Die Wilden Kerle

Die Wilden Kerle“ beginnt an einem Punkt, wo die Sommerferien kurz bevorstehen und Regen die Pläne der Fußball begeisterten Jungen durchkreuzt. Gestrandet in ihren vier Wänden, versuchen die Wilden Kerle, die Zeit mit Indoor-Fußball zu überbrücken, was unweigerlich in Chaos mündet und zu einem kollektiven Hausarrest führt. Der Film etabliert früh die unzertrennliche Bindung zwischen den Charakteren und ihre leidenschaftliche Liebe zum Fußball, was sie trotz widriger Umstände zusammenhält.

Dauer: 94 Min.
Jahr:
Regie: Joachim Masannek
Produzenten: Ewa Karlström, Andreas Ulmke-Smeaton
Hauptdarsteller: Jimi Blue Ochsenknecht, Raban Bieling, Sarah Kim Gries
Nebendarsteller: Florian Heppert, Wilson Gonzalez Ochsenknecht, Kevin Iannotta
Genre: Kinder & Familie
Studio: SamFilm Produktion
Sprachen: Deutsch, English

Als sie entdecken, dass ihr geliebter Bolzplatz von einer rivalisierenden Gang, angeführt vom dicken Michi, besetzt wurde, flammt ihr Kampfgeist auf. Leon, der Anführer, beschließt, den Platz zurückzuerobern, was den Wilden Kerlen eine Mission gibt. Sie müssen nicht nur als Team zusammenfinden, sondern auch neue Mitglieder, darunter ein mutiges Mädchen, in ihre Reihen aufnehmen. Dieser Teil des Films betont, wie wichtig es ist, gemeinsame Ziele zu verfolgen und dabei auch neue Freundschaften zu schließen.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Die Wilden Kerle„, ein Kinderfilm aus dem Jahr 2003, entstand unter der Regie von Joachim Masannek. Er führte nicht nur Regie, sondern verfasste auch das Drehbuch. Ewa Karlström und Andreas Ulmke-Smeaton zeichneten sich für die Produktion verantwortlich. Für musikalische Untermalung sorgten Bananafishbones und Gert Wilden jr., während Sonja Rom die Kameraführung übernahm und Alexander Berner den Schnitt leitete. Die Geschichte, inspiriert von Masanneks Kinderbuchreihe, bringt uns in 94 Minuten die Abenteuer der Wilden Kerle näher. Mit einer FSK-Einstufung von 0 ist der Film ein Vergnügen für alle Altersgruppen.

Die Besetzung strotzt vor Talent mit Jimi Blue Ochsenknecht als Leon, Raban Bieling als Raban und Sarah Kim Gries in der Rolle der Vanessa. Constantin Gastmann überzeugt als Fabi, Wilson Gonzalez Ochsenknecht gibt den Marlon und Marlon Wessel schlüpft in die Rolle des Maxi.

Nach seiner Veröffentlichung erntete der Film nicht nur Anerkennung vom Publikum, sondern auch von der Kritik. Er gewann den „Golden Gryphon“ beim Giffoni Film Festival in Italien und wurde für den Deutschen Filmpreis nominiert. Die Deutsche Film- und Medienbewertung verlieh ihm das Prädikat „wertvoll“. Sein Erfolg führte zu fünf Fortsetzungen, die das Erbe der Wilden Kerle weitertrugen und ihre Abenteuer für ein neues Publikum zugänglich machten.

Handlung und Story vom Film „Die Wilden Kerle“

Übermorgen beginnen die Sommerferien, doch ein stetiger Regen verhindert, dass die Wilden Kerle ihren geliebten Bolzplatz nutzen können. Enttäuscht ziehen sie sich zurück, um drinnen Fußball zu spielen, was unweigerlich in Chaos endet und ihnen Hausarrest einbringt. Ihr Missgeschick lässt den Regen nicht verschwinden, verstärkt jedoch ihren Zusammenhalt. Trotz des Verbots schleichen sie sich aus dem Haus, nur um festzustellen, dass der Bolzplatz nun von den „Unbesiegbaren Siegern“ besetzt ist. Angeführt von dem dicken Michi, vertreiben diese die Wilden Kerle und fordern ihren Kampfgeist heraus.

Leon lässt sich nicht unterkriegen und fordert Michi heraus, entschlossen, den Bolzplatz zurückzuerobern. Die Suche nach einem Trainer führt die Wilden Kerle zu Willi, der behauptet, ein ehemaliger Profifußballer zu sein. Unter seiner Anleitung beginnen sie mit dem Training, doch interne Konflikte und Leons eigensinnige Führung werfen Schatten auf ihre Fortschritte. Leon sieht sich gezwungen, Veränderungen vorzunehmen, was zunächst zur Entlassung zweier Spieler führt, doch die Lücke wird bald durch neue, unerwartete Teammitglieder gefüllt, darunter ein Mädchen, das sich behaupten muss.

Verteidigung des Baumhaus

Vanessa, das neue Mädchen, fordert die Jungs heraus und beweist ihre Fähigkeiten beim Fußball. Ihre Aufnahme ins Team bringt frischen Wind, doch nicht alle Hindernisse liegen auf dem Spielfeld. Die „Unbesiegbaren Sieger“ planen einen hinterlistigen Angriff auf das Herz der Wilden Kerle, ihr Baumhaus „Camelot“. Dank der Warnung von Raban und Joschka, die sich zwischenzeitlich den Siegern angeschlossen hatten, kann die Truppe ihren Rückzugsort verteidigen. Diese Einheit stärkt ihren Entschluss, den Bolzplatz zurückzugewinnen.

Die Vorbereitung auf das entscheidende Spiel wird jäh unterbrochen, als Michi die Glaubwürdigkeit ihres Trainers in Frage stellt. Das Vertrauen in Willi bricht, die Gruppe droht zu zerfallen. Vanessa ergreift die Initiative und führt die Jungs zu einer Mutprobe, die sie erneut zusammenschweißt. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber Vanessa, erkennen die Jungs bald ihren Wert für das Team. Diese neu gewonnene Einheit und Entschlossenheit bereiten sie auf die bevorstehende Herausforderung vor.

Das entscheidene Spiel

Das Spiel gegen die „Unbesiegbaren Sieger“ beginnt katastrophal für die Wilden Kerle, die ohne Willi chancenlos zu sein scheinen. Doch als Raban ihn zurück ins Team holt, kehrt das Blatt. Leon lernt, seine Mannschaft zu vertrauen, und gemeinsam drehen sie das Spiel zu ihren Gunsten. Rabans entscheidendes Tor symbolisiert den wahren Teamgeist, der nun die Wilden Kerle auszeichnet. Ihre Siege auf und abseits des Feldes beweisen, dass echte Freundschaft und Zusammenhalt die größten Triumphe sind.

Der Sieg über die „Unbesiegbaren Sieger“ markiert einen Wendepunkt für die Wilden Kerle. Sie haben nicht nur ihren Bolzplatz zurückerobert, sondern auch gelernt, was es bedeutet, ein Team zu sein. Ihre Gegner, nun zu „Dienern“ degradiert, bleiben Teil ihrer Welt, doch die Wilden Kerle blicken bereits auf neue Abenteuer.

Fazit und Kritik zum Film „Die Wilden Kerle“

Joachim Masannek, der Regisseur und Drehbuchautor von „Die Wilden Kerle“, wählte Anfang der 2000er Jahre ein Thema, das tief in der deutschen Kultur verwurzelt ist: Fußball. Der Film schlägt eine Brücke zwischen der Leidenschaft für diesen Sport und der kindlichen Fantasie, was ihn zu einem idealen Zeitvertreib für junge Zuschauer macht. Allerdings lässt Masanneks Umsetzung der Geschichte Wünsche offen. Seine Regiearbeit, die aus einer Aneinanderreihung von szenischen Sequenzen besteht, vermittelt den Eindruck eines sprunghaften Voranschreitens von einem Abenteuer zum nächsten, ohne einen fließenden Übergang. Diese methodische Herangehensweise schmälert das Seherlebnis, da der Film dadurch eine gewisse Tiefe vermissen lässt.

Trotz dieser Kritikpunkte glänzt der Film durch seine Charaktere und die dargestellte Welt. Jimi Blue Ochsenknecht, in der Rolle des Leon, bietet den jungen Zuschauern eine Figur zur Identifikation, während Sarah Kim Gries als Vanessa stereotype Geschlechterrollen herausfordert. Diese Darstellung von Stärke und Unabhängigkeit, besonders in Vanessas entscheidendem Sieg, vermittelt wichtige Botschaften über Emanzipation und Gleichberechtigung. Die filmische Darstellung dieser Themen, kombiniert mit dem enthusiastischen, wenngleich kitschigen Soundtrack, verleiht dem Film einen charmanten Charakter.

Die Erwachsenenrollen, insbesondere durch Uwe Ochsenknecht und Rufus Beck verkörpert, bringen eine humorvolle Leichtigkeit in den Film, die sowohl Kinder als auch Erwachsene anspricht. Während Uwe Ochsenknecht die Abneigung gegen Fußball darstellt, repräsentiert Rufus Beck als Willi das moralische Zentrum der Geschichte. Diese Figuren, zusammen mit dem durchdachten Design von Kostümen und Requisiten, die an Rockergangs erinnern, tragen zu der einzigartigen Atmosphäre des Films bei. „Die Wilden Kerle“ bleibt trotz seiner Schwächen ein Kultklassiker, der das Thema Fußball mit einer Prise kindlicher Magie feiert.

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