Dieses bescheuerte Herz
In „Dieses bescheuerte Herz“ steht das außergewöhnliche Zusammenspiel zweier grundverschiedener Leben im Mittelpunkt. Der Film, basierend auf dem Bestseller von Daniel Meyer, nimmt uns mit auf die emotionale Reise eines todkranken Teenagers und eines lebensfrohen Hedonisten. Diese ungewöhnliche Kombination von Charakteren bietet eine Mischung aus herzzerreißenden Momenten und humorvollen Szenen, die das Publikum gleichermaßen zum Lachen und Weinen bringen.
Marc Rothemunds Adaption beleuchtet die Tiefe der menschlichen Beziehungen, die sich oft in den unwahrscheinlichsten Umständen entfalten. Elyas M’Barek, der Star des deutschen Kinos, verleiht dem Film durch seine beeindruckende Darstellung zusätzliches Gewicht. Durch die sorgfältige Charakterentwicklung und das feinfühlige Drehbuch wird „Dieses bescheuerte Herz“ zu einem unvergesslichen Erlebnis, das lange nach dem Abspann nachwirkt.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Dieses bescheuerte Herz“ ist eine deutsche Tragikomödie aus dem Jahr 2017. Regie führte Marc Rothemund, während Maggie Peren und Andi Rogenhagen das Drehbuch verfassten. Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Roman von Lars Amend und Daniel Meyer aus dem Jahr 2013, der echte Erlebnisse schildert.
Lars Amend half dem herzkranken Teenager Daniel Meyer, seine Lebensliste von 25 Dingen zu verwirklichen. Constantin Film erwarb 2013 die Filmrechte. 2016 wurde bekannt, dass Elyas M’Barek den Charakter „Lenny“, das Film-Pendant zu Amend, verkörpern würde. Philip Noah Schwarz übernahm die Rolle des herzkranken Jugendlichen, im Film „David“ genannt.
Die Filmarbeiten begannen 2016 in München, Berlin und Bayern. Johnny Klimek komponierte die Musik, und der Soundtrack enthält zusätzliche Lieder, einschließlich eines von Revolverheld. Der Filmstart war am 21. Dezember 2017.
Handlung und Story vom Film „Dieses bescheuerte Herz“
Lenny, ein fast 30-jähriger Müchener, führt ein verschwenderisches Leben. Als Sohn eines renommierten Herzspezialisten verbringt er seine Zeit mit Partys und dem Ausgeben des väterlichen Geldes. Ein Zwischenfall nach einer nächtlichen Feier, bei dem er das Auto seines Vaters in den Pool fährt, führt dazu, dass sein Vater ihm die Kreditkarten sperrt. Doch es gibt eine Bedingung für ihre Rückgabe: Lenny soll sich um David kümmern, einen 15-jährigen Patienten seines Vaters, der an einem schweren Herzfehler leidet. David verbringt seine Tage in einem Hospiz und ist ständig auf eine Sauerstoffflasche angewiesen.
Zögerlich und widerwillig nimmt Lenny den Auftrag an und trifft David und dessen Mutter in ihrer Hochhaussiedlung. Die brutale Realität von Davids Zustand und die damit verbundenen täglichen Herausforderungen sind für Lenny anfangs überwältigend. Trotzdem entwickelt sich zwischen den beiden eine besondere Verbindung. Sie erstellen eine Liste von Dingen, die David noch erleben möchte, unterteilt in drei Schwierigkeitsgrade. Lennys Aufgabe ist es nun, David dabei zu helfen, diese Wünsche vor seinem 16. Geburtstag zu erfüllen.
Lennys Herausforderung
Anfänglich konzentriert sich Lenny darauf, die materiellen Wünsche Davids zu erfüllen, wie das Kaufen einer Lederjacke oder neuer Turnschuhe. Doch während dieser Einkaufstour gerät David in Lebensgefahr, als Lenny ihn und seinen lebenswichtigen Sauerstoffrucksack aus den Augen verliert. Dieser Vorfall, kombiniert mit der Herausforderung, die komplexeren, immateriellen Wünsche Davids zu erfüllen, überfordert Lenny. Er zieht sich zurück und versucht, zu seinem alten Leben zurückzukehren. Doch sein Vater, unzufrieden mit Lennys Entscheidung, sperrt ihn aus dem Familiendomizil aus.
Ohne einen Ort, an den er gehen kann, kehrt Lenny zu David zurück und die beiden vertiefen ihre Bindung. Sie verbringen viel Zeit miteinander, wodurch Lenny nicht nur Davids Beschützer wird, sondern sich auch kreativ darum bemüht, die schwerer zu erfüllenden Wünsche auf der Liste zu realisieren. Für einen dieser Wünsche „Sportwagen fahren“ leiht Lenny sich das Auto eines nachbarschaftlichen Tyrannen, der David ständig schikaniert. Bei einem Besuch in einem Tonstudio trifft David Sarah, ein Mädchen aus Berlin, und verliebt sich in sie.
Trotz der positiven Entwicklungen kommt es zu einem schweren Schlag, als David einen ernsthaften medizinischen Rückschlag erleidet und dringend operiert werden muss. Glücklicherweise übersteht er den Eingriff und kann mit Lenny und seiner Mutter nach Berlin reisen, um dort die letzten, bedeutungsvollsten Punkte seiner Liste abzuhaken. Nach ihrer Rückkehr nach München feiert David seinen 16. Geburtstag im Kreise seiner Familie. Inspiriert von David und ihrer gemeinsamen Reise, beschließt Lenny, sein abgebrochenes Medizinstudium wieder aufzunehmen.
Fazit und Kritik zum Film „Dieses bescheuerte Herz“
Marc Rothemunds neuester Film „Dieses bescheuerte Herz“ basiert auf dem autobiographischen Bestseller von Daniel Meyer, der seine Krankheitsgeschichte und Hoffnungen teilt. Elyas M’Barek verkörpert im Film nicht nur den charismatischen Helfer des kranken Jugendlichen, sondern zeigt in vielen einfühlsamen Szenen zwischen dem kranken Jungen und seiner Mutter seine beeindruckende schauspielerische Natürlichkeit. Allerdings schwenkt der Fokus des Films durch die Darstellung von M’Barek in Teilen zu stark von Daniel, der Hauptperson, ab, was den ursprünglichen Inhalt des Buches in den Hintergrund rücken lässt.
Die zentrale Erzählung zeigt den verwöhnten Lenny, der dazu gezwungen wird, sich um den herzkranken David zu kümmern, nachdem er sich im Übermaß des Luxuslebens verloren hat. Während ihrer gemeinsamen Zeit arbeiten sie an einer Wunschliste, die Davids Sehnsüchte zeigt. Eindrücklich und intensiv werden die Herausforderungen dargestellt, die Lenny bewältigen muss, um Davids Wünsche mit den berechtigten Sorgen seiner Mutter in Einklang zu bringen. Dabei gelingt es dem Film, die komplexe Situation und die sich ständig ändernden Emotionen überzeugend und eindringlich darzustellen.
Trotz dieser Stärken ist die filmische Umsetzung nicht ohne Schwächen. Die Hintergrundgeschichte Lennys wird recht klischeehaft dargestellt. Zudem gibt es im Film überzeichnete Nebencharaktere, die dazu dienen, Lenny in ein besseres Licht zu rücken, was den Film jedoch trivialisiert. Während „Dieses bescheuerte Herz“ in den Momenten, in denen es um David geht, überzeugt und berührt, driftet der Film durch den starken Fokus auf Lenny in bekannte Klischees ab, die der tiefgründigen Thematik nicht gerecht werden.