Nobody

In „Nobody“ wird die Geschichte von Hutch Mansell erzählt. Einem Mann, dessen Leben auf den ersten Blick völlig unauffällig erscheint. Er lebt in einer Vorstadt, hat eine Familie und geht einem monotonen Bürojob nach. Doch eine nächtliche Begegnung mit Einbrechern in seinem Zuhause markiert den Wendepunkt in seinem Dasein. Diese Konfrontation entfesselt eine unerwartete Seite in Hutch und leitet eine Kette von Ereignissen ein, die ihn tief in seine verborgene Vergangenheit ziehen.

Dauer: 92 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Ilya Naishuller
Produzenten: Kelly McCormick, David Leitch, Braden Aftergood
Hauptdarsteller: Bob Odenkirk, Connie Nielsen, RZA
Nebendarsteller: Michael Ironside, Colin Salmon, Christopher Lloyd
Genres: Action & Abenteuer, Thriller
Studio: Universal Pictures
Sprachen: Deutsch, English

Die Handlung entfaltet sich rasant, als Hutch beschließt, nicht länger der passive Zuschauer seines eigenen Lebens zu sein. Seine Auseinandersetzung mit den Einbrechern und die anschließende Jagd auf die Verantwortlichen enthüllen Schritt für Schritt seine Fähigkeiten. Die gehen weit über das hinaus, was seine Familie oder er selbst für möglich gehalten hätten. Diese Entwicklung führt zu einem blutigen Konflikt mit der russischen Mafia, wobei Hutch sich und seine Familie verteidigen muss. Gleichzeitig offenbart der Film nach und nach die Tiefe von Hutchs Charakter und seine Vergangenheit als Auftragsmörder.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Im Jahr 2021 begeisterte „Nobody“ als amerikanischer Action-Thriller das Publikum. Unter der Regie von Ilya Naishuller und mit einem Drehbuch von Derek Kolstad entstand der Film. Bob Odenkirk übernahm die Rolle des Hutch Mansell, ein ehemaliger Regierungsassassine. Sein Leben verstrickt sich unerwartet mit dem russischen Mafiaboss Yulian Kuznetsov, gespielt von Aleksei Serebryakov. Zur weiteren Besetzung gehören Connie Nielsen als Beccas Mansell, RZA als Harry Mansell und Christopher Lloyd als David Mansell, Hutchs Vater.

Die Dreharbeiten zu „Nobody“ fanden hauptsächlich in Los Angeles und Winnipeg statt, wobei die Produktion insgesamt 34 Tage andauerte. Das Projekt wurde von David Leitch, Kelly McCormick, Bob Odenkirk und weiteren produziert. Mit einer Länge von 92 Minuten und einer FSK 16 Bewertung sorgte der Film für Aufsehen. An den Kinokassen erzielte „Nobody“ weltweit Einnahmen von 57,5 Millionen Dollar gegenüber einem Produktionsbudget von 16 Millionen Dollar.

Angesichts des Erfolgs von „Nobody“ äußerte Connie Nielsen bereits im März 2021 ihr Interesse, ihre Rolle in einem Sequel zu wiederholen. Diskussionen über die Hintergrundgeschichte der Charaktere fanden bereits am Set statt. Bis März 2024 bestätigten die Produzenten, dass die Produktion für „Nobody 2“ gegen Ende des Jahres beginnen soll, wobei Nielsen bestätigte, dass sie ihre Rolle wieder aufnehmen wird.

Handlung und Story vom Film „Nobody“

Hutch Mansell führt ein Leben, das viele als vorstädtischen Traum bezeichnen würden, doch er empfindet es als eintönig. Mit seiner Frau Rebecca und zwei Kindern scheint das Glück vollständig, doch die fehlende Intimität mit seiner Frau und der mangelnde Respekt seines Sohnes Blake belasten ihn. Einzig seine Tochter Abby zeigt ihm ungeteilte Zuneigung. Diese familiäre Stabilität gerät ins Wanken, als eines Nachts Einbrecher in sein Haus eindringen. Hutchs Reaktion auf den Einbruch – er lässt die Diebe unbehelligt entkommen – bringt nicht nur Spott von außen, sondern auch Selbstzweifel.

Die Konfrontation mit den Einbrechern weckt in Hutch eine längst begrabene Seite. Als er erfährt, dass seine Tochter ihr Armband vermisst, das die Diebe möglicherweise gestohlen haben, beschließt er, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Bewaffnet mit dem alten FBI-Abzeichen und einer Waffe seines Vaters, macht er sich auf die Suche nach den Dieben. Seine Entdeckung, dass die Einbrecher aus Not gehandelt haben, berührt ihn nicht tief genug, um seine wiedererweckte Gewaltbereitschaft zu dämpfen. Diese entlädt sich vollends, als er auf eine Gruppe pöbelnder Betrunkener im Bus trifft und sich auf eine Schlägerei einlässt.

Das Geheimnis über Hutch

Hutchs Aktionen ziehen weite Kreise. Durch die Prügelei im Bus gerät er ins Visier von Yulian, einem berüchtigten russischen Mobster, dessen Bruder Hutch im Affekt verletzt hat. Yulians Racheakte eskalieren schnell und führen zu einem brutalen Angriff auf Hutchs Zuhause. Mit List und einem überraschenden Maß an Professionalität schafft es Hutch, seine Familie in Sicherheit zu bringen und die Angreifer in einer gewaltigen Auseinandersetzung auszuschalten. Seine Fähigkeiten und die kaltblütige Effizienz, mit der er seine Gegner bekämpft, lassen erahnen, dass Hutch kein gewöhnlicher Vorstadt-Vater ist.

Das Geheimnis um Hutchs Vergangenheit lüftet sich schließlich. Er war einst ein hochqualifizierter Auftragsmörder, ein sogenannter „Revisor“ für die US-Geheimdienste. Eine Begegnung mit einem Ziel, das er verschonte, führt ihn zu der Entscheidung, sein altes Leben hinter sich zu lassen. Die Sehnsucht nach einem normalen Leben, fernab von Gewalt und Tod, treibt ihn dazu, eine Familie zu gründen und ein unauffälliges Leben zu führen. Doch die Ereignisse zeigen, dass die Vergangenheit nie ganz begraben liegt und alte Instinkte an der Oberfläche lauern.

Die Spirale der Gewalt findet ihren Höhepunkt in einem blutigen Showdown in der Fabrik seines Schwiegervaters, in den auch Hutchs Vater und Halbbruder verwickelt sind. Nachdem die Bedrohung beseitigt ist, scheint Hutch ein neues Kapitel aufzuschlagen. Der Kauf einer neuen Firma und die Besichtigung eines neuen Hauses mit Rebecca deuten auf einen Neuanfang hin. Doch ein mysteriöser Anruf während der Hausbesichtigung lässt erahnen, dass Hutchs Vergangenheit weiterhin ein Schatten über seinem Leben wirft. Die Mid-Credit-Szene mit Harry und seinem Vater, voller Waffen, unterstreicht, dass Frieden für Hutch möglicherweise nur eine Illusion ist.

Fazit und Kritik zum Film „Nobody“

Nobody“ zeigt Bob Odenkirk in einer Rolle, die man so nicht erwartet hätte. Als Familienvater Hutch, der in der Monotonie seines Vorstadtlebens gefangen ist, erfährt er eine Transformation, die ihn in einen Strudel der Gewalt zieht. Diese Veränderung wird glaubhaft und eindringlich durch Odenkirk dargestellt. Der von einem unscheinbaren Büroangestellten zu einer unerwarteten Kampfmaschine mutiert. Der Film überrascht mit einer Mischung aus intensiven Actionsequenzen und einer tiefgründigen Charakterstudie.

Der Kontrast zwischen Hutch und seinem Gegenspieler, dem charmant dargestellten Mafiaboss Yulian verleiht dem Film eine zusätzliche Ebene. Die Beziehung zwischen den beiden Männern, die beide auf der Suche nach einem Ausweg aus ihrer jeweiligen beruflichen Sackgasse sind, bildet das Herzstück des Films. Diese Dynamik, gepaart mit packenden Kampfszenen und einem nuancierten Blick auf die Charaktere, macht „Nobody“ zu einem herausragenden Vertreter des Genres. Die Szene im Bus, in der Hutch seine verborgenen Fähigkeiten wiederentdeckt, ist dabei ein Höhepunkt, der durch Naishullers Regie und die präzise Choreografie zu einem echten Kinomoment wird.

Die Balance zwischen ernsten Momenten und humorvollen Einlagen, besonders durch Odenkirks nuancierte Performance, hält den Film durchweg lebendig. RZA und Christopher Lloyd tragen mit ihren Rollen zu dieser einzigartigen Mischung bei und verstärken die ohnehin schon dynamische Atmosphäre des Film. Mit einem Soundtrack, der alte Hits geschickt einsetzt, und einem Score, der klassische Actionfilm-Elemente aufgreift, rundet „Nobody“ sein Gesamtbild ab. Dieses Werk ist nicht nur eine Hommage an das Actiongenre, sondern auch eine innovative Neuinterpretation, die beweist, dass es immer Raum für Innovation und Überraschung gibt.

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