Die Kommune (2016) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

In den frühen 1970er Jahren erwachen nicht nur politische und gesellschaftliche Ideen, sondern auch Experimente des Zusammenlebens. Das Aufbrechen traditioneller Lebenskonzepte und das Streben nach Gemeinschaft und Freiheit prägen diese Zeit. „Die Kommune„, ein Film von Thomas Vinterberg, taucht tief in dieses Zeitalter des Umbruchs und der Aufbruchstimmung ein. Er zeigt uns das Leben in einer Kommune durch die Augen eines Ehepaares und ihrer Tochter, wobei die Grenzen zwischen Individualität und Kollektivität ständig verschwimmen.

Dauer: 112 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Thomas Vinterberg
Produzenten: Morten Kaufmann, Sisse Graum Jørgensen
Hauptdarsteller: Fares Fares, Ulrich Thomsen, Trine Dyrholm
Nebendarsteller: Martha Sofie Wallstrøm Hansen
Genre: Drama
Studio: Nordisk Film
Sprachen: Deutsch, English

Erik und Anna sind das Herzstück dieser Geschichte. Sie entscheiden sich, ihre Villa in Kopenhagen in eine lebendige Kommune zu verwandeln, wo das Teilen nicht nur von Ressourcen, sondern auch von Emotionen und Erfahrungen zelebriert wird. Doch was als utopisches Zusammenleben beginnt, entwickelt sich bald zu einem Mikrokosmos menschlicher Dramen, Beziehungsprobleme und tiefgreifender Emotionen. Der Film zeigt eindrücklich, wie das Streben nach Gemeinschaft und Individualität oft auf Kollisionskurs gehen kann.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Die Kommune„, erschienen 2016 mit einer Laufzeit von 112 Minuten und einer Altersfreigabe von FSK 12, ist ein packendes dänisches Filmdrama, das auf dem gleichnamigen Theaterstück basiert. Dieses Stück wurde bereits 2011 von Thomas Vinterberg, dem renommierten Dogma-Regisseur, im Wiener Burgtheater uraufgeführt. Der Film taucht tief in das gesellschaftliche Klima der 1970er Jahre ein und verwebt die Geschichte des Ehepaares Anna und Erik mit den gesellschaftspolitischen Veränderungen der damaligen Zeit. Dabei nimmt er die Zuschauer mit auf eine emotionale Reise durch Höhen und Tiefen.

Neben Trine Dyrholm und Ulrich Thomsen, die in den Hauptrollen glänzen, komplettieren Schauspieler wie Martha Sofie Wallstrøm Hansen, Helene Reingaard Neumann und Lars Ranthe das beeindruckende Ensemble. Vinterberg arbeitete nicht nur bei der Regie, sondern auch gemeinsam mit Tobias Lindholm am Drehbuch. Dabei wurde er von einem talentierten Produktionsteam, bestehend aus Morten Kaufmann und Sisse Graum Jørgensen, unterstützt. Die Musik von Fons Merkies und die Kameraführung von Jesper Tøffner verleihen dem Film eine einzigartige Atmosphäre.

Zahlreiche Nominierungen und Auszeichnungen bestätigen die herausragende Qualität von „Die Kommune“. Bei den 66. Internationalen Filmfestspielen von Berlin erhielt Trine Dyrholm den Darstellerpreis, und der Film repräsentierte Dänemark im Wettbewerb. Zudem erhielt er beim Europäischen Filmpreis 2016 eine Nominierung für Trine Dyrholm als Beste Darstellerin und den Jurypreis für den Besten Schnitt, ausgeführt von Anne Østerud und Janus Billeskov Jansen.

Inhalt und Handlung vom Film „Die Kommune“

Die Kommune, ein Film aus dem Jahr 2016, fängt die emotionalen Höhen und Tiefen des Lebens in einer Gemeinschaft in den 1970er Jahren ein. Im Mittelpunkt steht das Ehepaar Anna und Erik, das in eine große, von Eriks Vater geerbte Villa zieht. Anna drängt Erik, eine Kommune zu gründen, um das Leben in der Villa belebter und geselliger zu gestalten. Während Anna die neue Dynamik und den Zusammenhalt in der Gemeinschaft schätzt, fühlt sich Erik zunehmend isoliert. Die Situation eskaliert, als Erik eine Affäre mit einer seiner Studentinnen beginnt.

Anna, obwohl tief verletzt, versucht, die Kontrolle über die Situation zu behalten, indem sie die Studentin, Emma, einlädt, sich der Kommune anzuschließen. Diese Entscheidung verschärft jedoch nur die Spannungen und Entfremdung. Anna kämpft mit Eifersucht und Trauer, was durch exzessiven Alkoholkonsum noch verstärkt wird. Dies führt schließlich zu ihrem Rauswurf aus dem Fernsehsender, wo sie als Nachrichtensprecherin arbeitet. Ihr einziger Trost findet sie in ihrer Tochter Freja, die mitten in den Turbulenzen ihre erste große Liebe erlebt.

Entscheidungen müssen getroffen werden

Während Freja sich mit den Wirren der ersten Liebe auseinandersetzt, verschlechtert sich die Atmosphäre in der Kommune weiterhin. Die Gemeinschaft ist gespalten über die Entscheidung, ob Anna gehen sollte oder nicht. In einer dramatischen Wendung wird die 14-jährige Freja gebeten, über das Schicksal ihrer Mutter zu entscheiden. Obwohl sie emotional zerrissen ist, trifft sie die schmerzhafte Entscheidung, dass ihre Mutter ausziehen soll, um ihr eigenes Wohlbefinden zu priorisieren.

Das Ende des Films bringt weitere Trauer für die Kommune, als Vilads, ein krankes Kind eines Kommunenpaares, stirbt. Bei seiner Beerdigung kommt die Gemeinschaft erneut zusammen. Es ist ein bittersüßer Moment des Zusammenhalts, da sie sich trotz Annas Abwesenheit vereinen.

Filmkritik und Rezension von „Die Kommune“

Thomas Vinterbergs „Die Kommune“ zieht den Zuschauer in ein facettenreiches Porträt des Kommunenlebens der 70er Jahre – ein Thema, mit dem der Regisseur aufgrund seiner eigenen Kindheits- und Jugenderfahrungen tief vertraut ist. Der Film startet als heitere Komödie und nimmt den Zuschauer mit in eine Ära von Freiheit, intellektuellen Diskussionen und Abenteuer, nur um schließlich in ein herzzerreißendes Familiendrama zu münden. Trotz des schleichenden Aufbaus und einiger Richtungslosigkeit in der Erzählstruktur, entfaltet sich die Handlung schließlich mit einer tiefen Emotionalität, die vor allem durch die brillante Leistung von Trine Dyrholm zum Ausdruck kommt.

Vinterbergs filmische Umsetzung pendelt zwischen Authentizität und theatralischer Darbietung, was dem Zuschauer ein Wechselbad der Gefühle beschert. Obwohl der Film in seiner erzählerischen Stärke zuerst unschlüssig erscheint, bereitet dieser langsame Aufbau letztendlich den Boden für das emotionale Finale. Insbesondere die Beziehung zwischen Anna und Erik zeigt die Komplexität menschlicher Beziehungen und die Herausforderungen des Zusammenlebens in einer Kommune auf. Trotz seiner tiefgreifenden Emotionalität erreicht „Die Kommune“ nicht die cineastische Intensität anderer Werke Vinterbergs.

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