Triangle of Sadness (2022) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Im Zentrum von „Triangle of Sadness“ stehen Carl und Yaya, ein Modelpaar, das durch die glitzernde Welt der Mode navigiert und dabei mit den ungeschriebenen Regeln von Macht und Partnerschaft konfrontiert wird. Ihre Beziehung, geprägt von der Spannung zwischen wirtschaftlicher Unabhängigkeit und traditionellen Rollenerwartungen, bietet einen faszinierenden Einblick in die Dynamik moderner Liebesbeziehungen. Als sie eine Einladung auf eine Luxusyacht erhalten, beginnt für das Paar ein Abenteuer, das ihre Vorstellungen von Luxus, Privilegien und gesellschaftlichem Status auf die Probe stellt. Auf der Yacht, umgeben von den Superreichen und Exzentrikern, wird schnell klar, dass unter der Oberfläche des Überflusses Risse im Fundament der gesellschaftlichen Hierarchien lauern.

Dauer: 147 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Ruben Östlund
Produzenten: Philippe Bober, Erik Hemmendorff
Hauptdarsteller: Harris Dickinson, Charlbi Dean, Woody Harrelson
Nebendarsteller: Iris Berben, Vicki Berlin, Henrik Dorsin
Genre: Komödie
Studio: Imperative Entertainment, Film i Väst, BBC Films
Sprachen: Deutsch, English

Der Wendepunkt des Films erfolgt, als nach einem dramatischen Ereignis die Gruppe auf einer unbewohnten Insel strandet und sich die Machtverhältnisse umkehren. Abigail, die zuvor als Toilettenfrau kaum Beachtung fand, erweist sich als Überlebenskünstlerin und beansprucht die Führungsposition. Diese neue Ordnung stellt die bisherigen Rollen und Werte der Charaktere auf den Kopf und zwingt sie, ihre Vorstellungen von Autorität und Abhängigkeit zu überdenken.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Ruben Östlund führte 2022 bei „Triangle of Sadness“ Regie, einem Spielfilm, der für sein herausragendes Drehbuch bekannt wurde. In den Hauptrollen glänzen Harris Dickinson, Charlbi Dean Kriek und Woody Harrelson, unterstützt von Dolly de Leon und Zlatko Burić. Östlund war auch für das Drehbuch verantwortlich, während Philippe Bober und Erik Hemmendorff die Produktion übernahmen. Die Kameraarbeit leistete Fredrik Wenzel, und für den Schnitt zeichneten sich Mikel Cee Karlsson und Östlund aus. Die Komödie, mit einer Länge von 147 Minuten, erhielt eine FSK 12 Freigabe.

Der Film feierte seine Premiere in Cannes 2022 und erhielt die Goldene Palme. Er wurde zudem beim Europäischen Filmpreis als bester Film ausgezeichnet, wo Östlund für Regie und Drehbuch und Burić als bester Darsteller geehrt wurden. Drehorte waren unter anderem in Schweden und auf griechischen Inseln, darunter die Yacht Christina O. Nach einer Corona-bedingten Pause endeten die Dreharbeiten im November 2020.

„Triangle of Sadness“ wurde weltweit für sein Ensemble und die Produktion gelobt, was zu Einnahmen von 23,1 Millionen US-Dollar führte. In Deutschland zog der Film über 400.000 Besucher an. Er erhielt zahlreiche Nominierungen und Auszeichnungen, darunter bei den BAFTA Awards 2023, den Critics’ Choice Movie Awards und den Golden Reel Awards. Besonders hervorgehoben wurden die Leistungen von Dolly de Leon und die hervorragende Regie und das Drehbuch von Östlund.

Inhalt und Handlung vom Film „Triangle of Sadness“

Carl und Yaya, beide Models, erleben eine Beziehungskrise über traditionelle Geschlechterrollen und finanzielle Erwartungen. Während eines noblen Dinners entbrennt ein Streit, weil Carl sich weigert, die Rechnung zu bezahlen, was Yayas Vorstellungen von einer Partnerschaft herausfordert. Ihre Konfrontation endet mit einer späten Versöhnung, als Yaya sich für eine offenere Kommunikation öffnet. Dieses Ereignis stellt Carls Liebe zu Yaya auf die Probe und offenbart seinen Wunsch, sie wirklich für sich zu gewinnen. Ihre Beziehung navigiert durch komplexe Dynamiken von Macht, Geschlecht und Liebe, wobei sie sich auf eine unerwartete Reise begeben.

Auf einer Luxusyacht, die sie dank Yayas Einfluss kostenlos betreten, treffen Carl und Yaya auf eine Welt der Exzesse. Die Kreuzfahrt versammelt eine bunte Gesellschaft, die von Neureichen bis zu Selbstdarstellern reicht. Ein Zwischenfall mit einem Crewmitglied und die Launen der Passagiere wie Vera zeugen von den Spannungen zwischen Personal und Gästen. Diese Interaktionen bilden den Auftakt zu einem turbulenten Abenteuer, in dem soziale Hierarchien und menschliche Eitelkeiten auf dem Prüfstand stehen. Carl und Yaya beobachten das Spektakel, das bald in Chaos umschlägt.

Angriff der Piraten

Beim Kapitänsdinner, an einem stürmischen Abend, erreicht die Situation einen grotesken Höhepunkt. Die Seekrankheit plagt fast alle Anwesenden, nur Kapitän und Dimitry halten stand. Ihr Disput, ein Kampf der Ideologien, gipfelt in einem besinnungslosen Trinkspiel. Dimitrys Trunkenheit verursacht eine Massenpanik. Diese Nacht markiert den Beginn des Untergangs ihrer bisher gekannten Weltordnung, wobei die Grenzen zwischen Macht und Ohnmacht verschwimmen.

Am nächsten Tag nimmt das Schicksal der Überlebenden eine dramatische Wendung. Nach einem Piratenangriff rettet sich eine kleine Gruppe, darunter Carl und Yaya, auf eine unbewohnte Insel. Abigail, die Putzfrau der Yacht, erweist sich als unerwartet kompetent in Überlebenskunst. Sie übernimmt schnell die Führungsrolle, eine Umkehrung der sozialen Hierarchien, die zuvor an Bord galten. Carls Annäherung an Abigail, motiviert durch Überlebensinstinkt und manipulative Ratschläge Yayas, zeigt die Veränderlichkeit menschlicher Beziehungen unter extremen Bedingungen.

Die Gruppe stößt schließlich auf Zeichen der Zivilisation, ein Moment, der sowohl Hoffnung als auch Konflikt birgt. Yayas Plan, Abigail als persönliche Assistentin einzustellen, offenbart ungebrochene Machtdynamiken. Abigails Zögern und die abschließende, dramatische Szene, in der sie Yaya mit einem Stein bedroht, unterstreichen die Fragilität und Wandelbarkeit sozialer Strukturen. Carl, der durch das Gestrüpp rennt, symbolisiert die ungelösten Konflikte und offenen Fragen, mit denen die Charaktere und die Gesellschaft konfrontiert sind.

Filmkritik und Rezension von „Triangle of Sadness“

Ruben Östlunds „Triangle Of Sadness“ setzt sich kritisch mit Konzepten der Männlichkeit und gesellschaftlichen Hierarchien auseinander, wobei er die Modebranche, die Welt der Superreichen und die Überlebensdynamiken auf einer einsamen Insel als Kulissen nutzt. In der Satire werden Carl und Yaya, zwei Models mit unterschiedlichem beruflichen Erfolg, durch ihre Teilnahme an einer Luxuskreuzfahrt in das exzentrische Leben der Elite eingeführt. Ihre Erfahrungen an Bord, wo ein marxistischer Kapitän das Ruder hält, führen zu humorvollen, doch scharfen Beobachtungen über Macht und Privilegien. Diese Reise endet abrupt durch einen Piratenüberfall, der die Gruppe auf eine einsame Insel verschlägt, wo sich die gesellschaftlichen Rollen umkehren.

Auf der Insel entfaltet sich das Kernstück von Östlunds Satire, als Abigail, eine zuvor untergeordnete Toilettenfrau, durch ihre Überlebensfähigkeiten zur Anführerin aufsteigt. Diese Umkehrung der Machtverhältnisse wirft ein grelles Licht auf die Relativität von Geld und Status in extremen Situationen. Die plötzliche Abhängigkeit der wohlhabenden Überlebenden von Abigails Fähigkeiten führt zu humorvollen, aber beißenden Kommentaren zu sozialen Strukturen und dem menschlichen Zustand. Durch diesen Perspektivwechsel fordert Östlund die Zuschauer heraus, über die Zufälligkeit und oft ungerechte Verteilung von Macht und Ressourcen nachzudenken.

Trotz dieser starken Momente kämpft „Triangle Of Sadness“ gelegentlich mit einer inkonsistenten Erzählweise und neigt zu einer übermäßigen Betonung von Klischees, besonders wenn es um die Darstellung der Elite geht. Dennoch bietet der Film durch seine bissige Kritik an gesellschaftlichen Normen und der Flüchtigkeit von Macht und Privilegien ein unterhaltsames und nachdenkliches Kinoerlebnis. Auch wenn „Triangle Of Sadness“ nicht in jedem Moment überzeugt, bleibt er ein wichtiger Beitrag zur Diskussion über Macht, Privileg und menschliche Natur.

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