Tod auf dem Nil

In „Tod auf dem Nil„, einem Kriminalfilm von Kenneth Branagh, wird die Geschichte einer mysteriösen Mordserie auf einem luxuriösen Dampfer entfaltet. Die Handlung beginnt mit der Vorstellung von Hercule Poirot, einem scharfsinnigen Detektiv, dessen Brillanz schon bald auf die Probe gestellt wird. Als der Film sich entfaltet, begleitet das Publikum Poirot auf seinem Weg, die verwickelten Geheimnisse der Passagiere zu entschlüsseln. Es wird schnell klar, dass jeder an Bord etwas zu verbergen hat.

Dauer: 128 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Kenneth Branagh
Produzenten: Ridley Scott, Kevin J. Walsh, Kenneth Branagh
Hauptdarsteller: Tom Bateman, Annette Bening, Kenneth Branagh
Nebendarsteller: Gal Gadot, Armie Hammer, Rose Leslie
Genre: Krimi
Studio: Kinberg Genre, Mark Gordon Pictures
Sprachen: Deutsch, English

Die Kulisse des majestätischen Nils bietet dabei einen atemberaubenden Hintergrund für eine Geschichte voller Intrigen und Überraschungen. Die Passagiere, eine Mischung aus Elite und Exzentrikern, tragen jeweils ihre eigenen Geheimnisse und Motive mit sich. Poirot, gespielt von Branagh selbst, navigiert durch ein Netz aus Lügen und Täuschungen, um den Täter zu entlarven. Die Spannung steigt mit jeder Wendung, und die Zuschauer werden in den Bann dieser fesselnden Erzählung gezogen.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Tod auf dem Nil„, ein packender Kriminalfilm, wurde 2022 veröffentlicht und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Agatha Christie. Als Fortsetzung von „Mord im Orient Express“ (2017) behielt der Film seine packende Atmosphäre. Kenneth Branagh, der Regisseur und Hauptdarsteller, schlüpfte erneut in die Rolle des Hercule Poirot. Unterstützt wurde er von einem talentierten Cast, darunter Gal Gadot als Linnet Ridgeway-Doyle und Armie Hammer als Simon Doyle. Mit einer Laufzeit von 128 Minuten und einer Altersfreigabe von FSK 12, fesselte der Film Krimifans weltweit. Michael Green zeichnete sich für das Drehbuch verantwortlich, während Patrick Doyle die musikalische Untermalung lieferte.

Die Vorproduktion startete Anfang 2019 in Marokko, musste aber aufgrund von Branaghs Verpflichtungen bei Disney verschoben werden. Die Dreharbeiten begannen im Oktober 2019 in den Longcross Studios in Surrey. Hier entstanden beeindruckende Sets, darunter der Tempel von Abu Simbel und Teile der Pyramiden von Gizeh. Besonders bemerkenswert war der nachgebaute Raddampfer, ein zentrales Element des Films. Kostümdesigner Paco Delgado kreierte über 100 handgefertigte Kostüme, die das Flair der 1930er Jahre einfingen. Trotz der Herausforderungen, wie der Verzögerung der Dreharbeiten und der Entscheidung gegen Ägypten als Hauptdrehort, gelang ein beeindruckender Film.

Wirtschaftlich erwies sich „Tod auf dem Nil“ als Erfolg. Am Startwochenende erzielte er 12,8 Millionen Dollar in den US-Kinos und dominierte die Charts. Bei einem Budget von 90 Millionen Dollar spielte der Film weltweit rund 137,3 Millionen Dollar ein. In Deutschland lockte er über 500.000 Besucher in die Kinos. Diese Zahlen belegen, dass der Film trotz seiner Produktionshindernisse ein Publikumsmagnet und ein würdiger Nachfolger im Christie-Universum ist.

Handlung und Story vom Film „Tod auf dem Nil“

Im Jahr 1914 dient Hercule Poirot, damals noch blond und glattrasiert, als Obergefreiter in der belgischen Armee. Im Ersten Weltkrieg steht er den Deutschen im Grabenkampf gegenüber. Sein Hauptmann erhält den Befehl, eine strategisch wichtige Brücke zu erobern. Poirot analysiert den Wind- und Wetterverlauf und rät zu einer unorthodoxen Angriffstaktik. Diese Taktik führt zum Erfolg, aber der Hauptmann stirbt durch eine Sprengfalle. Poirot wird verletzt und im Gesicht entstellt. Seine Freundin Katherine empfiehlt ihm, einen Bart zu tragen, um die Narben zu verbergen. 23 Jahre später besucht Poirot eine Jazzbar in London. Dort beobachtet er Simon Doyle, Jacqueline de Bellefort und Linnet Ridgeway. Jacqueline stellt Simon, ihren mittellosen Verlobten, Linnet vor und bittet um einen Job für ihn. Linnet und Simon kommen sich während des Tanzes näher, während Jacqueline sie beobachtet.

Sechs Wochen später trifft Poirot bei einer Besichtigung der Pyramiden von Gizeh auf Bouc. Bouc erzählt ihm, dass er zur Hochzeit von Linnet und Simon eingeladen ist. Poirot wird dem Paar vorgestellt. Linnet ist dankbar für Poirots Anwesenheit, da sie und Simon von Jacqueline verfolgt werden. Poirot spricht mit der verlassenen Jacqueline. Sie äußert Tötungsabsichten gegenüber dem Detektiv. Linnet und Simon beschließen, ihre Hochzeitsreise auf einem Raddampfer auf dem Nil fortzusetzen. Zur Hochzeitsgesellschaft gehören Bouc, seine Mutter Euphemia, Linnets Patentante Marie Van Schuyler, Mrs. Bowers, Rosalie Otterbourne, Salome Otterbourne, Linnets Anwalt Andrew, ihr Ex-Freund Linus Windlesham und ihr Hausmädchen Louise Bourget.

Verhängnisvolle Begegnung in Gizeh

Als das Schiff den Tempel von Abu Simbel erreicht, löst sich ein Felsbrocken fast tödlich für Linnet und Simon. Jacqueline ist ebenfalls an Bord. Linnet und Simon fühlen sich bedroht und planen, am nächsten Morgen abzureisen. Am Abend streiten sich Simon und Jacqueline im Aufenthaltsraum. Jacqueline schießt Simon ins Bein und versucht, sich selbst umzubringen. Bouc und Rosalie verhindern die Tat und bringen Jacqueline zu Mrs. Bowers. Dr. Windlesham behandelt Simon.

Am nächsten Morgen wird Linnet erschossen in ihrer Kabine gefunden. Poirot nimmt die Ermittlungen auf. Jacqueline scheint die Täterin zu sein, doch Mrs. Bowers bezeugt ihre Unschuld. Dr. Windlesham schließt Simon als Täter aus. Poirot befragt die Passagiere. Jeder hat ein Motiv. Bald darauf wird die Tatwaffe im Nil gefunden. Louise wird tot in den Schaufelrädern des Schiffes entdeckt. Poirot folgert, dass Louise den Täter ertappt hatte. Sie wollte erpressen, wurde aber ermordet. Bouc war Zeuge des Mordes. Im Verhör gesteht Bouc, eine Halskette gestohlen zu haben. Bevor er den Täter nennt, wird er erschossen. Poirot verfolgt den Täter, wird aber abgehängt. Die Passagiere schließen sich in ihren Kabinen ein. Poirot grübelt über die Morde nach.

Bei einer Versammlung löst Poirot das Rätsel. Der Mord an Linnet war von Simon und Jacqueline geplant. Jacqueline stellte Simon Linnet vor, damit er ihr Vermögen erben könnte. Am Tatabend schoss Jacqueline mit Platzpatronen auf Simon. Simon erschoss Linnet und fügte sich selbst eine Schussverletzung zu. Als Poirot die Wahrheit enthüllt, erschießt Jacqueline Simon und sich selbst. Sechs Monate später besucht der rasierte Poirot erneut den Jazzclub von Salome Otterbourne. Dieser Besuch symbolisiert den Abschluss eines komplexen Falles. Poirots scharfsinnige Beobachtungsgabe und detektivisches Geschick lösten das Rätsel um die tragischen Ereignisse auf dem Nil.

Fazit und Kritik zum Film „Tod auf dem Nil“

Kenneth Branaghs „Tod auf dem Nil“ folgt dem Erfolg seines Vorgängers „Mord im Orient-Express“, erreicht jedoch nicht dessen Niveau. Die Geschichte der Millionenerbin Linnet Ridgeway, die den mittellosen Simon Doyle heiratet, bildet den Kern. Jacqueline de Bellefort, die Verlassene, verfolgt das Paar bis zu ihrer dekadenten Hochzeitsreise auf dem Nil. Der Auftrag für Poirot, das Paar zu beschützen, mündet bald in einen Mordfall. Die Verdächtigen reichen von Linnets Dienstmädchen bis zu ihrer Malerin Euphemia, was eine bunte Palette an Motiven und Geheimnissen schafft.

In diesem Film liegt der Fokus auf Poirots emotionaler Reise, verstärkt durch Michael Greens Drehbuch. Poirots Privatleben und seine moralischen Dilemmata bilden eine erzählerische Klammer. Branaghs Darstellung verleiht Poirot Tiefe, zeigt ihn als sensiblen Ermittler, der von Rückschlägen und Schuldgefühlen geprägt ist. Diese emotionale Aufladung verändert den Kriminalfall grundlegend. Anstatt routiniert den nächsten Fall zu übernehmen, kämpft Poirot hier mit einer gequälten Verbissenheit. Dieser Ansatz verleiht dem Film eine ungewöhnliche, sentimentale Dimension.

Branagh und Green vernachlässigen die Kriminalgeschichte zugunsten von Poirots Charakterstudie. Die gestraffte Erzählweise führt zu blass gezeichneten Verdächtigen. Die visuelle Gestaltung leidet unter überbelichteter Ästhetik, die echte Schauplätze von Computeranimationen schwer unterscheidbar macht. Zudem fehlt dem Flussdampfer die atmosphärische Dichte des Orient-Express. Obwohl die Darstellungen von Emma Mackey und Sophie Okonedo herausragen, bleibt „Tod auf dem Nil“ ein durchschnittlicher Kriminalfilm mit ungenutztem Potential.

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