouille weiter zu dem Parfümeur Baldini, bei dem er das Handwerk des Dufterhalts lernt. Nachdem er in Grasse die Technik der Enfleurage gemeistert hat, plant er, das ultimative Parfüm zu kreieren. Doch seine Methoden werden zunehmend grausamer. Wird Grenouille die Grenzen der Moral und Menschlichkeit überschreiten, um sein Meisterwerk zu vollenden?
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
Tom Tykwer führte Regie bei dem Thriller „Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders„, der 2006 veröffentlicht wurde. Die Drehbücher schrieben Andrew Birkin, Bernd Eichinger und Tykwer selbst. Zu den Hauptdarstellern zählen Ben Whishaw als Jean-Baptiste Grenouille, Dustin Hoffman als Giuseppe Baldini, Alan Rickman als Antoine Richis und Rachel Hurd-Wood als Laura Richis. Weitere wichtige Rollen spielten Corinna Harfouch, Sam Douglas und Carlos Gramaje. Der Film entstand mit einem Budget von etwa 60 Millionen Euro und wurde in der Bavaria Film in München, der französischen Provence und in Barcelona gedreht.
Der Dreh begann am 12. Juli 2005 und endete im Oktober desselben Jahres nach 67 Drehtagen. Viele Szenen wurden in Girona gefilmt, um das 18. Jahrhundert in Paris und Grasse nachzustellen. Für die authentische Darstellung wurden unter anderem 17 Tonnen Fischeingeweide verwendet. Die umfangreichen Vorbereitungen und Dreharbeiten zogen sich über drei Jahre hin. Die Musik komponierten Reinhold Heil, Johnny Klimek und Tom Tykwer, während Frank Griebe die Kameraführung übernahm.
Verschiedene Filmförderungen unterstützten das Projekt finanziell, darunter die Filmstiftung Nordrhein-Westfalen und der FilmFernsehFonds Bayern. Der Film erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter den Deutschen Filmpreis für das beste Szenenbild und die beste Kamera. Auch international wurde „Das Parfum“ gelobt, etwa mit dem Europäischen Filmpreis für die beste Filmmusik.
Inhalt und Handlung vom Film „Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders“
In Frankreich des 18. Jahrhunderts wird Jean-Baptiste Grenouille auf den Balkon des Rathauses in Grasse gezerrt, um sein Todesurteil für mehrfachen Mord zu erhalten. Die wütende Menge wartet auf die Vollstreckung. Eine Rückblende führt uns nach Paris, wo Grenouille unter schrecklichen Bedingungen geboren wird. Seine Mutter ignoriert ihn, vermutet eine Totgeburt und wird für versuchten Kindesmord hingerichtet. Grenouille überlebt durch seinen starken Willen und das Erwachen seiner außergewöhnlichen olfaktorischen Fähigkeiten, die ihn bereits als Baby umgeben.
Als Waise landet Grenouille bei Madame Gaillard, die Kinder gegen Geld aufnimmt. Schon früh zeigt sich sein außergewöhnlicher Geruchssinn, als er an den Fingern eines anderen Kindes riecht. Die anderen Kinder finden ihn unheimlich und versuchen ihn zu ersticken, doch er überlebt wieder. Grenouilles Welt erschließt sich ihm fast ausschließlich über Gerüche, und er beginnt, seine Umgebung akribisch zu erkunden. Sein Talent, Düfte zu identifizieren und zu unterscheiden, entwickelt sich rapide.
Die dunkle Seite des Dufts
Mit dreizehn wird Grenouille an einen Gerber verkauft und entdeckt später in Paris die Vielfalt der Düfte, wodurch sein Geruchssinn immer verfeinerter wird. Als das Schicksal eine tragische Wendung nimmt, weil er einem Mädchen folgt und es unabsichtlich erstickt, verstärkt dieser Vorfall seinen Wunsch, Düfte dauerhaft festhalten zu können. Diese Obsession führt ihn schließlich zu dem Parfümeur Baldini, bei dem er in die Lehre geht. Obwohl Baldini zunächst skeptisch ist, erkennt er doch schnell Grenouilles unglaubliches Talent.
Unter Baldinis Anleitung lernt Grenouille, Düfte zu destillieren und zu konservieren. Er erfährt von der Technik der Enfleurage in Grasse, die Düfte dauerhaft einfängt. Mit neuem Wissen und einem Gesellenbrief ausgestattet, verlässt Grenouille Paris, um sein Handwerk zu perfektionieren. In Grasse angekommen, plant er, ein perfektes Parfüm aus den Essenzen junger Frauen zu schaffen. Seine Methoden werden jedoch immer grausamer, da er für sein Parfüm töten muss.
Die Morde in Grasse lösen Panik aus, und eine Ausgangssperre wird verhängt. Grenouille wird schließlich gefasst und zum Tode verurteilt. Er nutzt jedoch sein perfektes Parfüm während der Exekution, um die Menge zu manipulieren, die ihn daraufhin verehrt und verschont. Er verlässt Grasse unbehelligt. Seine Rückkehr nach Paris endet tragisch, als er sich selbst mit seinem Parfüm übergießt und von den Armen der Stadt verzehrt wird, ein symbolisches Ende für Grenouilles verhängnisvolles Leben.
Filmkritik und Rezension von „Das Parfum“
„Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders“ bringt 2006 eine der markantesten Literaturadaptionen auf die Leinwand. Regie führte Tom Tykwer, der zusammen mit Bernd Eichinger und Andrew Birkin den weltberühmten Roman von Patrick Süskind filmisch umsetzte. Der Film bleibt der Erzählung überwiegend treu und schafft es, das dunkle Paris des 18. Jahrhunderts visuell eindrucksvoll zu rekonstruieren. Der Detailreichtum in den Kulissen und Kostümen ist beeindruckend. Tykwers Versuch, die dichte Atmosphäre des Romans einzufangen, gelingt durch sorgfältig gestaltete Szenen, die die düstere Welt von Jean-Baptiste Grenouille zum Leben erwecken.
Ben Whishaw überzeugt als Grenouille mit einer intensiven Darstellung, die die emotionale und psychologische Entwicklung der Figur nuanciert wiedergibt. Auch Dustin Hoffman und Alan Rickman füllen ihre Rollen als erfahrene Charakterdarsteller gekonnt aus und verleihen dem Film zusätzliches Gewicht. Die schauspielerischen Leistungen tragen maßgeblich zur Glaubwürdigkeit der Handlung bei, auch wenn die weiblichen Rollen weniger Raum zur Entfaltung bekommen. Rachel Hurd-Wood und Karoline Herfurth hinterlassen trotz begrenzter Bildschirmzeit einen starken Eindruck.
Dennoch stößt „Das Parfum“ an die Grenzen des filmisch Darstellbaren, vor allem wenn es um die olfaktorische Welt geht, die im Buch so zentral ist. Tykwer versucht, dies durch visuelle und ästhetische Techniken zu kompensieren, die zwar schön anzusehen sind, aber nicht das erlebbare Duftuniversum des Buches vermitteln können. Die filmische Interpretation weicht in einigen Punkten vom Buch ab, insbesondere in der Darstellung von Grenouilles Charakter und den finalen Ereignissen. Dies könnte Fans des Originals enttäuschen, die eine wortgetreuere Umsetzung erwarten. Trotz dieser Herausforderungen bleibt der Film ein sehenswertes Werk, das durch seine Produktion und Darstellung besticht.