Der Schuh des Manitu (2001) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„Der Schuh des Manitu„, ein Film von Michael „Bully“ Herbig, steht für eine humorvolle und zugleich unkonventionelle Interpretation des Westerngenres. Die Geschichte, die sich um den Apachen-Häuptling Abahachi und seinen Blutsbruder Ranger dreht, ist gespickt mit komödiantischen Elementen und überraschenden Wendungen. Dieser Film, der zu den erfolgreichsten deutschen Produktionen zählt, bricht mit traditionellen Erzählweisen und bietet eine frische Perspektive auf das Western-Setting. Er verbindet gekonnt Humor mit einer Hommage an die Westernfilme der 1960er Jahre.
Dauer: | 82 Min. |
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FSK: | ab 6 Jahren |
Jahr: | 2001 |
Regie: | Michael Herbig |
Produzenten: | Rick Kavanian, Alfons Biedermann, Michael Herbig |
Hauptdarsteller: | Michael Bully Herbig, Christian Tramitz, Sky Du Mont |
Nebendarsteller: | Marie Bäumer, Hilmi Sözer, Rick Kavanian |
Genre: | Komödie |
Studio: | Constantin Film |
Sprachen: | Deutsch, English |
Im Laufe des Films geraten Abahachi und Ranger in eine Reihe von Missgeschicken und absurden Situationen. Ihr Ziel ist es, einen verborgenen Schatz zu finden, um damit einen Betrug wieder gutzumachen. Während ihrer abenteuerlichen Suche treffen sie auf unvergessliche Charaktere wie Winnetouch, den extravaganten Zwillingsbruder von Abahachi, und den gutmütigen Griechen Dimitri. Diese Figuren bereichern die Geschichte mit ihren einzigartigen Persönlichkeiten und sorgen für zahlreiche Lacher. „Der Schuh des Manitu“ ist nicht nur eine Parodie, sondern auch ein liebevolles Zeugnis der Kreativität und des komödiantischen Talents von Michael Herbig und seinem Team.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Der Schuh des Manitu„, eine Parodie auf Karl-May-Filme, erschien 2001. Als eine der erfolgreichsten deutschen Komödien zog er 11,7 Millionen Zuschauer an. Regie, Drehbuch und Produktion lagen in den Händen von Michael Herbig. Er spielte auch die Hauptrollen Abahachi und Winnetouch. Neben ihm glänzten Christian Tramitz, Sky du Mont, Marie Bäumer und Rick Kavanian.
Die Dreharbeiten fanden in der südspanischen Wüste und den Münchener Arri-Studios statt. Herbig entschied sich gegen Jugoslawien und für die ikonischen Schauplätze von Sergio Leone. Dies erwies sich als Schlüsselentscheidung für den Film. Insgesamt 42 Drehtage waren nötig, um die Außen- und Höhlenaufnahmen sowie einen Teil der Innenaufnahmen zu realisieren. Die letzte Klappe fiel am 28. Juni 2000. Die Produktionskosten beliefen sich auf 9 Millionen Deutsche Mark.
Der Film erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter Bambi und den Deutschen Filmpreis. Er gewann auch den Bayerischen Filmpreis für den beliebtesten Film. Diese Erfolge spiegeln seine Beliebtheit und kulturelle Bedeutung wider. Eine Fortsetzung mit dem Titel „Das Kanu des Manitu“ wurde für 2025 angekündigt. Herbig kehrt als Regisseur und Produzent zurück, gemeinsam mit Tramitz und Kavanian für das Drehbuch.
Inhalt und Handlung vom Film „Der Schuh des Manitu“
Der Film „Der Schuh des Manitu“ beginnt mit einer Szene, die die Freundschaft zwischen Ranger, einem weißen Südstaatler, und Abahachi, dem Häuptling der Apachen, zeigt. Sie sind durch eine gerettete Situation an einem unbeschrankten Bahnübergang Blutsbrüder geworden. Im Filmverlauf besuchen sie die Schoschonen, um ein neues Lokal zu erwerben. Abahachi hat sich hierfür Geld von Häuptling Listiger Lurch geliehen. Allerdings entpuppt sich der vermeintliche Immobilienmakler Santa Maria als Betrüger. Nach einem missglückten Handel kommt es zu einem Konflikt, bei dem der Häuptlingssohn Falscher Hase stirbt. Santa Maria schiebt die Schuld auf Abahachi und Ranger, die daraufhin vom Stammesoberhaupt zur Hinrichtung verurteilt werden.
In der Nacht vor ihrer geplanten Hinrichtung geraten Abahachi und Ranger in Streit. Abahachi erinnert sich an einen alten Schatz, der ihre Freiheit erkaufen könnte. Hombre, einer von Santa Marias Handlangern, belauscht sie und befreit sie heimlich. Santa Maria beabsichtigt, den Schatz für sich zu beanspruchen und lässt seine Männer die Flüchtigen verfolgen. Abahachi und Ranger benötigen jedoch alle Teile einer Schatzkarte, um den Schatz zu finden. Daher begeben sie sich zu verschiedenen Orten, um die Kartenstücke zu sammeln.
Jagd nach dem Manitu-Schatz
Der Weg führt zu Abahachis schwulem Zwillingsbruder Winnetouch, der einen Teil der Karte besitzt. Auf seiner Puder-Rosa-Ranch erfahren sie, dass die anderen Teile sich bei ihrem Freund Dimitri und Abahachis Jugendliebe Uschi befinden. Während Winnetouch die Banditen ablenkt, suchen Abahachi und Ranger die restlichen Kartenstücke. Doch die Lage spitzt sich zu, als Winnetouch von Santa Marias Bande gefangen genommen wird. Eine unerwartete Freundschaft entsteht zwischen Winnetouch und Hombre.
Inzwischen geraten Uschi und Ranger in Santa Marias Fänge, als sie versuchen, ihren Teil der Karte zu übergeben. Abahachi und Dimitri eilen zur Rettung, werden aber ebenfalls gefangen. Santa Maria besitzt nun alle Kartenstücke und macht sich auf die Suche nach dem Schatz. Er findet den geheimnisvollen Schuh des Manitu, eine Höhle mit dem verborgenen Schatz. In der Zwischenzeit gelingt es Abahachi, Ranger und Winnetouch, mit Dimitris Hilfe zu entkommen und Uschi zu retten. Sie überzeugen Hombre, sich ihnen anzuschließen und planen, Santa Maria zu überlisten.
Im finalen Showdown gelingt es den Helden, Santa Maria zu besiegen, der in eine Grube mit Schlamm fällt und versinkt. Sie nehmen den Schatz an sich, aber während der Flucht aus der Höhle geht dieser verloren. Die Schoschonen erreichen den Schauplatz, und es kommt zu einem Kampf, in dem Santa Marias Bande endgültig unterliegt. Hombre enthüllt die Wahrheit über den Mord an Falscher Hase und übergibt das gestohlene Gold an Listiger Lurch. Abahachi und Ranger versöhnen sich, Uschi und Ranger erwarten ein Kind, Dimitri wird zum Blutsbruder, und Karl May wird durch die Ereignisse inspiriert, seine berühmten Romane zu schreiben. Die Geschichte endet mit Abahachi und Ranger, die gemeinsam in die Prärie reiten.
Filmkritik und Rezension von „Der Schuh des Manitu“
„Der Schuh des Manitu„, Michael „Bully“ Herbigs Kreation, stieß 2001 auf begeisterte Resonanz und markierte seinen Aufstieg zum Superstar in Deutschland. Der Film, eine Komödie, die sich als Parodie auf die Karl-May-Filme versteht, glänzte durch kommerziellen Erfolg. Trotz der Erwartungen, die auf Herbig lasteten, erwies sich „Der Schuh des Manitu“ jedoch nicht als revolutionärer Meilenstein in der Filmgeschichte. Vielmehr präsentiert sich der Film als leichte Unterhaltung, ohne tiefgründige Botschaft oder künstlerische Raffinesse. Dieser Umstand, gepaart mit einer Neigung zu platten Witzen und oberflächlichem Humor, entlarvt den Film als weit entfernt von einem kinematografischen Kunstwerk.
Die filmische Umsetzung der aus der „Bullyparade“ bekannten Figuren und Geschichten zeigte sich in „Der Schuh des Manitu“ als Herausforderung. Herbig übernahm nicht nur die Doppelrolle des Abahachi und Winnetouch, sondern zeichnete sich auch als Regisseur und Produzent verantwortlich. Trotz der offensichtlichen Begeisterung und Hingabe des Ensembles verlor sich der Film oft in einer Aneinanderreihung von Sketchen und verpasste es, eine kohärente Handlung zu entwickeln. Die humoristische Qualität, die in kurzen TV-Sketchen überzeugte, konnte auf Spielfilmlänge nicht durchgehend aufrechterhalten werden. So bot „Der Schuh des Manitu“ zwar Unterhaltung, aber wenig Substanz.
Trotz der Kritikpunkte überzeugte „Der Schuh des Manitu“ durch seinen Charme und die offensichtliche Freude am Filmmachen. Herbig und sein Team lieferten eine humorvolle Hommage an die Westernfilme der 60er Jahre, ohne dabei in vulgären Humor abzudriften. Die Leistungen von Christian Tramitz und Rick Kavanian rundeten das skurrile Ensemble ab. Der Film bot eine unterhaltsame, wenn auch nicht tiefgründige Erfahrung und zeigte deutlich, dass Herbig ein Talent für leichte Komödien besitzt.