Der Schneider von Panama (2001) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

In „Der Schneider von Panama“ wird die Geschichte des MI6-Agenten Andrew Osnard erzählt, der nach einer Affäre in Madrid nach Panama versetzt wird. Dort trifft er auf Harry Pendel, einen talentierten Schneider mit Zugang zur politischen und sozialen Elite des Landes. Pendel, der eine dunkle Vergangenheit verbirgt, wird von Osnard manipuliert, um an wertvolle Informationen zu gelangen. Dieser Film ist eine faszinierende Mischung aus Spionage, Intrige und Drama, die in der exotischen Umgebung Panamas spielt. Die Handlung entwickelt sich rasant und zeigt die gefährliche Welt der Geheimdienste und die Folgen von Betrug und Täuschung.

Dauer: 105 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: John Boorman
Produzenten: John Boorman, Kevan Barker
Hauptdarsteller: Pierce Brosnan, Geoffrey Rush, Jamie Lee Curtis
Nebendarsteller: Catherine McCormack, Leonor Varela, Harold Pinter
Genres: Komödie, Thriller
Studio: Sony
Sprachen: Deutsch, English

Regie führte John Boorman, der „Der Schneider von Panama“ mit einem ausgeprägten Gespür für Spannung und Atmosphäre inszeniert hat. Die Hauptrollen werden von Geoffrey Rush als Harry Pendel und Pierce Brosnan als Andrew Osnard überzeugend verkörpert. Ihre Darstellungen sind tiefgründig und nuanciert, was den Figuren eine reichhaltige Dimension verleiht.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Der Schneider von Panama„, eine Agenten-Komödie aus 2001, basiert auf John le Carrés Roman. Inspiriert wurde dieser von Graham Greenes „Unser Mann in Havanna“. Regie führte John Boorman, der auch am Drehbuch mitwirkte. An seiner Seite arbeiteten Andrew Davies und John le Carré. Hauptdarsteller sind Pierce Brosnan als Andrew Osnard, Geoffrey Rush in der Rolle des Harold Pendel und Jamie Lee Curtis als Louisa Pendel.

Das Werk wurde mit einem Budget von 21 Millionen Dollar produziert. Seine Premiere feierte der Film am 11. Februar 2001 bei den 51. Internationalen Filmfestspielen Berlin. Weltweit spielte „Der Schneider von Panama“ rund 28 Millionen Dollar ein. In der Produktion wirkten neben John le Carré und Kevan Barker auch John Boorman mit. Für die musikalische Untermalung sorgte Shaun Davey, während Philippe Rousselot die Kameraführung übernahm und Ron Davis für den Schnitt verantwortlich war.

Bei den Berliner Filmfestspielen 2001 konkurrierte der Film um den Goldenen Bären. Er trat gegen Werke wie „Traffic – Macht des Kartells“ und „Chocolat – Ein kleiner Biss genügt“ an. Trotz starker Konkurrenz musste er sich letztlich „Intimacy“ geschlagen geben. Die Dreharbeiten fanden in den Ardmore Studios in County Wicklow, Irland, sowie in Panama-Stadt, am Lake Gatun und in Gamboa, Panama statt.

Inhalt und Handlung vom Film „Der Schneider von Panama“

Im Zentrum der Handlung steht Andy Osnard, ein MI6-Spion, der nach einem skandalösen Vorfall in Madrid nach Panama versetzt wird. In Panama sieht Osnard in der korrupten Politik eine Chance. Er trifft auf Harry Pendel, einen begabten Schneider, der die Elite Panamas kleidet. Pendel, der sich als ehemaliger Schneider von Savile Row ausgibt, verbirgt seine Vergangenheit als Betrüger und Ex-Häftling. Seine ahnungslose amerikanische Frau Louisa arbeitet für die Panama-Kanal-Behörde. Obwohl Pendel ein exzellenter Schneider ist, ist er als Geschäftsmann erfolglos und hat Schulden.

Osnard erkennt Pendels finanzielle Notlage und bietet ihm eine Partnerschaft an. Pendel soll ihm Informationen über die Elite Panamas liefern. Im Gegenzug unterstützt Osnard ihn finanziell. Pendel stimmt zu, um seine Schulden zu begleichen und seinen Freunden zu helfen, darunter Mickie, ein alkoholkranker Freund, und Marta, eine von Noriegas Soldaten missbrauchte Assistentin. Osnard verlangt jedoch bald bessere Informationen. Er droht, Pendel auffliegen zu lassen und ihn als Spion zu entlarven.

Geschichten als Waffe

Pendel beginnt, seine Geschichten zu „schneidern“. Er übertreibt die Bedeutung seiner Bekannten. So macht er aus Mickie einen einflussreichen Revolutionär und aus seinem Ladenmanager den Anführer einer Oppositionsbewegung. Nachdem er den Anzug des Präsidenten von Panama anpasst, erfindet er die Geschichte, dass dieser den Kanal an China verkaufen will. Osnard weiß, dass Pendel lügt, doch solange seine Vorgesetzten es glauben, ist ihm das egal. Die Fehlinformationen gelangen nach Washington, wo man alarmiert reagiert und eine Invasion plant, um den Kanal vor dem vermeintlichen Verkauf zu schützen.

Während Pendel seine Spionagetätigkeit beenden will, schlägt Osnard vor, die Opposition mit 10 Millionen Dollar zu unterstützen. Er hofft, dadurch die Kontrolle über Panama nach einer angeblichen Revolution zu gewinnen. Die Pentagon bewilligt sogar 15 Millionen Dollar. Osnards Vorgesetzter kommt mit dem Geld nach Panama, während amerikanische Kampfhubschrauber für einen Angriff bereitstehen. Der britische Botschafter entdeckt Osnards Machenschaften und droht, alles aufzudecken. Osnard kauft sein Schweigen und seine Kooperation für 1,25 Millionen Dollar.

In der Zwischenzeit erhält Pendel einen Anruf von Marta, die ihm mitteilt, dass Mickie aus Angst vor Gefängnis Selbstmord begangen hat. Pendel gibt sich die Schuld an Mickies Tod und beschließt, Osnards Pläne zu durchkreuzen. Er stellt Osnard, als dieser zum Flughafen flieht, doch Osnard entkommt ihm. Louisa erfährt von Pendels Taten und handelt schnell. Sie kontaktiert den Administrator des Kanals, der wiederum den Präsidenten von Panama informiert. Dieser kann die US-Regierung kontaktieren und die Invasion stoppen. Am Ende kehrt Pendel zu Louisa zurück und gesteht ihr seine kriminelle Vergangenheit. Sie vergibt ihm. Osnard hingegen entkommt mit dem Geld aus dem Land.

Filmkritik und Rezension von „Der Schneider von Panama“

Der Schneider von Panama„, ein Film von John Boorman aus dem Jahr 2001, basiert auf einem Roman von John le Carré. Er unterscheidet sich deutlich von klassischen Agententhrillern. In der Hauptrolle glänzt Geoffrey Rush als Harold Pendel, ein Schneider in Panama, der in eine Welt voller Lügen und Täuschungen hineingezogen wird. An seiner Seite ist Andy Osnard, gespielt von Pierce Brosnan, ein MI6-Agent mit zweifelhaften Methoden. Der Film verzichtet auf actiongeladene Szenen und setzt stattdessen auf eine subtilere Erzählweise. Diese Art der Inszenierung spaltet möglicherweise das Publikum. Fans von klassischen Spionagethrillern könnten sich langweilen, während andere die feinere Handlungsführung zu schätzen wissen.

Der Film überzeugt durch seine originelle Herangehensweise an das Spionagegenre. Er spielt mit der Erwartungshaltung des Publikums und lässt klassische Spannungselemente bewusst weg. Stattdessen fokussiert er sich auf das Zusammenspiel und die Beziehung zwischen Harold und Andrew. Ihre Interaktionen, geprägt von Harolds erfundenen Geschichten und Andrews Gier nach Informationen, bieten eine humorvolle und oft satirische Sicht auf die Welt der Spionage. Es ist das Verzerrte und Übertriebene in ihren Dialogen, das den Film interessant und unterhaltsam macht. Die Zuschauer erleben eine Art „Stille Post“ voller bewusster Lügen und Verdrehungen der Wahrheit.

John Boorman und John le Carré haben mit „Der Schneider von Panama“ etwas Einzigartiges geschaffen. Es ist eine Mischung aus Thriller und Komödie, die die Grenzen beider Genres verwischt. Die Hauptfiguren sind keine typischen Helden, sondern eher Anti-Helden, die durch ihre moralischen Grauzonen navigieren. Diese Darstellung mag nicht jedem gefallen. Aber für diejenigen, die offen für eine weniger konventionelle Herangehensweise an das Spionagegenre sind, bietet der Film eine frische und unterhaltsame Erfahrung.

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