Missing (2023) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„Missing“ zelebriert eine eindrucksvolle Verschmelzung von Thriller, Mysterium und der sich stetig wandelnden digitalen Welt. Die Regisseure Will Merrick & Nick Johnson nehmen den Zuschauer tief in die Abgründe einer Familie und der technologischen Ära, in der wir leben. Im Mittelpunkt steht June, eine jugendliche Kalifornierin, die mit der schockierenden Abwesenheit ihrer Mutter Grace konfrontiert wird. Diese Abwesenheit löst eine verzweifelte Suche aus, getrieben von einem unerschütterlichen Willen, Antworten zu finden.
Dauer: | 111 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 2023 |
Regie: | Will Merrick, Nick Johnson |
Produzenten: | Natalie Qasabian, Sev Ohanian, Aneesh Chaganty |
Hauptdarsteller: | Storm Reid, Nia Long, Joaquim de Almeida |
Nebendarsteller: | Amy Landecker, Daniel Henney, Ken Leung |
Genres: | Drama, Thriller |
Studio: | Sony Pictures |
Sprachen: | Deutsch, English |
Ein Verschwinden. Eine Tochter in Panik. Ein digitaler Wirbelsturm von Hinweisen, Spuren und Enthüllungen. In „Missing“ werden die Zuschauer auf eine fesselnde Reise durch digitale Spurensuche und menschliche Emotionen mitgenommen. Dabei beobachten wir, wie die Grenzen zwischen Online-Welt und Realität verschwimmen. Die Suche nach Wahrheit entwickelt sich zu einem Kampf gegen die Zeit und die unbekannten Tiefen des Internets.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Missing„, ein packender Thriller aus dem Jahr 2023, begeistert mit einer Laufzeit von 111 Minuten und der FSK-Altersfreigabe 12. Unter der fachkundigen Regie von Will Merrick und Nick Johnson entstand der Film mit einem beeindruckenden Ensemble: Storm Reid brilliert als June Allen, unterstützt von Joaquim de Almeida als Javier Ramos und Ken Leung als Kevin Lin. Weiterhin glänzen Amy Landecker, Megan Suri und Daniel Henney in tragenden Rollen. Das spannende Drehbuch stammt aus der Feder von Sev Ohanian und Aneesh Chaganty, die ebenfalls an der Produktion beteiligt waren.
Nach der Ankündigung einer Fortsetzung von „Searching“ im Jahr 2019, nahmen die Dreharbeiten im Frühjahr 2021 ihren Lauf. Trotz Verzögerungen durch die COVID-19-Pandemie konnte von März bis Mai 2021 in Los Angeles gedreht werden. Die Premiere feierte „Missing“ am 19. Januar 2023 und spielte beeindruckende 48 Millionen US-Dollar an den Kinokassen ein. Fans erhielten 2022 die Bestätigung, dass „Missing“ sowohl die Ereignisse von „Run“ als auch von „Searching“ fortsetzen würde.
Inhalt und Handlung vom Film „Missing“
Ein ergreifendes Archivvideo zeigt die 6-jährige June Allen mit ihrem Vater James. Tragisch ist, dass er kurz nach dieser Aufnahme an einem Gehirntumor verstarb. Zwölf Jahre später nimmt das Schicksal erneut seinen Lauf: Junes Mutter Grace reist mit ihrem neuen Freund Kevin nach Kolumbien. Während ihrer Abwesenheit übernimmt Graces Freundin Heather, eine Anwältin mit sichtbarer Eifersucht gegenüber Kevin, die Aufsicht über die nun 18-jährige June.
Die Reise sollte nur eine Woche dauern. Doch bei ihrer Rückkehr fehlt von Grace und Kevin jede Spur. Das Hotel in Cartagena gibt an, das Gepäck des Paares sei nie abgereist. Ein involviertes FBI-Team kann wenig helfen. Daher nimmt June die Dinge selbst in die Hand und nutzt digitale Hilfsmittel zur Aufklärung des Rätsels. Sie engagiert den kolumbianischen Helfer Javier, der ihr bei der Recherche behilflich ist.
Junes Ermittlungen offenbaren Unglaubliches. Sie knackt Kevins E-Mail-Konto und entdeckt Hinweise auf seine zwielichtige Vergangenheit: Betrug an zahlreichen Frauen. Sie vermutet, Kevin könnte hinter dem Verschwinden ihrer Mutter stecken. Doch Jimmy, ein Pastor und früherer Bekannter von Kevin, beteuert dessen Unschuld und erzählt von Kevins Aufrichtigkeit und Liebe zu Grace. Erneute Enthüllungen zeigen, dass Grace bereits von Kevins kriminellem Hintergrund wusste.
Beweise für die Entführung
Doch es wird noch komplizierter. FBI-Agent Elijah Park präsentiert Beweise für eine Entführung von Grace und Kevin durch eine Bande in Kolumbien. Doch June entlarvt die Beweise als Fälschung. Kevin hatte eine Doppelgängerin engagiert, die vorgab, Grace zu sein. Das Netz der Lügen verdichtet sich, als Junes Recherchen ergeben, dass Graces Freundin Heather mit Kevin kommunizierte. Bevor June Heather konfrontieren kann, findet sie deren Leiche.
Die dramatische Wende erfolgt, als June Aufnahmen einer Polizeirazzia in Kolumbien sieht: Kevin stirbt. Doch ein unerwarteter Anruf von Jimmy bringt Licht ins Dunkel. Jimmy ist in Wahrheit Junes totgeglaubter Vater James. Er enthüllt einen düsteren Plan: Gemeinsam mit Kevin, den er im Gefängnis traf, hatte er das Verschwinden von Grace und die bevorstehende Entführung von June geplant. Die Situation eskaliert, als June und Grace in einem verlassenen Haus gefangen gehalten werden. Dort versucht James, seine Tochter für sich zu gewinnen, doch ein tödlicher Kampf entbrennt.
Nach all dem Horror findet die Geschichte einen versöhnlichen Ausklang. Ein Jahr später ist Grace trotz ihrer Schussverletzung am Leben und June besucht das College. Ihre verstörende Erfahrung inspiriert eine True-Crime-Serie. Und trotz all der Tragik gibt es ein Happy End: Grace und Javier, der zu einem unerwarteten Helden der Geschichte wird, bauen eine Freundschaft auf. Das Band zwischen Mutter und Tochter zeigt sich stärker denn je in ihren gegenseitigen Liebesbekundungen.
Filmkritik und Rezension von „Missing“
„Missing„, inszeniert von Will Merrick & Nick Johnson, legt den Fokus auf June, die mit Entsetzen feststellt, dass ihre Mutter Grace und deren Freund Kevin nach einem Kolumbienurlaub verschwinden. Anstatt sich auf die zögerlichen Behörden zu verlassen, startet die jugendliche Kalifornierin ihre Ermittlungen. Mithilfe von Javier, einem freundlichen Kolumbianer aus einem Dienstleistungsportal, bewegt sie sich von einer heißen Spur zur nächsten. Dabei entfaltet sich eine Suche, die von tief berührenden Momenten bis zu erschreckenden Enthüllungen reicht.
Hinter den Kulissen von „Missing“ wird deutlich, dass Merrick und Johnson keine Neulinge im Genre sind. Sie haben zuvor als Filmeditoren für Filme wie „Searching“ und „Run“ gearbeitet. Dieser Film vermittelt erneut das Unbehagen, das die fehlende Internet-Privatsphäre auslöst. Durch das Durchforsten digitaler Spuren und Privatvideos erhält June einen intimen Einblick in die Welt ihrer Mutter. Zudem werden auch kleine Verhaltensänderungen, wie das Verfassen von Textnachrichten, als Indikatoren für Junes Charakterentwicklung dargestellt. Das raffinierte Spiel von Storm Reid als June und Joaquim de Almeida steigert dabei die emotionale Intensität.
Der Film nimmt im weiteren Verlauf jedoch eine überraschende Wendung. Was als überzeugender, emotional geladener Thriller beginnt, driftet in einen Wirbel aus haarsträubenden Twists ab. Diese narrativen Sprünge werden allerdings durch humorvolle Elemente, wie Junes Frustration über Captcha-Aufgaben, abgemildert. „Missing“ bietet eine kritische Reflexion des True-Crime-Booms, indem er Junes amateurhafte Ermittlungstechniken und ihre sorglose Neugier darstellt. Trotz einiger übertriebener Wendungen bleibt „Missing“ ein eindrucksvolles Zeugnis unserer Internetkultur und ein tief bewegendes Mutter-Tochter-Drama.