Inside Llewyn Davis

Im Herzen von New Yorks Greenwich Village im Jahr 1961 spielt sich die Handlung von „Inside Llewyn Davis“ ab. Der Film, inszeniert von den renommierten Coen-Brüdern, erzählt die Geschichte des erfolglosen Folkmusikers Llewyn Davis. Er kämpft mit den Herausforderungen des Künstlerlebens in einer Zeit des kulturellen Umbruchs. Trotz seines Talents und seiner Hingabe findet Davis sich in einem Kreislauf aus Enttäuschungen und Rückschlägen wieder. Seine persönlichen Beziehungen sind ebenso kompliziert wie seine beruflichen Ambitionen.

Dauer: 105 Min.
FSK: ab 6 Jahren
Jahr:
Regie: Ethan Coen, Joel Coen
Produzenten: Scott Rudin, Joel Coen, Ethan Coen
Hauptdarsteller: Oscar Isaac, Carey Mulligan, Justin Timberlake
Nebendarsteller: John Goodman, Garrett Hedlund, Stark Sands
Genres: Drama, Komödie
Studio: Scott Rudin Productions
Sprachen: Deutsch, English

Llewyn Davis, eindrucksvoll gespielt von Oscar Isaac, navigiert durch eine Welt voller lebhafter Charaktere und unerwarteter Wendungen. Er stößt auf Musiker, die unterschiedlicher nicht sein könnten, von der rebellischen Jean, dargestellt von Carey Mulligan, bis hin zum volksnahen Jim, verkörpert von Justin Timberlake. Diese Begegnungen spiegeln die Vielfalt und den Geist der damaligen Folkszene wider. Der Film fängt gekonnt den Kampf eines Künstlers ein, der zwischen persönlicher Integrität und dem Bedürfnis nach Anerkennung schwankt.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Inside Llewyn Davis„, ein Film von den Coen-Brüdern, erschien 2013. Ethan und Joel Coen führten Regie und schrieben das Drehbuch. Sie kümmerten sich auch um den Schnitt. Die Produktion übernahmen sie zusammen mit Scott Rudin. Oscar Isaac spielt die Hauptfigur Llewyn Davis. An seiner Seite agieren Carey Mulligan, Justin Timberlake und John Goodman. Diese Komödie-Drama hat eine Länge von 105 Minuten und ist ab 6 Jahren freigegeben.

Der Film feierte am 19. Mai 2013 in Cannes Premiere. Dort gewann er den Großen Preis der Jury. Am 28. September 2013 präsentierte man ihn erstmals in den USA, beim New York Film Festival. Die französischen und niederländischen Kinos zeigten ihn ab dem 6. November 2013. In Deutschland startete er am 5. Dezember 2013. Am darauffolgenden Tag lief er in ausgewählten US-Kinos an.

„Inside Llewyn Davis“ erhielt zahlreiche Nominierungen. Bei den Oscars 2014 war er in den Kategorien „Beste Kamera“ und „Bester Ton“ nominiert. Beim Golden Globe 2014 erhielt er Nominierungen für „Bester Hauptdarsteller – Komödie oder Musical“, „Bester Film – Komödie oder Musical“ und „Bester Filmsong“. Das Cannes Film Festival 2013 ehrte Ethan und Joel Coen mit dem Großen Preis der Jury. Dort waren sie auch für die „Goldene Palme“ nominiert. Beim New York Film Festival 2013 war der Film für den Grand Marnier Fellowship Award in der Kategorie „Bester Film“ nominiert.

Handlung und Story vom Film „Inside Llewyn Davis“

„Inside Llewyn Davis“ erzählt die Geschichte des jungen Gitarristen Llewyn Davis. Im Winter 1961 durchstreift er das New Yorker Greenwich Village. Dort tritt er mit Folksongs in Kneipen auf. Seinen Lebensunterhalt kann der Mittdreißiger so nicht bestreiten. Nacht für Nacht schläft er bei Freunden oder Bekannten auf der Couch oder dem Boden. In der Handlung übernachtet Davis bei den Gorfeins, einem älteren Ehepaar, das seine Musik schätzt. Eines Morgens, als er deren Wohnung verlässt, entwischt der Kater Ulysses. Da die Gorfeins abwesend sind, nimmt Davis die Katze mit. Später bringt er sie zurück, bleibt zum Abendessen und wird gebeten, auf der Gitarre vorzuspielen. Er bricht das Lied ab, als Lillian Gorfein mit der zweiten Stimme einsetzt, die früher von Davis‘ verstorbenem Partner gesungen wurde. Die Situation eskaliert, als Lillian feststellt, dass der zurückgebrachte Kater eine Katze ist.

Ein weiterer Handlungsstrang betrifft das Folk-Duo Jean und Jim, bei denen Davis auch übernachtet. Jean hält Davis für einen Versager. Sie ist schwanger und weiß nicht, ob Davis oder ihr Freund Jim der Vater ist. Sie möchte das Kind abtreiben. Davis wird beauftragt, den Eingriff zu bezahlen und einen Termin zu organisieren. Beim Arzt erfährt er, dass er bereits Vater ist, da seine Ex-Freundin eine geplante Abtreibung nicht durchführen ließ.

Der Kampf eines Musikers

Davis hat ein Soloalbum namens „Inside Llewyn Davis“ aufgenommen, doch die erhofften Tantiemen bleiben aus. Sein Verleger Novikoff bietet ihm stattdessen einen Mantel an. Die Sekretärin gibt Davis einen Karton seiner unverkäuflichen Schallplatten. Dann begibt er sich mit dem Jazzmusiker Roland Turner und Johnny Five auf einen Roadtrip nach Chicago. Turner macht sich über Davis‘ Musik lustig. Auf dem Weg wird Johnny Five verhaftet.

In Chicago sucht Davis Unterstützung bei dem Produzenten Bud Grossman. Dieser sieht keine Chance, die Musik zu vermarkten. Grossman schlägt Davis vor, in ein Trio einzusteigen, doch Davis lehnt ab. Er möchte sich nicht wieder mit einem Partner zusammenschließen, da sein früherer Partner Selbstmord begangen hat. Davis kehrt per Autostopp nach New York zurück, fährt dabei ein Tier an und ignoriert die Abzweigung nach Akron.

Zurück in New York versucht Davis, wieder zur Handelsmarine zu gehen. Doch er kann seine Lizenz nicht vorlegen, da sie weggeworfen wurde. Er hat kein Geld für eine neue Lizenz und bekommt die Beiträge nicht zurück. Davis besucht seinen Vater in einem Pflegeheim, spielt ihm ein Lied vor, doch der Vater reagiert nicht. In Greenwich Village gerät Davis in eine Auseinandersetzung und wird aus einer Kneipe geworfen. Nach seinem Auftritt wird er in einer Gasse von einem unbekannten Mann zusammengeschlagen. Die Szene wiederholt sich aus dem Filmstart, wo der Zusammenhang fehlte. Erst jetzt wird klar, dass Davis dadurch den Auftritt von Bob Dylan verpasst.

Fazit und Kritik zum Film „Inside Llewyn Davis“

In „Inside Llewyn Davis“ porträtieren die Coen-Brüder mit feiner Ironie die New Yorker Folkszene der frühen 60er Jahre. Der Film ist keine klassische Biografie, sondern eine fesselnde Charakterstudie. Er fokussiert auf Llewyn Davis, gespielt von Oscar Isaac, einen erfolglosen Folkmusiker, der von einem Durchbruch träumt. Sein Leben ist geprägt von Rückschlägen und Konflikten, wie seiner Beziehung zu Jean und der Zusammenarbeit mit Jim. Die Regisseure zeigen Davis‘ vergebliche Bemühungen, ernst genommen zu werden, und seine Reise nach Chicago in der Hoffnung auf eine Wende.

Die Erzählung stützt sich auf die Memoiren von Dave van Ronk, jedoch bildet sie nicht sein Leben ab. Vielmehr nutzen die Coens van Ronks Schilderungen als Inspiration. Der Film spiegelt die Zerrissenheit der Folkszene wider, zwischen kommerziellem Erfolg und künstlerischer Integrität. Die Ära des Wandels wird durch Llewyn Davis personifiziert, der sich den kommerziellen Trends widersetzt. Die Coens kreieren ein authentisches Milieu und vermitteln ein lebendiges Bild der Epoche. Sie verzichten dabei auf historische Erklärungen und konzentrieren sich stattdessen auf die persönlichen Kämpfe des Protagonisten.

Oscar Isaac brilliert in der Titelrolle. Sein eindrucksvolles Schauspiel und musikalisches Talent tragen maßgeblich zum Erfolg des Films bei. Isaac verkörpert Llewyn Davis mit einer Mischung aus Charisma, Verzweiflung und Zynismus. Er zieht das Publikum in seinen Bann und macht es zum Teil seiner Welt. Die Nebenrollen, darunter John Goodman und Justin Timberlake, ergänzen das Ensemble perfekt, auch wenn sie weniger Bildschirmzeit haben. Carey Mulligan beeindruckt als Jean, die zwischen Bühnenbravheit und privatem Furor schwankt. „Inside Llewyn Davis“ ist somit nicht nur eine Hommage an eine vergangene Ära, sondern auch ein intensives, universell ansprechendes Charakterporträt.

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