Psycho

Alfred Hitchcocks „Psycho“ aus dem Jahr 1960 ist ein Meilenstein des Thriller-Genres. Dieser Film, der sich durch seine unkonventionelle Erzählweise auszeichnet, hat das Kino nachhaltig geprägt. In „Psycho“ bricht Hitchcock mit traditionellen Erzählstrukturen, was beim Publikum für Überraschung und Spannung sorgt. Der Film beginnt mit der Geschichte von Marion Crane, einer Sekretärin, die nach einem impulsiven Diebstahl auf der Flucht ist. Ihre Entscheidung, mit gestohlenem Geld zu fliehen, setzt eine Reihe unvorhersehbarer Ereignisse in Gang.

Dauer: 109 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Alfred Hitchcock
Produzenten: Alfred Hitchcock
Hauptdarsteller: Anthony Perkins, Janet Leigh, Vera Miles
Nebendarsteller: Martin Balsam, John McIntire, Simon Oakland
Genre: Thriller
Studio: Universal Pictures
Sprachen: Deutsch, English

Die Handlung führt Marion zum abgeschiedenen Bates Motel, wo sie auf den mysteriösen Norman Bates trifft. Ihre Begegnung mit Bates markiert einen Wendepunkt in der Geschichte. Hitchcock spielt geschickt mit den Erwartungen des Publikums. Er nutzt geschickt Kameraführung, Schnitt und Musik, um eine intensive Atmosphäre der Unsicherheit und des Schreckens zu erzeugen. „Psycho“ bleibt nicht nur wegen seiner berühmten Duschszene in Erinnerung, sondern auch wegen seiner tiefgründigen Charakterentwicklung und der meisterhaften Inszenierung.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Psycho„, ein US-amerikanischer Psychothriller, erschien 1960. Unter Alfred Hitchcocks Regie entstand ein Meisterwerk. Als Schwarzweißfilm konzipiert, erhielt er vier Oscar-Nominierungen. Dieser Film zählt zu Hitchcocks zentralen Werken. Er prägte das US-amerikanische Kino nachhaltig. 2001 wählte ihn das American Film Institute zum besten US-Thriller. Er bildete den Auftakt zur „Psycho“-Reihe. Darauf folgten drei Fortsetzungen.

Anthony Perkins brillierte als Norman Bates. Janet Leigh überzeugte als Marion Crane. Weitere Rollen spielten Vera Miles, John Gavin und Martin Balsam. Auch John McIntire trug zum Erfolg bei. Hitchcocks Team komplettierten Joseph Stefano (Drehbuch), er selbst (Produktion), Bernard Herrmann (Musik), John L. Russell (Kamera) und George Tomasini (Schnitt). Ihre Arbeit war entscheidend für den Filmcharakter.

Die Vorbereitungen zu „Psycho“ waren umfangreich. Hilton Green, Hitchcocks Assistent, erkundete Drehorte in Arizona. Er fotografierte Wohnungen und Büros, die später im Studio nachgebaut wurden. Rund 140 Schauplätze besichtigte er dafür. Obwohl Hitchcock offiziell noch bei Paramount war, fanden viele Dreharbeiten bei Universal statt. Hitchcock legte Wert auf einen frühen Cameo-Auftritt. So wollte er Ablenkungen während des Films vermeiden. Seine Szene, eher unauffällig, zeigt ihn mit Cowboyhut vor einem Büro.

Handlung und Story vom Film „Psycho“

„Psycho“, ein Film von Alfred Hitchcock aus dem Jahr 1960, beginnt in einem Hotelzimmer in Phoenix. Hier treffen sich Marion Crane, eine Immobiliensekretärin, und ihr Freund Sam Loomis. Sie diskutieren ihre Heiratspläne, die durch Sams Schulden blockiert sind. Marion kehrt danach zur Arbeit zurück, entwendet dort $40.000 und fährt Richtung Fairvale, Kalifornien, Sams Wohnort. Unterwegs schläft sie am Straßenrand ein. Am nächsten Morgen weckt sie ein Polizist. Ihr nervöses Verhalten erregt Verdacht, doch der Beamte lässt sie ziehen. In Eile tauscht Marion ihr Auto gegen eines mit kalifornischen Kennzeichen. Dies bemerkt der Polizist, der ihr gefolgt ist.

An einem regnerischen Abend erreicht Marion das abgelegene Bates Motel. Sie versteckt das gestohlene Geld in einer Zeitung. Norman Bates, der Eigentümer des Motels, lädt sie zum Essen ein. Währenddessen hört Marion, wie Norman mit seiner Mutter streitet. Sie rät ihm später, seine kranke Mutter in eine Anstalt zu bringen, was Norman ablehnt. Marion beschließt, das Geld zurückzugeben und nach Phoenix zurückzukehren. Während sie duscht, wird sie von einer Schattengestalt erstochen. Norman beseitigt alle Spuren des Verbrechens. Er versenkt Marions Körper, ihre Sachen und das Geld in einem Sumpf.

Mord an Arbogast

Eine Woche später erscheint Marions Schwester Lila in Fairvale. Sie informiert Sam über den Diebstahl und fragt nach Marions Aufenthaltsort. Sam beteuert, nichts zu wissen. Der Privatdetektiv Arbogast tritt auf den Plan. Er soll das Geld zurückholen. Im Bates Motel befragt er Norman, dessen nervöses Verhalten Misstrauen weckt. Arbogast entdeckt, dass Marion im Motel übernachtet hatte. Er will Normans Mutter sprechen, doch Norman verweigert dies. Als Arbogast das Haus betritt, wird auch er von der geheimnisvollen Gestalt ermordet.

Sam und Lila, besorgt über Arbogasts Verschwinden, suchen das Motel auf. Sam sieht eine Frau im Haus, die er für Normans Mutter hält. Sie informieren den örtlichen Sheriff, der enthüllt, dass Normans Mutter zehn Jahre zuvor starb. Der Sheriff vermutet, Arbogast habe Lila und Sam belogen. Doch überzeugt von einem Verbrechen, suchen Lila und Sam das Motel erneut auf. Während Sam Norman ablenkt, schleicht Lila ins Haus. Dort entdeckt sie die mumifizierte Leiche von Normans Mutter. Norman, verkleidet als Frau, greift sie an, aber Sam überwältigt ihn.

Zum Abschluss erklärt ein Psychiater bei der Polizei die Hintergründe. Norman ermordete vor zehn Jahren seine Mutter und ihren Liebhaber. Überwältigt von Schuldgefühlen konservierte er ihre Leiche. Er erschuf eine alternative Persönlichkeit – seine Mutter. Diese Persönlichkeit wird eifersüchtig, wenn Norman sich zu einer Frau hingezogen fühlt. So ermordete er Marion und Arbogast. Der Psychiater schließt daraus, dass Normans Persönlichkeit von seiner Mutter übernommen wurde. In einer Gefängniszelle hört Norman seine Mutter, die behauptet, er sei für die Morde verantwortlich. Marions Auto wird aus dem Sumpf geborgen.

Fazit und Kritik zum Film „Psycho“

Alfred Hitchcocks „Psycho“ meistert die Kunst der Publikumsmanipulation. Er nutzt falsche Fährten, Mitleid und Sympathiewechsel gekonnt aus. Schon in der Anfangsszene spürt man dies. Marion und Sam, ein Liebespaar, sind in finanziellen Nöten. Ihr verzweifeltes Streben nach Glück erweckt Mitleid. Doch Hitchcock verhindert durch Marions Diebstahl eine vollständige Identifikation mit den Protagonisten. Die Handlung erstreckt sich bis zu Marions Ankunft im Motel. Hier entsteht zunächst Sympathie für den scheinbar netten Norman Bates.

Der Film nimmt dann eine brutale Wendung. Marions Duschmordszene, eine technische Meisterleistung, beendet ihre Geschichte abrupt. Hitchcocks präzise Regie und Bernard Herrmanns eindringliche Musik prägen die Szene. Sie zeigt detailliert, wie das Leben aus Marion entweicht. Danach folgt die minutiöse Reinigung des Tatorts durch Bates. Er versenkt Marions Auto im Teich, was beim Zuschauer Mitleid für Bates weckt. Diese Szenen spiegeln Hitchcocks Fähigkeit wider, das Publikum zu führen und zu täuschen.

Das Wechselbad der Gefühle setzt sich fort. Ein weiterer Mord geschieht, und plötzlich erscheint Bates in einem anderen Licht. Die Ermittlungen enthüllen, dass seine Mutter bereits tot ist. Diese Wendung lenkt die Sympathie des Publikums von Bates weg und weckt detektivisches Interesse. Hitchcocks meisterhafte Inszenierung spielt mit Ängsten und Erwartungen. Er nutzt die Tiefen der menschlichen Psyche, um eine spannungsgeladene Geschichte zu erzählen. „Psycho“ bleibt damit ein Paradebeispiel für Hitchcocks Fähigkeit, das Publikum zu fesseln und zu manipulieren.

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