Die Eiserne Lady

Die Eiserne Lady“ beginnt in England, im Jahr 2011, mit einem Bild, das viele überraschen mag. Margaret Thatcher, ehemalige Premierministerin Großbritanniens, kämpft mit den Herausforderungen des Alters und der Demenz. In einem kleinen Lebensmittelgeschäft erkennt sie niemand, und sie wird sogar beim Anstehen an der Kasse beiseite gedrängt. Diese Szene setzt den Ton für einen Film, der sich ebenso intensiv mit Thatchers persönlichen Kämpfen wie mit ihrer öffentlichen Persona auseinandersetzt. Zuhause führt sie Gespräche mit ihrem verstorbenen Ehemann Denis, eine Halluzination, die ihre Einsamkeit und ihre Sehnsucht nach vergangenen Tagen unterstreicht.

Dauer: 105 Min.
FSK: ab 6 Jahren
Jahr:
Regie: Phyllida Lloyd
Produzenten: François Ivernel, Damian Jones, Adam Kulick
Hauptdarsteller: Meryl Streep, Harry Lloyd, Jim Broadbent
Nebendarsteller: Nick Dunning, Nicholas Farrell, Iain Glen
Genres: Drama, Historienfilme
Studio: TMG
Sprachen: Deutsch, English

Während sie Denis‘ Sachen aussortiert, reflektiert Thatcher über ihr Leben und ihre politische Laufbahn. Diese Rückblicke führen das Publikum durch die entscheidenden Momente ihrer Karriere, von den Luftschlachten des Zweiten Weltkriegs bis hin zu den politischen und persönlichen Herausforderungen, die sie als erste weibliche Premierministerin eines westlichen Landes zu meistern hatte. Der Film zeigt eine Frau, die sowohl von ihren politischen Gegnern als auch von ihrer eigenen Partei gefordert wurde, und gibt Einblick in die Komplexität ihrer Persönlichkeit und der politischen Landschaft, in der sie sich bewegte.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Die Eiserne Lady„, ein Historiendrama aus dem Jahr 2011, führt Meryl Streep in der Rolle der Margaret Thatcher vor. Phyllida Lloyd führte Regie, und das Drehbuch stammt von Abi Morgan. Neben Streep wirken Jim Broadbent als Denis Thatcher, Alexandra Roach und Harry Lloyd als junge Versionen des Ehepaares, Olivia Colman als Carol Thatcher und weitere namhafte Schauspieler mit. Die Produktion übernahm Damian Jones, musikalisch untermalt von Thomas Newman.

Die Besetzung brachte dem Film zahlreiche Auszeichnungen ein, darunter den Oscar für Meryl Streep als beste Hauptdarstellerin und für das beste Make-up. Neben weiteren Preisen erhielt der Film Anerkennung bei der BAFTA und dem Golden Globe. Die Produktion, deren Kosten sich auf rund 13 Millionen US-Dollar beliefen, spielte weltweit 115 Millionen US-Dollar ein. Dadurch galt der Film als wirtschaftlicher Erfolg. Die Filmlänge beträgt 105 Minuten, und die FSK-Freigabe liegt bei 6 Jahren.

Dreharbeiten fanden hauptsächlich in der neugotischen Manchester Town Hall statt, um die Atmosphäre der Thatcher-Ära authentisch einzufangen. Streep bereitete sich intensiv vor, besuchte sogar das House of Commons. So entstand ein Werk, das wichtige historische Ereignisse wie den Falklandkrieg und den Mauerfall thematisiert. Der Film lief Ende 2011 in den USA an und kam im März 2012 in die deutschen Kinos.

Handlung und Story vom Film „Die Eiserne Lady“

In England, 2011, durchlebt die ehemalige Premierministerin Margaret Thatcher, gespielt von Meryl Streep, ihren Alltag gezeichnet von Alter und Demenz. Beim Einkaufen in einem kleinen Lebensmittelgeschäft erkennen sie die Kunden nicht. Zuhause bereitet sie Frühstück vor, auch für ihren verstorbenen Ehemann Denis, dessen Anwesenheit sie sich einbildet. Im Laufe des Tages sortiert Thatcher Dinge von Denis aus und führt Gespräche mit ihm, die nur in ihrer Vorstellung stattfinden. Ihre Assistentin wird Zeugin dieser Halluzinationen und thematisiert das Risiko, das Haus alleine zu verlassen.

Margaret Thatcher erinnert sich häufig an vergangene Ereignisse, insbesondere an solche, die ihren verstorbenen Ehemann betreffen. Ihre Jugend in Grantham während der Luftschlacht um England, die Entscheidung für ein Studium am Somerville College in Oxford und die politischen Einflüsse ihres Vaters prägen sie. Nach ihrem Studium engagiert sich Thatcher in der Lokalpolitik und stößt trotz Widerständen auf Unterstützung durch Denis Thatcher. Nach ihrer Hochzeit und mit seiner Unterstützung gelingt es ihr, trotz gesellschaftlicher Konventionen, einen Sitz im Parlament zu erringen.

Die politische Karriere

Thatchers politische Karriere nimmt Fahrt auf, als sie 1959 einen Parlamentssitz gewinnt und sich in einer männlich dominierten Welt behauptet. Ihre Zeit als Kultus- und Wissenschaftsministerin zeichnet sich durch leidenschaftliche, wenn auch nicht immer positiv aufgenommene Reden aus. Die Szene mit der Taschenlampe symbolisiert ihren pragmatischen Ansatz gegenüber den Herausforderungen ihrer Zeit. Ihre Ambitionen wachsen weiter, als sie beschließt, für den Parteivorsitz der Conservative Party zu kandidieren, trotz Denis‘ Bedenken.

Margarets Entschlossenheit führt sie zum Parteivorsitz und schließlich zur ersten weiblichen Premierministerin eines westlichen Landes. Trotz anfänglicher Unbeliebtheit steigert der Falklandkrieg ihre Popularität. Gemeinsam mit Denis übersteht sie ein Bombenattentat, doch ihre rigorose Politik führt zu parteiinternen Konflikten. Als sie Geoffrey Howe demütigt, löst dies eine Kettenreaktion aus, die ihren Rücktritt als Parteivorsitzende und Premierministerin zur Folge hat. Ihre Unterstützung für John Major als Nachfolger zeugt von ihrem anhaltenden politischen Einfluss.

Am Ende des Films kehrt die Geschichte zur alten Margaret Thatcher zurück, die sich nun dazu entschließt, ihre Teetasse abzuwaschen – eine Handlung, die ihre Veränderung und das Akzeptieren ihrer gegenwärtigen Situation symbolisiert. Dieser Moment spiegelt den Lebensweg einer Frau wider, die politische Höhen erklommen und persönliche Tiefen erfahren hat, nun aber in der Stille ihres Alltags mit ihrer Vergangenheit und ihrer Identität ringt.

Fazit und Kritik zum Film „Die Eiserne Lady“

Im Zentrum des biografischen Dramas „Die Eiserne Lady“ steht die komplexe Persönlichkeit Margaret Thatchers, gespielt von Meryl Streep, die als erste weibliche Premierministerin Großbritanniens Geschichte schrieb. Der Film beleuchtet ihre Karriere, von den Anfängen in einer von Männern dominierten politischen Welt bis hin zu ihrer umstrittenen Zeit im Amt. Dabei zeigt sich, dass Thatcher mit eiserner Hand regierte, die Wirtschaft liberalisierte und die Gewerkschaften schwächte. Ihre Entscheidungen polarisierten die Nation, wobei sie je nach politischer Ausrichtung als Heldin oder Gegnerin gesehen wurde. Die Regiearbeit von Phyllida Lloyd versucht, ein ausgewogenes Bild der ehemaligen Premierministerin zu zeichnen, ohne sich in politischen Debatten zu verlieren.

Im Rückzug von der politischen Bühne kämpft Thatcher mit den Schatten ihrer Vergangenheit und der Einsamkeit. Ihre Gespräche mit dem verstorbenen Ehemann Denis, dargestellt von Jim Broadbent, verleihen dem Film eine melancholische Tiefe. Diese intimen Momente enthüllen eine verletzliche Seite der sonst so standhaften Frau. Die Rückblenden in Thatchers Leben sind geschickt eingeflochten und erzählen von ihrer unaufhaltsamen Entschlossenheit, in einer männlich geprägten Welt zu bestehen.

Während „Die Eiserne Lady“ in manchen Aspekten Kritik übt, wie der etwas unkritischen Darstellung bestimmter politischer Entscheidungen, überzeugt er doch durch seine charakterstarke Hauptdarstellerin. Meryl Streep liefert eine oscarreife Leistung ab, unterstützt von der subtilen Arbeit der Maskenbildner. Trotz gewisser Schwächen in der politischen Tiefe und der teilweise patriotisch überhöhten Filmmusik, bleibt die menschliche Dimension Margaret Thatchers und ihr komplexes Erbe im Zentrum. Das macht den Film zu einer emotionalen Betrachtung einer Frau, die in die Geschichte eingegangen ist, ohne dabei deren politische Kontroversen vollständig zu erfassen oder zu kritisieren.

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