Der Gott des Gemetzels (2011) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

In einer Welt, in der zivilisiertes Verhalten und gesellschaftliche Normen den Alltag prägen, legt „Der Gott des Gemetzels“ den Finger auf die Wunde der menschlichen Natur. Regisseur Roman Polański, bekannt für seine meisterhaften Inszenierungen, nimmt uns mit auf eine Reise in die Tiefen menschlicher Emotionen und Konflikte. Das Setting ist einfach: Eine New Yorker Wohnung, zwei Elternpaare und ein eskalierendes Gespräch. Doch hinter dieser Einfachheit verbirgt sich eine komplexe Analyse menschlicher Beziehungen und der dünnen Linie zwischen Zivilisation und Chaos.

Dauer: 80 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Roman Polanski
Produzenten: Saïd Ben Saïd
Hauptdarsteller: Jodie Foster, Kate Winslet, Christoph Waltz, John C. Reilly
Nebendarsteller: Elvis Polanski
Genres: Drama, Komödie
Studio: Constantin Film
Sprachen: Deutsch, English

Das Drama, basierend auf dem weltweit gefeierten Theaterstück von Yasmina Reza, zeigt, wie schnell die Fassade des zivilisierten Bürgertums bröckeln kann. Wenn Vorwürfe, Besserwisserei und Beleidigungen die Oberhand gewinnen, wird deutlich, dass unter der Oberfläche eitle, unreife Individuen lauern. Polański schafft es, diese Spannungen und Konflikte in einem intensiven Kammerspiel zu intensivieren und den Zuschauer in den Bann zu ziehen.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Der Gott des Gemetzels“ ist ein Film aus dem Jahr 2011, der unter der Regie von Roman Polański entstand. Das Drama mit Elementen von Komödie und schwarzem Humor hat eine Laufzeit von 80 Minuten und trägt den Originaltitel „Carnage“. Er basiert auf dem preisgekrönten Theaterstück „Le Dieu du carnage“ der französischen Dramatikerin Yasmina Reza, das 2006 mit dem Tony Award ausgezeichnet wurde. Für das Drehbuch zeichneten sich Roman Polański und Yasmina Reza verantwortlich. Saïd Ben Saïd produzierte den Film, während Alexandre Desplat die Musik komponierte. Paweł Edelman führte die Kamera und Hervé de Luze war für den Schnitt zuständig.

In den Hauptrollen brillieren Jodie Foster als Penelope Longstreet, Kate Winslet als Nancy Cowan, Christoph Waltz als Alan Cowan und John C. Reilly als Michael Longstreet. Elvis Polański, der Sohn von Roman Polański, ist in der Rolle des Zachary Cowan zu sehen, ebenso wie Eliot Berger als Ethan Longstreet. Beide treten jedoch nur in der Anfangs- und Schlussszene in Erscheinung und sind nur aus der Ferne sichtbar. Interessanterweise wurde der Film, obwohl er in Brooklyn spielt, in Paris gedreht. Dies lag daran, dass gegen Regisseur Polański in den USA ein Haftbefehl vorlag. Der Film feierte seine Premiere bei den 68. Filmfestspielen in Venedig und war für den Goldenen Löwen nominiert.

Der Titel „Der Gott des Gemetzels“ leitet sich von einer Äußerung Alans im Film ab. Er stellt Penelopes idealistische Vorstellungen von einem gewaltfreien Zusammenleben in Frage und betont, dass die Neigung zu Kampf und Gewalt in der menschlichen Natur verankert sei. Der Film wurde am 1. September 2011 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig uraufgeführt und startete am 18. November 2011 in den Kinos. Bei den 69. Golden Globe Awards erhielten Foster und Winslet Nominierungen in der Kategorie „Beste Schauspielerin – Musical oder Komödie“. Es ist bemerkenswert, dass „Carnage“ bis zu Polanskis Film „The Palace“ aus dem Jahr 2022 sein letzter auf Englisch gedrehter Film war.

Inhalt und Handlung vom Film „Der Gott des Gemetzels“

Der Film „Der Gott des Gemetzels“ von Roman Polański aus dem Jahr 2011 handelt von zwei Elternpaaren, den Cowans und den Longstreets. Sie treffen sich, um eine Auseinandersetzung zwischen ihren Kindern zu klären. Dabei spielt sich das Geschehen hauptsächlich im Wohnzimmer der Longstreets ab, obwohl die Cowans mehrmals versuchen zu gehen. Der Film beginnt mit einer Szene im Brooklyn Bridge Park, in der ein Junge einem anderen Kind einen Ast ins Gesicht schlägt. Dieser Vorfall wird von Penelope Longstreet, der Mutter des verletzten Kindes, am Computer dokumentiert, während die anderen Eltern zusehen.

Die vier Erwachsenen versuchen, den Vorfall friedlich zu klären, doch ihre unterschiedlichen Charaktere und Ansichten führen zu Spannungen. Während sie über den genauen Hergang und die Bedeutung der Attacke diskutieren, bieten die Longstreets den Cowans Kaffee und selbstgebackenen Kuchen an. Doch die Atmosphäre wird immer angespannter. Nancy Cowan, eine professionelle Anlageberaterin, und ihr Mann Alan, ein Rechtsanwalt, haben andere Prioritäten als das Treffen. Penelope und Michael Longstreet haben ebenfalls ihre eigenen Probleme und Ansichten, die im Laufe des Gesprächs zum Vorschein kommen.

Der Anruf

Im Verlauf des Films werden die Konflikte und Abneigungen zwischen den beiden Paaren sowie innerhalb der Paare deutlich. Alan wird ständig von seinem Handy abgelenkt, während Michael von seiner im Krankenhaus liegenden Mutter angerufen wird. Die Männer finden kurzzeitig Gemeinsamkeiten in ihrer Kindheit, während Penelope entsetzt über die Tatsache ist, dass ihr Sohn eine Bande anführt. Die Spannungen eskalieren, als Nancy sich im Wohnzimmer erbricht und dabei wertvolle Bücher und Alans Hose beschädigt. Dies führt zu weiteren Auseinandersetzungen, bei denen Alkohol eine Rolle spielt.

Die Charaktere offenbaren im Laufe des Films ihre wahren Persönlichkeiten und Überzeugungen. Penelope glaubt an strikte Regeln für eine funktionierende Zivilisation, während Michael sich als nihilistisch und gleichgültig gegenüber seiner Familie zeigt. Alan ist in seinem Beruf vertieft und behandelt die anderen oft mit sarkastischer Herablassung. Nancy erzieht ihren Sohn praktisch alleine und ist von Alans zynischen Bemerkungen genervt. Die Situation eskaliert weiter, als Penelope Michael angreift und Nancy Alans Handy zerstört.

Der Film endet mit einer Szene, in der die Frauen, enthemmt vom Alkohol, zu extremen Handlungen greifen. Penelope greift Michael an, Nancy zerstört Alans Handy und später wirft Penelope Nancys Handtasche durch das Zimmer. In der letzten Szene des Films zerstört Nancy Tulpen, die Penelope gekauft hat. Dann wird es still, bis Alans Handy erneut klingelt. Im Epilog sieht man einen Hamster im Brooklyn Bridge Park und die beiden Jungen aus der Anfangsszene, die friedlich miteinander spielen.

Filmkritik und Rezension von „Der Gott des Gemetzels“

Der Gott des Gemetzels„, inszeniert von Star-Regisseur Roman Polański, ist eine filmische Adaption des weltweit gefeierten Theaterstücks von Yasmina Reza. Das Drama, das in Paris gedreht wurde, spielt jedoch in New York und bietet ein intensives Kammerspiel, in dem vier Protagonisten ihre zivilisierten Masken fallen lassen. Polański nutzt geschickt die Kulisse einer New Yorker Wohnung, um die Spannungen und Konflikte zwischen den Charakteren zu intensivieren. Dabei gelingt es ihm, trotz des eingeschränkten Settings, eine dynamische und packende Atmosphäre zu schaffen.

Die Handlung des Films dreht sich um ein Treffen zweier Elternpaare, das schnell eskaliert. Was als zivilisiertes Gespräch beginnt, verwandelt sich in einen Schlagabtausch voller Vorwürfe und Beleidigungen. Polański präsentiert eine scharfe Gesellschaftssatire, die den Zuschauer mit satirischen Pointen und humoristischen Höhepunkten unterhält. Die Botschaft ist klar: Hinter der Fassade des zivilisierten Bürgertums verbergen sich eitle, unreife Individuen, die sich nur durch gesellschaftliche Normen im Zaum halten lassen.

Die schauspielerische Leistung ist beeindruckend. Christoph Waltz sticht als dominanter Anwalt Alan hervor und liefert eine herausragende Performance. Jodie Foster, Kate Winslet und John C. Reilly ergänzen das Ensemble perfekt und tragen zur Intensität des Films bei. Polański nutzt geschickt Nahaufnahmen und kinotypische Mittel, um die Emotionen und Dynamiken zwischen den Charakteren hervorzuheben. Das Ergebnis ist ein filmisches Meisterwerk, das sowohl durch seine Inszenierung als auch durch seine schauspielerischen Leistungen überzeugt.

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