Der Club der toten Dichter

Peter Weir schafft mit „Der Club der toten Dichter“ ein filmisches Meisterwerk, das in den Köpfen und Herzen der Zuschauer verweilt. In einer Zeit, in der kreative Gedanken und individuelle Freiheit durch die rigiden Strukturen eines Eliteinternats unterdrückt werden, entführt uns Weir in das Jahr 1959. Hier, in einer von Tradition, Ehre, Disziplin und Leistung geprägten Welt, begegnen wir einer Gruppe junger Männer. Diese stehen im Zentrum eines emotionellen und intensiven Dramas über Heranwachsen, Identitätsfindung und Rebellion.

Dauer: 123 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Peter Weir
Produzenten: Steven Haft, Paul Junger Witt, Tony Thomas
Hauptdarsteller: Robin Williams, Robert Sean Leonard, Ethan Hawke
Nebendarsteller: Josh Charles, Gale Hansen, Norman Lloyd
Genre: Drama
Studio: Disney
Sprachen: Deutsch, English

John Keating, von Robin Williams brillant dargestellt, ist der rebellische Lehrer. Er präsentiert neue Perspektiven auf Lernen und Leben. Mit Passion weckt er bei seinen Schülern eine Sehnsucht nach Freiheit und Selbstfindung. Der Film beleuchtet parallel dazu ihre individuellen Kämpfe und Tragödien. Diese sind ebenso fesselnd und bewegend wie Keatings inspirierende Präsenz.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Der Club der toten Dichter„, im Original „Dead Poets Society“, feierte am 2. Juni 1989 seine Premiere und ist ein hochgelobtes Drama von Peter Weir. In Deutschland lief der Film am 25. Januar 1990 an. Mit einer Länge von 123 Minuten und einer FSK-12-Einstufung erzählt er die inspirierende Geschichte von John Keating, gespielt von Robin Williams, einem Lehrer, der seine Schüler dazu ermutigt, ihre Individualität zu entdecken und zu schätzen. Robert Sean Leonard spielt den leidenschaftlichen Neil Perry, Ethan Hawke den zurückhaltenden Todd Anderson, Josh Charles den liebenswerten Knox Overstreet, Gale Hansen den rebellischen Charlie Dalton und Norman Lloyd den strengen Schulleiter Mr. Nolan überzeugend verkörpern. Ursprünglich sollte Liam Neeson diese Rolle übernehmen, doch die endgültige Besetzung mit Williams, bisher vorrangig in komödiantischen Rollen zu sehen, erwies sich als Glücksgriff.

Das vielschichtige Drama, dessen Drehbuch von Tom Schulman verfasst wurde, wurde von Steven Haft, Paul Junger Witt und Tony Thomas produziert. Zudem erweitert Maurice Jarre mit seiner Musik und John Seale mit seiner Kameraarbeit das künstlerische Ensemble. Nancy H. Kleinbaum adaptierte das Drehbuch zum gleichnamigen Roman. Drehorte des Films befanden sich hauptsächlich in Delaware, unter anderem in Middletown, New Castle und Rockland.

Erfolge und Anerkennungen blieben nicht aus. Der Film erhielt einen Oscar für das beste Originaldrehbuch und zahlreiche Nominierungen, darunter für den besten Film, die beste Regie und den besten Hauptdarsteller. Er gewann auch den British Academy Film Award für den besten Film und das beste Original Film Score, sowie den Political Film Society Award für Demokratie. Nicht zuletzt erzielte „Der Club der toten Dichter“ 1990 den Publikumspreis bei der Warsaw Film Week.

Handlung und Story vom Film „Der Club der toten Dichter“

In Peter Weirs beeindruckendem Film „Der Club der toten Dichter“ aus dem Jahr 1989 spielt die traditionsreiche Welton Academy eine zentrale Rolle, ein konservatives Internat im Vermont der 1950er Jahre. Der junge Todd Anderson tritt zu Beginn des Schuljahres 1959 in diese Institution ein. Er ist schüchtern und steht im Schatten seines erfolgreichen Bruders. Hier hofft er, den strengen Erwartungen gerecht zu werden, die an ihn gestellt werden.

Ein neuer Englischlehrer, John Keating, bringt frischen Wind in den starren Schulalltag. Keating, selbst einst Schüler Weltons, öffnet mit unkonventionellen Lehrmethoden die Augen der Schüler. Sein zentraler Grundsatz ist die Förderung der Individualität und Kreativität seiner Schüler. Mit seiner inspirierenden Art motiviert er sie, über den Tellerrand hinauszublicken und neue Wege zu gehen.

Die Poesie entdecken

Mit seiner Passion für Poesie vermittelt Keating seinen Schülern die Welt der Literatur auf eine neue, lebendige Weise. Er regt sie an, eigene Gedichte zu verfassen und zu präsentieren, und inspiriert sie, die Worte der Dichter wie Whitman, Thoreau und Frost wirklich zu verstehen und zu fühlen. Dadurch lernen die Schüler, die Poesie in sich selbst zu entdecken und zu schätzen.

Während ihrer Entdeckungstour stolpern die Schüler über alte Fotos von Keating und erfahren von seinem „Club der toten Dichter“. In diesem geheimen Club wurden leidenschaftliche Gedichte in einer Waldhöhle rezitiert. Angeführt von Neil Perry, einem der Schüler, beschließt eine Gruppe, den Club wiederzubeleben. Diese nächtlichen Treffen in der Höhle werden für sie zu einem Zufluchtsort vor der Enge der Schulmauern und der Strenge der Schulregeln.

Diese Begeisterung für die Poesie führt jedoch auch zu Konflikten. Neil entdeckt seine Liebe zum Theaterspiel, sehr zum Missfallen seines autoritären Vaters. Nach einem brillanten Auftritt in einer Aufführung von Shakespeares „Sommernachtstraum“ wird Neil von seinem Vater konfrontiert und sieht keinen anderen Ausweg als den Selbstmord. Die Schule und Neils Vater machen Keating und seine unkonventionellen Lehrmethoden für den Tod verantwortlich. Keatings Einfluss wird als gefährlich betrachtet, und er wird letztendlich von der Schule suspendiert.

Fazit und Kritik zum Film „Der Club der toten Dichter“

Der Film „Der Club der toten Dichter“ ist ein Meisterwerk, das den Zuschauer tief berührt. Dieses Meisterstück von Peter Weir fesselt durch seine authentische Darstellung des Lebens in einem Eliteinternat. Es geht jedoch nicht nur um strenge Normen und Regeln, sondern auch um das tragische Schicksal eines jungen Mannes, der unter dem Druck seines Vaters leidet, und den Kampf eines mutigen Lehrers gegen veraltete Lehrmethoden.

Das erzkonservative Jungeninternat in der Nähe von Welton, Schauplatz im Jahr 1959, steht für Tradition, Ehre, Disziplin und Leistung. Jegliche Veränderung ist verpönt. John Keating, ein Ex-Schüler, wird neuer Englischlehrer zu Schuljahresbeginn. Seine Lehrmethoden sind bahnbrechend. Er strebt danach, in seinen Schülern Freidenker zu formen und inspiriert über traditionelle Grenzen hinaus. Durch das Aufdecken seiner Mitgliedschaft im „Club der toten Dichter“ erlebt dieser mysteriöse Club eine Wiederauferstehung. Dieser Neubeginn verursacht jedoch Konflikte und Spannungen, besonders mit dem strengen Rektor Nolan.

Weirs meisterhaftes Filmhandwerk offenbart sich in der geschickten Verknüpfung diverser Erzählstränge. Er vermag es, komplexe Charaktere glaubhaft zu präsentieren. Neil Perry leidet unter seinem autoritären Vater. Todd Anderson bleibt im Schatten seines Bruders. Charlie Dalton verliebt sich unsterblich. Robin Williams brilliert als John Keating, eine seiner besten Rollen. Weir vertraute auf sein junges Ensemble, für viele das Filmdebüt, und lag richtig. Der Film beeindruckt und hinterlässt mit seiner emotionalen Schlussszene ein bewegtes Publikum.

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