Der Exorzist: Bekenntnis

Der Exorzist: Bekenntnis“ markiert die neueste Ergänzung zur legendären Exorzist-Horrorfilmreihe, die mit einem frischen Blick auf das klassische Thema des Exorzismus aufwartet. Regie führt David Gordon Green, der sich bereits mit seinen Arbeiten im Horror-Genre einen Namen gemacht hat. In diesem Film verwebt er gekonnt die Schrecken übernatürlicher Besessenheit mit den tiefen emotionalen Konflikten seiner Charaktere. Zentral steht die Geschichte von Victor Fielding, einem Fotografen, dessen Leben nach einer Tragödie in Haiti eine dramatische Wendung nimmt.

Dauer: 112 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: David Gordon Green
Produzenten: David Robinson, James G. Robinson, Jason Blum
Hauptdarsteller: Leslie Odom Jr., Lidya Jewett, Olivia O’Neill
Nebendarsteller: Norbert Leo Butz, Ann Dowd, Ellen Burstyn
Genre: Horror
Studio: Universal Pictures
Sprachen: Deutsch, English

Jahre nach dem Verlust seiner Frau bei einem Erdbeben steht Victor vor einer neuen Herausforderung, als seine Tochter Angela unter mysteriösen Umständen verschwindet. Ihre Rückkehr ist nur der Anfang einer Reihe unerklärlicher Ereignisse, die Victor dazu zwingen, sich seinen tiefsten Ängsten zu stellen. Unterstützt von einer vielschichtigen Besetzung, darunter Ellen Burstyn in ihrer ikonischen Rolle als Chris MacNeil, navigiert der Film durch das düstere Terrain des Glaubens, des Verlusts und der Hoffnung auf Erlösung. Greens Inszenierung verleiht der Erzählung eine rohe Intensität, die das Publikum bis zum Schluss fesselt.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Im Oktober 2023 erschien „Der Exorzist: Bekenntnis“ in den Kinos. David Gordon Green führte Regie und schrieb gemeinsam mit Peter Sattler das Drehbuch. Die Produktion übernahmen Jason Blum und die Robinsons. Amman Abbasi und David Wingo komponierten die Musik, während Michael Simmonds die Kameraführung übernahm. Tim Alverson war für den Schnitt verantwortlich.

Leslie Odom Jr. spielte die Hauptrolle des Victor Fielding. An seiner Seite wirkten Lidya Jewett als Angela Fielding und Olivia O’Neill als Katherine West mit. Ellen Burstyn kehrte als Chris MacNeil zurück. Weitere Rollen übernahmen Ann Dowd, Danny McCarthy und Jennifer Nettles. Der Film knüpft an den Original-„Exorzisten“ an, ignoriert jedoch die bisherigen Fortsetzungen.

„Der Exorzist: Bekenntnis“ erreichte am Startwochenende die Spitze der US-Kino-Charts. Trotzdem blieben die Einnahmen hinter den Erwartungen zurück. In Deutschland landete der Film auf Platz fünf. Weltweit spielte er 136,2 Millionen US-Dollar ein. Die geplante Fortsetzung „The Exorzist: Deceiver“ wurde wegen schlechter Kritiken verschoben. Die kreative Ausrichtung der Trilogie steht zur Diskussion.

Handlung und Story vom Film „Der Exorzist: Bekenntnis“

Victor Fielding, ein Fotograf auf Haiti, und seine schwangere Frau Sorenne, die von einem Voodoo-Praktizierenden gesegnet wurden, erleben während ihrer Flitterwochen ein massives Erdbeben. Sorenne wird schwer verletzt, und Rettungskräfte konfrontieren Victor mit der unmöglichen Wahl, entweder seine Frau oder sein ungeborenes Kind zu retten. Diese Tragödie führt zum Verlust seines Glaubens an Gott, nachdem er sich für das Leben seines Kindes entscheidet und Sorenne stirbt. Dreizehn Jahre später zieht Victor seine Tochter Angela alleine in Georgia groß. Sein Glaubensverlust spiegelt sich in seinem Alltag wider, während er versucht, eine Verbindung zu seiner Tochter aufrechtzuerhalten, die nie die Chance hatte, ihre Mutter kennenzulernen.

Eines Tages nach der Schule wagt sich Angela mit ihrer besten Freundin Katherine, einer Baptistin, in die Wälder, um eine Séance abzuhalten. Sie hoffen mit Angelas Mutter Kontakt aufzunehmen. Die Mädchen verschwinden daraufhin spurlos, was eine dreitägige Suchaktion nach sich zieht. Ihre Wiederentdeckung in einer Scheune am dritten Tag bringt nur kurz Erleichterung, da beide Mädchen traumatisiert sind und unerklärliche Verbrennungen an ihren Füßen aufweisen. Schon am nächsten Tag zeigt Angela gewalttätiges Verhalten gegenüber Victor und erleidet Krämpfe, während Katherine beim Gottesdienst einen Ausbruch erlebt. Diese Ereignisse deuten auf eine tiefere, unheilvolle Ursache hin, die über natürliche Erklärungen hinausgeht.

Das Befreiungsritual

Miranda, Katherines Mutter, entwickelt die Theorie, dass die Mädchen auf ihrer Reise in die Hölle einen Dämon mit zurückgebracht haben könnten, was ihre Zustände verschlimmert. Ann, eine Krankenschwester und Nachbarin, die Angela im Krankenhaus betreut, ist ebenfalls überzeugt, dass Angela besessen ist, nachdem diese intime Details aus Anns Vergangenheit preisgibt. Victor erhält ein Memoir von Chris MacNeil, deren Tochter Regan in den 1970ern ähnliches erlebte. Chris, die ihr Leben der Erforschung von Exorzismen widmete, bietet ihre Hilfe an. Bei einem Besuch bei Katherine führt Chris ein Befreiungsritual durch, das tragisch endet, als Katherine Chris blind sticht.

Victor, Miranda, Ann und Katherines Vater Tony suchen Hilfe bei der Kirche für einen Exorzismus. Sie werden jedoch von der lokalen katholischen Diözese abgewiesen, die glaubt, die Kinder litten unter einer psychiatrischen Störung. Unbeirrt planen sie einen ökumenischen Exorzismus mit Father Maddox, Pastor Don Revans, Prediger Stuart und Wurzelheiler Dr. Beehibe. Der Exorzismus beginnt dramatisch, als die Gruppe gegen den Dämon ankämpft, der eine schockierende Wahrheit über Victor enthüllt: Er hatte sich damals für Sorenne entschieden, die jedoch ihren Verletzungen erlag.

In einem dramatischen Finale fordert der Dämon Victor auf, zwischen Angela und Katherine zu wählen, wobei Maddox sein Leben verliert, als er versucht, den Ritus des römischen Rituals durchzuführen. Victor findet durch Gebet seinen Glauben wieder und konfrontiert den Dämon mit einem Akt der Vergebung und Liebe, während Tony in Verzweiflung Katherine wählt. Katherine wird in eine andere Dimension gezogen und stirbt, während Angela überlebt. Das Ende offenbart die tiefen emotionalen Narben der Beteiligten, die Trauer von Miranda und Tony, die Wiedervereinigung von Chris mit ihrer Tochter Regan und Victors Besuch an Sorennes Grab, ein Symbol für Versöhnung und fortgesetzten Glauben.

Fazit und Kritik zum Film „Der Exorzist: Bekenntnis“

David Gordon Green nimmt sich mit „Der Exorzist: Bekenntnis“ eines Klassikers an und stellt damit erneut sein Können unter Beweis. Indem er die tiefe Vater-Tochter-Beziehung zwischen Victor Fielding und seiner Tochter Angela in den Mittelpunkt rückt, gelingt es ihm, eine emotionale Tiefe zu schaffen, die weit über das übliche Horror-Genre hinausgeht. Die Verarbeitung des Traumas eines verheerenden Erdbebens in Haiti bildet das emotionale Fundament des Films. Diese persönliche Tragödie verleiht dem Film eine authentische Schwere. Gleichzeitig betont Green die düstere Realität des Verschwindens der Mädchen, ohne sich auf den glatten Ästhetik des Hollywood-Horrors zu verlassen.

Der Ansatz, einen Amateur Exorzisten zu bilden, markiert einen interessanten Bruch mit der Tradition. Dieser Schritt führt jedoch zu gemischten Gefühlen, da er von der tiefen religiösen Überzeugung abweicht, die das Original so wirkungsvoll machte. Während die Versuche, das Konzept des Exorzismus zu modernisieren, Anerkennung verdienen, verliert der Film dadurch teilweise an der erschreckenden Intensität, die Fans erwarten. Die Abkehr von einer starken katholischen Perspektive ist mutig, wirft aber die Frage auf, ob der Film dadurch an Spannung verliert.

Trotz dieser Herausforderungen liefert „Der Exorzist: Bekenntnis“ eine fesselnde Erzählung mit einigen starken Momenten. Die Rückkehr von Ellen Burstyn als Chris MacNeil, auch wenn sie untergenutzt scheint, bietet eine Brücke zur ursprünglichen Geschichte. Doch der Mangel an echter Schockwirkung im finalen Exorzismus und die vorhersehbaren Wendungen mindern die Wirkung des Films. Green versucht, die Grenzen des Genres zu erweitern, erreicht aber nicht die Höhepunkte seiner „Halloween“-Neuinterpretationen. Trotz dieser Kritikpunkte bleibt „Der Exorzist: Bekenntnis“ ein interessanter Versuch, einem klassischen Horror-Franchise neue Wege zu eröffnen.

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