Léon – Der Profi (1994) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
In „Léon – Der Profi“ navigiert Regisseur Luc Besson die Zuschauer durch das dunkle Labyrinth von New Yorks Unterwelt. Mit präziser Handführung zeichnet er das Portrait eines einsamen Killers und eines verwaisten Mädchens, deren Wege sich kreuzen. Léon, der titelgebende Profi, lebt ein zurückgezogenes Leben. Dabei hält er sich strikt an seine eigenen Regeln und Moralvorstellungen. Mathilda hingegen, ein junges Mädchen, steht nach einem brutalen Angriff auf ihre Familie plötzlich allein da. Verzweifelt sucht sie Hilfe und findet diese bei ihrem mysteriösen Nachbarn, Léon.
Dauer: | 105 Min. |
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FSK: | ab 16 Jahren |
Jahr: | 1994 |
Regie: | Luc Besson |
Produzenten: | Luc Besson, Claude Besson |
Hauptdarsteller: | Jean Reno, Natalie Portman, Gary Oldman |
Nebendarsteller: | Michael Badalucco, Ellen Greene, Elizabeth Regen |
Genres: | Drama, Thriller |
Studio: | STUDIOCANAL GmbH |
Sprachen: | Deutsch, English |
Der Film betont nicht nur die Komplexität der Charaktere, sondern auch die moralische Ambivalenz ihrer Entscheidungen. Trotz ihrer unterschiedlichen Hintergründe entwickeln die beiden Protagonisten eine tiefe Bindung. Léon wird ungewollt zum Beschützer, während Mathilda sich nach Rache sehnt. Ihre gemeinsame Reise veranschaulicht eindrucksvoll die Grauzonen von Gut und Böse in einer Welt voller Gewalt und Verlust.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
1994 kam der Thriller-Drama „Léon – Der Profi“ in die Kinos, wobei Luc Besson für Regie und Drehbuch verantwortlich zeichnete. In diesem 105-minütigen Film entwickelt sich eine intensive Beziehung zwischen der zwölfjährigen Mathilda, dargestellt von Natalie Portman, und dem Auftragskiller Léon, gespielt von Jean Reno. Neben ihnen brillieren Gary Oldman als DEA-Agent Norman Stansfield und Danny Aiello als Tony. Musikalisch untermalt Éric Serra den Film, während Thierry Arbogast hinter der Kamera stand und Sylvie Landra den Schnitt übernahm.
Interessant ist, dass sich im Zentrum des Films nicht nur die dynamische Beziehung zwischen Mathilda und Léon entfaltet. Zugleich spitzt sich ein gefährlicher Konflikt zu, der beide in Gefahr bringt. Die Handlung wird durch Nebencharaktere wie Mathildas Eltern, gespielt von Michael Badalucco und Ellen Greene, sowie durch Malky, dargestellt von Peter Appel, bereichert.
Trotz Nominierungen für den César 1995 in den Kategorien Bester Film, Beste Regie und Bester Hauptdarsteller blieb dem Film ein Gewinn verwehrt. Im Director’s Cut gibt es interessante Cameos: Luc Besson selbst zeigt sich kurz in einer Szene, in der Léon Mathilda den „Ringtrick“ beibringt. Jean-Hugues Anglade, bekannt aus Bessons Film „Nikita“, erscheint ebenfalls kurz beim Öffnen seiner Wohnungstür.
Inhalt und Handlung vom Film „Léon – Der Profi“
In New Yorks Stadtteil Little Italy lebt der italienische „Putzer“ Léon. Er arbeitet als Killer für einen Mafioso namens „Old Tony“. Im selben Gebäude trifft er auf Mathilda Lando, eine Zwölfjährige, die ihre Schule nicht mehr besucht und mit ihrer schwierigen Familie in der Nähe lebt. Mathildas Vater gerät mit korrupten DEA-Agenten in Schwierigkeiten, weil er Kokain stiehlt, das er in seiner Wohnung verbergen soll. Als Folge davon tötet der DEA-Agent Norman Stansfield ihre Familie, während sie einkaufen ist.
Nachdem Mathilda die Tragödie entdeckt, sucht sie Schutz bei Leon. Sie findet heraus, dass er ein Auftragskiller ist und bittet ihn, ihr seine tödlichen Fähigkeiten beizubringen. Sie will den Tod ihres kleinen Bruders rächen. Trotz anfänglicher Bedenken unterrichtet er Mathilda. Sie hilft ihm im Gegenzug bei alltäglichen Aufgaben und lehrt ihn das Lesen. Ihre Bewunderung für ihn verwandelt sich bald in Liebe.
Der Plan geht schief
In seiner Abwesenheit versucht Mathilda, Stansfield mit Waffen aus Léons Kollektion zu töten. Ihr Vorhaben geht schief. Als Léon von ihrem Plan erfährt, rettet er sie und tötet zwei von Stansfields Männern. Stansfield wendet sich an Tony, um das Versteck der beiden zu erfahren. Léon teilt Mathilda seine Vergangenheit mit: Als Teenager verliebte er sich in ein Mädchen aus gutem Hause, dessen Vater sie tötete. Aus Rache tötete Léon den Vater und floh in die USA.
Ein von Stansfield gesandtes NYPD-ESU-Team nimmt Mathilda gefangen. Sie locken Léon in einen Hinterhalt. Léon kann das Team überlisten und Mathilda retten. Er ermöglicht ihr eine Flucht und verspricht, sie später zu treffen. Allerdings folgt Stansfield Léon heimlich und schießt ihm in den Rücken. Sterbend aktiviert Léon eine Granate, die beide Männer tötet.
Nach dem Tod ihres Beschützers sucht Mathilda Tony auf, doch dieser weigert sich, sie anzustellen. Allerdings gibt er ihr Geld, das Leon für sie hinterlassen hat. Anschließend kehrt sie zur Schule zurück und pflanzt dort zum Gedenken an Léon eine Zimmerpflanze, um ihr, wie Léon es gewollt hätte, „Wurzeln zu geben“.
Filmkritik und Rezension von „Léon – Der Profi“
In Luc Bessons 1994er Meisterwerk „Léon – Der Profi“ verschwimmen die Grenzen zwischen Gut und Böse. Léon, ein Profikiller, lebt isoliert in New York und folgt klaren Prinzipien in seinem gefährlichen Beruf. Das Schicksal führt ihn mit Mathilda, einem zwölfjährigen Mädchen, zusammen. Nach einem brutalen Angriff auf ihre Familie durch den psychopathischen Polizisten Stansfield ist sie allein und wendet sich an Léon, den einzigen Menschen in ihrer Umgebung, dem sie vertraut.
Die Beziehung zwischen Léon und Mathilda entwickelt sich rasch, und sie findet bald heraus, was er für ein Leben führt. Daraufhin drängt sie ihn, ihr zu helfen, Rache für den Tod ihres Bruders zu nehmen. Obwohl er anfangs zögerlich ist, bilden die beiden schließlich eine ungewöhnliche Allianz. Währenddessen bringt Léon Mathilda bei, wie man überlebt und seine Ziele verfolgt, doch sie erinnert ihn zugleich an die menschliche Seite, die er über Jahre hinweg verborgen hielt. Durch ihre Zusammenarbeit lernen beide voneinander: Während Mathilda Léon das Lesen und Schreiben näherbringt, lehrt er sie die Kunst des Überlebens.
Die Darstellung von Jean Reno als Léon und Nathalie Portman als Mathilda ist beeindruckend. Die permanente Bedrohung durch den rauschhaften Cop Stansfield, brillant gespielt von Gary Oldman, fügt dem Film eine ständige Spannung hinzu. Bessons Fähigkeit, eine unwahrscheinliche Geschichte mit solch überzeugender Intensität zu erzählen, macht „Léon“ zu einem unvergesslichen Film, der Tod, Trost und Liebe auf unerwartete Weise verbindet.