Der Polarexpress (2004) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
In „Der Polarexpress„, einem Film von Robert Zemeckis, beginnt die Geschichte in einer verschneiten Vorweihnachtsnacht. Ein kleiner Junge, der an der Existenz des Weihnachtsmanns zweifelt, liegt wach in seinem Bett. Unerwartet ertönt das Geräusch eines Zuges. Vor seinem Haus hält der geheimnisvolle Polarexpress, bereit, ihn auf eine unglaubliche Fahrt zum Nordpol mitzunehmen. Der Schaffner des Zuges, charmant und rätselhaft, steht vor der Tür und lädt den Jungen ein. Zögernd nimmt er diese Einladung an und steigt in den Zug ein, der ihn in eine Welt voller Wunder führen soll.
Dauer: | 96 Min. |
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FSK: | ab 6 Jahren |
Jahr: | 2004 |
Regie: | Robert Zemeckis |
Produzenten: | Robert Zemeckis, Steve Starkey, Gary Goetzman, |
Hauptdarsteller: | Tom Hanks, Daryl Sabara, Jimmy Bennett |
Nebendarsteller: | Maximilian Artajo, Frank Glaubrecht, Arne Elsholtz |
Genre: | Kinder & Familie |
Studio: | Warner Home Video |
Sprachen: | Deutsch, English |
Während der Zugfahrt trifft der Junge auf andere Kinder, darunter ein mutiges Mädchen und einen wissbegierigen Jungen. Sie alle teilen die gleiche Reise zum Herzen der Weihnachtsmagie. Der Zug rast durch eisige Landschaften und überwindet unglaubliche Hindernisse, während der Junge und seine neuen Freunde sich auf eine außergewöhnliche Erfahrung einlassen. Sie lernen die Bedeutung von Mut, Freundschaft und dem Glauben an das Unmögliche. Der Polarexpress ist mehr als nur ein Zug; er ist ein Symbol für die Reise jedes Kindes zur Wiederentdeckung der Magie des Weihnachtsfestes.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Der Polarexpress„, ein computeranimierter Kinderfilm, entstand unter der Regie von Robert Zemeckis im Jahr 2004. Das Drehbuch verfassten William Broyles junior und Zemeckis selbst. Zemeckis zeichnete sich auch für die Produktion verantwortlich, gemeinsam mit Steve Starkey und Gary Goetzman. Die musikalische Untermalung stammt von Alan Silvestri. Für die Kameraarbeit waren Don Burgess und Robert Presley zuständig, während Jeremiah O’Driscoll und R. Orlando Duenas den Schnitt übernahmen.
Im Mittelpunkt des Films steht die Reise eines Jungen, gesprochen von Daryl Sabara (Maximilian Artajo in der deutschen Fassung). Tom Hanks, vertreten durch Frank Glaubrecht, leiht dem Erzähler seine Stimme. Weitere wichtige Rollen übernehmen Arne Elsholtz als Schaffner, Roland Hemmo als Weihnachtsmann und Tobias Meister als Vater des Jungen. Jimmy Bennett (Julius Hasper) spricht den einsamen Jungen Billy. Der Gesang von Matthew Hall verleiht dem Film eine besondere Note.
Innovativ war die Anwendung der Motion-Capture-Technologie, bekannt aus „Der Herr der Ringe“ für die Darstellung Gollums. Diese Technik ermöglichte es, die realen Aufnahmen der Schauspieler in animierte Figuren umzuwandeln. „Der Polarexpress“ erhielt zahlreiche Ehrungen, darunter 2004 den Bambi in der Kategorie Film International für Tom Hanks. 2005 folgten Nominierungen für einen Golden Globe und einen Oscar in verschiedenen Kategorien, einschließlich Bester Filmsong für „Believe“. Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden zeichnete den Film als besonders wertvoll aus.
Inhalt und Handlung vom Film „Der Polarexpress“
In einer Weihnachtsnacht liegt ein kleiner Junge wach in seinem Bett, von Zweifeln am Weihnachtsmann geplagt. Anstelle des erwarteten Rentierschlittens hört er plötzlich das Geräusch eines Zuges. Vor seinem Haus entdeckt er den Polarexpress mit einem Schaffner, der ihm erklärt, der Zug fahre zum Nordpol. Trotz anfänglichem Zögern entscheidet sich der Junge, einzusteigen. Während der Fahrt lernt er andere Kinder kennen: ein nettes Mädchen, einen überheblichen Jungen und den schüchternen Billy aus ärmlichen Verhältnissen. Sie werden mit Kakao verwöhnt. Das Mädchen möchte ihre heiße Schokolade heimlich Billy schenken. Der Schaffner kontrolliert die Fahrkarten und locht geheimnisvolle Buchstaben hinein.
Als das Mädchen mit ihm weggeht, um Billy die Schokolade zu geben, bemerkt der Junge, dass ihre Fahrkarte fehlt, und versucht, sie ihr zurückzugeben. Dabei verliert er die Fahrkarte, die jedoch auf mysteriöse Weise zurück in den Zug findet. Auf der Suche nach dem Mädchen klettert der Junge auf das Zugdach. Dort trifft er einen Landstreicher, der sich später als Geist herausstellt. Er hilft ihm, das Mädchen zu finden, das momentan den Zug steuert. Währenddessen entdecken Lokführer und Heizer eine Herde Karibus auf den Gleisen. Der Zug stoppt gerade noch rechtzeitig. Der Schaffner befürchtet, dass sie zu spät am Nordpol ankommen und Weihnachten ausfallen könnte. Doch dank des Heizers, der mit den Tieren kommunizieren kann, wird das Problem gelöst.
Abenteuerliche Zugreise
Die Weiterfahrt gleicht einer Achterbahn. Sie fahren auf extremem Gefälle und überqueren einen zugefrorenen See, wobei der Zug vom Eis abweicht. In einer brenzligen Situation rettet der Landstreicher den Jungen, das Mädchen und den Schaffner. Sie schaffen es, wieder auf die Gleise zu gelangen. Auf dem Weg zurück entdecken sie einen Waggon mit beschädigten Spielsachen. Der Landstreicher erschreckt den Jungen mit einer Figur von Ebenezer Scrooge.
Fünf Minuten vor Mitternacht erreichen sie den Nordpol. Billy bleibt zunächst im Zug zurück, wird aber vom Jungen und dem Mädchen überredet, mitzufeiern. Beim Versuch, Billy zu holen, entkoppeln sie versehentlich den Waggon. Sie landen in einem Gebäude voller Wichtel, die letzte Geschenke vorbereiten. Die Kinder folgen den Wichteln heimlich und entdecken Billys Geschenk. Sie rutschen in einen Geschenkesack, der sie zum Platz am Nordpol bringt.
Dort entdecken Wichtel und Schaffner die Kinder. Punkt Mitternacht erscheint der Weihnachtsmann. Der Junge hört das Läuten eines Glöckchens erst, nachdem er beschließt, an den Weihnachtsmann zu glauben. Er erhält das Glöckchen als erstes Geschenk vom Weihnachtsmann. Zuhause am nächsten Morgen findet der Junge das Glöckchen als Geschenk, das nur er hören kann, denn seine Eltern glauben nicht an den Weihnachtsmann.
Filmkritik und Rezension von „Der Polarexpress“
Robert Zemeckis‘ „Der Polarexpress“ ist ein visuelles Meisterwerk, das die Grenzen der Animation neu definiert. Mit der innovativen Performance-Capture-Technik, einer Weiterentwicklung des Motion Captures, verleiht Zemeckis dem Film eine optische Brillanz. Diese Technologie fängt nicht nur Bewegungen, sondern auch Gesichtsausdrücke der Schauspieler ein. So entsteht eine eindrucksvolle, dynamische Welt. Der Film nimmt den Zuschauer mit auf eine abenteuerliche Zugfahrt, wobei atemberaubende Szenen, wie die Durchquerung von Schluchten und die Fahrt über einen zugefrorenen See, beeindrucken.
Die Umsetzung des Films war ein herausfordernder Prozess. Schauspieler trugen spezielle Anzüge mit Sensoren, die ihre Bewegungen und Mimik für die digitale Bearbeitung aufzeichneten. Etwa 80 Prozent dieser Daten wurden für den Film genutzt. Die Schauspieler, darunter Tom Hanks in fünf verschiedenen Rollen, leisteten bemerkenswerte Arbeit. Allerdings ergaben sich Herausforderungen, wie die Notwendigkeit, Michael Jeter nach seinem Tod durch andere Schauspieler zu ersetzen. Trotz dieser Schwierigkeiten gelang es Zemeckis, eine faszinierende Welt zu kreieren.
Trotz der technischen Finesse und visuellen Pracht, bleibt die Handlung von „Der Polarexpress“ eher simpel. Der Film setzt auf eine einfache Botschaft über den Glauben an den Weihnachtsmann, die zwar charmant, aber nicht besonders tiefgründig ist. Auch die durch Computeranimation umgesetzten Schauspielleistungen wirken bisweilen etwas steif. Dieser Mangel an inhaltlicher Komplexität und emotionaler Tiefe lässt „Der Polarexpress“ hinter seinem beeindruckenden visuellen Schleier etwas flach wirken. Dennoch bleibt das Werk ein beeindruckendes technisches Experiment, das neue Maßstäbe in der Filmwelt setzt.