Der Untergang

Der Untergang“ konfrontiert uns mit einer Zeit, die Deutschland nachhaltig prägte. Die letzten Tage des nationalsozialistischen Regimes erhalten eine bildgewaltige Bühne, die in ihrem Drama und ihrer Intensität unvergleichlich ist. Der Film nimmt die Zuschauer mit in die Schaltzentrale der letzten Momente der NS-Herrschaft, veranschaulicht durch eindrückliche Szenen, Dialoge und Charaktere. Es ist ein Eintauchen in eine Ära, die von Historikern ausgiebig analysiert wurde, doch hier wird sie in Farbe, Ton und Emotion lebendig.

Dauer: 148 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Oliver Hirschbiegel
Produzenten: Bernd Eichinger
Hauptdarsteller: Thomas Kretschmann, Justus von Dohnanyi, Heino Ferch
Nebendarsteller: Ulrich Matthes, Alina Sokar, Gregory Borlein
Genres: Drama, Kriegsfilme
Studio: Constantin Film
Sprachen: Deutsch, English

Oliver Hirschbiegel und Bernd Eichinger schaffen es, eine Balance zwischen historischer Genauigkeit und künstlerischer Freiheit zu finden. Sie liefern nicht nur eine Geschichte, sondern eine Erfahrung. Bruno Ganz, in der Hauptrolle als Adolf Hitler, zeigt eine Performance, die in ihrer Tiefe und Nuancierung das Publikum fesselt. Durch seine Augen und die Augen derer um ihn herum sehen wir das Ende eines Regimes und den Anfang eines neuen Deutschlands.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Der Untergang„, ein Geschichtsfilm von 2004, bringt die dramatischen Ereignisse im Berliner Führerbunker während der letzten Tage des Zweiten Weltkriegs auf die Leinwand. Unter der Regie von Oliver Hirschbiegel und mit einem Drehbuch von Bernd Eichinger entstand das Drama. Es beleuchtet nicht nur die geschichtlichen Aspekte, sondern basiert auch auf den Werken des Historikers Joachim Fest und den Erinnerungen von Traudl Junge, Hitlers damaliger Privatsekretärin.

Bruno Ganz verkörpert dabei Adolf Hitler, während Alexandra Maria Lara die Rolle der Traudl Junge übernimmt. Corinna Harfouch, Ulrich Matthes, Alina Sokar, Gregory Borlein, Juliane Köhler und Heino Ferch sind ebenso in wichtigen Rollen zu sehen. Hinter den Kulissen arbeiteten Bernd Eichinger als Produzent, Stephan Zacharias als musikalischer Leiter und Rainer Klausmann als Kameramann. Hans Funck zeichnete sich für den Schnitt verantwortlich.

Der Film feierte seine Uraufführung am 9. September 2004 in München. Nur wenige Tage später, am 14. September, erfolgte die internationale Premiere auf dem Toronto International Film Festival. Der deutsche Kinostart war am 16. September desselben Jahres. Schließlich fand Bernd Eichinger im November 2004 mit Newmarket Films einen Verleiher für den US-amerikanischen und kanadischen Markt.

Handlung und Story vom Film „Der Untergang“

Die Erzählung beginnt im November 1942, als die junge Traudl Humps in der „Wolfsschanze“ Hitlers Sekretärin wird. Zu diesem Zeitpunkt hat Deutschland fast ganz Europa eingenommen. Doch im April 1945 ändert sich alles. Berlin wird von den Sowjets belagert und das „Dritte Reich“ ist nahe am Zusammenbruch. Hitler verweigert die Evakuierung, obwohl seine Generäle ihn warnen. Hysterische Wutausbrüche folgen, vor allem als der Entlastungsangriff der „Gruppe Steiner“ fehlschlägt. Einige seiner Führer, darunter Göring und Himmler, versuchen, eigene Agenden zu verfolgen. Albert Speer gesteht, Hitlers Zerstörungsbefehle ignoriert zu haben.

Neben den Generälen Keitel, Krebs und Burgdorf bleibt nur eine kleine Gruppe loyal zu Hitler. Darunter Goebbels und Hitlers Geliebte, Eva Braun. Eva bleibt standhaft, trotz der Versuche ihres Schwagers Hermann Fegelein, sie zur Flucht zu bewegen. Die Sekretärinnen Traudl und Gerda entscheiden sich ebenfalls, im Bunker zu bleiben. Berlin erlebt heftige Kämpfe. Deutsche Truppen, teils aus Hitlerjugend, leisten erbitterten Widerstand. SS-Kommandos exekutieren Kapitulanten. In diesen dunklen Stunden spricht Hitler von Selbstmord und verteilt Zyankalikapseln.

Hitlers Selbstmord

Die Schlacht wütet weiter. Ernst Günther Schenck sucht Medikamente und begegnet brutalen SS-Kommandos. Die Atmosphäre im Führerbunker ist bedrückend. Alkohol fließt reichlich, während der Tod als bevorzugte Flucht diskutiert wird. Ernst-Robert Grawitz bittet um Flucht und tötet sich und seine Familie, als Hitler ablehnt. Am 29. April diktiert Hitler Traudl sein Testament. Er heiratet Eva Braun und fragt, ob sie arischer Abstammung sei. Als der Bunker umzingelt ist, entscheidet sich Hitler für den Selbstmord. Am 30. April nehmen er und Eva Braun Zyankalikapseln. Hitler schießt sich zusätzlich in den Kopf. Ihre Leichen werden verbrannt.

Nach Hitlers Tod herrscht Unruhe. Goebbels will nicht kapitulieren. Er sendet General Krebs zu Friedensverhandlungen, aber der sowjetische General Tschuikow verlangt bedingungslose Kapitulation. Magda Goebbels tötet ihre Kinder und sich selbst. Andere Bunkerinsassen versuchen zu fliehen. Johannes Hentschel bleibt allein zurück. General Weidling ruft zum Ende der Kämpfe auf. Viele SS-Offiziere begehen Selbstmord. Gerda Christian und Traudl Junge flüchten mit General Mohnke. Traudl und der junge Peter Kranz entkommen Berlin auf einem Fahrrad.

Am 2. Mai 1945 kapituliert Berlin. Der Krieg endet, doch die Spuren sind unauslöschlich. Schließlich erzählt der Film die Geschichte aus Traudls Sicht, welche die Kriegsgeschehnisse und die letzten Tage im Bunker hautnah miterlebt.

Fazit und Kritik zum Film „Der Untergang“

Bernd Eichinger stellt sich mutig einer heiklen Thematik. Mit dem monumentalen Drama „Der Untergang„, nimmt er, trotz aller Risiken, das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte in Angriff. Dabei illustriert er in eindringlichen und kalten Bildern das Ende der NS-Herrschaft. Dabei stützt er sich sowohl auf Joachim Fests Buch als auch auf Traudl Junges Erinnerungen. Der Film, insbesondere durch Traudls Augen, die beeindruckend von Alexandra Maria Lara gespielt wird, gibt tiefgreifende Einblicke in die letzten Tage des Regimes. Überraschenderweise hält sich das Skript, obwohl unkonventionell, nicht strikt an klassische Drehbuchregeln. Dennoch führt ein klarer roter Faden das Publikum kontinuierlich durch das entsetzliche Grauen.

Während die Schauspielkunst hier im Vordergrund steht, überzeugt Bruno Ganz als Hitler durch eine nuancierte und vielschichtige Darstellung. Dabei vermittelt er sowohl die schrecklichen als auch scheinbar einfühlsamen Seiten des Diktators. Bei den weiblichen Schauspielern, insbesondere bei Juliane Köhler und Corinna Harfouch, beobachten wir ebenfalls eindrucksvolle Performances. Gleichzeitig beeindruckt „Der Untergang“ auf technischer Ebene durch seine sorgfältige Rekonstruktion und den beinahe dokumentarischen Charakter der Kampfszenen. Das übergeordnete Ziel dabei? Ein Höchstmaß an Authentizität und Atmosphäre zu schaffen.

„Der Untergang“ dient nicht nur der bloßen Unterhaltung, sondern er will vor allem erinnern und mahnen. Dabei steht die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte im Zentrum des Geschehens. Es geht nicht lediglich um Mitleid, sondern vielmehr um das Verstehen. Durch ihre Arbeit schaffen Eichinger und Hirschbiegel es eindrücklich, dem Horror der NS-Zeit ein authentisches und reales Gesicht zu verleihen. Sie konfrontieren das Publikum nicht nur mit der brutalen Realität, sondern auch mit der drängenden Frage nach Verantwortung. Auf diese Weise leistet der Film einen immens wichtigen Beitrag zur Geschichtsaufarbeitung.

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